De Duitse schrijver Friedrich Wilhelm Weber werd geboren op 25 december 1813 in Althausen. Zie ook alle tags voor Friedrich Wilhelm Weber op dit blog.
In der Bergkapelle
Waldumrauschte Bergkapelle,
Einsam, öd‘ und halbzerfallen,
Mag kein Pilger dich besuchen,
Immer muss ich zu dir wallen.
Fern der Welt verworrnem Brausen
Und mir selbst zurückgenommen,
Knie‘ ich am Altar, ein müder
Wandersmann am kühlen Bronnen.
Vor mir in der Mauernische
Tief gebeugt die gnadenreiche,
Schmerzensreich Gottesmutter
Mit des Sohnes blut’ger Leiche.
Ihr zu Füßen welke Blumen,
Ihr zu Häupten falbe Kränze.
Abendrotumglüht, die letzte
Liebesgab‘ entschwundner Lenze.
Welke Blumen, falbe Kränze,
Die sie brachten, ob sie starben?
Ob sie schweifen in der Fremde?
Ob sie irrten und verdarben?
Tiefe Stille! Durch die Fenster
Nur der Flüsterhauch des Windes,
Und des Bachs verlornes Murmeln,
Wie das Beten eines Kindes.
Und ich bete, schmerzlich dringend,
Wie in meiner Kindheit Tagen:
All mein Härmen und mein Sorgen,
All mein Kümmern kann ich klagen.
Und die linde, langentwöhnte,
Langersehnte Opferspende,
Leise rinnt die warme Träne
Auf die fromm gefaltnen Hände. –
Waldumrauschte Waldkapelle,
Einsam, öd‘ und halbzerfallen,
Mag kein Pilger dich besuchen,
Immer muss ich zu dir wallen.
Friedrich Wilhelm Weber (25 december 1813 – 5 april 1894)
Althausen
De Duitse schrijver, journalist en theatercriticus Alfred Kerr werd op 25 december 1867 in Breslau geboren. Zie ook alle tags voor Alfred Kerr op dit blog.
Uit: Alfred Kerr. Die Biographie (Door Deborah Vietor-Engländer)
„Für ihn war es ein deutsches und kein christliches Fest, und so war es wohl bei vielen, nämlich eine säkularisierte häusliche Familienfeier.4 Erinnerungen an jüdische Feste im Kempner’schen Hause gibt es bei Kerr nicht. Unterlagen über seine Beschneidung (Brit Millah) und seine Bar-Mitzwa, das jüdische Fest zur Mannesreife mit dreizehn Jahren, waren bisher nicht auffindbar. Seinen beiden Kindern erzählte er allerdings, die Rede zu seiner Bar-Mitzwa hätte Schwester Annchen geschrieben.5 Alfred Kerr war sich seiner jüdischen Herkunft und Identität schon früh bewusst. Dass er «von Weinhändlern und Predigern» abstamme, sagte er gerne, «welchen Zwischenberuf diese Enkelschaft meines vermutlichen Ahnherrn, des Königs David, nach fast dreitausendjährig unbequemer Wanderung vom Mittelmeer zu schlesisch-slawischen Bezirken vorübergehend ergriffen hat».6 Er wusste, dass die ihm unmittelbar voraufgehenden Generationen «urmodern aus der zweitausendjährigen Konservenbüchse geklettert» und sich unter Wilhelm I. und Wilhelm II. ein bisschen wie unverstandene Flüchtlinge vorgekommen waren. Schließlich lebte man noch «in einer Gegend, wo keiner ihrer Art ohne die Demütigung einer stempelnden Zwangstaufe zu irgendeinem wesentlichen Amt gelassen wurde, gleichviel wie seine Fähigkeit war».7 Aber der heranwachsende Alfred Kerr folgte doch der liberalen Ansicht dieser Familienmitglieder. Wir werden dafür genug Bestätigungen in seinem Leben und Schreiben finden.8 Solche Zeichen der Akkulturation sind nicht mit Assimilation zu verwechseln. Wenngleich die jüdischen Familien häufig dazu neigten, sich ins Familiäre zurückzuziehen, so war Emanuel Kempner als Inhaber von Weinstuben gezwungen, sich in der Geschäftswelt zu bewegen. Er wird daher ausreichende Erfahrungen mit dem Antisemitismus gemacht haben. In seinem «Lebenslauf» notierte Kerr: «Wenn ein Knote ganz bieder am Versöhnungstag einem Herrn mit Gebetbuch ‹Verpuchtes (schlesisch für verfluchtes) Judenaas!› nachrief oder wenn ein Major von den ‹Elfern› vorn auf der Straßenbahn offen erklärte: ‹Wie viel schwangere Judenweiber man sieht – ’s ist zum Kotzen!›: Nicht das war verletzend.“
Alfred Kerr (25 december 1867 – 12 oktober 1948)
Hier met zijn dochter Judith
De (Oost) Duitse schrijver Gerhard Holtz-Baumert werd geboren op 25 december 1927 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Gerhard Holz-Baumert op dit blog.
Uit: Die pucklige Verwandtschaft
„Die sowjetischen Kriegsgefangenen in unserer Flakstellung hatten sich eine Banja in die Erde gewühlt. Aus dem verschneiten Erdhügel reckte sich ein Ofenrohr, aus dem es beizend qualmte. Nackt stürzten die Männer heraus, wälzten sich im Schnee und rannten die Treppe wieder hinab, ein Schwall Dampf quoll aus der Brettertür. Willi und ich beobachteten sie. Die schneeweißen Leiber der Russen blitzten, als seien sie silberne Fische im tiefschwarzen Wasser. Kamrad, Kamrad, komm mit!
Eines Abends beschlossen wir mitzugehen. Wir krochen aus den Uniformen, die wir an rostige Nägel vor der Tür hängten, und prallten zurück, als wir den kleinen heißen Raum betraten, an dessen Stirnwand ein Kanonenofen stand, hineingestellt in eine blecherne Tonne, die mit Steinen gefüllt war. Einer der Russen goß gerade einen Schwapp Wasser auf die Steine.
Kamrad, gutt? Wir nickten und warteten, was kommen würde, begannen zu schwitzen und wurden – Kamrad, komm! – hinausgezogen in den Schnee, der uns die Haut vom Leibe fraß, und wieder hinein in die beizende Hitze.
Es ist eine Sauna, die Rußkis haben sich eine Sauna gebaut, sagte Willi, der zu Hause mit seinem Vater darüber gesprochen hatte.
Im Frühjahr wurde aus irgendeinem Grund den Russen das Dampfbad verboten. Wenn wir sie fragten, zuckten sie mit den Schultern und sagten: Scheiße.
(…)
Der Mann von vorhin erschien wieder, grunzte und steckte die Füße in einen der schönen, mit kaltem Wasser gefüllten hölzernen Bottiche. Wir duschten, dann schwammen wir im größeren Becken, dessen Wasser nicht ganz so kalt war, schließlich kam ein Bademeister und hüllte uns auf einer Pritsche in ein großes warmes Tuch. Durch ein Deckenfenster fiel Dämmerlicht.
Es ist wunderbar, sagte ich zu Willi. Scheiß ins Leben! Fünf Mark sind auch bloß fünf Mark.“
Gerhard Holtz-Baumert (25 december 1927 – 17 oktober 1996)
Cover
De Engelse dichteres en dagboekschrijfster Dorothy Mae Ann Wordsworth werd geboren in Cockermouth, Cumberland, 25 december 1771. Zie ook alle tags voor Dorothy Wordsworth op dit blog.
Uit: Journals of Dorothy Wordsworth
“24th. Walked between half-past three and half-past five. The evening cold and clear. The sea of a sober grey, streaked by the deeper grey clouds. The half dead sound of the near sheep-bell, in the hollow of the sloping coombe, exquisitely soothing.
25th. Went to Poole’s after tea. The sky spread over with one continuous cloud, whitened by the light of the moon, which, though her dim shape was seen, did not throw forth so strong a light as to chequer the earth with shadows. At once the clouds seemed to cleave asunder, and left her in the centre of a black-blue vault. She sailed along, followed by multitudes of stars, small, and bright, and sharp. Their brightness seemed concen-trated, (half-moon).
26th. Walked upon the hill-tops; followed the sheep tracks till we overlooked the larger coombe. Sat in the sunshine. The dis-tant sheep-bells, the sound of the stream; the woodman winding along the half-marked road with his laden pony; locks of wool still spangled with the dew-drops; the blue-grey sea shaded with immense masses of cloud, not streaked; the sheep glittering in the sunshine. Returned through the wood. The trees skirting the wood, being exposed more directly to the action of the sea breeze, stripped of the net-work of their upper boughs, which are stiff and erect and like black skeletons; the ground strewed with the red berries of the holly. Set forward before two o’clock. Returned a little after four.
27th. Walked from seven o’clock till half-past eight. Upon the whole an uninteresting evening. Only once while we were in the wood the moon burst through the invisible veil which enveloped her, the shadows of the oaks blackened, and their lines became more strongly marked. The withered leaves were coloured with a deeper yellow, a brighter gloss spotted the hollies; again her form became dimmer; the sky flat, unmarked by distances, a white thin cloud. The manufacturer’s dog makes a strange, uncouth howl, which it continues many minutes after there is no noise near it but that of the brook. It howls at the murmur of the village stream.
28th. Walked only to the mill.
29th. A very stormy day. William walked to the top of the hill to see the sea. Nothing distinguishable but a heavy blackness. An immense bough riven from one of the fir trees. 3oth. William called me into the garden to observe a singular appearance about the moon. A perfect rainbow, within the bow one star, only of colours more vivid. The semi-circle soon became a complete circle, and in the course of three or four minutes the whole faded away. Walked to the blacksmith’s and the baker’s; an uninteresting evening.”
Dorothy Wordsworth (25 december 1771 – 25 januari 1855)
Cover
De Amerikaans-Peruviaanse schrijver Carlos Castaneda werd geboren op 25 december 1925 in São Paulo, Brazilië (volgens hem zelf) of op 25 december 1919 in Cajamarca, Peru (volgens zijn immigratiepapieren). Zie ook alle tags voor Carlos Castaneda op dit blog.
Uit: The Teachings of Don Juan: A Yaqui Way of Knowledge
“It is not possible for a man to abandon himself to fear for years, then finally conquer it. If he gives in to fear he will never conquer it, because he will shy away from learning and never try again. But if he tries to learn for years in the midst of his fear, he will eventually conquer it because he will never have really abandoned himself to it.
Therefore he must not run away. He must defy his fear, and in spite of it he must take the next step in learning, and the next, and the next. He must be fully afraid, and yet he must not stop. That is the rule! And a moment will come when his first enemy retreats. The man begins to feel sure of himself. His intent becomes stronger. Learning is no longer a terrifying task.
When this joyful moment comes, the man can say without hesitation that he has defeated his first natural enemy. It happens little by little, and yet the fear is vanquished suddenly and fast. Once a man has vanquished fear, he is free from it for the rest of his life because, instead of fear, he has acquired clarity–a clarity of mind which erases fear. By then a man knows his desires; he knows how to satisfy those desires. He can anticipate the new steps of learning and a sharp clarity surrounds everything. The man feels that nothing is concealed.
And thus he has encountered his second enemy: Clarity! That clarity of mind, which is so hard to obtain, dispels fear, but also blinds. It forces the man never to doubt himself. It gives him the assurance he can do anything he pleases, for he sees clearly into everything. And he is courageous because he is clear, and he stops at nothing because he is clear. But all that is a mistake; it is like something incomplete.”
Carlos Castaneda (25 december 1925 – 27 april 1998)
De Engelse dichter William Collins werd geboren in Chichester op 25 december 1721. Zie ook alle tags voor William Collins op dit blog.
Eclogue the Second: HASSAN; or, the Camel-driver (Fragment)
scene, the desert.
time, mid-day.
In silent horror o’er the desert-waste
The driver Hassan with his camels past.
One cruse of water on his back he bore,
And his light scrip contained a scanty store:
A fan of painted feathers in his hand,
To guard his shaded face from scorching sand.
The sultry sun had gained the middle sky,
And not a tree, and not an herb was nigh.
The beasts, with pain, their dusty way pursue,
Shrill roared the winds, and dreary was the view!
With desperate sorrow wild, th’ affrighted man
Thrice sighted, thrice struck his breast, and thus began:
Sad was the hour, and luckless was the day,
When first from Schiraz’ walls I bent my way.
Ah! little thought I of the blasting wind,
The thirst or pinching hunger that I find!
Bethink thee, Hassan, where shall thirst assuage,
When fails this cruise, his unrelenting rage?
Soon shall this scrip its precious load resign;
Then what but tears and hunger shall be thine?
William Collins (25 december 1721 – 12 juni 1759)
Chichester
De Duitse dichter en schrijver Christian Geissler werd geboren op 25 december 1928 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Christian Geissler op dit blog
Uit: Das Brot mit der Feile
„Ihn ging das aber was an, erst so und dann so und dann so, und dann plötzlich endgültig Nein. Erst nämlich, dass er das gut fand: Die Lederleute, die hatten Angst, und die andern, die hatten keine, die hatten sogar manchmal Kinder dabei, so Kinder wie damals Tini und John, Sprechtüten, Mozart und Schienbeintreten und schön, dass wir noch nicht tot sind. Dann aber doch wieder nicht so gut: Reichlich locker und frech und Mode mit Geld und Bart, und Schule gehabt bis oben, und fein immer alles gelernt und gekonnt, Spruch und Gelaber und ganz dünne Finger, und längst noch kein Hass, bloß mehr Hobby und Haschmich, so sieht das bald aus, weil sonst würde die Butze dahinten den Bullen doch keine Blumen hinhalten. Dem Mädchen wurde der Arm zerschlagen. Der Knüppel des Schlägers, der Schläger des Knüppels schob sich hinter Gesichter und Schultern, bevor Ahlers sich die Schnauze von dem hatte merken können, das fand er nicht gut, das hätte er gern getan, sonst nämlich alles mehr reichlich konfus und Geschrei, die tun so, als wenn sie die Größten sind, die Ersten, die hier mal was merken, die Jungs, klar Mörder raus, klar Vietnam mit Glatze im Feuer und Flaschenscherben in Ludwigs Hand, klar Teheran und Athen und Lamarque und wir alle, klar Notstandsübung und Kapitalismus, frag mal Dickmussmann, weil nämlich Erni und Ossi und wir, die sind nämlich schon noch lange nicht so bescheuert, wie das hier aussieht in dieser Gegend, und Sprücheklopfen und Ho-Tschi-Galopp* und Pappkartonschilder und Dünnfingerfäuste mit Ring auf und ohne was drin, das bringt dir noch jeder, und bringt dir noch lange nichts ein. Das fand er nicht gut. Es kam ihm auch vor, als sähen sie an ihm vorbei, ein Brüderhaufen mit Liedern und Locken, aber sonst gegen alles bloß frech und stolz, auch gegen ihn. Er blieb im Wagen. Er hupte wie seine Kollegen. Er tat so, als wolle er raus, sowieso alles Quatsch, die sollen studieren, er war allein, das fand er nicht gut, und auch schon so bisschen das Zittern im Kreuz wie neulich am Hang. Sie stehen jetzt still.“
Christian Geissler (25 december 1928 – 26 augustus 2008)
Hamburg in kerstsfeer
De Duitse schrijfster en dichteres Ute Erb werd geboren op 25 december 1940 in Scherbach, nu Rheinbach, in de Voreifel. Zie ook alle tags voor Ute Erb op dit blog.
EIN UNGENÜGEN
Wenn ich allein bin, sagt mir keiner, wer ich bin.
Im Spiegel finde ich mich stumm,
die Zeit vergeht, ich bleibe sitzen.
Hinter meinen Ohren steckt
der Ekel vorm Gedränge.
Wenn ich mit vielen bin,
genügen sie mir nicht.
Ich renne, renne, renne
allen nach.
Ute Erb (Scherbach, 25 december 1940)