De Franse schrijver Honoré de Balzac werd geboren in Tours op 20 mei 1799. Zie ook alle tags voor Honoré de Balzac op dit blog.
Uit: Het levenselixir (Vertaald door Anton Haakman)
“In een prachtig paleis te Ferrara onthaalde Don Juan Belvidero op een winteravond een hertog uit het huis Este. In die tijd was een feest een schitterend schouwspel dat alleen rijke koningen of machtige heren konden aanrichten. Zeven vrolijke vrouwen rond een door geparfumeerde kaarsen verlichte tafel voerden aangename gesprekken omringd door bewonderenswaardige witmarmeren meesterwerken die zich aftekenden tegen de rood gestucte wanden en contrasteerden met de kostbare Turkse tapijten. Zij waren gekleed in satijn, schitterden van het goud en waren overladen met edelstenen, die minder flonkerden dan hun ogen, en ze vertelden allemaal over hartstochten die hevig waren, maar onderling evenzeer verschilden als hun charmes. Hun taal en ook hun ideeën waren niet zo verschillend; hun manieren, een blik, een paar gebaren of een accent voorzagen hun woorden van libertijns, wellustig, melancholiek of spottend commentaar.
De ene scheen te zeggen: ‘Mijn schoonheid kan het ijskoude hart van een grijsaard verwarmen.’
De andere: ‘Ik blijf liever op de kussens liggen, om in een roes te denken aan al die mannen die mij aanbidden.’
Een derde, die voor het eerst zo’n feest meemaakte, bloosde een beetje: ‘Diep in mijn hart voel ik wel wat wroeging!’ zei ze. ‘Ik ben katholiek en ik ben bang voor de hel. Maar ik vind jullie zo aardig, zo verschrikkelijk aardig, dat ik de eeuwigheid voor jullie over heb.’
De vierde riep, na het ledigen van een kelk wijn uit Chios:
‘Leve de vrolijkheid! Elke keer dat de zon opkomt begin ik een nieuw leven! Ik vergeet het verleden, ben nog ondersteboven van de schok van de vorige dag, en geniet elke dag van een leven van geluk, een leven vol liefde!’
De vrouw die naast Belvidero zat, keek hem aan met vurige ogen. Zij was nogal zwijgzaam. ‘Ik zou me niet verlaten op bravi om mijn minnaar te vermoorden als hij me in de steek liet!’ Daarna had ze gelachen, maar haar krampachtige hand brak een wonderbaarlijk mooie, met bewerkt goud versierde bonbonschaal.
‘Wanneer word je groothertog?’ vroeg de zesde aan de hertog, terwijl haar tanden moordend plezier en haar ogen een delirium als van een bacchante uitdrukten.”
Honoré de Balzac (20 mei 1799 – 18 augustus 1850)
Borstbeeld door Emile Hébert, 1877
De Amerikaanse dichter en schrijver William Michaelian werd geboren op 20 mei 1956 in Dinuba, Californië. Zie ook alle tags voor William Michaelian op dit blog.
Short Poem for Spring
The first rose — so red
even the light is surprised
and you are humming
as I follow you
through the room.
Drought
Over the farm equipment show,
and the lot where old oaks once had been,
clouds, but no rain : clouds, that in their color
pass as dust : dust, and a mournful breakfast scent
from the edge of town : town, where the first
early haircut is done, the slap of lotion
on : on, in a truck that smells like
last year’s straw : straw,
or a barn floor bed
with your girl
gone.
William Michaelian (Dinuba, 20 mei 1956)
Dinuba, Californië
De Duitse dichter en schrijver Wolfgang Borchert werd geboren op 20 mei 1921 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Wolfgang Borchert op dit blog.
Uit: Draußen vor der Tür
„BECKMANN: Du bist kein Straßenfeger? Was bist du denn?
STRASSENFEGER: Ich bin ein Angestellter der Beerdigungsunternehmens Abfall und Verwesung.
BECKMANN: Du bist der Tod! Und du gehst als Straßenfeger?
STRASSENFEGER: Heute als Straßenfeger. Gestern als General. Der Tod darf nicht wählerisch sein. Tote gibt es überall. Und heute liegen sie sogar auf der Straße. Gestern lagen sie auf dem Schlachtfeld – da war der Tod General und die Begleitmusik spielte Xylophon. Heute liegen sie auf der Straße, und der Besen des Todes macht Kchch – Kchch.
BECKMANN: Und der Besen des Todes macht Kchch – Kchch. Vom General zum Straßenfeger.
Sind die Toten so im Kurs gesunken?
STRASSENFEGER: Sie sinken. Sie sinken. Kein Salut. Kein Sterbegeläut. Keine Grabrede. Kein Kriegerdenkmal. Sie sinken. Sie sinken. Und der Besen macht Kchch – Kchch.
BECKMANN: Mußt du schon weiter? Bleib doch hier. Nimm mich mit, Tod, Tod – du vergiß mich ja – Tod!
STRASSENFEGER: Ich vergesse keinen. Mein Xylophon spielt Alte Kameraden, und mein Besen macht
Kchch – Kchch – Kchch. Ich vergesse keinen.
BECKMANN: Tod, Tod, laß mir die Tür offen. Tod, mach die Tür nicht zu. Tod –
STRASSENFEGER: Meine Tür steht immer offen. Immer. Morgens. Nachmittags. Nachts. Im Licht
und im Nebel. Immer ist meine Tür offen. Immer. Überall. Und mein Besen macht Kchch – Kchch.
(Das Kchch – Kchch wird immer leiser, der Tod geht ab.)“
BECKMANN: Kchch — Kchch. Hörst du, wie meine Lunge rasselt? Wie der Besen eines Straßenfegers. Und der Straßenfeger lässt die Tür weit offen. Und der Straßenfeger heißt Tod. Und sein Besen macht wie meine Lunge, wie eine alte heisere Uhr: Kchch — Kchch — Kchch
DER ANDERE: Beckmann, steh auf, noch ist es Zeit. Komm, atme, atme dich gesund.
BECKMANN: Aber meine Lunge macht doch schon —
DER ANDERE:: Deine Lunge macht das nicht. Das war der Besen, Beckmann, von einem Staatsbeamten.
BECKMANN: Von einem Staatsbeamten?
DER ANDERE:: Ja, der ist längst vorbei. Komm, steh wieder auf, atme. Das Leben wartet mit tausend Laternen und tausend offenen Türen.“
Wolfgang Borchert (20 mei 1921 – 20 november 1947)
Scene uit een opvoering in Bochum, 2012
De Franse schrijver Hector-Henri Malot werd geboren in La Bouille bij Rouen op 20 mei 1830. Zie ook alle tags voor Hector Malot op dit blog.
Uit: Sans famille
“Alors, en un tour de main, nous nous débarrassions de nos sacs, de nos instruments, et sur la route nous nous mettions à jouer ; et plus d’une fois, si je n’avais pas eu ma montre pour me rappeler l’heure, nous aurions joué jusqu’à la nuit ; mais elle me disait que j’étais chef de troupe, qu’il fallait travailler, gagner de l’argent pour vivre ; et alors je repassais sur mon épaule endolorie la bretelle de ma harpe : en avant !
Nous eûmes fini de jouer avant que la vache eût fini de paître, et quand elle nous vit venir à elle, elle se mit à tondre l’herbe à grands coups de langue, comme pour nous dire qu’elle avait encore faim.
— Attendons un peu, dit Mattia.
— Tu ne sais donc pas qu’une vache mange toute la journée ?
— Un tout petit peu.
Tout en attendant, nous reprîmes nos sacs et nos instruments.
— Si je lui jouais un petit air de cornet à piston ? dit Mattia qui restait difficilement en repos ; nous avions une vache dans le cirque Gassot, et elle aimait la musique.
Et sans en demander davantage, Mattia se mit à jouer une fanfare de parade.
Aux premières notes, notre vache leva la tête ; puis tout à coup, avant que j’eusse pu me jeter à ses cornes pour prendre sa longe, elle partit au galop.
Et aussitôt nous partîmes après elle, galopant aussi de toutes nos forces en l’appelant.
Je criai à Capi de l’arrêter, mais on ne peut pas avoir tous les talents : un chien de conducteur de bestiaux eût sauté au nez de notre vache ; Capi, qui était un savant, lui sauta aux jambes.
Bien entendu cela ne l’arrêta pas, tout au contraire, et nous continuâmes notre course, elle en avant, nous en arrière.
Tout en courant j’appelais Mattia : « Stupide bête » ; et lui, sans s’arrêter, me criait d’une voix haletante : « Tu cogneras, je l’ai mérité. »
C’était deux kilomètres environ avant d’arriver à un gros village que nous nous étions arrêtés pour manger, et c’était vers ce village que notre vache galopait. Elle entra dans ce village naturellement avant nous, et comme la route était droite, nous pûmes voir, malgré la distance, que des gens lui barraient le passage et s’emparaient d’elle.”
Hector Malot (20 mei 1830- 17 juli 1907)
Cover
De Noorse schrijver, muzikant en theatermaker Ingvar Ambjørnsen werd geboren in Tønsberg op 20 mei 1956. Zie ook alle tags voor Ingvar Ambjørnsen op dit blog.
Uit: Blutsbrüder (Vertaald door Gabriele Haefs)
«Als kleiner Junge habe ich schrecklich gern Johannisbeeren gegessen», sagte Kjell Bjarne. «Aber jetzt kann ich die nicht mehr ausstehen.»
Er sagte es auf eine Weise, die mir klarmachen sollte, daß seither etwas geschehen war. Unter anderem hatte er ein halbes Leben hinter sich gebracht. Und irgendwo unterwegs war ihm der Sinn für diese säuerlichen roten Beeren abhanden gekommen.
Ich selbst habe nichts gegen Johannisbeeren. Was die Zeit mir genommen hat, ist ein gut Teil der Fähigkeit, es mir gemütlich zu machen. Als Junge habe ich das Leben einfach angenehmer gefunden. Aber das sagte ich nicht.
Das hätte ihn nur verwirrt. Außerdem ist es seltsam. Wenn man etwas ausspricht, wird es irgendwie doppelt so wahr. In diesem Fall nur halb so angenehm.
Außerdem hatte ich eigentlich keinen besonderen Grund, mich zu beklagen. Wirklich nicht. In Wahrheit war ich wohl eher ein verwöhnter junger Mann. Wie so viele andere junge Männer in diesem Land. Wir müssen gar nicht bis zu den Negern in Afrika gehen, um Leute zu finden, denen es schlechter geht als uns. Es reicht, einen Blick auf die Neger in Oslo zu werfen, dann wissen wir, was Sache ist. Ich habe jedenfalls den Eindruck, daß sie wie Nigger behandelt werden. Sogar von der Polizei oder vielleicht vor allem von der Polizei. Komm her, Bimbo, sagt die Polizei. Zeig uns doch mal deinen falschen Paß. So steht es jedenfalls immer wieder in den Zeitungen.
Das hätte ihn nur verwirrt. Außerdem ist es seltsam. Wenn man etwas ausspricht, wird es irgendwie doppelt so wahr. In diesem Fall nur halb so angenehm.
Außerdem hatte ich eigentlich keinen besonderen Grund, mich zu beklagen. Wirklich nicht. In Wahrheit war ich wohl eher ein verwöhnter junger Mann. Wie so viele andere junge Männer in diesem Land. Wir müssen gar nicht bis zu den Negern in Afrika gehen, um Leute zu finden, denen es schlechter geht als uns.“
Ingvar Ambjørnsen (Tønsberg, 20 mei 1956)
De Surinaamse schrijver A.C. Cirino werd geboren in Goede Hoop, een dorp aan de Coppenamerivier in het district Saramacca, op 20 mei 1929. Zie ook alle tags voor A.C. Cirino op dit blog.
Uit: De ontvoering van Maiwie – Een sprookje van de Surinaamse indianen (als Jakono Rino)
“Het was in de tijd, dat de indianen in vrede leefden met elkaar. In het dorp hielpen ze elkaar hun kampen te bouwen, alsook gezamenlijk de kostgronden aanleggen. Ook de korjaal werd samen gemaakt. Dus in één woord gezegd, de indianen hielpen elkaar graag. Saamhorigheid en liefdegevoel voor de medemens waren in ruime mate aanwezig.
In die grijze oude tijd lag er een dorp aan de Boven-Coppename. De naam weten we niet meer, maar het lag aan de linkeroever van de rivier. De aanlegplaats was aan een zandbank.
In de verte gezien leek het zand op een donkerrode uitgespreide doek. Wanneer het eb was, lagen al de korjalen, sakaw koe-po, dat wil zeggen op het zand. Was het eb of vloed, dat deed er niets toe, toch zwommen de Indiaanse kinderen in de rivier. Wat konden ze snel zwemmen.
“Kom aan deze kant!” schreeuwde een van de indiaanse meisjes tegen haar vrienden. Tegelijkertijd zwom ze rechtdoor naar een aanlegpaal. Nu eens zwommen de kinderen gelijk dolfijnen, dan weer als otters en weer anderen bootsten een hert na.
Wanneer deze kinderen pret maakten in het water, bleef één indiaans meisje achter in het dorp.
Zij mocht niet mee zwemmen. Ze zat alleen in een hutje, dat naast haar ouderlijk kamp was gebouwd. Het was haar ten strengste verboden om naar het water toe te gaan. Dit Indiaanse meisje, dat Maiwie heette, was zeer vlijtig. Ze was nauwelijks dertien jaar oud of ze hielp haar moeder flink mee in de huishouding. Op een keer was ze alleen thuis, haar ouders waren op de visvangst gegaan. Het meisje was druk bezig met haar huishoudelijke werkzaamheden. Een indiaanse jongeman met op zijn hoofd zijn vederhoed, liep langzaam en statig regelrecht naar Maiwie. Haar hartje klopte haar in haar keel.
“Maak je het goed, Maiwie?” sprak de vreemdeling tot het meisje. Ze wilde wegrennen, maar het leek alsof ze aan de grond genageld was. Maiwie kon geen woord uitbrengen en haar hartje rikketikte nog wilder in haar jonge borst.”
A.C. Cirino (20 mei 1929 – 6 mei 2003)
Cover
De Poolse schrijfster en journaliste Hanna Krall werd geboren op 20 mei 1937 in Warschau. Zie ook alle tags voor Hanna Krall op dit blog.
Uit: Rosa Straußenfedern (Vertaald door Bernhard Hartmann)
„Wacek war hier gewesen, Krzysiek auch, und jetzt ich. Ich ging den Flur entlang, an den Zellentüren vorbei und sagte mir immer wieder: Wacek war hier, Krzysiek auch ? Der Vergleich war unangemessen, denn jene hatten Gestapo und Sicherheitsdienst hergebracht und mich nur das Kriegsrecht, aber so oder so hielt ich die Familientradition aufrecht.
Wacek wurde durch Julian Tuwim gerettet. Der schrieb schöne Briefen zu Gunsten von Verurteilten – “die Angelegenheit, in der ich mich an Sie wende, ist die wichtigste, vor die mich das Schicksal auf meinem bisherigen Lebensweg gestellt hat”, schrieb er an Bierut, er ging zu ihm und las ihm den ganzen Brief vor – laut, vom Blatt. In Waceks Fall gab es keinen Brief, nur ein Telefonat. Tuwim wählte eine Nummer, sprach kurz mit jemandem, legte auf und sagte: Präsident Bierut hat versprochen, Sie zu begnadigen. Und tatsächlich, er begnadigte ihn, die Todesstrafe wurde in lebenslänglich umgewandelt, nur dass Rozanski zu einer Inspektion ins Gefängnis kam. Er sah Wacek auf dem Flur und sagte im Vorbeigehen, ohne stehen zu bleiben: Bist du das, Lipinski?(22) Lebend kommst du hier nicht raus ? Irgendjemand erzählte Krzysiek später, sein Vater hätte sich mit einem Handtuch an einem Heizungsrohr erhängt. Ein anderer, er wäre von der Galerie im dritten Stock des Gefängnisflurs gesprungen. Noch ein anderer, die Kriminellen hätten ihn auf Geheiß der Leitung in der Zelle erstickt und die Leiche ans Rohr gehängt ?
Sie befahlen mir, mich in den Flur zu setzen und zu warten. Ich setzte mich auf den Boden, zu beiden Seiten standen zwei Ermittler – und wir warteten. Ich war ruhig, toll gekleidet, weil ich von Krzysiek eine rote Jeans aus den Westpaketen bekommen hatte – und plötzlich sah ich ein paar hohe Tiere den Flur entlangkommen. Alle in Uniform, sie sahen aus, als inspizierten sie das Gefängnis. Und ehe ich noch nachdenken konnte, hatte ich den Satz im Ohr – “Bist du das, Lipinski?” Mich packte eine irrationale, panische Angst ?
Eins der hohen Tiere blieb stehen: Und du, Kind, weswegen bist du hier? Ich flüsterte: Ich bin eine Extremistin, eine Politische. Er fasste mich am Kinn und sagte: Es wird eine Amnestie geben, mach dir keine Sorgen ?
Ich kam wieder zu mir.
Es war gar nicht so schlimm.“
Hanna Krall (Warschau, 20 mei 1937)
De Noorse schrijfster Sigrid Undset werd geboren in Kalundborg, Denemarken, op 20 mei 1882. Zie ook alle tags voor Sigrid Undset op dit blog.
Uit: Olav Audunssohn (Vertaald door Julius Sandmeier en Sophie Angermann)
„Olav verspürte den schwachen bitteren und frischen Duft — den ersten Geruch nach neuem Wachstum in diesem Jahr. Der Winter, der hinter ihm lag, war so lang gewesen wie der Fimbulwinterw. Jetzt aber stand er da und empfand es belebend am ganzen Körper, daß seine Stiefel naß und schwer von Erde waren. Selbst hier im Schatten der Felsen war die Eisrinde über den Acker zurückgekrochen und hatte einen Streifen feuchter Erde zwischen den Steinen freigegeben. Der Dünger, der ausgebreitet lag, dampfte so schön, und vom Bollwerk herauf roch es frühjahrlich stark nach Meer und Teer und Fischen und nassem Holz. Das kleine Segelboot, das er vorhin beim Stier draußen gesehen hatte, steuerte in die Bucht herein. — Er kannte es nicht. Vermutlich waren es Leute, die in die Gemeinde hinauf wollten. Nun säuberte er seine Finger vom gröbsten Schmutz, führte Cecilia über die Felsen zurück. »Geh jetzt zu Liv, du — du sollst das Kind nicht so weit von dir weglaufen lassen, Liv — es könnte irgendwo hinunterfallen.« Die Magd drehte sich zu ihm um —»was für ein schönes Wetter« — breit lächelnd. Sie saß da und sonnte sich, das Wäschestück, das sie flicken sollte, lag im Heidekraut. Olav wandte sich von ihr ab, unwillig, ging zu seiner Arbeit zurück. Das Boot hatte jetzt beim Bollwerk angelegt, die fremden Männer kamen mit Eirik herauf. Olav tat, als sähe er sie nicht, bis sie am Zaun standen und ihn begrüßten. Es waren zwei Männer mittleren Alters, große schlanke Gestalten, mit gebogenen Nasen und munteren lebhaften Augen. Olav erkannte sie jetzt, er hatte sie oft in Oslo gesehen, aber nie mit ihnen gesprochen; es waren die Söhne des englischen Waffenschmieds Rikard Plattenmeister, der eine Bauerntochter aus einem der Gaue westlich des Fjords geheiratet und sich in der Stadt niedergelassen hatte. Welches Anliegen diese Männer an ihn haben könnten, war Olav nicht klar. Aber er ging doch mit ihnen zu den Häusern hinauf. Als die Rikardssöhne zu essen bekommen hatten und dann beim Bier saßen, ergriff Torodd, der ältere, das Wort: er habe sagen hören, daß Olav die Handelsgemeinschaft mit Claus Wiephart auflösen wolle? Olav antwortete, ihm sei nichts davon bekannt.“
Sigrid Undset (20 mei 1882 – 10 juni 1949)
Cover