Hanns-Josef Ortheil, Ulla Berkéwicz, Joyce Maynard, Anna Maria van Schurman, Hans Sachs, Washington Allston, Mikhail Artsybashev, James Elroy Flecker, Ella Wheeler Wilcox

De Duitse schrijver Hanns-Josef Ortheil werd geboren op 5 november 1951 in Keulen. Zie ook mijn blog van 5 november 2006 en ook mijn blog van 5 november 2007.

 

Uit: Die geheimen Stunden der Nacht

 

“GEORG VON HEUKEN verläßt sein Haus kurz nach neun, es ist ein herbstlicher Montag, Wochenbeginn also, einer dieser Tage, an denen es auf seine Anwesenheit ankommt, mittags gegen zwölf zum Beispiel während der großen Konferenz mit den Lektoren des Verlages, den von Heuken seit erst zwei Jahren leitet. Auf dem Weg zur Garage schaut er kurz hinunter zum Rhein, das Haus liegt kaum zweihundert Meter vom Ufer entfernt in Rodenkirchen, einem südlichen Stadtteil von Köln. Jeden Morgen scheint das bekannte Bild für einen kurzen Vertrautheits-Moment stillzustehen: der graublaue Fluß-Fries mit dem Wellenrelief, der milchige Dunst des anderen Ufers mit seinen fleckigen Wiesen, wo längst die Jogger von ihren herumeilenden Hunden eingekreist werden.
Der Rhein hier bei Köln mit dem dicht gestaffelten Parcours der Brücken und den darunter hergleitenden Schiffen ist eines der frühsten Kindheitsbilder, das von Heukens Leben begleitet, nicht weit von diesem Ufer, im nobleren Stadtteil Marienburg, wurde er vor zweiundfünfzig Jahren geboren, manchmal verbindet das Rheinbild sich mit einem schwachen Ölgeruch, der vom Ufer heraufflackert, dann sind die Szenen der Kindheit plötzlich da: barfuß mit den Geschwistern am schimmernden Ufer, die Hosen hochgekrempelt, ein scharfes Sonnenätzen im Nacken und das weiße Unterhemd, das ein Windzug manchmal kurz aufbläht.

Heute morgen aber ist keine Zeit für sentimentale Schübe, von Heuken schaut wieder zu Boden, wie er es oft tut bei diesen wenigen ersten Schritten am Morgen ins Freie, am liebsten wäre er unsichtbar zu dieser Uhrzeit oder höchstens ein blasser Schatten, dem ein paar stumme Helfer alle Handgriffe abnehmen. Das Tor der Garage springt langsam und schwerfällig auf, von Heuken duckt sich und drängt sich leicht gebückt in den kühlen, etwas zu niedrigen Bau, wo der neue rote Mazda RX mit seinen schwarzroten glänzenden Ledersesseln nur auf ihn wartet, er steht da wie ein exotisches fettes Insekt, das in solchen Standboxen auf ideale Weise gedeiht und bei Sonnenlicht ausrastet. Vier Türen, vier Sitze – das war der Kompromiß, auf den von Heuken sich gerade noch eingelassen hatte, dafür ist der Wagen für seinen Geschmack immer noch Sportwagen genug, auf den Punkt getrimmt und mit einem leicht arroganten Design, durchaus also etwas für Fahrer, die ihre Runden auch einmal allein drehen wollen.
Er startet den Wagen und läßt ihn aus der Garage rollen, er glaubt förmlich zu spüren, wie scharf dieses Auto darauf ist, loszubrausen, und wie es sich denn doch zurückhält, um fast lautlos auf die schmale Straße vor seinem Haus zu gleiten. Neun Uhr vier, denkt von Heuken, exakt in der Zeit, in seinem Büro schaltet Joana jetzt das Schreibtisch-Licht ein und stimmt es mit dem Dimmer ab auf das mulmige Dunkel des Herbstes. Der Glaspalast des Konzerns, der aussieht, als habe man einen gewaltigen Haufen glänzender Gelatine mitten in eine wüste Leere gestellt, liegt im Kölner Norden, vom frühen Morgen an bekommen die Mitarbeiter die Veränderungen des Wetters bis in jedes Detail mit, das ist lästig und kostet nur Zeit, insgeheim war von Heuken immer gegen solche angeblich radikalen Extravaganzen, Pa aber war davon begeistert, Pa mit seinem koreanischen Star-Architekten, der ihm etwas von Transparenz und Klarheit vorgeschwärmt hatte, jetzt war es zu spät, und Transparenz und Klarheit waren nichts anderes als lächerlich gewordene Begriffe eines asiatischen Snobs, der nicht einmal an das Kölner Wetter gedacht hatte.“

 

Ortheil

Hanns-Josef Ortheil (Keulen, 5 november 1951)

 

De Duitse schrijfster, uitgeefster en actrice Ulla Berkéwicz werd geboren op 5 november 1948 in Gießen als Ursula Schmidt. Na het gymnasium bezocht zij de toneelschool en de Hogeschool voor Muziek in Frankfurt am Main. In de jaren zeventig werkte zij als actrice bij verschillende theaters in München, Stuttgart, Köln, Hamburg, Bochum en West-Berlijn. In die tijd vertaalde zij verschillende stukken van Calderón, Shakespeare en Synge. In 1980 vestigde zij zich als zelfstandig schrijfster in Frankfurt am Main. Na haar eerste huwelijk hertrouwde zij met de uitgever Siegfried Unseld en werd na diens dood in de leiding van uitgeverij Suhrkamp opgenomen.

 

Werk o.a.: 1988: Maria, Maria, 1992: Engel sind schwarz und weiß, 1999: Der Golem in Bayreuth, 1999: I
ch weiß, daß du weißt

 

Uit: Überlebnis (2008)

 

„Die einzige Angst, die ich jetzt noch habe, ist die, zu vergessen. Vergessen ist eine Frage der Zeit. Jenseits des Vergessens ist die Zeitlosigkeit. Jenseits der Zeit die Ewigkeit.

Ich hatte ihm meine Swatch geschenkt, weil seine Rolex stehngeblieben war. Er hat sie anbehalten. Jetzt tickt sie in seinem Grab. Die Zeit tickt. Die Zeit setzt aus und nie wieder ein. Erinnern

und Erwarten aber lebt alles Sterben auf, und die Gegenwartsgewalt bringt mich doch nicht um die Ecke, oder?

Seit ich aufgestanden war aus unserm alten Bett, fünf Stunden oder sechs nach unserm Zeitende, war die Einsicht dagewesen, die Aufsicht, Übersicht: Der irdische Schauplatz, der Ort der Handlung, hing wie ein Spielkreis, eine kleine, grell erleuchtete Arena im dunklen Riesenraum vor, hinter, unter mir. Theater, eine Bühne, Epidavros, wo er vor gar nicht lange noch gesessen, wo er gehört, gesehn, wie ich da in der heiligen Mitte Mätzchen für ihn mache, wo die Stecknadel, die der Spieler in den Kreis wirft, noch den letzten Rang erschauern läßt, wo kurz vor Torschluß der Eukalyptushaine kein Sterblicher mehr unterwegs ist, nur er und ich, nur wir, und ich in meiner Spielkreismitte flüstre ihm alles, was ich habe, zu.

Ob der Spielspieler hier, vom wundesten Punkt aus, wo es krankt und stirbt, auch gehört wird, wenn er Hilfe schreit, dort oben in den Rängen? Die Arena grellt, die Welt ist in vollem Gange. Und während Klingeln schrillen, Kameras aus den Büschen blitzen, während Leute, überweltigt, wie sie sind, durch Türen brechen, an mir zerren, reißen und mich trösten: »Das Schlimmste kommt erst noch, du wirst sehr einsam sein« während ich in der Morgenfrühe nach der Todesstille meinen zitternden Mund nicht in den Griff kriege und meine Hand mir wehtut während der Klingelsturm ausschrillt und sie sich trollen ohne Witwenbeute

während die Windgardinen wehn und ich in meinem roten Jäckchen im Durchzug stehe und weiß, daß ich vergessen habe, mein schwarzes anzuziehn

während es stiller wird im Haus und sich die Schmerzgemeinschaft rottet

während es dunkler wird und sich die Angstgemeinschaftduckt

während die Swatch tickt und die Fenster schlagen

während es klirrt und bricht im Haus, während sie heulen und ihn anschaun, ihm ins Gesicht schaun, in die offenen Hände

während die Swatch an seiner Linken immer lauter tickt, sie wegtickt, raustickt, damit sie ihm nichts abschaun, damit sein Bild, das Abbild, das sich von ihm gebildet hat, nicht abgeschaut wird, abgenutzt, damit es nicht verbraucht wird und verdaut und ausgeschieden wie alles sonst auf dieser Welt

während die Swatch zu schlagen anfängt

während sie aus der Tür schlägt, was nicht ins Haus gehört

während die letzten sich geschlagen geben, der Wind auf Sturm steht, die Sturmgardinen wehn, die Polenmädchenvor dem Bettrand knien

während die Hand tickt und es stürmt im Haus, die Swatch wehtut, die Polenmädchenzöpfe stürmen

während ich weiß, nur weil er nicht mehr ist, kann es ihm ähnlich sehn, und ihm das Laken übern Kopf hochziehe, so daß die schönen großen Füße, die Füße, deren Nägel ich geschnitten habe, die Nägel, die jetzt weiterwachsen, ohne daß ich sie weiterschneiden kann, die weiterwachsen wie der Bart, obwohl wir endlich einen Türken haben, der gut balbiert

während die schönen großen Füße da sind, fängt alles an, ohne ihn zu sein.

 

Berkewicz

Ulla Berkéwicz (Gießen, 5 november 1948)

 

De Amerikaanse schrijfster Joyce Maynard werd geboren op 5 november 1953 in Durham, New Hampshire en volgde een opleiding aan de Phillips Exeter Academy. In 1971 ging zij naar Yale en stuurde zij een selectie van haar werk naar de The New York Times Magazine. Haar werd gevraagd een artikel te schrijven en dat werd ook geaccepteerd en verscheen als “An Eighteen Year Old Looks Back On Life”. Het artikel baarde veel opzien en trok ook de aandacht van de schrijver J. D. Salinger. Er volgde een lange briefwisseling en Maynard verliet Yale om bij Salinger in te trekken. Daar schreef zij haar eerste boek, Looking Back. Vlak voor het verschijnen ervan verbrak Salinger de relatie met haar. Zij wilde kinderen en de 53 jaar oude schrijver vond zich daar te oud voor. In 1992 had zij groot succes met haar boek To Die For, dat in 1995 werd verfilmd met Nicole Kidman, Matt Dillon en Joaquin Phoenix. In de late jaren negentig werd Joyce Maynard een van de eerste schrijvers die dagelijks via internet communiceerde met haar lezers op het forum The Domestic Affairs Message Board.

 

Uit: Where Love Goes

 

“They were the only two people in the world that day who could understand all the thousands of things that contributed to the dizzying sadness of this moment. They had stopped at a VFW hall on their first date and danced the polka and an old man named Heinz had bought Sam a shot of whiskey and told him “There’s nothing better in life, son, than the love of a good woman.” He raised his glass with the prayer that they’d be dancing the polka on their fiftieth anniversary one day. Downed his drink in a single gulp.

 

Walking home through the streets of Ann Arbor with Sam that night, something had possessed Claire to say to him, “Show me a trick.” Why she asked him that she still doesn’t know. It’s not a question she asked any other man, before or since.

 

“Alright,” he said. There in the middle of the street he stood on his right leg and held the other, bent in front him, with his right hand. Then he jumped , lifting his right leg off the ground and through the hoop his other leg and arm had formed , and he landed solidly on the other side. Sometimes Claire actually thinks that was the moment she decided to marry him.

 

The first time she cooked him dinner she made potato chips from scratch. Twelve of them. He painted their names on the mailbox at the end of their road: Mr. and Mrs. Sam Temple. For their first anniversary he gave her a card with a rose on the front and the words “To My Treasured Wife”.

 

He was the only other person who had been there that night they lay in each other’s arms and he whispered, “I want to have a baby with you” and she whispered back, “Me too.” She can still see him walking through the rooms of their old house in the middle of the night while Sally screamed inconsolably, singing her “You Picked a Fine Time to Leave Me Lucille”.

 

She remembered the day they were so broke they couldn’t buy diapers, and she was crying, and he had taken out his paintbrush and made a stack of thousand- dollar bills that he showered over her head like confetti. He knew, if he remembered, what her body looked like before babies. She had seen him catch a flyball in deep center field, in mid air, to make the third out of his softball league’s championship game.”

 

Maynard

Joyce Maynard (Durham, 5 november 1953)

 

De Nederlandse schrijfster Anna Maria van Schurman werd geboren in Keulen op 5 november 1607. Zie ook mijn blog van 5 november 2006.  

 

Uit: Franse brief aan prinses Anne de Rohan

 

„Ce seroit une grande presomption de vouloir attribuër à mon merite, et non pas à vostre pure bonté, qu’ il vous a plû de recevoir si gracieusement les offres de mon tres-humble service, et, qui plus est, de les recompenser d’une lettre de vostre main, laquelle porte autant de marques de vos illustres faveurs qu’ elle a de lignes, et de periodes. Que si Mons. Rivet m’a peint d’un pinceau d’Appelles; et y a donné quelques beaux traits de son eloquence, il faut pardonner à l’affection d’un tel ami, lequel s’est servi, peut estre, de cest artifice, pour m’acquerir la vostre; d’autant qu’ il n’ y avoit pas d’apparence de pouvoir l’attirer par l’objet des choses vulgaires. Quoy qu’ il en soit, puis que ny la loy de la prudence, ny celle de la sincerité ne me commandent de decouvrir une erreur, dont la cognoissance ne sçauroit accroistre le contentement de personne, mais bien diminuer le nostre, je n’ ay garde de me defigurer moy-mesme, afin que pour une verité non necessaire, je ne coure hasard de perdre vos bonnes graces. C’est là un tresor, dont je fais plus d’estat que des richesses de l’Orient et de l’Occident. Et si je me le puis conserver, je seray riche et heureuse mesme parmy les disgraces de ce monde.“

 

schuurman

Anna Maria van Schurman (5 november 1607 – 4 of 14 mei 1678)

 

De Duitse dichter en schrijver Hans Sachs werd op 5 november 1494 in Nürnberg geboren als zoon van een kleermaker. Zie ook mijn blog van 5 november 2006. 

 

Der Teufel beim Tanz.

 

(8. Mai 1544.)

 

Einmal der Teufel kam zur Erd’,

Zur Ruhe eine Stätt’ begehrt’,

Ging aus zu suchen stillen Ort;

Das ging nach seinem Willen.

    Er kam an eines Fürsten Hof,

Da spielte man, flucht’, hurt’ und soff,

Trieb Schinderei, Krieg, Raub und Mord,

Der Fürst sah durch die Brillen.

    Der Teufel dacht’: »Da ist gut sein,

Weil all’ in Sünden schweben!«

Doch sah er ein’ge Räth’ allein

Dem Uebel widerstreben,

Zu reformiren alle Ständ’

Dort in des Fürsten Regiment –

Von Hofe sich der Teufel stahl

(Mocht’ nicht bei Guten leben)

 

Und schnell zum Hof des Bischofs kam:

Viel gottlos Wesen er wahrnahm,

Die Pfaffen hatten Dirnen viel,

Die Gottesfurcht war kleine;

Er fand Wucher und Simonei,

 

Viel abgöttischer Gleißnerei;

Dem Teufel alles dies gefiel

Doch kränkt ihn das alleine:

Ein Theil, der fragt’ nach Gottes Wort;

Da ward sein’ Freud’ zu nichte.

Drum sucht’ er einen andern Ort,

Kam an das Stadtgerichte:

Da fand er Arglist und Meineid,

Betrug und Lug zu seiner Freud’;

Doch waren welche gerecht und fromm,

Nicht lügnerische Wichte.

 

Das konnt’ er auch nicht leiden ganz

Und kam zu einem Abendtanz:

Da ist Hochfahrt und Uebermuth,

Unkeuschheit viel gewesen;

Da fand er Eifer, Neid und Haß,

Unzucht und Buhlen, über das

Auch Zorn und Hader bis aufs Blut

Und alles üble Wesen.

Von den Zuschauern jedermann

Thät gift’ge Nachred’ treiben,

Hing jedem eine Schelle an;

Bei Männern und bei Weiben

Ersah der Teufel Gutes nit

Und setzt’ sich in der Tänzer Mitt’;

Dort seine volle Ruh’ er fand

Und thut noch jetzt dort bleiben.

 

sachs2

Hans Sachs (5 november 1494 -19 janauari 1576)

 

De Amerikaanse schilder en dichter Washington Allston werd geboren op 5 november 1779 in de buurt van Charleston, South Carolina. Zie ook mijn blog van 5 november 2006. 

 

ON A FALLING GROUP IN THE LAST JUDGMENT OF MICHAEL ANGELO,

IN THE CAPPELLA SISTINA

 

HOW vast, how dread, overwhelming is the thought

Of Space interminable! to the soul

A circling weight that crushes into nought

Her mighty faculties! a wond’rous whole,

Without or parts, beginning, or an end!

How fearful then on desp’rate wings to send

The fancy e’en amid the waste profound!

Yet, born as if all daring to astound,

Thy giant hand, oh Angelo, hath hurl’d

E’en human forms, with all their mortal weight,

Down the dread void–fall endless as their fate!

Already now they seem from world to world

For ages thrown; yet doom’d, another past,

Another still to reach, nor e’er to reach the last!

 

Allstone

Washington Allston (5 november 1779 – 9 juli 1843)
Portret door Edward Greene Malbone

 

De Russische schrijver Mikhail Artsybashev werd geboren op 5 november 1878 in Dubroslavovka als zoon van een provincie-ambtenaar. Hij wilde oorspronkelijk schilder worden, maar wijdde zich tenslotte toch aan het schrijven en werd met zijn psychologische romans, novellen en dramatisch werk als een belangrijke Jong-Russische schrijver gevierd. Zijn bekendste roman Sanine baarde in 1907 groot opzien door de titelheld die alle sociale conventies negeerde en door de beschrijvingen van de vrije liefde en werd in veel landen verboden. Zijn latere werk wordt eerder gekenmerkt door pessismisme, nihilisme en erotische frustratie. Artsybashev was een fervent tegenstander van het Bolsjevisme. In 1923 emigreerde hij naar Polen waar hij een krant uitgaf waarin het Sovjet-regime kritisch bejegend werd.

 

Uit: Sanine (Vertaald door Percy Pinkerton)

 

That important period in his life when character is influenced and formed by its first contact with the world and with men, was not spent by Vladimir Sanine at home, with his parents. There had been none to guard or guide him; and his soul developed in perfect freedom and independence, just as a tree in the field.

He had been away from home for many years, and, when he returned, his mother and his sister Lida scarcely recognized him. His features, voice, and manner had changed but little, yet something strange and new, and riper in his whole personality gave a light to his countenance and endowed it with an altered expression. It was in the evening that he came home, entering the room as quietly as if he had only left it five minutes before. As he stood there, tall, fair, and broad- shouldered, his calm face with its slightly mocking expression at the corners of the mouth showed not a sign of fatigue or of emotion, and the boisterous greeting of his mother and sister subsided of itself.

While he was eating, and drinking tea, his sister, sitting opposite, gazed steadfastly at him. She was in love with him, as most romantic girls usually are with their absent brother. Lida had always imagined Vladimir to be an extraordinary person, as strange as any to be found in books. She pictured his life as one of tragic conflict, sad and lonely as that of some great, uncomprehended soul.

“Why do you look at me like that?” asked Sanine, smiling.

This quiet smile and searching glance formed his usual expression, but, strange to say, they did not please Lida. To her, they seemed self- complacent, revealing nought of spiritual suffering and strife. She looked away and was silent. Then, mechanically, she kept turning over the pages of a book.

When the meal was at an end, Sanine’s mother patted his head affectionately, and said:

“Now, tell us all about your life, and what you did there.”

“What I did?” said Sanine, laughing. “Well, I ate, and drank, and slept; and sometimes I worked; and sometimes I did nothing!”

It seemed at first as if he were unwilling to speak of himself, but when his mother questioned him about this or that, he appeared pleased to narrate his experiences. Yet, for some reason or other, one felt that he was wholly indifferent as to the impression produced by his tales. His manner, kindly and courteous though it was in no way suggested that intimacy which only exists among members of a family.”

 

artzybashev

Mikhail Artsybashev (5 november 1878 – 3 maart 1927)

 

De Engelse dichter en schrijver James Elroy Flecker werd geboren op 5 november 1884 in Londen. Hij kreeg een opleiding aan de Dean Close School, in Cheltenham, waar zijn vader hoofdonderwijzer was en studeerde later aan het Trinity College, in Oxford en het Caius College in Cambridge. In Oxford geraakte hij onder de invloed van de esthetische beweging van John Addington Symonds. Zijn bekendste gedicht is “To a poet a thousand years hence”.

 

TO A POET A THOUSAND YEARS HENCE

 

WHO am dead a thousand years,

And wrote this sweet archaic song,

Send you my words for messengers

The way I shall not pass along.

 

I care not if you bridge the seas,

Or ride secure the cruel sky,

Or build consummate palaces

Of metal or of masonry.

 

But have you wine and music still,

And statues and a bright-eyed love,

And foolish thoughts of good and ill,

And prayers to them who sit above?

 

How shall we conquer? Like a wind

That falls at eve our fancies blow,

And old Mæonides the blind

Said it three thousand years ago.

 

O friend unseen, unborn, unknown,

Student of our sweet English tongue,

Read out my words at night, alone:

I was a poet, I was young.

 

Since I can never see your face,

And never shake you by the hand,

I send my soul through time and space

To greet you. You will understand.

 

Flecker

James Elroy Flecker (5 november 1884 – 3 januari 1915)

 

De Amerikaanse dichteres en schrijfster Ella Wheeler Wilcox werd geboren op 5 november 1850 in Johnstown, Wisconsin. De familie verhuisde spoedig naar Madison. Wilcox schreef al heel vroeg gedichten en was in haar eigen staat al een beroemde dichteres toen zij de middelbare school verliet. Op de leeftijd van 28 jaar trouwde zij met Robert Wilcox. Zij kregen een kind dat echter al kort na de geboorte stierf. Kort na hun huwelijk ontwikkelde het echtpaar interesse voor theosofie en spiritualisme. Zij beloofden elkaar dat degene die het eerst zou sterven, contact zou opnemen met de ander. Robert stierf in 1916 na een huwelijk van dertig jaar. Wilcox werd overmand door smart toen er week na week maar geen boodschap van haar overleden echtegenoot kwam. Kort voor haar eigen dood verscheen haar autobiografie The Worlds and I. Haar beroemdste gedicht Solitude verscheen voor het eerst op 25 februari 1883 in de New York Sun.

 

A Fallen Leaf

   

 A trusting little leaf of green,

A bold audacious frost;

A rendezvous, a kiss or two,

And youth for ever lost.

Ah, me!

The bitter, bitter cost.

A flaunting patch of vivid red,

That quivers in the sun;

A windy gust, a grave of dust,

The little race is run.

Ah, me!

Were that the only one.

 

 

Solitude

 

LAUGH, and the world laughs with you;

Weep, and you weep alone.

For the sad old earth must borrow it’s mirth,

But has trouble enough of it’s own.

Sing, and the hills will answer;

Sigh, it is lost on the air.

The echoes bound to a joyful sound,

But shrink from voicing care.

 

Rejoice, and men will seek you;

Grieve, and they turn and go.

They want full measure of all your pleasure,

But they do not need your woe.

Be glad, and your friends are many;

Be sad, and you lose them all.

There are none to decline your nectared wine,

But alone you must drink life’s gall.

 

Feast, and your halls are crowded;

Fast, and the world goes by.

Succeed and give, and it helps you live,

But no man can help you die.

There is room in the halls of pleasure

For a long and lordly train,

But one by one we must all file on

Through the narrow aisles of pain.

 

ellawilcox[1]

Ella Wheeler Wilcox (5 november 1850 – 30 oktober 1919)

Hanns-Josef Ortheil , Anna Maria van Schurman, Hans Sachs, Washington Allston

De Duitse schrijver Hanns-Josef Ortheil werd geboren op 5 november 1951 in Keulen. Zie ook mijn blog van 5 november 2006.

 

 Uit: Die Nacht des Don Juan

 

„In einer Herbstnacht des Jahres 1787 erwachte die junge Anna Maria Gräfin Pachta von einem furchtbaren Traum. Erregt, mit klopfendem Herzen, starrte sie gegen die dunkle Holzdecke des kleinen Zimmers, das sie erst seit einigen Wochen bewohnte. Es war eines der Zimmer des Damenstifts auf dem Hradschin, das die Kaiserin Maria Theresia für ausgewählte Töchter des böhmischen Adels eingerichtet hatte.

Anna Maria lag still, angespannt, mit steifen Gliedern, als könnte sie sich nicht mehr bewegen. Sie versuchte den Traum loszuwerden und ihn aus ihren Gedanken zu verdrängen, doch sie spürte am leichten Zittern der Hände, daß sie die Bilder noch immer verfolgten. Langsam stand sie auf, um das Fenster einen Spalt zu öffnen, dann schmiegte sie sich wieder unter die Decke. Oft schon hatte sie so gelegen, tagsüber, mit geschlossenen Augen, den Klängen lauschend, die von der tiefer liegenden Stadt herauf drangen.

Die Geräusche und Töne vermißte sie hier oben am meisten. Das elterliche Palais lag mitten im Gewimmel der Häuser, schon am frühen Morgen hatte man dort die Rufe der Händler gehört, das Knirschen der Kutschenräder auf dem Pflaster, die gedämpften Unterhaltungen und die am späten Vormittag in den Straßen und Wirtshäusern einsetzende Musik. Von Stunde zu Stunde hatte die Stadt mehr zu klingen begonnen, ein über den Mittag, wenn die Gaststuben längst gefüllt waren, anschwellendes Orchestrieren, als bliesen und geigten sie alle gegeneinander, bis von den Türmen nahe der Karlsbrücke die Posaunenchoräle erschallten und die Klangwelt der Stadt zudeckten mit den Echolauten ihres Geschmetters.

Im Stift aber war es oft so still, daß sie unwillkürlich bei den leisesten Geräuschen erschrak. Im ummauerten Garten des verzweigten Gebäudes fuhr sie zusammen, wenn plötzlich der Strahl eines Springbrunnens hochschoß, in den weiten Korridoren verfolgte sie das rasch verebbende Huschen von Schritten, und in der kleinen Kapelle hörte sie das leise Ticken einer Uhr so deutlich, als befinde sich die Uhr ganz nahe, während alle doch wußten, daß sie in der entfernt liegenden Sakristei stand.

Auch die anderen Stiftsdamen hatten ihre Empfindlichkeit bald bemerkt. Sie hatten ihr gut zugeredet und Rücksicht auf sie genommen, doch Anna Maria hatte sich weiter während des Tages bei geöffnetem Fenster auf ihr Bett gelegt, um mit geschlossenen Augen den von der Stadt aufsteigenden Klängen zu lauschen. Manchmal hatte sie sogar geglaubt, das feine Rauschen der Moldau am Wehr nahe der Karlsbrücke zu hören, es war ein summendes hintergründiges Rauschen gewesen, wie aus den Tiefen des Flusses.

Jetzt aber gelang dieses Spiel nicht so leicht wie am Tag. Sie hörte nur das weit entfernte Bellen eines einzelnen Hundes, und so stand sie schließlich doch wieder auf, noch immer mit stark klopfendem Herzen. Dort unten lag die Stadt, ja, wie gern wäre sie jetzt die breite Stiege hinuntergelaufen, um durch die Gassen zu gehen, sie wäre zu sich gekommen und sie hätte die schändlichen Bilder nicht so nahe gespürt. Der breite, silbern glänzende Fluß, auf dem sich der Mondschein wiegte, war gut zu erkennen, kleine Fackeln schwirrten über die Karlsbrücke.

Ihr Atem ging noch immer rasch, als wäre sie eine große Strecke gelaufen, sie wischte sich mit der rechten Hand über die Stirn. Sofort spürte sie den kalten, sich an den Haarenden ablagernden Schweiß, die feuchten Fingerkuppen waren so klebrig, als wäre die Feuchtigkeit Blut. Sie preßte die Finger gegen die Schläfen, doch während sie noch auf das nächtliche Stadtbild starrte, tanzten die Traumszenen wieder verstärkt vor ihren Augen.

In Gedanken hing sie noch an der Vergangenheit im elterlichen Palais, sie konnte sich von den Klängen und Bildern dort so schnell nicht befreien, obwohl ihr die meisten der dreißig Stiftsdamen zur Seite standen und ihr die Eingliederung in das neue Leben, das jeden Morgen gegen sieben Uhr mit der Frühmesse begann, so leicht wie möglich machten. Ihre Mutter war vor drei Jahren gestorben, die größere Schwester längst verheiratet, und die drei älteren Brüder lebten nicht mehr in Prag, sondern in Wien, wo sie ihren Pflichten am kaiserlichen Hof nachgingen.

Lange hatte der Vater nach einem geeigneten Aufenthaltsort für sie gesucht, doch erst nach mehreren Anträgen war ihr einer der begehrten Plätze des Damenstifts zuerteilt worden. Sie hatte nicht widersprochen. Auf Dauer konnte sie nicht mit dem Vater zusammenleben, es gehörte sich nicht, außerdem verschlang ein solches Leben viel Geld. Bis zu ihrer möglichen Heirat würde sie im Damenstift untergebracht sein, zumindest die Hälfte des Jahres, nur im Sommer würde sie den Vater auf seine Landgüter begleiten, wo sie auch ihren noch unverheirateten Brüdern wieder begegnen würde.“

 

 

Ortheil

Hanns-Josef Ortheil (Keulen, 5 november 1951)

 

Voor onderstaande schrijvers zie ook mijn blog van 5 november 2006.

 

De Nederlandse schrijfster Anna Maria van Schurman werd geboren in Keulen op 5 november 1607.

 

De Duitse dichter en schrijver Hans Sachs werd op 5 november 1494 in Nürnberg geboren.

 

De Amerikaanse schilder en dichter Washington Allston werd geboren op 5 november 1779 in de buurt van Charleston, South Carolina.

 

Anna Maria van Schurman, Hans Sachs, Washington Allston, Hanns-Josef Ortheil

Literatuur uit vier eeuwen vandaag.

Anna Maria van Schurman werd geboren in Keulen op 5 november 1607. Zij was de zeer begaafde dochter van Frederik van Schurman en Eva van de Harf. Toen ze 4 jaar oud was, kon Van Schurman al lezen. Het gezin verhuisde in 1613 naar Utrecht waar ze in 1636 als eerste vrouwelijke studente aan de universiteit studeerde. Omdat vrouwen in die tijd eigenlijk niet aan een universiteit mochten studeren, volgde ze de colleges achter een gordijn zodat de mannelijke studenten haar niet konden zien. Ze had belangstelling voor literatuur en allerlei wetenschappen, waaronder vooral theologie Anna Maria van Schurman sloot zich in 1669 aan bij de door Jean de Labadie (1610 – 1674) gestichte mystieke sekte van labadisten en vertrok naar Amsterdam. Omdat deze sekte daar niet welkom was, vertrok de groep en kwam na omzwervingen in Altona (destijds Denemarken thans Duitsland) terecht, waar Jean de Labadie in 1674 stierf. Hierna trokken de labadisten naar Wieuwerd in Friesland.

 

Gedicht voor koningin Henriëtta Maria van Engeland

 

 ECHO

  

 Alludens ad insignia REGNI BRITANNI tribus rosis figurata.

  

 Quae tibi nunc gelido miracula nata Decembri

 Quippe moras steriles Flora perosa? Rosa.

 Sortem vicisti communem: Anglisque perennis

 Arridet veris spes generosa. Rosa.

 

 Sic genitrix sis saepe Deûm. Sors statque caditque

 Dum paris, aut cessas Diva operosa. Rosa.

 

 Vertaling:

Voor de meest minzame koningin van Engeland die onlangs van haar kraambed is  opgestaan, winter 1635.

Echo.

Verwijzend naar de insignes van het Britse koningshuis uitgebeeld door drie rozen

  

Flora, wat voor wonder is jou nu in het koude December geboren,

jij die juist onvruchtbare periodes waarin niets plaatsvindt haat? Een roos.

Jij hebt de natuur overwonnen: edele hoop op een eeuwige lente lacht

de Engelsen toe.

Een roos.

 

Mag jij zo vaker de moeder van goden zijn.

Het lot staat en valt zoals jij wel of niet nieuw leven voortbrengt, hardwerkende godin..

Een roos.

 

 

Schurman

 

Anna Maria van Schurman (5 november 1607 – 4 of 14 mei 1678)

Hans Sachs werd op 5 november 1494 in Nürnberg geboren als zoon van een kleermaker. Van 1509 tot 1511 bezocht hij de Latijnse school en volgde daarna een opleiding tot schoenmaker. In deze tijd diende hij tijdelijk aan het hof van keizer Maximilian I in Innsbruck en daar zou hij besloten hebben zich te wijden aan de studie van de „Meistersang“. (Meistersinger waren burgerlijke dichters en zangers die zich in een soort gilden organiseerden. Hun werken leidden zij af van de middeleeuwse minnezang, maar zij gehoorzaamden aan strenge regels). Sachs ging in de leer bij meester Lienhard Nunnenbeck in München. In 1516 keerde hij voorgoed terug naar Nürnberg, werd er in 1520 meester schoenmaker, lid van de Meistersinger en rond 1555 hun voorzitter. Al vroeg koos hij de kant van de reformatie en verbreidde hij de leer van Luther, bijvoorbeeld met zijn gedicht Die Wittenbergisch Nachtigall (1523). Hij produceerde meer dan 6000 werken en werd de bekendste Duitse dichter uit de 16e eeuw.

Uit: Eulenspiegel mit dem blauen Hosentuch

Eulenspiegel
(tritt ein und spricht):

Ich bin ein Jahr zu früh geborn,
Dieweil mir schon vorm Jahr beschieden,
Was ich soll heuer haben hinieden.
So gewinn ich jedesmal ein Jahr.
Ich tat so lang Fortuna singen,
Bis sie mir ließ ein Füllen springen.
Jetzt reit ich um zu Fuß im Land,
Hab weder bares Geld noch Pfand.
Wovon will ich im Winter zehren?
Will gleich hinein gen Uelzen kehren,
Da wird wohl heut ein Jahrmarkt sein,
Da kommt viel Volk zusammen ein.
Auf dem will ich mich schauen um,
Daß ich auch etwas überkumm.
Mein’ Hantierung ist das Lügen,
Die Leute bescheißen und betrügen.
Mein Handel ist schier jedem kund,
Muß aus einem unverschalkten Grund
Mich wenden an die Einfaltbauern,
Weil sie verschalkt sind in den Mauern
Und kennen mich zum großen Teil;
Will bei den Bauern versuchen mein Heil.
Was steh ich lang? Ich will hinein
Und nachgehen dem Handel mein.

 

HANSSACHS

Hans Sachs (5 november 1494 -19 janauari 1576)

 

De Amerikaanse schilder en dichter Washington Allston werd geboren op 5 november 1779 in de buurt van Charleston, South Carolina. Hij studeerde in Harvard en in Londen aan de Royal Academie, later ook nog in Rome. Allston werd een van de belangrijkste Amerikaanse schilders van het begin van de 19e eeuw. Coleridge was een groot bewonderaar van zijn werk. Van zijn dichterlijke werk zijn de „Sonnets“  en het grote gedicht “The sylphs of the seasons” (1813) het bekendste.

 

On the Group of the Three Angels before the
Tent of Abraham, by Raffaelle, in the Vatican

O, now I feel as though another sense,

From heaven descending, had informed my soul;

I feel the pleasurable, full control

Of Grace, harmonious, boundless, and intense.

In thee, celestial Group, embodied lives

The subtile mystery, that speaking gives

Itself resolved; the essences combined

Of Motion ceaseless, Unity complete.

Borne like a leaf by some soft eddying wind,

Mine eyes, impelled as by enchantment sweet,

From part to part with circling motion rove,

Yet seem unconscious of the power to move;

From line to line through endless changes run,

O’er countless shapes, yet seem to gaze on One.

 

AllstonPortret2

Washington Allston (5 november 1779 – 9 juli 1843)

 

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Italian Shepherd Boy, schilderij van Washington Allston

 

De Duitse schrijver Hanns-Josef Ortheil werd geboren op 5 november 1951 in Keulen. Hij bezocht het gymnasium in Mainz. Na zijn eindexamen in 1970 studeerde hij in Rome kunstgeschiedenis. Vanaf 1971 studeerde hij muziekwetenschap, germanistiek, filosofie en vergelijkende literatuurwetenschap aan universiteiten in Mainz, Parijs, Göttingen en Rome. Hij promoveerde met een literatuurwetenschappelijk werk in Mainz. In Mainz werd hij wetenschappelijk assistent voor Nieuwere Duitse Literartuur en begon hij eigen werk te publiceren. Tegenwoordig woont hij in Stuttgart en vervult nog diverse docentschappen.

 

Werk o..a.: Faustinas Küsse (1998), Im Licht der Lagune, (1999), Die Nacht des Don Juan (2000), Lo und Lu (2001)

 

Uit: Im Licht der Lagune

 

„An einem klaren, windstillen Abend des Jahres 1786 erkannte der Conte Paolo die Barbaro, der mit einer kleinen Schar von Jägern in einem entlegenen Teil der Lagune auf Entenjagd war, in den fernen Schilfmatten die Umrisse eines Bootes. Im ersten Augeblick glaubte er noch, sich zu täuschen, doch als er auch bei längerem Hinsehen die dunklen, im Abendsonnenlicht zitternden Formen wahrnahm, machte er seine Begleiter auf die seltsame Erscheinung aufmerksam.

Alle Blicke richteten sich kurz auf das anscheinend herrenlos im Schilf treibende Boot, es war ein einfaches, altes, in diesen Gegenden kaum mehr gebräuchliches Fischerboot, das sich im morastigen Sumpf verfangen hatte. Di Barbaro erteilte den leisen Befehl hinzurudern, die Männer schwiegen, manche auf ihre Gewehre gestützt; so näherte man sich langsam dem geisterhaft fremden Schwarz, das die dunkelgrünen Linien der Schilfhalme wie ein kräftiger, breiter Pinselstrich grundierte.“

 

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Hanns-Josef Ortheil (Keulen, 5 november 1951)