Roberto Schopflocher, Martin Kessel, Helene Hübener, Gerhard Rohlfs, Gabriele Stötzer

De Duits-Argentijnse schrijver Robert Schopflocher werd geboren op 14 april 1923 in Fürth. Zie ook alle tags voor Roberto Schopflocher op dit blog.

Uit: Eine Kindheit

„Während ich die Augen schließe, regen sich die ersten Kindheitseindrücke: der süßliche Geruch des blühenden Flieders, der säuerliche Mief der Bierwirtschaften, die faulige Würze der frisch gedüngten Felder auf dem Weg nach Poppenreuth. Und die Gaumenfreuden der Laugenbrezeln, der Milchweck’n und Mohnbrötle, der Dampfnudeln mit Hiftmark, des Bitzelwassers mit Zitronengeschmack, des Ochsenmaulsalats. Und die Laute: das Bimmeln und Gequietsch der »Elektrischen«, die Kinderlieder, das im Chor skandierte kleine Einmaleins in der Schule. Hauffs Märchen, die Fürther Spielvereinigung und die Schwabsche Fassung der Heldensagen. Die Kopfhörerradios tauchen aus dem Museum meiner Erinnerung auf das »Panoptikum« im Ludwigsbahnhof mit seinen stereoskopischen Aufnahmen, und der Laternenmann, der abends die gasbetriebene Straßenbeleuchtung anzündet. Es war die Zeit des Rodelns, des Schlittschuhlaufens auf dem zugefrorenen Kanal, der Kärwah mit Brathering, Krachmandeln und dem Billigen Jakob, dem Sonntagsausflug zur Alten Veste … Ich vergolde sie nicht, die Vergangenheit. Ein Grund zur Nostalgie liegt nicht vor. Die Kinder konnten damals noch an Halsbräune oder an Lungenentzündung stnben; eine Krebsdiagnose kam einem Todesurteil gleich. Die Kriegsversehrten schleppten sich auf Krücken durch die Straßen, und die Arbeitslosen schellten an de Haustür, um sich einen Teller warmer Suppe zu erbetteln. Das Wissen um Tod, Geldnot und Geschlecht wurde uns Kindern vorenthalten. Wir sammelten Brieftuarken und Zigarettenbilder, wir spielten mit dem auf Billionen lautenden Notgeld, jenem von de Inflation hinterlassenen Strandgut. Und während immer mehr Hakenkreuzfahnen blutrot an den Häusern hingen, während die ersten Kolonnen der Braunhemden und die letzten Sozialisten aufmarschierten, tuschelte man zu Hause von der Wirtschaftskrise, von Nazis, Kommunisten und von Notverordnungen. Wie stark die Kindheitseindrücke in mir verankert sind, erlebte ich, als ich im Jahre 1961 zum ersten Mal nach der ein Vierteljahrhundert zuvor erzwungenen Auswanderung nach Fürth zurückkam. Ich schlenderte durch die kopfsteingepflasterten Gassen der Altstadt, vorbei an den Häuserfassaden aus der Gründerzeit, vorbei an unserer früheren Wohnung, vorbei an der »Mai-Schule« und am Gymnasium. Ich ging im Stadtpark spazieren, auf dessen Bänken ich als Neunjähriger Karl May gelesen hatte.“

 

 
Robert Schopflocher (14 april 1923 – 23 januari 2016)

 

De Duitse dichter en schrijver Martin Kessel (pseud. Hans Brühl) werd geboren op 14 april 1901 in Plauen (Vogtland). ook alle tags voor Martin Kessel op dit blog.

 

Ab dafür

Signal, es blitzt ; der Zug rollt ab.
Hopp-hopp, mein Kind, o laß mich weinen!
Uns allen sind die Tage knapp,
Und niemals finden wir den einen.

Vor Sehnsucht krank und vor Verdruß
Möcht mancher sich im Sand verlieren,
Doch weil er da ist, muß er, muß,
Muß tanzen, sei s auf allen Vieren.

Durchs Blendwerk seines Hirns, betört,
Rennt unerbittlich bang die steile,
Von Aktien, die man läuten hört,
Von Unheil überfüllte Zeile.

Wem, wem doch, ist ein Schicksal wert,
Was es an uns verfehlt, zu büßen?
Hier wird das Leben ausgekehrt
Und totgetreten mit den Füßen.

Zum Wohl, und komm mir nicht zu nah
Ein Säugling weiß, es bleibt Schablone,
Was heut und was seit je geschah.
Hopp-hopp, mein Kind, es geht auch ohne.

 

 
Martin Kessel (14 april 1901 – 14 april 1990)

 

De Duitse schrijfster Helene Hübener werd geboren op 14 april 1843 in Sternberg. Zie ook alle tags voor Helene Hübner op dit blog.

Uit: Reich in Gott

„Am Gittertor eines schönen Gartens, der ein apartes Vorstadthaus umgab, standen zwei eifrig miteinander plaudernde Schülerinnen; sie hatten Bücher im Arm und mochten an die fünfzehn sein. Sie waren Nachbarskinder und gingen oft den Schulweg ins Lyzeum gemeinsam. Sonst paßten sie wenig zueinander, sowohl nach Art als auch nach äußerer Lebensstellung. Die eine war reich, die andere lebte in bescheidenen Verhältnissen. Dunkeläugig mit schwarzem Zopf war Lisa, die Tochter des reichen Fabrikbesitzers Schwarz, während Maria, das einzige Kind des Doktor Ruben, ein Mädchen mit blauen Augen und blonden Zöpfen war.
»Der Shakespeare ist diesmal schwer zu übersetzen”, meinte Lisa, »ich bringe es nicht zur Hälfte heraus, ich kann es einfach nicht und mache es nicht.” »0 doch”, antwortete Maria. »Wenn du zu mir kommen möchtest?” fügte sie mit schüchternem Ton hinzu, als wage sie nicht, diese Bitte auszusprechen. „Mein Vater hilft uns über die schwierigen Stellen hinweg; er kann uns alles gut erklären.”
Lisa dachte ein Weilchen nach. Sollte sie, die reiche Fabrikantentochter, in das kleine Nachbarhaus gehen? Aber die Schularbeit leicht und ohne Mühe fertig zu bekommen, hatte doch Reiz. »Gut”, sagte sie, „ich werde heute nachmittag um fünf Uhr kommen, bis dahin Lebewohl!” Sie klinkte das feine Gittertor auf und eilte über die Kieswege an den geschmackvollen Blumenbeeten und Sträuchern vorbei ins Haus.“

 

 
Helene Hübener (14 april 1843 – 5 juni 1918)
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De Duitse schrijver en Afrikareiziger Gerhard Rohlfs werd geboren op 14 april 1831 in Vegesack bij Bremen. Zie ook alle tags voor Gerhard Rohlfs op dit blog.

Uit: Mein erster Aufenthalt in Marokko und Reise südlich vom Atlas durch die Oasen Draa und Tafilet

„Gewiss ein Wagestück, unter solchen Umständen, mit solchen mehr als bescheidenen Mitteln in ein vollkommen fremdes Land eindringen zu wollen! Um so mehr, als ich von der arabischen Sprache nur die gewöhnlichsten Redensarten auswendig wusste und weit davon entfernt war, auch nur mangelhaft sprechen zu können. Allerdings hatte ich Eine Phrase gut auswendig gelernt, die Glaubensformel der Mohammedaner, welche, man kann es sagen, alleiniger Schlüssel zum Oeffnen dieser von so fanatischer Bevölkerung bewohnten Gegenden ist. Diese Glaubensformel – wer hätte sie nicht schon gehört oder gelesen – lautet: “Lah ilah il allah, Mohammed ressul ul Lah”, ausser Gott kein Gott, Mohammed ist der Gesandte Gottes.
Mein Gefährte schien vollkommen überzeugt, ich sei zum Islam übergetreten, nur glaube ich, vermuthete er, ich sei heimlich entflohen aus irgend einem verborgenen unlauteren Grund, vielleicht dachte er auch, dass bei den Christen der Uebertritt von einer Religion, wie bei den Mohammedanern mit dem Tode bestraft würde; aber das schien ihm gewiss, dass mein Päckchen mit Wäsche gestohlen sei, vielleicht noch andere Sachen enthielte und ich mich damit aus dem Staube machen wolle. Natürlicherweise mussten ihm solche Gedanken kommen.- ein Marokkaner, wenn er auf Reisen geht, beschwert sich nie mit Wäsche zum Wechseln, und wenn es selbst der Sultan wäre.
Wir schlugen einen Weg ein, der in der Richtung nach Tetuan führte, weil mein Begleiter im “Djebel” (Gebirge) vorher einen Freund aufsuchen wollte, und bald genug hatten wir die nächste Umgegend Tangers verlassen. Der Weg war nicht belebt, denn es war nicht der nach Tetuan führende Karavanenweg. Aber wie entzückend war die Umgebung, und wenn auch die Pflanzenwelt nicht neu für mich war, wenn auch das Thierreich nördlich vom Atlas überhaupt wenig bietet, was nicht in den übrigen Ländern am Mittelmeerbecken zu finden ist, das schon Gesehene unter anderen Verhältnissen übt immer einen mächtigen Zauber aus.
Da sieht man die Wege bordirt von der Stachelfeige oder, wie der Marokkaner sagt: “Christenfeige, karmus nssara”, von der langblättrigen Aloës, Lentisken- und Myrtengebüsch, Schlingpflanzen wuchern dazwischen. Der April ist für Marokko die Zeit, welche in Deutschland etwa dem Ende Mai und dem Anfang Juni entsprechen wurde. Die Pracht und Fülle der Natur hat nun keine Grenzen.“

 

 
Gerhard Rohlfs (14 april 1831 – 2 juni 1896)
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Zie voor onderstaande schrijfster ook mijn blog van 14 april 2018.

De Duitse dichteres en schrijfster Gabriele Stötzer werd geboren op 14 april 1953 in Emleben inThüringen in de toenmalige DDR. Zie ook alle tags voor Gabriele Stötzer op dit blog.

Roberto Schopflocher, Martin Kessel, Gabriele Stötzer, Helene Hübener, Gerhard Rohlfs

De Duits-Argentijnse schrijver Robert Schopflocher werd geboren op 14 april 1923 in Fürth. Zie ook alle tags voor Roberto Schopflocher op dit blog.

Uit: Eine Kindheit

“Als Kind hatte es mir die Zauberwelt der Tropfsteinhohlen in der Frankischen Schweiz angetan: die Bing- und die Teufelshohle, vor allem aber die Maximiliansgrotte. Die Stalaktiten und Stalagmiten glichen Orgelpfeifen und marmornen Skulpturen; die von den Karbidlampen angestrahlten Kavernen verwandelten sich in geheimnisvoll aufblitzende Schatzkammern. An gewissen Stellen blieb der Fuhrer stehen, legte den Zeigefinger auf die Lippen und machte uns auf das leise Ticken der Wassertropfen aufmerksam oder auf das Rauschen eines unterirdischen Flusses. Es konnte geschehen, das er sein Licht hinter einen der Steine hielt, der dann alabastern schimmerte. Und gelegentlich brachte er eine hohle Tropfsteinsaule durch einen behutsamen Schlag zum Klingen. Das Auftauchen erzschurfender Zwerge mit roten Zipfelmutzen hatte mich kaum in Erstaunen versetzt.
Erstaunen dagegen rief das Erlebnis in mir hervor, das mich beeindruckte, als ich Jahrzehnte spater noch einmal die Maximiliansgrotte besuchte. Inzwischen waren zahlreiche Stadte in Schutt und Asche gesunken, Millionen Menschen waren dem von einer Verbrecherclique ausgelosten Mordrausch zum Opfer gefallen. Neue Staatsgebilde waren entstanden, alte waren von der Landkarte verschwunden, und der erste Mensch war auf dem Mond gelandet. Das Zeitalter der Antibiotika war angebrochen, das des Computers, der Gen- und Psychotechnik, der Atomphysik, der weltumspannenden Massenkommunikation. Und in der Tropfsteinhohle, in die ich nun als Erwachsener zuruckkehrte, erzahlte uns der Fuhrer in der gleichen maulenden frankischen Mundart die gleichen Geschichten, die damals, als ich als kleiner Bub an der Hand meines Vaters das glitschige Labyrinth dieser Unterwelt entlang getippelt war, sein langst verstorbener Kollege – sein Grosvater womoglich – heruntergeleiert hatte. Vom Windloch war die Rede, wo oaner nei’g’folln wor, tog’lang wor der so dogleg’n mit zerdepperte Glieder. Und wie viele Jahre es braucht, bis so ein Tropfstein heranwachst. Der gleiche Tonfall, die gleiche Hohlenluft und das gleiche Flattern der Fledermause. Nur das man jetzt elektrische Taschenlampen in der Hand hielt anstatt der Karbidfunzeln. Und das ich mich nunmehr des ofteren bucken muste, um mir den Kopf nicht zu stosen.
Angesichts dieser Galerien und Stollen kam mir die Vielschichtigkeit unserer Existenz zum Bewustsein. Tiefliegende Seelenfloze drangten an die Oberflache; verschuttete Kindheitserinnerungen erwachten. Die Vergangenheit pflegt einen leichten Schlaf. Das sachte Klopfen an einer Tropfsteinsaule etwa, das Herunterleiern eines langst vergessen geglaubten Spruchs im vertrauten Heimatdialekt – und schon richtet sie sich auf, die Vergangenheit, und bahnt sich den Weg in die Gegenwart, wird zur Gegenwart. Durch fragwurdige Gedachtnismanipulation gefilterte Geschichte, gefarbt vom Heute und von der im Laufe des Lebens erworbenen Erfahrung: eine nur noch unscharf erfasbare,“ jedoch stets ausbruchbereite Vergangenheit.”

 
Robert Schopflocher (14 april 1923 – 23 januari 2016)

 

De Duitse dichter en schrijver Martin Kessel (pseud. Hans Brühl) werd geboren op 14 april 1901 in Plauen (Vogtland). ook alle tags voor Martin Kessel op dit blog.

Uit: Herrn Brechers Fiasko

„Täglich, zumal bei Büroschluß, läuft ein Zittern durchs Zentrum, durch die Fundamente Berlins, als wäre nun wieder etwas Unvorhergesehenes im Gang.
Alles ist unterwegs. Wer sich frühmorgens pünktlich im Gebäude seiner Firma eingefunden hat, wird nun wieder – nach einem funktionellen Verdauungsprozeß, der den Menschen zur bloßen Arbeitskraft degradiert und deren Bestes sich zunutze gemacht hat – auf die Straße gesetzt und seinem Privatschicksal überlassen. Die eine Organisation entläßt, die andere empfängt, aus der Arbeitskraft wird ein Fahrgast oder ein Fußgänger. Diesen wiederum öffnen sich Kinos und Restaurants, und jedes Stadium fordert seinen Tribut.
Spießt eine Stange irgendwo in die Luft, auch Haltestelle genannt, ist ein Loch irgendwo zur U-Bahn hinunter oder ein Podium, auch Bahnsteig genannt, gleich findet daselbst eine Kristallisation statt. Leute sammeln sich an, Passanten der verschiedensten Gattung, die’s eilig haben, aber mit einer Ernsthaftigkeit auf den Gesichtern, als wären es letzte Vereinsmitglieder ums Banner. Ein Dunst steigt auf, ein Geruch wie aus der Manege, und über all die fixen Ideen und wahrzunehmenden Interessen hin spielt der diffuse Widerschein des Lichtes, lautlos, als einzig zärtliches, Träume spinnendes Element.
Tag für Tag, in einer Art Schlafwandel der Gewohnheit, erneuert sich das, ein schweigsames von Hand-zu-Hand-Gehen, und in mehreren Schichten sind die besten Köpfe dabei, auch fürs Unvorhergesehene die einwandfrei besten organisatorischen Formeln zu finden. Ist nicht alles durch Zeichen geregelt, durch Signale, Paragraphen und Übereinkünfte, durch eine Sprache, deren Geometrie in nahezu atavistischer Weise tabu ist, und hat sich nicht im Laufe des Funktionierens etwas herausgebildet, das Beachtung verdient, eine Art gläubige Sorglosigkeit, ein Lakonismus vor der höheren abstrakten Ordnung?“


Martin Kessel (14 april 1901 – 14 april 1990)
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De Duitse dichteres en schrijfster Gabriele Stötzer werd geboren op 14 april 1953 in Emleben inThüringen in de toenmalige DDR. Zie ook alle tags voor Gabriele Stötzer op dit blog.

die lüge saß auf dem schemel

die lüge saß auf dem schemel und biß sich die zehennägel ab
der salat war durchgerührt und weinte nun vor rührung
das ich war besoffen und blubberte ätzend
der hut sagte guten tag beim in die luft steigen
die fliege flog und war tot an der patsche
der kleber klebte klug das eine ans andere auch wenn er
zwischendurch versank

die nähe ist angebunden
die ferne ist frei
die nähe kommt
die ferne geht
die nähe hat ein gesicht und hände
die ferne löst sich auf im nebel
die nähe schlägt sich prügelt sich kotzt ab
die ferne ist erhaben
noch zu haben?
der dampf treibt wolken −
vors gesicht
sieh mich an und sieh mich nicht
folg der worte lauteklang
körper dreht sich wochenlang
und es war trotzdem nur
ein lauern um den heißen brei


Gabriele Stötzer (Emleben, 14 april 1953)

 

De Duitse schrijfster Helene Hübener werd geboren op 14 april 1843 in Sternberg. Zie ook alle tags voor Helene Hübner op dit blog.

Uit: Im Rosenhaus

“So! Das wäre fertig!« Sie legte die Hefte, die sie eben durchgesehen hatte, beiseite und rief durch die offene Tür: »Frau Gründler, sind Sie mit Ihrer Arbeit in der Küche bald fertig?«
Ein schwerfälliger Tritt ließ sich hören, und eine behäbige, sauber gekleidete Frau erschien auf der Bildfläche. »Ich wollte eben den Schlüssel bringen, Fräulein Anna. Sie gehen doch sicher noch ein wenig spazieren, Sie müssen ja ganz steif von dem vielen Sitzen sein!«
Anna lachte. »Sie kommen wohl nicht in die Verlegenheit, Frau Gründler. Aber Sie haben recht. Wenn man morgens Schule gehalten und nachmittags einen Stoß Arbeiten durchgesehen hat, muß man mal ins Freie. Also auf morgen!« Mit diesen Worten verabschiedete sie ihre Aufwärterin und stand, während sie den Mantel zuknöpfte, am offenen Fenster und erfreute sich an der schönen Aussicht. Der Anblick war ihr lange vertraut, denn sie wirkte als Leiterin einer Privatschule schon eine Reihe von Jahren in Falkenau. Sie hatte sich damals dieses Haus wegen seiner schönen Lage ausgesucht und auch zwei passende Schulräume im gleichen Haus gefunden. Anna liebte die Natur, sie liebte die bewaldete Bergkette die sich in blauer Ferne vor ihr ausdehnte, die zu ihren Füßen liegende Kleinstadt mit ihren roten Dächern und grünen Bäumen, den Fluß, der sich wie ein Silberfaden durch Felder und Wiesen schlängelte.
»Ja, schön ist’s hier«, sagte sie halblaut vor sich hin. »Aber sehr viel einsamer ist’s doch für mich geworden, seit Margarete heimgegangen ist.«
Margarete war ihre beste Freundin gewesen. Sie hatten als Kinder dieselbe Schule besucht und sich schon früh aneinander angeschlossen. Margarete verheiratete sich sehr jung mit einem Arzt, der sich in Falkenau niedergelassen hatte. So war Anna hierhergekommen. Und nun war die Freundin vor kurzem einer tückischen Krankheit erlegen.“


Helene Hübener (14 april 1843 – 5 juni 1918)
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De Duitse schrijver en Afrikareiziger Gerhard Rohlfs werd geboren op 14 april 1831 in Vegesack bij Bremen. Zie ook alle tags voor Gerhard Rohlfs op dit blog.

Uit: Mein erster Aufenthalt in Marokko und Reise südlich vom Atlas durch die Oasen Draa und Tafilet

„Entmuthigt kehrte ich ins Hotel zurück. Aber eine Berathung mit Gatell, der Reiz des Neuen, das Lockende, völlig unbekannte Gegenden durchziehen zu können, fremde Völker und Sitten, ihre Sprache und Gebräuche kennen zu lernen, ein Trieb zu Abenteuern, ein Hang, Gefahren zu trotzen: alles dies bewog mich, das Wagniss auszuführen, und nach einer zweiten Unterredung mit Sir Drummond wurde beschlossen, ich solle—(es war dies das einzige Mittel, um ins Innere des Landes Zugang zu bekommen)—äusserlich den Islam annehmen und eine Anstellung als Arzt in der Armee des Sultans nachsuchen. Unter dieser Verkleidung und mit solchen Intentionen, meinte Sir Drummond, sei ich in Fes eines guten Empfanges sicher und könne mich so lange im Lande aufhalten wie ich wollte. Mulei el Abbes, den ich versuchte zu besuchen, war indess nicht sichtbar für mich, jedesmal kam ich zu ungelegener Zeit.
Unterdessen machte ich mich rasch und mit Energie daran, meinen Vorsatz auszuführen, obschon alle anderen Europäer abriethen. Ich vermied aber so viel wie möglich mit ihnen in weitere Berührungen zu kommen, namentlich mied ich das spanische Consulat (obschon mir dasselbe später in Marokko viel Freundschaft erwiesen hat), um nicht als Spion verdächtigt zu werden. Denn hätten die Mohammedaner mich nach wie vor mit Christen verkehren sehen, so würden sie es gleich gemerkt haben, dass ich nur zum Schein übergetreten. So war ich nur fünf Tage in Tandja, wie der Marokkaner die Stadt nennt, und am sechsten Tage hatte ich dem Orte schon den Rücken gekehrt, in Begleitung eines Landbewohners, der es übernommen hatte, mich nach Fes bringen zu wollen.
Ich hatte meine Sachen auf das Nothdürftigste reducirt, ein Bündelchen mit Wäsche war Alles, was ich bei mir hatte, nach Landessitte trug ich es an einem Stocke hängend auf der Schulter; eine weisse Djelaba (ein weisses langes wollenes, mit Capuze versehenes Hemd) war meine Kleidung. Gelbe Pantoffeln, dann eine spanische Mütze, worein ich mein letztes Geld—eine englische Fünf-Pfundnote—genäht hatte, endlich ein schwarzer weiter europäischer Ueberzug, der als Burnus dienen konnte: das war mein Anzug. Ich hatte keine Waffen, ein kleines Buch mit Bleistift, um Notizen machen zu können, war in der Tasche verborgen. Dies war meine ganze Ausrüstung.“

 
Gerhard Rohlfs (14 april 1831 – 2 juni 1896)
Cover

 

Zie voor bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008 en eveneens mijn blog van 14 april 2009.

Tjitse Hofman, Roman Graf, Alexandre Jardin, Péter Esterházy, Landolf Scherzer, Gabriele Stötzer, Charles Lewinsky

De Nederlandse dichter Tjitse Hofman werd geboren in Assen op 14 april 1974. Zie ook alle tags voor Tjitse Hofman op dit blog.

Roodvocht

Meer meer
en vooral meer
en dat het mooi

Roodvochtige ijlslaap
van stroom en stoom
dat er bloedsoep kookt

Dat het borrelt
dat wij blootlijf

Koudzweet en warm
rillen en alles willen
alles tegelijk

Dat we dampen
stijgen en hopen
dat het licht uit

Dat het donker –

 

ZOMER

Het gulpt uit
alle poriën

Een beetje plakkerig
aan de zak

Wat zweterig
in de naad ook

Kleffe dreadlocks
in de oksels.

 
Tjitse Hofman (Assen, 14 april 1974)
Portret door Lammert Joustra, 2006

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Tjitse Hofman, Roman Graf, Alexandre Jardin, Péter Esterházy, Landolf Scherzer, Gabriele Stötzer, Charles Lewinsky

De Nederlandse dichter Tjitse Hofman werd geboren in Assen op 14 april 1974. Zie ook alle tags voor Tjitse Hofman op dit blog.

Timo

Zochten wij de maan
zagen wij de sterren
zochten zij de stenen
hun stenen hun ster

Zijn zwijgen de wind
zijn twinkelen zijn stem
deze maanloze nacht
zijn stilte zal de onze zijn

Stenen tranen
op zijn eeuwig bed
behoedzaam neergelegd

Blijft hij eeuwig
boven staan
Timo was zijn naam.

 

Trein

De waaivlakte
ligt er verlaten bij

Weide richelpalen
wat daar graast
wat hier raast
door prikkeldraad
gescheiden

Zij daar wij hier
duidelijkheid is geschapen
wij rijden zij blaten

En bij het zien
van een aardappelrug
rustend op het land
weet ik het zeker
grazen is een gave.

 
Tjitse Hofman (Assen, 14 april 1974)

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Tjitse Hofman, Roman Graf, Alexandre Jardin, Péter Esterházy, Landolf Scherzer, Gabriele Stötzer, Charles Lewinsky

De Nederlandse dichter Tjitse Hofman werd geboren in Assen op 14 april 1974. Zie ook alle tags voor Tjitse Hofman op dit blog.

Lepelaar

Bij de rietkraag
waar ik mijn vriend uitlaat
huppelen konijnen
in het licht

Drink ik
van de heren
uit volle borst
zing mijn avondlied

Hese kelen tranendal
zo scherp ik de nachtlamp aan
zo roer ik het avondmaal
zo zwengel ik af

Dwalen druppels
door het zwart.

 

TV 2000

Elektroniek
ik loop op elektriek
à la teletransformatie
glasvezelvervoer en
satellietcommunicatie

In mijn verdeeldheid
zaai ik onrust
op akkers plant ik wellust
schep orde op het land
in strakke banen
over velden vloeien tranen
sluipen sloten vol met water
van zilte kwaliteit

Ik naai de wereld
met mijn kabels
smelt aaneen en divergeer
ioniseer en transporteer
alles naar mijn waarheid
privatiseer de saaiheid
en alles is in orde
naar het schijnt.

 
Tjitse Hofman (Assen, 14 april 1974)

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Alexandre Jardin, Roman Graf, Tjitse Hofman, Péter Esterházy, Landolf Scherzer, Gabriele Stötzer

De Franse schrijver Alexandre Jardin werd geboren in Neuilly op 14 april 1965. Zie ook alle tags voor Alexandre Jardin op dit blog.

 

Uit: Bille en tête

 

“Mon père continuait à habiller de noir son existence. Son deuil interminable m’accablait chaque fois davantage. Alors, quand la coupe était pleine, je courais retrouver Clara. Sa maison riante m’accueillait à lit ouvert. Ses caresses me rassasiaient. Nous faisions l’amour à en perdre la tête pour oublier la mort de ma mère.
Chez Clara, c’était mieux qu’une auberge espagnole. On y trouvait plus que ce qu’on y apportait. J’apportais mes seize ans, et j’y trouvais l’amour, le vrai.

(…)

 

“Sur le chemin du retour, bercé par les cahots ferroviaires, je pensais à toi, l’Arquebuse. Ta mort ferait de moi un riche héritier en rillettes et autres cochonnailles ; mais tu me laisserais longtemps le regret de tes sourires. Pour la première fois, tu m’apparus égoïste; car enfin, tes retrouvailles avec le bon Dieu étaient bien jolies, mais qu’allais-je faire de mes pleurs? Tu ne serais plus là pour les sécher. Grand-mère irresponsable, tu n’avais pas songé qu’en mourant tu me léguerais aussi de la tristesse. Voilà ce que c’est que les vieux. Et, chose plus cruelle encore, tu me forçais à étouffer mes larmes ; car pleurer aurait été te trahir. Pourtant, le jour de ta mort, je te ferais cette infidélité. L’espace de quelques sanglots, je me laisserais chialer, tu m’entends, oui chialer comme un enfant. Mais rassure-toi, ce sera très bref. Je te promets d’être heureux et de rire aux éclats à la sortie de ton enterrement. Sitôt la grille du cimetière franchie, je m’engage même à basculer une fille dans une meule de foin. On fera l’amour à ta santé ; ça ne sera pas triste ; je le jure sur ta tête.”

 

 

Alexandre Jardin (Neuilly, 14 april 1965)

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Alexandre Jardin, Roman Graf, Tjitse Hofman, Péter Esterházy, Landolf Scherzer, Gabriele Stötzer

De Franse schrijver Alexandre Jardin werd geboren in Neuilly op 14 april 1965. Zie ook alle tags voor Alexandre Jardin op dit blog.

Uit: Autobiographie d’un amour

„Dans l’avion,j’ai rencontré une femme ridicule, trop parfumée, qui vous aurait fait sourire, le genre de petite Blanche incapable d’accepter l’évidence, attachée à sa première idée, vous voyez ? Une rombière un peu limitée, un rien venimeuse, tranquillement raciste, étriquée…
Le ton d’abord railleur puis teinté de mépris dont il venait d’user ne donnait guère envie d’être associé à cette passagère ; et soudain, après un silence où Jeanne put se pénétrer de l’idée que cette femme boursouflée de médisance incarnait tous les clichés du colon hébridais, il ajouta :
– Elle était persuadée que j’étais Alexandre. Ils se connaissaient, je crois… Mme Lebranche.
– Oui, fit-elle, la femme du docteur Lebranche.
L’espace de quelques secondes, par son air entendu, Jeanne venait d’accepter qu’il fût bien Octave, sans qu’elle eût même noté la manoeuvre dont elle venait d’être l’objet. Puis, dans une brusque volte-face qui détruisait apparemment l’acquis de cette première feinte, l’homme demanda à Jeanne :
– Maintenant, si je vous dis que je suis Alexandre, vous me croyez ?
Déroutée, Jeanne resta muette, privée de toute pensée suivie ; enfin elle répliqua avec une assurance qui disait simplement son sentiment véritable :
– Non, vous n’êtes pas Alexandre.
– Pourtant je pourrais être lui. Tout le laisse même supposer. Il n’est pas là, j’y suis. Notre ressemblance extrême va jusqu’à notre voix, n’est -ce pas ? D’ailleurs je sais que la police anglaise pense que je suis lui.
– Pas moi.
– Ne me dites pas qu’il y a des choses qu’une femme sent, vous me décevriez… Sortez-moi quelque chose qui soit digne de vous.“


Alexandre Jardin (Neuilly, 14 april 1965)

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Alexandre Jardin, Landolf Scherzer, Tjitse Hofman, Péter Esterházy, Gabriele Stötzer

De Franse schrijver Alexandre Jardin werd geboren in Neuilly op 14 april 1965. Zie ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008 en ook mijn blog van 14 april 2009 en ookmijn blog van 14 april 2010.

 

Uit: Des gens très bien

 

„Né Jardin, je sais qu’il n’est pas nécessaire d’être un monstre pour se révéler un athlète du pire. Mon grand-père – Jean Jardin dit le Nain Jaune – fut, du 20 avril 1942 au 30 octobre 1943, le principal collaborateur du plus collabo des hommes d’Etat français : Pierre Laval1, chef du gouvernement du maréchal Pétain. Le matin de la rafle du Vél d’Hiv, le 16 juillet 1942, il était donc son directeur de cabinet ; son double. Ses yeux, son flair, sa bouche, sa main. Pour ne pas dire : sa conscience. 

Pourtant, personne – ou presque – n’a jamais fait le lien entre le Nain Jaune et la grande rafle, étirée sur deux jours, qui coûta la vie à la presque totalité des 12 884 personnes arrêtées ; dont 4 051 enfants. 

En tout cas pas les Jardin ; et certainement pas mon père Pascal Jardin, dit le Zubial. Trop habitué à congédier le réel. 

Les secrets de famille les mieux gardés s’affichent parfois sous leur meilleur profil. Dans une lumière éblouissante qui les rend presque invisibles. Comme ces toiles de maître volées sous Hitler à des collectionneurs juifs puis accrochées aux murs des salons allemands. Les héritiers actuels ont beau les avoir sous le nez, éclairées avec soin, aucun ne voit leur origine glaçante. Ma famille fut, pendant un demi-siècle, championne toutes catégories de ce sport-là : s’exhiber pour se cacher. Mettre du plein soleil là où, chez nous, il y avait eu trop de nuit et de brouillard. En ayant le chic pour enrober l’intolérable de bonne humeur, d’ingénuité et de pittoresque.“ 

 

 

Alexandre Jardin (Neuilly,  14 april 1965)

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Alexandre Jardin, Gabriele Stötzer, Péter Esterházy, Charles Lewinsky, Tjitse Hofman

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Uit: Hausgäste (Vertaald door Veronica Cordes)

„Fünfzehn Jahre lang habe ich mir etwas vorgemacht. Als auf Ehrlichkeit Versessener und begeisterter Moralprediger musste ich erkennen, dass ich gelegentlich doch Irrtümern aufsaß. Von romantischen Vorstellungen durchdrungen, entsprach das, was ich von mir gab, dem Geschwätz eines Spießers. Wie hatte ich derart schwindeln können?
Die Helden in meinen Romanen verkörperten meine Hirngespinste; vor Alltäglichem kapitulierte ich. Bestürzt darüber, nur ich zu sein, ein kurzatmiger Fußgänger, bildete ich mir ein, ihre monogame Einstellung zu teilen. Heuchlerisch bis zum Gehtnichtmehr, erhob ich die Liebe zu einer fundamentalistischen Religion, zu einem ehelichen Dogma, und meine Schreibe zur entsprechenden Bibel.
Wie viele Bände schrieb ich, um mein Versagen vor der Öffentlichkeit zu verschleiern! Ich Ungläubiger verkündete das Evangelium in der absurden Hoffnung, mich selbst zu bekehren. Eines Tages jedoch sollte man eine solche Komödie beenden und seinen Teil Verantwortung auf sich nehmen.
Ich habe mich lange davor gedrückt, dieses aufrichtige Buch zu schreiben, habe zweimal damit begonnen und es wieder aufgeschoben. Mich mit der ungeschminkten Wahrheit zu befassen kam mir wie eine Fahrt mit der Achterbahn vor. Wie würde ich nach einer derartigen Generalbeichte dastehen? Durch die Veröffentlichung eines solchen Textes stand zu befürchten, dass ich nicht nur die verletzen würde, die mir nahestehen, sondern auch mit einem Schlag mein Ansehen als Romancier verspielt hätte. Warum unbedingt schreiben, wenn man nichts mehr zu verbergen hat? Was sagen, nachdem man sein schwärendes Schweigen aufgegeben hat?
Mit vierzig bin ich noch immer von meiner Kindheit betäubt, wie gelähmt vom amourösen Tohuwabohu während meiner ersten Lebensjahre. Nach einer Zeit, die nicht schöner hätte sein können, lebe ich auf Kosten der Vergangenheit meiner Familie. Und zuweilen kommt es mir vor, als würde ich nie aufhören, Dankbarkeitsschecks an die Adresse meiner Sippe auszustellen. Alle meine Romane sind nichts anderes als ein Sichtbarmachen ihrer Ausschweifungen oder Anleihen an ihre Triebhaftigkeit. Die Jardins – auch diejenigen, die nur während einer gewissen Zeit zu unserer Familie zählten – haben mir ungeheuerliche Träume aufgebürdet, die weit über das hinausgingen, was ich verkraften konnte. Die Freizügigkeit, mit der sie sich über alle Prinzipien hinwegsetzten, dient mir noch heute als Maßstab.“

alexandre_jardin

Alexandre Jardin (Neuilly,  14 april 1965)

 

De Duitse schrijfster Gabriele Stötzer werd geboren op 14 april 1953 in Emleben inThüringen in de toenmalige DDR. Zie ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008 en ook mijn blog van 14 april 2009.

 

Uit: erfurter roulette

 

“eigentlich ist das ohr ein gedächtnis das auge gedächtnis
die lippen gedächtnis opfer und zeugen.
die scham ist in dem mund gekrochen.
das warten ist ein langes schweigen.
es schiebt sich über die zeit ungefährer süchtigkeit
nach dem eigenen.
habe ich die tür zu den anderen verschlossen.
hände fallen herunter schritte versiegen die gedanken lauern.
ich stehe am fenster es regnet ströme. ich sehe sie alter pergamentergasse in deren haus ich webte liebte lange noch die schlüssel behielt als es schon längst zuende war und niemand mehr dort wohnte.“

 

Stoetzer

Gabriele Stötzer (Emleben, 14 april 1953)

 

De Hongaarse schrijver Graaf Péter Esterházy van Galántha werd geboren in Boedapest op 14 april 1950. Zie ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008 en ook mijn blog van 14 april 2009.

 

Uit: Keine Kunst (Vertaald door Terézia Mora)

 

Der Mutter und des Sohnes! Nicht das war es, was mich weckte, denn ich schlief nicht, bei diesem Satz schreckte ich hoch, bei diesem schreckensschreigleichen Ausruf, diesem Aufschrei, der gleichzeitig siegestrunken und resigniert klang, fordernd, oder zumindest beharrend und zugleich
selbstlos, wie ein wahres Stoßgebet. Die Stimme kannte ich gut.
Ich lag im Bett, in Kissen, wie der Dichter sagt, und doch martialisch, lag wie mit einer Schusswunde danieder. Mehrfach schon habe ich darüber nachgesonnen, wieso in der sogenannten zeitgenössischen ungarischen Prosa so schwer eine Szene vorstellbar ist, in der jemand nieder geschossen wird. Natürlich, wenn schon einer niedergeschossen wird, dann keinesfalls der Ich-Erzähler! Obwohl, er könnte sich davon erholen, dann kann er erzählen, soviel er lustig ist …
Er würde im Krankenhaus liegen, wie ich, würde nicht ganz verstehen, wo er ist und wieso, ebenso wie ich, die Beruhigungs- und schmerzstillenden Mittel sind noch nicht geweabgebaut, der einzige sichere Punkt scheint der in der Tür stehende (sich unterhaltende?, streitende?) Polizeiermittler zu sein.
Allmählich hätte ich auch entsprechende Erfahrungen mit Schießereien. Angeblich kämpften in den neunziger Jahren die ukrainische und die albanische Mafia in Budapest oder um Budapest. Ich selbst habe auch eine Schießerei aus Richtung Szentendrei-Straße mit angehört. Ich erfuhr erst am nächsten Tag aus der Zeitung, dass es sich um eine Schießerei gehandelt hatte, am Abend zuvor dachte ich noch, es wäre wieder so eine neureiche Party in der Nachbarschaft, ein privates Feuerwerk, aber vergeblich beäugte ich gereizt den schwarzen Himmel, er blieb ein schwarzer Himmel, was ich schadenfroh registrierte“.

 

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Péter Esterházy (Boedapest, 14 april 1950)

 

De Zwitserse schrijver en draaiboekauteur Charles Lewinsky werd geboren op 14 april 1946 in Zürich. Zie ook mijn blog van 14 april 2009.

 

Uit: Doppelpass

 

„Der Lastwagen hielt ohne Vorwarnung an. Er hörte den metallischen Schlag, mit dem die Heckklappe entriegelt wurde, und dachte erschrocken: ‚Wir sind in eine Kontrolle geraten.’ Die Kisten, die sein Versteck umgaben wie eine Mauer, wurden zur Seite geschoben. Er hätte sich gern unsichtbar gemacht, aber da war kein Spalt mehr, in dem er sich hätte verkriechen können. Dann fiel auch schon Licht zu ihm herein, nicht grell und blendend, wie er es erwartet hatte, sondern mild und gedämpft. Es musste schon Abend sein. Der Mann, der da stand, trug keine Uniform, nur eine Windjacke über einem T-Shirt. Der Fahrer, wenn es auch nicht derselbe war, den er beim Ein steigen gesehen hatte. Der Mann kratzte sich am Bauch und sagte etwas in einer rauen, fremden Sprache. Es konnte „Hier sind wir“ bedeuten oder „Aussteigen“ oder ganz einfach: „Hau ab!“ Man musste die Worte nicht verstehen; die Geste war so eindeutig wie die Ungeduld. Seine paar wenigen Habseligkeiten waren schnell ein ge sammelt. Den Mantel, der ihm zusammengerollt als Kopf­kissen gedient hatte, zog er an. Damals im Auffanglager hatte er ihn sich aus einer Kleiderspende herausgesucht. Die andern hatten ihn dafür ausgelacht und Marabu genannt, denn der Mantel war zu lang, und manchmal stolperte er über den Saum. Aber er wärmte, und nur darauf kam es an. Sein einziges Reisegepäck war eine blaue Plastiktasche mit dem Logo einer Fluggesellschaft. Irgendwann einmal, das hatte er sich vorgenommen, würde er zum Flughafen gehen und einfach einsteigen. Ein steigen und nach Hause fliegen. Einen Mantel mit Pelzkragen würde er dann anhaben, und ein Angestellter würde ihm die Tasche hinterher tragen. Irgendwann einmal. Als er von der Ladefläche auf die Strasse sprang, knickten seine Knie ein. Er hatte sich allzu lang nicht richtig bewegen können. Der Mann schob ihn mit einer hastigen Bewegung zur Seite und verriegelte die Heck klappe wieder. Er nickte ihm nicht zu, bevor er zur Fahrerkabine zurückging, schaute ihn nicht einmal an.“

 

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Charles Lewinsky (Zürich, 14 april 1946)

 

De Nederlandse dichter Tjitse Hofman werd geboren in Assen op 14 april 1974. Zie ook mijn blog van 14 april 2009.

 

Vollmilch Schokolade

 

Bijt na het ontleden
voorzichtig de Schokolade
doormidden om te zien
hoe zo’n Vollmilch
dan van binnen

 

Waarop het openbarst
en een bruine slak zich
tegen mijn wang kwakt
‘mit Caramel’
zie ik dan

 

In beduidend
kleinere letters.

 

tjitse_hofman

Tjitse Hofman (Assen, 14 april 1974)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 14e april ook mijn vorige blog van vandaag.

 

Alexandre Jardin, Gabriele Stötzer, Péter Esterházy, Charles Lewinsky, Tjitse Hofman, Helene Hübener, Martin Kessel, Landolf Scherzer, Roberto Schopflocher, Gerhard Rohlfs

De Franse schrijver Alexandre Jardin werd geboren in Neuilly op 14 april 1965. Zie ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008.

 

Uit: Le goût de la liberté

 

« – Si on reste à l’école, on ne saura que ce qu’on aura appris, comme des cons. Faut qu’on se tire.

– Comment ? demanda-t-il incrédule.

Claude venait d’entrouvrir une brèche dans ses défenses. Je m’y engouffrai, tête baissée.

– Tout de suite, on file à Paris.

Avant même qu’il ait eu le temps de réaliser ce qui se passait, je l’ai pris par la main et on a filé par un sentier. Autour de nous, la forêt était irriguée de multiples chemins. Surpris par les événements, Claude riait en courant dans les bois. Je galopais ventre à terre, sautant par dessus les fougères, fuyant le collège de mon enfance. Adieu vilaine époque qui m’avait enchaîné aux bancs des écoles comme sur une galère. Adieu vilaine époque qui ne m’avait doté de mains que pour tenir des porte-plume au lieu de caresser les seins des femmes. Nous courions vers notre avenir, vers la liberté.

Essoufflé et inquiet, Claude s’arrêta. Nous avions semé le groupe. La distance nous protégeait.

– Dis, je n’ai pas de fric. Tu en as, toi ? me demanda-t-il.

– Imbécile, on ne va pas à Paris avec de l’argent. On y va pour en gagner.

– Mais on sait rien faire…

La remarque était d’une grande justesse ; mais elle me dérangeait. Je m’en sortis en grommelant quelques mots inarticulés. Je ne m’étais jamais posé le problème dans ces termes. La richesse m’apparaissait comme un attribut de ma nature. Claude semblait tourmenté. Je sentais que ses inquiétudes financières en cachaient une beaucoup plus profonde.

– Et puis ça va barder à la maison, avoua-t-il.

Il avait sans doute raison. Mais bon Dieu, on ne demande pas la permission de grandir. On se sacre adulte soi-même, comme un grand, en prenant la couronne sans attendre qu’on vous la pose sur la tête. Et puis j’avais besoin de Claude. Les véritables aventures se vivent toujours à deux. Pour rire il faut être au moins deux. Pour s’aimer et se trahir il faut aussi être deux. »

 

jardin
Alexandre Jardin (Neuilly, 14 april 1965)

 

 

De Duitse schrijfster Gabriele Stötzer werd geboren op 14 april 1953 in Emleben inThüringen in de toenmalige DDR. Zie ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008.

 

Uit: Ich bin die Frau von gestern

 

“Da war der Mann, der sonst immer zwei Tische entfernt saß. Unbeweglich und still, wie ein sterbender Indianer, aufrecht und der Blick ging ins Endlose. Nie hatte er etwas getan, den Kopf bewegt, die Hände gehoben. Sein Haar war immer akkurat gekämmt und seine Lippen hatten ein tonloses Rot. Der Anzug farblos. Ich hatte den Mann gesehen, fern, unantastbar, und ich hatte sein in die Länge gezogenes Sterben akzeptiert.
Als er so vor mir saß und mich ansah, bemerkte ich eine Neugier in seinen Augen. Er sah gewöhnlicher aus, ich merkte, wie ein Bild zu zerfließen begann. Ich würde ihn nie wieder wie vordem sehen können. Nie mehr ohne Mitleid. Er war älter als ich.
Ich stellte es fest und fühlte Triumph.
Nur wir beide waren in der Lage, das fest zu stellen, denn die anderen um uns herum waren unsäglich jünger, und die Jugend hat für das Alter keine Jahre. Er wollte mit mir reden. Er war offen, er war allein.
Vor Jahren gab es hier noch Zeitungen, zusammengeknüpft, so dass man sie bequem umblättern konnte. Und es gab noch Heimlichkeiten, die man sich zuflüstern
konnte. Man hatte auch manchmal noch Träume, die trugen uns über das Land hinaus. Auch der Kaffee schmeckte noch. Und ich hatte Freunde. In der langen Zeit ist nichts passiert, doch es ist, als hätte ein Krieg alles zerstört. Überall sind jetzt nur noch diese ganz jungen Leute. Auf den Straßen, in den Bussen. Sie haben fremde Worte. Wenn ich ein Wort verstehe, dann meinen sie es gar nicht. Ich weiß nicht, ob das nur in dieser Stadt so ist oder schon im ganzen Land. Die Theater sind aufgelöst, es spielt sich alles auf der Straße ab. Der Zufall ist wichtig. Fällt ihnen einmal ein neues Wort ein, dann verwenden sie es unbeschwert. Sie wollen nicht wissen, was es einmal bedeutet hat. Sie sind frei, brutal, ohne Nostalgie. Die Nutten sind in der Überzahl. Sie tragen das Gleiche ohne die kleinste Variante: Tüllkleider, gold, silbern und schwarz.”

 

stoetzer
Gabriele Stötzer (Emleben, 14 april 1953)

 

 

 

De Hongaarse schrijver Graaf Péter Esterházy van Galántha werd geboren in Boedapest op 14 april 1950. Zie ook mijn blog van 14 april 2007 en ook mijn blog van 14 april 2008.

 

Uit: Deutschlandreise im Strafraum  (Vertaald door György Buda)

 

Fußball gespielt hat jeder, auch der, der es nicht getan hat, das ist die Conditio sine qua non des Fußballs. Nicht ein jeder ist aber ein Fußballspieler. Ich war einer. Ein Fußballer vierter Klasse. Wenn ich das ausspreche (ansonsten eher fünfter, mal vierter, mal fünfter), lachen die meisten, als hätten sie einen Witz gehört, als nähme ich meine Aussage gleich in selbstironischer Weise zurück, als zöge das Attribut »vierter Klasse« das Substantiv in die Lächerlichkeit, als übte ich Selbstkritik.

O nein. Als sagte ich, wenn ich vierter Klasse sage, ich wäre schlecht gewesen, mies, tolpatschig, ein verirrter Handballer, nicht der Rede wert. Ein Fußballer vierter Klasse indessen ist kein verpatzter Fußballer erster Klasse, er ist kein untalentierter Fußballer zweiter Klasse oder ein undisziplinierter, ein Möchtegern-Fußballer dritter Klasse. Jede Ebene hat ihr eigenes Niveau, das ist ein hierarchisch wohlorganisiertes Ressort, ein guter Spieler vierter Klasse ist ein guter Spieler in der vierten Klasse. – Ich entstamme übrigens einer alten Fußballerfamilie. Wenn wir auch noch nicht unter den Habsburgern gespielt haben (ich stelle mir meinen Großvater, den Ministerpräsidenten,vor, wie er links außen davonzieht, nach einem Doppelpaß mit Kaiser Franz Josef I. über den Kopf Wilhelms II. hinweg, der zu weit herausgelaufen ist, den Ball ins Netz hebt; der verruchte Clemenceau aber entscheidet auf Abseits, er pfeift den ganzen Weltkrieg ab, und sie unterzeichnen die schrecklichen Friedensdiktate von Versailles, St. Germain und Trianon), so hat doch mein Vater schon Fußball gespielt (meine Brüder und ich vermuten fachmännisch und kaum ödipal, er sei katastrophal gewesen), sodann spielten alle meiner Brüder, und nicht nur so, spaßeshalber, vor dem Haus oder auf der Wiese (obwohl auch das, jeden Tag, wirklich jeden Tag), sondern richtig, in einer Mannschaft, in einem Verein. Ja, mein jüngster Bruder wurde sogar Profifußballer, zuerst spielte er in der ehemaligen Mannschaft von Ferenc Puskás im Budapester Honvéd, dann verpflichtete er sich nach Griechenland, zum AEK Athen, dann zu Panathinaikos, und in der ungarischen Nationalmannschaft spielte er wohl dreißigmal.”

 

Esterhazy
Péter Esterházy (Boedapest, 14 april 1950)

 

De Zwitserse schrijver en draaiboekauteur Charles Lewinsky werd geboren op 14 april 1946 in Zürich. Lewinsky studeerde germanistiek en theaterwetenschappen in Zürich en Berlijn. Daarna werkte hij als regieassistent en als dramaturg bij verschillende toneelgezelschappen. Ook werkte hij voor de Zwitserse televisie, o.a als redacteur. In 1984 publiceerde hij samen met Doris Morf zijn eerste boek Hitler auf dem Rütli. Bij een breed publiek werd hij midden jaren negentig bekend als schrijver van de sitcom Fascht e Familie. Met de joodse familiesaga Melnitz (Nederlands: Het lot van de familie Meijer) kreeg hij in 2006 erkenning als schrijver.

Uit: Melnitz

 

Man einigte sich schließlich auf einen Kompromiss, mit dem niemand zufrieden war.

«Wenn keiner wirklich gewonnen hat», sagte Zalman hinterher zu Hinda, «dann hat auch keiner wirklich verloren.» Obwohl es nicht um eine Lohnverhandlung gegangen war, sondern um eine Liebesgeschichte, hatte er damit wahrscheinlich recht.

Die Lösung, die keine wirkliche Lösung war und deshalb von allen akzeptiert werden konnte, bestand darin, die Entscheidung aufzuschieben. Die beiden Verliebten wurden verpflichtet, sich ein ganzes Jahr lang nicht zu sehen; wenn sie sich hinterher ihrer Sache immer noch so sicher wären – «Was Gott verhüten möge!» -, dann würde man weitersehen. Schlimmstenfalls müsse man sie dann eben gewähren lassen, wenn auch zu hoffen stünde – «Sehr zu hoffen!» -, dass sie bis dahin zur Vernunft gekommen sein würden. Désirée und Alfred behaupteten, dass nichts, aber auch gar nichts, sie trennen könne? Na schön, nun würden sie Gelegenheit haben, diese Überzeugung unter Beweis zu stellen.

Solange allerdings beide in Zürich blieben, da waren sich die Meijers und die Pomeranz einig, konnte man sich nicht darauf verlassen, dass sie ein gegebenes Wort auch tatsächlich halten würden. In Heimlichkeiten waren sie geübt, und auch ohne Esther Weills Hilfe würden sie Mittel und Wege finden, jede Abmachung zu umgehen. In den letzten Monaten hatte Désirée bewiesen, dass sie ihre Eltern schamlos anzulügen verstand, vor allem ihre Mutter, die sich doch – «Tu m’as déchirée, ma petite!» – ihr ganzes Leben lang für sie aufgeopfert hatte.

Deshalb beschloss der Familienrat, dass Alfred während dieser Warte- oder Probezeit sein Studium unterbrechen und ins Ausland gehen würde. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, ihn so jung schon studieren zu lassen, und die verwöhnten reichen Söhne aus seiner Verbindung waren wohl auch nicht immer die besten Vorbilder für ihn gewesen. Eine gründliche Dosis praktischer Arbeit, so François’ Hoffnung, würde ihm die Flausen schon aus dem Kopf treiben. In Paris – das war weit genug weg – hatte François einen Geschäftsfreund, einen gewissen Monsieur Charpentier, der dort ebenfalls ein Warenhaus betrieb; mit dem wollte er sich ins Benehmen setzen und ihn bitten, seinen Sohn als Volontär bei sich aufzunehmen.“

 

Lewinsky
Charles Lewinsky (Zürich, 14 april 1946)

 

De Nederlandse dichter Tjitse Hofman werd geboren in Assen op 14 april 1974. Hij groeide op in het Drentse dorp Gasteren en verhuisde in 1993 naar Groningen. Sinds 2007 woont hij in Onderdendam. Na diverse bundels met De Dichters uit Epibreren en meerdere losse publicaties debuteerde hij in 1999 met de bundel TV 2000. Zijn tweede bundel verscheen in 2003. Hij is lid van het in 1994 opgerichte gezelschap De Dichters uit Epibreren, dat sinds 1998 bestaat uit Tjitse Hofman, Jan Klug en Bart FM Droog. Hofman ontving samen met dit gezelschap de Johnny van Doornprijs in 2003.

Alles op de stoep en in de regen

 

De slabak
nog van mijn
tante uit Spanje

 

De slaapbank
ik ben het
luchtbed zat

 

En de klok
al weet ik reeds
hoe laat het is

 

Wil ik
als het even kan
wel mee

 

Plus 1
van de 3
televisies.

 

Tjitse_Hofman
Tjitse Hofman (Assen, 14 april 1974)

 

 

 

De Duitse schrijfster Helene Hübener werd geboren op 14 april 1843 in Sternberg. Zie ook mijn blog van 14 april 2007.

 

Uit:Die Familie Stark

 

“„Das war aber schön heute!“, rief eine frische, wohlklingende Stimme. „Erquickend, erfrischend nach den dunklen, trüben Tagen. Ein klarer Frosttag ist doch Goldes wert. Wie schön war es auf dem See! Ihr seid töricht, Elvira und Rika, dass ihr nicht mitkommt, dass ihr die dumpfe Stube der reinen Winterluft vorzieht.“

„Dumpfe Stube, Olga?“, fragte Elviras sanfte Stimme.

„Du weißt, ich muss die allzu kalte Luft meiden, zumal ich heute Mittag schon einige Krankenbesuche im Dorf machte. Nennst du unsere schöne Weihnachtsstube dumpf, die Stube mit dem würzigen Duft des Christbaumes, der lieblichen Weihnachtskrippe mit dem schönen Transparent und dem Tisch mit den Weihnachtsgaben, die von der Liebe unserer Eltern zeugen? Ich finde es nirgends schöner als in der Weihnachtsstube, es werden unsere Gedanken von den irdischen Gaben auf die große himmlische Gabe gerichtet, die Gott uns in seinem Sohn gegeben hat.“ Elviras Augen leuchteten, als sie dies sagte. Sie hob den feinen Kopf von ihrer Arbeit, mit der sie beschäftigt war, und sah freundlich zu Olga, der jüngsten Schwester, hin, die sich ihrer Pelzjacke entledigte und das runde Filzhütchen abnahm. Sie stand da in lieblicher Jugendfrische, mit

geröteten Wangen; sie hatte einen blonden Krauskopf und lebhafte, kluge Augen. Energisch ging sie auf die ältere Schwester zu, die, mit einer Näharbeit beschäftigt, ernst am Tisch saß.

„Rika, sage doch auch etwas. Du bist immer so stumm, freust du dich eigentlich über gar nichts?“

 

Huebener
Helene Hübener (14 april 1843 – 5 juni 1918)

 

 

De Duitse dichter en schrijver Martin Kessel (pseud. Hans Brühl) werd geboren op 14 april 1901 in Plauen (Vogtland). Hij studeerde in Berlijn, München und Frankfurt filosofie, literatuur, theater- en kunstwetenschappen. Nadat hij in 1923 op Thomas Mann gepromoveerd was werd hij zelfstandig schrijver in Berlijn. Hij ontving o.a. de Wolfgang-Borchert-Kurzgeschichtenpreis en de Theodor-Fontane-Preis. Werk o.a. Gebändigte Kurven (Gedichten, 1926), Die Schwester des Don Quijote (Roman, 1938), Lydia Faude (Roman, 1965,

Das Andere

 

Du gehst noch einen Schritt,

du bist dir noch ganz gleich,

da geht schon jemand mit

aus einem anderen Reich.

 

Du stehst noch voll im Licht

Und sagst noch ich und du,

da lauscht schon ein Gesicht

Und lächelt still dazu.

 

Vielleicht, es fällt der Schnee

auf dein erträumtes Haus,

es tut auch gar nicht weh,

da trägt man dich hinaus.

 

Wer sagt, wie unterdes

dein Herz dir so entkam?

Ob wohl ein Sperling es

im Flug so mit sich nahm?

 

kessel
Martin Kessel (14 april 1901 – 14 april 1990)

 

 

De Duitse schrijver Landolf Scherzer werd geboren op 14 april 1941 in Dresden. In zijn werk houdt hij zich kritisch bezig met de DDR en het politieke systeem ervan. Publiceren was daarom voor hem tot de val van de muur lastig. Na 1989 beschreef hij hij in lange reportages de moeilijkheden, maar ook de kansen van de hereniging. Bekende boeken van hem zijn Fänger und Gefangene“ (over leven en werken op een “volkseigen vissersboot) en “Der Erste“ (over het handelen en de illusies van een SED-functionaris.)

 

Uit: Die Fremden

 

“Die Geschichte vom schwarzen Briefträger in Vachdorf: Tomas Setou wurde vom Arbeitsamt vermittelt und von der Post in Meiningen als Aushilfsbriefträger für die kleinen Orte Bellrieth, Vachdorf und Leutersdorf eingestellt. Kurze Einweisung durch seine Vorgängerin. Aber niemand von der Post informierte wenigstens die Bürgermeister, daß ein neuer Briefträger (was im Dorf immer ein Ereignis ist) die Post austrägt, geschweige denn, daß er ein Afrikaner ist! In Vachdorf dagegen ist das Postaustragen schwerste Detektivarbeit. Die Häusernummern sind dort nicht in der Reihenfolge, in der die Häuser stehen, angebracht, sondern nach dem Baujahr der Häuser durcheinander gemischt. Also neben dem alten Haus mit der 4 steht vielleicht das gerade gebaute mit der 102 und dann folgt die 18 … “Aber wie soll sich ein neuer Briefträger damit auskennen und wie erst ein afrikanischer, der jahrelang bemüht war, sich die deutsche Ordnung anzugewöhnen!” Tomas fragte also die Vachdorfer, wo dieser Werner und wo jener Werner (über zwanzig Familien heißen in Vachdorf mit Nachnamen Werner) wohnt. Und einige schickten – ob aus Spaß oder aus Ernst weiß niemand genau – den schwarzen Briefträger in die falsche Richtung. Und dann das: “Ich klingele, ein Mann öffnet, und ich frage höflich, ob er der richtige Adressat des Briefes sei. Da schreit er mich an: >Verschwinden Sie, Sie Neger! Seit wann trägt ein Schwarzer hier die Post aus? Wir wollen keine Post von einem Neger !< Ich dachte zuerst, immer denke ich das erst einmal in solchen Situationen: Der macht Spaß. Aber er machte keinen Spaß.”

 

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Landolf Scherzer (Dresden, 14 april 1941)

 

 

 

De Duits-Argentijnse schrijver Roberto Schopflocher werd geboren op 14 april 1923 in Fürth. In 1937 emigreerde hij samen met zijn ouders naar Buenos Aires, Argentinië. Na een studie agronomie in Cordoba werkte hij als manager op verschillende nederzettingen van de Jewish Colonization Association in Argentinië. Sinds de jaren tachtig werkt hij mee aan verschillende tijdschriften in  Argentinië en in de VS. Ook begon hij toen met het schrijven van romans en verhalen in het Spaans. In de jaren negentig volgde er literait werk in het Duits. In 2008 ontving hij de Jakob-Wassermann-Preis van de stad Fürth.

 

Uit: Wie Reb Froike die Welt rettete

 

“Sie eilten durch Vorzimmer. Beamte und Sekretärinnen, die sie am Vordringen hindern wollten, wurden zur Seite geschoben. Und ehe sie sich versahen, befanden sie sich in einem geräumigen Büro, in dem ein Ventilator surrte. An der Wand hing ein großes Kruzifix und das Bild unseres Nationalhelden San Martin. Hinter einem gewaltigen Schreibtisch saß ein Herr in blütenweißem Leinenanzug. Er blätterte in seinem Aktenstoß und rauchte. Eine stille Insel, fernab vom Lärm der Straße, vom Karneval, von den Flüchtlingsschiffen. Nach einer Weile unterbrach der Beamte seine Tätigkeit und blickte ungehalten auf die vor ihm stehenden Besucher. Ein dickliches Gesicht mit Schnurrbärtchen und Pomade im Haar. Ein süßlicher Geruch nach Friseurladen ging von ihm aus. Am Finger der behaarten Rechten ein goldener Siegelring. Im Gehirn vermutlich ein gefährliches Gemisch von Kastengeist, Bigotterie, Halbbildung, Klassenneid und einer durch allerlei Ausreden vor sich selbst beschönigten Bestechlichkeit. Im Herzen aber eine träge Gutmütigkeit und das bemühte Bestreben, sich bei den Mitmenschen auf möglichst billige Weise beliebt zu machen.
Abschätzig musterte er die Eindringlinge: die bäuerisch angezogene Frau mit hellen Augen und gar nicht so übler Figur; den bärtigen Hebräer, der es nicht einmal für nötig hielt, seinen Hut in der Amtsstube abzunehmen; womöglich hatte er Läuse. Schon wieder diese aufdringlichen Juden; noch nicht einmal am Karneval können sie einen in Ruhe lassen! Obwohl der gegenteilige Beweis kaum hundert Schritt von ihm entfernt vor Anker lag, war er von der Allmacht Judas überzeugt.”

 

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Roberto Schopflocher (Fürth, 14 april 1923)

 

 


De Duitse schrijver en Afrikareiziger Gerhard Rohlfs werd geboren op 14 april 1831 in Vegesack bij Bremen. Zie ook mijn blog van 14 april 2007.

 

Uit: Reise von Tripolis nach der Oase Kufra

 

“Einer der grössten Afrikareisenden hat den Anstoss gegeben zu einer wirklichen Periode der Entdeckungen, in welcher wir seit fast einem Jahrzehnt leben, um den schwarzen Continent zu entschleiern. Neidlos sagen wir es, dieser Afrikareisende war kein Deutscher, sondern ein Engländer. Bewundernd mussten wir aufsehen zu dem Manne, der nicht nur selbst so Grosses leistete, sondern dessen anregende Persönlichkeit eine Reihe von Expeditionen ins Leben rief, welche in der That für die afrikanische Entdeckungsgeschichte, sowie für die Civilisation der Neger von einschneidendsten Folgen gewesen sind. Denn war nicht Cameron’s Reise verursacht worden durch die Kunde, Livingstone sei verschollen? Und die bedeutendste Entdeckung bezüglich hydrographischer Verhältnisse im letzten Decennium, ich meine die Erforschung des Congo durch Stanley, war diese nicht eine natürliche Folge seiner Reise: “Wie ich Livingstone fand”? Und als der grosse Erforscher und Dulder am 1. Mai 1873 seinen Leiden und körperlichen Anstrengungen in Ilala am Bangueolosee erlag und dann seine Leiche von seinen treuen Dienern auf den Schultern bis zum Ocean getragen wurde, um sie am 18. April 1874 in der Westminster-Abtei in London beizusetzen, hatte damit keineswegs seine Wirksamkeit aufgehört.

Auch über das Grab hinaus dauert die Kette fort, die uns mit Livingstone verbindet; denn durch die Nachricht, Livingstone sei verschollen, wurde der König der Belgier, dieser hochherzigste und uneigennützigste Förderer afrikanischer Interessen, zuerst auf den Gedanken gebracht, den verschwundenen und todtgeglaubten englischen Reisenden aufsuchen zu lassen.”

 

rohlfs
Gerhard Rohlfs (14 april 1831 – 2 juni 1896)