Antonio Muñoz Molina, Annette von Droste-Hülshoff, Dennis Cooper, Saskia Stehouwer, Adrian Kasnitz, Mies Bouhuys, Harrie Geelen

De Spaanse schrijver Antonio Muñoz Molina werd geboren op 10 januari 1956 in Úbeda in de provincie Jaén. Zie ook alle tags voor Antonio Muñoz Molina op dit blog.

Uit: Die Nacht der Erinnerungen (Vertaald doorWilli Zurbrüggen)

„Ich habe ihn immer deutlicher gesehen, wie er aus dem Nichts auftauchte, aus dem Nirgendwo kommend wie aus einem Gedankenblitz heraus, mit dem Koffer in der Hand und ermüdet vom Hinaufeilen der von den schrägen Schatten der Marmorsäulen schraffierten Treppe, benommen von der maßlosen Weite, in die er eintritt und in der rechtzeitig seinen Zug finden zu können er sich nicht ganz sicher ist. Ich habe ihn unter all den anderen erkannt, unter denen er nicht auffällt in seinem dunklen Anzug, dem gleichfalls dunklen Regenmantel und Hut. Seine Kleidung ist europäischen Schnitts und für die Stadt und die Jahreszeit vielleicht etwas zu formell, genau wie der Koffer in seiner Hand, solide und teuer, aus Leder, doch ziemlich abgenutzt schon nach all dem Reisen, mit Aufklebern von Hotels und Reedereien, mit Kreideresten von Zollabfertigungen; ein Koffer, der schwer in seiner vom Umklammern des Tragegriffs schmerzenden Hand hängt und für eine so lange Reise dennoch unzureichend scheint. Mit der Präzision eines Polizeiberichts oder eines Traums nehme ich alle Einzelheiten der Wirklichkeit wahr.
Ich sehe sie in dem Moment vor mir auftauchen und Gestalt annehmen, als Ignacio Abel mitten im Geschiebe der Menge einen Augenblick stehen bleibt und sich umdreht wie einer, der gehört hat, dass man seinen Namen ruft. Vielleicht hat ihn jemand gesehen und sagt oder ruft seinen Namen, um über dem Tumult gehört zu werden, der von Marmorwänden und Eisengewölben widerhallt, über dem tönenden Wirrwarr von Stimmen, Schritten, kreischenden Lokomotiven, vibrierenden Böden, dem blechernen Echo der Lautsprecherdurchsagen und den Rufen der Zeitungsverkäufer, die die Abendblätter feilbieten. Ich erforsche seine Gedanken genauso wie seine Taschen und das Innere seines Koffers. Ignacio Abel betrachtet die Titelseiten der Zeitungen stets in der Erwartung und der Furcht, eine Schlagzeile zu lesen, in der das Wort Spanien, das Wort Krieg oder der Name Madrid auftaucht.“

 
Antonio Muñoz Molina (Úbeda, 10 januari 1956)

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De schriftgeleerden en de wijzen (Muus Jacobse)

Bij het feest van Driekoningen

 

 
De aankomst van de Heilige Drie Koningen bij de stal,
toegeschreven aan Gillis Mostaert (1528 – 1598)

 

De schriftgeleerden en de wijzen

Zij hebben neergezeten
Bij hun vergeelde boeken,
Zij hebben niet geweten
Dat God geboren was,

Maar uit het oosten kwamen
Drie koningen Hem zoeken,
Die van een ster vernamen
Wat geen in woorden las.

‘Gij meesters der historie,
Zeg ons, waar is zijn woning
Die aller heemlen glorie
In éne sterre meldt?’

Zij spraken: ‘ ’t Is geschreven
Dat aller eeuwen koning
Heeft Bethlehem verheven’,
En waren zeer ontsteld.

Zij deden hen in donker
Als doden uitgeleide.
Er was geen stergeklonker,
De nacht stond om hen heen.

Maar ver van de geleerden,
O wonderlijk verblijden,
Hoe daar de sterre keerde
Die allen overscheen!

‘Komt laten wij aanbidden
God die zich openbaarde,
Want Hij is in ons midden,
Met majesteit omkleed!’

Zij brachten Hem geschenken:
De gouden schat der aarde,
De wierook van hun denken,
De mirre van hun leed.

 

 
Muus Jacobse (13 september 1909 – 21 november 1972)
De Kersthaven van Terschelling. Muus Jacobse werd geboren op Terschelling

 

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Eduardo Mendoza, Diana Gabaldon, Slavko Janevski, Ilse Weber, Alan Stewart Paton, Bayard Taylor, Annette von Droste-Hülshoff

De Spaanse schrijver Eduardo Mendoza werd geboren in Barcelona op 11 januari 1943. Zie ook alle tags voor Eduardo de Mendoza op dit blog.

Uit: Der Friseur und die Kanzlerin (Vertaald door Peter Schwaar)

“Der Tagesanbruch beleuchtete mich auf dem Bürgersteig vor meinem Haus. Erleichtert betrachtete ich den heiteren Himmel und nahm den mäßigen Wind wahr – offensichtlich keine Hindernisse für den Luftverkehr. Nach einer Weile fuhr der Swami in seinem Auto vor. Er kam vom Flughafen und entschuldigte sich für die leichte Verspätung mit dem Hinweis, er habe noch vollgetankt, und an der Tankstelle sei er auf die Idee gekommen, den Wagen durch die Waschstraße zu schicken, damit er auch schön glänze, wo es die Umstände doch so erforderten. Zuvor hatte er den Juli und Quesito am Flughafen abgesetzt, den Juli als lebende Statue, damit er von seinem Podest aus die Vorgänge im Terminal im Blick behalte, und die Quesito strategisch in einem Café platziert, wo sie beim Durchblättern einer Zeitschrift zu frühstücken vorgab, in Wirklichkeit aber bereit war, jederzeit Bericht zu erstatten, wenn der Juli es ihr mit einem vorher vereinbarten Zeichencode zu verstehen gäbe.
Wir holten den Dandy Morgan ab, der schon in Zivilkleidung am vereinbarten Ort stand und ein dickes Bündel bei sich hatte, das er in den Kofferraum des Peugeot stopfte. Hingegen musste man mehrmals klingeln, bis Cándida herunterkam, und als sie endlich erschien, war sie sehr verstört. Um ihrer Nervosität Herrin zu werden, hatte sie mehrere Liter Pfefferminztee getrunken und musste jetzt, wie sie sich bescheiden ausdrückte, ununterbrochen ihr kleines Geschäft verrichten. Im Auto auf der Rückbank neben dem Dandy Morgan sitzend, gab sie ihrer Angst Ausdruck, im heikelsten Moment ihres Auftritts wieder dieses unaufschiebbare Bedürfnis zu verspüren.
«Mach dir deswegen keine Sorgen», sagte ich und versuchte, um ihren bereits verwirrten Zustand nicht noch zu verschlimmern, die Gereiztheit zu verbergen, die ihre angeborene Dämlichkeit in mir auslöste. «Denk daran, dass du eine hochbedeutende Frau zu ersetzen hast, deren Anordnungen keinen Widerspruch dulden. Wo du auch bist, wenn du den Drang verspürst, dein kleines Geschäft zu verrichten oder sogar dein großes, gehst du in eine Ecke und erledigst in aller Gelassenheit, was du zu erledigen hast. Vergiss nicht, dir nachher die Hände zu waschen. Die Person, die du ersetzt, besitzt Autorität, aber auch Klasse.»

 

 
Eduardo Mendoza (Barcelona, 11 januari 1943)

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Es führt drei König Gottes Hand (Friedrich von Spee)

 

Bij het feest van Driekoningen

 

 
Aanbidding door de Drie Koningen, Jacopo Bassano, ca. 1575 – 1580

 

Es führt drei König Gottes Hand

Es führt drei König Gottes Hand
mit einem Stern aus Morgenland
zum Christkind durch Jerusalem
zur Davids Stadt nach Bethlehem.
Gott, führ auch uns zu diesem Kind
und mach aus uns sein Hofgesind!

Aus Morgenland in aller Eil
sie reisten weit, viel hundert Meil.
Sie zogen hin zu Land und See,
bergauf, bergab, durch Reif und Schnee.
Zu dir, o Gott, die Pilgerfahrt
uns dünke nie zu schwer und hart.

Sie kehrten bei Herodes ein,
am Himmel schwand des Sternes Schein;
doch wie zum Kind sie eilig gehen,
den Stern sie auch von neuem sehn.
Gott, lass das Licht der Gnad uns schaun,
auf deine Führung fest vertraun!

Und überm Haus wo’s Kindlein war
stand still der Stern, so wunderbar;
da knien sie und weih’n dem Kind
Gold, Weihrauch, Myrrh’ zum Angebind.
Gott, nimm von uns als Opfergut
Herz, Leib und Seele, Ehr und Blut!

Durch Weihrauch stellten fromm sie dar,
dass dieses Kind Gott selber war;
die Myrrh’ auf seine Menschheit wies,
das Gold die Königswürde pries.
O Gott, halt uns bei dieser Lehr;
dem Irrtum und dem Abfall wehr!

 

 
Friedrich von Spee (25 februari 1591 – 7 augustus 1635)
Kaiserpfalz in Kaiserswerth. Friedrich von Spee werd geboren in Kaiserswerth.

 

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Am dritten Sonntage nach Heilige Drei Könige (Annette von Droste-Hülshoff)

Am dritten Sonntage nach Heilige Drei Könige

 

melchior
Jezus geneest een melaatse door Jean-Marie Melchior Doze, 1864

 

Am dritten Sonntage nach Heilige Drei Könige
Evang.: Vom Aussätzigen und Hauptmann

“Geh hin, und dir gescheh, wie du geglaubt!”
Ja, wer da glaubt, dem wird sein Heil geschehen;
Was aber ihm, dem in verborgnen Wehen
Das Leben hat sein Heiliges geraubt?

Herr, sprich ein Wort, so wird dein Knecht gesund!
Herr, sprich das Wort, ich kann ja nichts als wollen;
Die Liebe kann das Herz dir freudig zollen,
Der Glaube wird ja nur als Gnade kund!

Wie kömmt es, da ich dich am Abend rief,
Da ich am Morgen ausging dich zu finden,
Daß du in Lauheit und des Zweifels Sünden
Mich sinken ließest, tiefer stets und tief?

Ist nicht mein Ruf in meiner höchsten Not
Zu dir empor geschollen aus der Tiefe?
Und war es nicht, als ob ich Felsen riefe?
Indes mein Auge stets von Tränen rot.

Verzeih, o Herr, was die Bedrängnis spricht!
Ich habe dich doch oft und süß empfunden,
Ich war ja Eins mit dir zu ganzen Stunden,
Und in der Not gedacht’ ich dessen nicht!

Und ist mir nun, als sei ich ganz allein
Von deinem weiten Gnadenmahl verloren,
Der ausgesperrte Bettler vor den Toren:
O Gott, die Schuld ist doch gewißlich mein!

Fühlt’ ich in Demut, wie ich nimmer wert,
Daß ich dein Wort in meinem Geist empfangen,
Daß meine Seufzer an dein Ohr gelangen,
Daß meine Seele dich erkennt und ehrt?

Mein Herr, gedenke meiner Sünden nicht!
Wie oft hab’ ich auf selbstgewähltem Pfade
Geschrien im Dunkel, Gott, um deine Gnade
Wie um ein Recht und wie um eine Pflicht!

O hätt’ ich ihre Gaben nicht versäumt,
Hätt’ ich sie nicht zertreten und verachtet!
Ich stände nicht so grauenvoll umnachtet,
Daß das entfloh’ne Licht mir wie geträumt.

Wie oft ist nicht, noch eh’ die Tat geschah,
Die als Gedanke lüstern mich umflogen,
In milder Warnung still vorbeigezogen
Dein Name mir, dein Bild auf Golgatha!

Und wenn ich nun mich frevelnd abgewandt,
Die Sünde, die ich klar erkannt begangen,
Wie hast du dann in reuigem Verlangen
Nicht oft in meiner Seele nachgebrannt!

Ach, viel und schwere Sünden übt’ ich schon,
Noch mehr der Fehle, klein in ihren Namen,
Doch groß in der Verderbnis tiefstem Samen,
Taub für des jammernden Gewissens Ton!

Nun ist mir endlich alles Licht dahin
Und öfters deine Stimme ganz verschollen;
Doch wirf mich, o du siehst, ich kann noch wollen,
Nicht zu den Toten, weil ich lebend bin!

Mein Jesu, sieh, ich bin zu Tode wund
Und kann in der Zerrüttung nicht gesunden!
Mein Jesu, denk’ an deine bittern Wunden
Und sprich ein Wort, so wird dein Knecht gesund!

 

 
Annette von Droste-Hülshoff (10 januari 1797 – 24 mei 1848)
Haus Rüschhaus, waar Annette vanaf 1826 woonde, van boven gezien

The Three Kings (Henry Longfellow)

 

Bij het feest van Driekoningen

 

 
De aanbidding van de Drie Koningen door Corregio, rond 1518

 

The Three Kings

Three Kings came riding from far away,
Melchior and Gaspar and Baltasar;
Three Wise Men out of the East were they,
And they travelled by night and they slept by day,
For their guide was a beautiful, wonderful star.

The star was so beautiful, large and clear,
That all the other stars of the sky
Became a white mist in the atmosphere,
And by this they knew that the coming was near
Of the Prince foretold in the prophecy.

Three caskets they bore on their saddle-bows,
Three caskets of gold with golden keys;
Their robes were of crimson silk with rows
Of bells and pomegranates and furbelows,
Their turbans like blossoming almond-trees.

And so the Three Kings rode into the West,
Through the dusk of the night, over hill and dell,
And sometimes they nodded with beard on breast,
And sometimes talked, as they paused to rest,
With the people they met at some wayside well.

“Of the child that is born,” said Baltasar,
“Good people, I pray you, tell us the news;
For we in the East have seen his star,
And have ridden fast, and have ridden far,
To find and worship the King of the Jews.”

And the people answered, “You ask in vain;
We know of no King but Herod the Great!”
They thought the Wise Men were men insane,
As they spurred their horses across the plain,
Like riders in haste, who cannot wait.

And when they came to Jerusalem,
Herod the Great, who had heard this thing,
Sent for the Wise Men and questioned them;
And said, “Go down unto Bethlehem,
And bring me tidings of this new king.”

So they rode away; and the star stood still,
The only one in the grey of morn;
Yes, it stopped –it stood still of its own free will,
Right over Bethlehem on the hill,
The city of David, where Christ was born.

And the Three Kings rode through the gate and the guard,
Through the silent street, till their horses turned
And neighed as they entered the great inn-yard;
But the windows were closed, and the doors were barred,
And only a light in the stable burned.

And cradled there in the scented hay,
In the air made sweet by the breath of kine,
The little child in the manger lay,
The child, that would be king one day
Of a kingdom not human, but divine.

His mother Mary of Nazareth
Sat watching beside his place of rest,
Watching the even flow of his breath,
For the joy of life and the terror of death
Were mingled together in her breast.

They laid their offerings at his feet:
The gold was their tribute to a King,
The frankincense, with its odor sweet,
Was for the Priest, the Paraclete,
The myrrh for the body’s burying.

And the mother wondered and bowed her head,
And sat as still as a statue of stone,
Her heart was troubled yet comforted,
Remembering what the Angel had said
Of an endless reign and of David’s throne.

Then the Kings rode out of the city gate,
With a clatter of hoofs in proud array;
But they went not back to Herod the Great,
For they knew his malice and feared his hate,
And returned to their homes by another way.

 

 
Henry Longfellow (27 februari 1807 – 24 maart 1882)
Portland in Kersttijd. Henry Longfellow werd geboren in Portland.

 

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Die heiligen drei Könige (Rainer Maria Rilke)

Bij het feest van Driekoningen

 

bruyn

Aanbidding door de Heilige Drie Koningen, Bartholomäus Bruyn de Oude, rond 1501/1550

 

 

Die heiligen drei Könige

Legende

Einst als am Saum der Wüsten sich
auftat die Hand des Herrn
wie eine Frucht, die sommerlich
verkündet ihren Kern,
da war ein Wunder: Fern
erkannten und begrüßten sich
drei Könige und ein Stern.

Drei Könige von Unterwegs
und der Stern Überall,
die zogen alle (überlegs!)
so rechts ein Rex und links ein Rex
zu einem stillen Stall.

Was brachten die nicht alles mit
zum Stall von Bethlehem!
Weithin erklirrte jeder Schritt,
und der auf einem Rappen ritt,
saß samten und bequem.
Und der zu seiner Rechten ging,
der war ein goldner Mann,
und der zu seiner Linken fing
mit Schwung und Schwing
und Klang und Kling
aus einem runden Silberding,
das wiegend und in Ringen hing,
ganz blau zu rauchen an.
Da lachte der Stern Überall
so seltsam über sie,
und lief voraus und stand am Stall
und sagte zu Marie:

Da bring ich eine Wanderschaft
aus vieler Fremde her.
Drei Könige mit Magenkraft

von Gold und Topas schwer
und dunkel, tumb und heidenhaft, –
erschrick mir nicht zu sehr.
Sie haben alle drei zuhaus
zwölf Töchter, keinen Sohn,
so bitten sie sich deinen aus
als Sonne ihres Himmelblaus
und Trost für ihren Thron.
Doch musst du nicht gleich glauben: bloß
ein Funkelfürst und Heidenscheich
sei deines Sohnes Los.
Bedenk, der Weg ist groß.
Sie wandern lange, Hirten gleich,
inzwischen fällt ihr reifes Reich
weiß Gott wem in den Schoß.
Und während hier, wie Westwind warm,
der Ochs ihr Ohr umschnaubt,
sind sie vielleicht schon alle arm
und so wie ohne Haupt.
Drum mach mit deinem Lächeln licht
die Wirrnis, die sie sind,
und wende du dein Angesicht

nach Aufgang und dein Kind;
dort liegt in blauen Linien,
was jeder dir verließ:
Smaragda und Rubinien
und die Tale von Türkis.


Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)

Rilke werd geboren in Praag

 

Zie voor de schrijvers van de 6e januari ook mijn vorige twee blogs van vandaag.

Am Feste der heiligen drei Könige (Annette von Droste-Hülshoff)

Bij het feest van Driekoningen

 

Aanbidding door de drie koningen, Hendrick ter Brugghen, 1619

 

Am Feste der heiligen drei Könige

Durch die Nacht drei Wandrer ziehn,
Um die Stirnen Purpurbinden,
Tiefgebräunt von heißen Winden
Und der langen Reise Mühn.
Durch der Palmen säuselnd Grün
Folgt der Diener Schar von weiten;
Von der Dromedare Seiten
Goldene Kleinode glühn,
Wie sie klirrend vorwärts schreiten,
Süße Wohlgerüche fliehn.

Finsternis hüllt schwarz und dicht
Was die Gegend mag enthalten;
Riesig drohen die Gestalten:
Wandrer, fürchtet ihr euch nicht?
Doch ob tausend Schleier flicht
Los’ und leicht die Wolkenaue:
Siegreich durch das zarte Graue
Sich ein funkelnd Sternlein bricht.
Langsam wallt es durch das Blaue,
Und der Zug folgt seinem Licht.

Horch, die Diener flüstern leis:
“Will noch nicht die Stadt erscheinen
Mit den Tempeln und den Hainen,
Sie, der schweren Mühe Preis?
Ob die Wüste brannte heiß,
Ob die Nattern uns umschlangen,
Uns die Tiger nachgegangen,
Ob der Glutwind dörrt’ den Schweiß:
Augen an den Gaben hangen
Für den König stark und weiß.”

Sonder Sorge, sonder Acht,
Wie drei stille Monde ziehen
Um des Sonnensternes Glühen,
Ziehn die Dreie durch die Nacht.
Wenn die Staublawine kracht,
Wenn mit grausig schönen Flecken
Sich der Wüste Blumen strecken,
Schaun sie still auf jene Macht,
Die sie sicher wird bedecken,
Die den Stern hat angefacht.

O ihr hohen heil’gen Drei!
In der Finsternis geboren
Hat euch kaum ein Strahl erkoren,
Und ihr folgt so fromm und treu!
Und du meine Seele, frei
Schwelgend in der Gnade Wogen,
Mit Gewalt ans Licht gezogen,
Suchst die Finsternis aufs Neu!
O wie hast du dich betrogen;
Tränen blieben dir und Reu!

Dennoch, Seele, fasse Mut!
Magst du nimmer gleich ergründen,
Wie du kannst Vergebung finden:
Gott ist über Alles gut!
Hast du in der Reue Flut
Dich gerettet aus der Menge,
Ob sie dir das Mark versenge
Siedend in geheimer Glut,
Läßt dich nimmer dem Gedränge,
Der dich warb mit seinem Blut.

Einen Strahl bin ich nicht werth,
Nicht den kleinsten Schein von oben.
Herr, ich will dich freudig loben,
Was dein Wille mir beschert!
Sei es Gram, der mich verzehrt,
Soll mein Liebstes ich verlieren,
Soll ich keine Tröstung spüren,
Sei mir kein Gebet erhört:
Kann es nur zu dir mich führen,
Dann willkommen Flamm’ und Schwert!

 

Annette von Droste-Hülshoff (10 januari 1797 – 24 mei 1848)

Jeugdportret, rond 1820

 

 

Zie voor de schrijvers van de 6e januari ook mijn vorige blog van vandaag.

 

Journey Of The Magi (T. S. Eliot)

Bij het feest van Driekoningen

 

 

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Star of Bethlehem, David Burne-Jones, 1890

 

Journey Of The Magi

‘A cold coming we had of it,
Just the worst time of the year
For a journey, and such a journey:
The ways deep and the weather sharp,
The very dead of winter.’
And the camels galled, sore-footed,
refractory,
Lying down in the melting snow.
There were times we regretted
The summer palaces on slopes, the
terraces,
And the silken girls bringing sherbet.

Then the camel men cursing and
grumbling
And running away, and wanting their
liquor and women,
And the night-fires going out, and the
lack of shelters,
And the cities hostile and the towns
unfriendly
And the villages dirty and charging high
prices:
A hard time we had of it.
At the end we preferred to travel all
night,
Sleeping in snatches,
With the voices singing in our ears,
saying
That this was all folly.

Then at dawn we came down to a
temperate valley,
Wet, below the snow line, smelling of
vegetation;
With a running stream and a water-mill
beating the darkness,
And three trees on the low sky,
And an old white horse galloped in
away in the meadow.
Then we came to a tavern with
vine-leaves over the lintel,
Six hands at an open door dicing for
pieces of silver,
And feet kicking the empty wine-skins.
But there was no imformation, and so
we continued
And arrived at evening, not a moment
too soon
Finding the place; it was (you may say)
satisfactory.

All this was a long time ago, I
remember,
And I would do it again, but set down
This set down
This: were we led all that way for
Birth or Death? There was a Birth,
certainly,
We had evidence and no doubt. I had
seen birth and death,
But had thought they were different;
this Birth was
Hard and bitter agony for us, like
Death, our death.
We returned to our places, these
Kingdoms,
But no longer at ease here, in the old
dispensation,
With an alien people clutching their
gods.
I should be glad of another death.

 

 

T. S. Eliot (26 september 1888 – 4 januari 1965)

 Portret door Wyndham Lewis, 1938

 

 

Zie voor de schrijvers van de 6e januari ook mijn volgende blog van vandaag.

 

De drie wijzen (Godfried Bomans)

Bij het feest van Driekoningen

 

 

steen

Driekoningenfeest door Jan Steen, 1668

 

 

Uit: De drie wijzen

„Nu waren er die dag juist drie wijzen in de stad gekomen. De rijke man liet hen ieder een zak dadels brengen. De wijzen deelden de dadels aan de armen uit, maar behielden de zakken, want die konden hun nog van pas komen.
‘Ik wil helemaal gelukkig zijn’, zei de rijke man.
De wijzen knikten, want dit was hun bekend.
‘Wie van jullie is de wijste?’ vroeg de rijke man.
‘Het wijst is hij, die het minst meent te weten.’
‘Wie van jullie weet dan het minst?’
De drie wijzen traden tegelijk naar voren.
‘Zo komen we niet verder’, sprak de rijke man, ‘laat de twee anderen wachten in de kamer hiernaast, de derde blijft.’
De twee bogen en gingen heen. De rijke man sprak nu tot de wijze, die overbleef:
‘Hoe kan ik het geluk vinden?’
‘Door er niet naar te zoeken’, antwoordde de wijze.
De man dacht hierover na, maar begrijpen deed hij het niet.
‘Wat is dan het geluk?’ vroeg hij.
‘Het geluk’, antwoordde de wijze, ‘is een toegift op iets anders.’
‘Kan ik het herkennen?’
‘Wij herkennen het, als het voorbij is.’
‘Hier heb ik helemaal niets aan’, antwoordde de rijke man, ‘ga heen en roep de tweede.’
De eerste wijze boog en de tweede trad binnen.
‘Hoe kan ik gelukkig worden?’ vroeg de rijke man.
‘Door niets te verwachten’, antwoordde de wijze.
‘Zijt gij gelukkig?’
‘Als ik dat wist, zou ik het niet meer zijn.’
‘Waar is het geluk?’
‘Het geluk is daar, waar men niet is.’
‘Zeer diepzinnig’, sprak de rijke man, ‘maar ik ben niets verder gekomen. Ga heen en roep de derde.’
De tweede wijze boog en de derde trad binnen.
‘Wie vindt het geluk?’ vroeg de rijke man.
‘Die het niet nodig heeft’, antwoordde de wijze.
‘Wat ben ik, als al mijn wensen vervuld zijn?’
‘Een man zonder verlangens.’
‘Is dat het geluk?’
‘Nee. Het is de verzadiging.’
‘Buitengewoon’, sprak de rijke man, ‘en ga nu heen.’
En ook de derde wijze boog en ging.
De rijke man dacht over alles wat hij gehoord had nog enkele ogenblikken na, want hij had ervoor betaald en de dadels waren dat jaar schaars. Toen ging hij naar buiten om in de frisse lucht te zijn.“

 

Bomans

Godfried Bomans (2 maart 1913 – 22 december 1971)
Houtskooltekening van Aleid Slingerland