Dieter Lattmann, Jens Immanuel Baggesen, Wilhelm Jensen, Wilhelm Heinse, Chrystine Brouillet, Hans Kruppa

De Duitse schrijver Dieter Lattmann werd geboren op 15 februari 1926 in Potsdam. Hij is de zoon van een officier. In 1944 werd hij als 18 jarige nog opgeroepen voor militaire dienst, maar al snel wegens „Wehrkraftzersetzung“ (obstructie) gedegradeerd. Na de oorlog begon hij met schrijven, eerst alleen krantenartikelen. Van 1969 tot 1974 was hij medeoprichter en voorzitter van de Verband deutscher Schriftsteller, van 1972 tot 1980 lid van de Duitse Bondsdag voor de SPD, van 1977 tot 1985 zat hij in het presidium van het Goethe Instituut.

 

Werk o.a. : Die gelenkige Generation, 1957, Ein Mann mit Familie, Roman, 1962, Schachpartie, Roman, 1968, Die Brüder, Roman, 1985, Jonas vor Potsdam, Roman, 1995, Einigkeit der Einzelgänger, 2006

 

Uit: Fernwanderweg (2003)

 

„In einer Novembernacht gegen zwei Uhr, als dem Nachtdienst die Augen schwer wurden, schoben Helfer einen jungen Mann in die Notaufnahme der Inneren Medizin. Er lag bewusstlos auf dem  Rollwagen.  Die  Besatzung  des  Sankas  hatte  ihn  auf  den Anruf hin aus dem Bierlokal ‚Kini’ geholt. Da war er vom Barschemel gefallen und nicht mehr aufgestanden. Unterwegs hatte der Notarzt die Nadel gelegt und ihn mit einer Kochsalzlösung und  Sauerstoff  versorgt.  Draußen  stach  der  Regen  mit  Eiskörnern  gegen  die  Laternen.  Es  war  eine  jener  Nächte,  in  ,  in  denen verloren wirken, die kein Zuhause haben.

Der  Ohnmächtige  roch  nach  Schnaps,  Tabakrauch  und  Erbrochenem. Die Ärztin im Praktikum, die ihn gemeinsam mit einer Schwester untersuchte, stellte eine akute Vergiftung durch Alkohol fest, wohl auch Tabletten. Als sie den Bauch abfühlte, ging  ein  Ziehen  über  sein  Gesicht.  Die  deutlich  vergrößerte Fettleber  konnte  sie  drei  Querfinger  breit  unter  dem  Rippenbogen  ertasten,  prall  und  stumpfrandig.  Der  junge  Mann  trug Jeans  und  Stoffschuhe.  Er  hatte  eine  Windjacke,  einen  Pullover und ein kariertes Baumwollhemd angehabt. In einer seiner Taschen  hatten  sie  einen  Ausweis  gefunden.  Danach  hieß  er Radji  Osberg  und  war  vor  neunundzwanzig  Jahren  in  Delhi geboren.

 

Lattmann

Dieter Lattmann (Potsdam, 15 februari 1926)
(Photo: Michael Lucan, München)

 

De Deense schrijver en vertaler Jens Immanuel Baggesen werd geboren op 15 februari 1764 in Korsør, op het eiland Seeland. Vanaf 1785 studeerde hij theologie in Kopenhagen en Göttingen. Uit bewondering voor de filosoof Kant nam hij in die tijd Immanuel als tweede voornaam aan. Naast liefdesgedichten en enthousiaste oden aan de Franse Revoltie publiceerde Baggesen ook verhalen in verzen die beïnvloed waren door Christoph Martin Wieland en Ludvig Holberg. In een ervan, Giengaren, nam hij stelling tegen zijn eigen scheppingswerk. Baggesen maakte heel wat reizen door Europa (Duitsland, Frankrijk, Engeland, Zwitserland. Tijdens een terugreis naar Kopenhagen kwam hij in de late zomer van 1790 in Jena en Weimar in de kring van Christoph Martin Wieland en Friedrich Schiller. Na die kennismaking zette hij zich zeer in voor de promotie van Schillers werk in Denemarken.

Uit: Parthenais oder die Alpenreise

“Längst schon hatte versprochen die Fahrt zu den Alpen des Hochlands Seinen erwachsenen Töchtern der Gutsherr Andros von Bonal, Welcher seit einigen Monden in Bern halb Fremdling sich aufhielt. Immer mit Anderer Wohl, sich selbst aufopfernd, beschäftigt,
Hatte zur Stadt ihn geführt ein Bemühn zum Besten des Landvolks, Dort bei den gnädigen Herrn; er selbst sonst liebte die Stadt nicht, Treu der Natur und dem Land’, und den Freiheit liebenden Musen. Ganz ihm gleich im Bestreben und Zweck, und in jeglicher Neigung,
Sonderlich aber im hirtlichen Sinn, und in Liebe zur alten Weltanschauung, lebte mit ihm ein blühender Jüngling, Nordfrank, scandinavischen Stamms, doch griechischer Bildung,
Welchen zuvor in der Fremd’ er gekannt, nunmehro sein Gastfreund. Dieser war ihm vom Lande gefolgt, wo die Gattin zurückblieb Mit den untrennlichen Töchtern, derweil die Männer besorgten Jenes Geschäft. Es hatte gehofft der redliche Volksfreund Bald es zu endigen; aber er fand, nach Wochen, dass langsam Eilen würde die Sach’, und dass Monate dürften darauf gehn. Also sandt’ er den Freund, die Geliebten zu holen; und alle Froh des Vereins, sich selber genug, und Zerstreuungen abhold, Hausten nunmehr beisammen in Berchtolds glänzender Hauptburg, Widmend Geschäften den Tag, und die Abende holder Erquickung;
Bald mit geselligem Spiel, mit Gesang, und mit mancher Erzählung Kürzend die Zeit, bald lernend auf Deutsch die Sprache der Götter, Oft bis tief in die Nacht anhörend mit Wonne, wenn Nordfrank Andachtsvoll vorlas des Eutinischen Sängers Homeros. Gleichsam ein althellenisches Haus in der modischen Hauptstadt Stellten sie dar, schöngläubigen Sinns, voll fröhlicher Einfalt; Und mit den Musen vertraut genossen die Glücklichen doppelt Jeglichen Erdengenuss, in der Dichtung himmlischem Spiegel, Nicht viel fragend nach diesem und dem, in häuslicher Eintracht.”

Baggesen

Jens Immanuel Baggesen (15 februari 1764  – 3 oktober 1826)

 

De Duitse schrijver Wilhelm Jensen werd geboren op 15 februari 1837 in Heiligenhafen (Holstein). Jensen bezocht tot 1856 het gymnasium, eerst in Kiel, daarna in Lübeck, waar ook zijn latere collegaschrijver en vriend Emanuel Geibel naar school ging. Hij studeerde vijf jaar lang medicijnen, maar wijdde zich daarna aan het schrijven en leefde afwisselend in München (op uitnodiging van Geibel), Wenen, als redacteur in Stuttgart en Flensburg, in Kiel en Freiburg en tenslotte weer in München. Jensens werk wordt gekenmerkt door historische thema’s. In zijn romans, novellen, gedichten en toneelstukken toonde hij zich een liberale vrijdenker, verbonden met de Verlichting, die kritisch stond tegenover de Christelijke confessies.

Uit: Gravida

„Beim Besuche einer der großen Antikensammlungen Roms hatte Norbert Hanold ein Reliefbild entdeckt, das ihn ausnehmend angezogen, so daß er sehr erfreut gewesen war, nach Deutschland zurückgekehrt, einen vortrefflichen Gipsabguß davon erhalten zu können. Der hing nun schon seit einigen Jahren an einem bevorzugten Wandplatz seines sonst zumeist von Bücherständern umgebenen Arbeitszimmers, sowohl im richtigen Lichtauffall als an der, wenngleich nur kurz, von der Abendsonne besuchten Seite. Ungefähr in Drittel-Lebensgröße stellte das Bildnis eine vollständige, im Schreiten begriffene weibliche Gestalt dar, noch jung, doch nicht mehr im Kindesalter, andrerseits indes augenscheinlich keine Frau, sondern eine römische Virgo, die etwa in den Anfang der Zwanziger-Jahre eingetreten. Sie erinnerte in nichts an die vielfach erhaltenen Reliefbilder einer Venus, Diana oder sonstigen Olympierin, ebensowenig an eine Psyche oder Nymphe. In ihr gelangte etwas im nicht niedrigen Sinn Menschlich-Alltägliches, gewissermaßen ›Heutiges‹ zur körperhaften Wiedergabe, als ob der Künstler, statt wie in unsern Tagen mit dem Stift eine Skizze auf ein Blatt hinzuwerfen, sie auf der Straße im Vorübergehen rasch nach dem Leben im Tonmodell festgehalten habe. Eine hochwüchsige und schlanke Gestalt, deren leichtgewelltes Haar ein faltiges Kopftuch beinahe völlig umschlungen hielt; von dem ziemlich schmalen Gesicht ging nicht das geringste einer blendenden Wirkung aus.“

Jensen

Wilhelm Jensen (15 februari 1837 – 24 november 1911)

 

De Duitse schrijver Wilhelm Heinse werd op 15 februari 1746 in Langewiesen in Thüringen als zoon van een gemeentesecretaris en latere burgemeester geboren. Vanaf 1766 studeerde hij in Jena en vanaf 1768 in Erfurt. Literair voorbeeld werd gedurende deze tijd voor hem  Christoph Martin Wieland. Heinse brak zijn studie af om te gaan reizen. In 1772 kreeg hij een baan als huisleraar in Halberstadt. Vandaar trok hij naar Düsseldorf, waar hij van 1774 tot 1780 onderdak vond bij de gebroeders Friedrich Heinrich en Johann Georg Jacobi. In 1780 ondernam hij een reeds lang geplande reis naar Italië. Het was voor hem een vlucht uit zijn miserabele omstandigheden met zijn armzalige en onzekere inkomen. Hij bleef 20 maanden in Italië. In 1783 keerde hij naar Düsseldorf terug en begon er te schrijven aan wat zijn belangrijkste werk zou worden, de eerste Duitse kunstenaarsroman „Ardinghello und die glückseligen Inseln“.

 

Uit: Ardinghello und die glückseligen Inseln

 

„Wir fuhren an einem türkischen Schiffe vorbei, sie brannten ihre Kanonen los: die Gondel wankte, worin ich aufgerichtet stand; ich verlor das Gleichgewicht und stürzte in die See, verwickelte mich in meinen Mantel, arbeitete vergebens und sank unter.

Als ich wieder zu mir gekommen war, befand ich mich bei einem jungen Menschen, welcher mich gerettet hatte; seine Kleider lagen von Nässe an, und aus den Haaren troff das Wasser. »Wir haben uns nur ein wenig abgekühlt!« sprach er freundlich mir Mut ein; ich drückte ihm die Hände.

Das Fest war für uns verdorben. Meine vorigen Begleiter eilten nun von dannen. Wir ließen den Bucentoro zwischen tausend Fahrzeugen, unter dem Donner des Geschützes von allen Schiffen aus den Häfen, in die offne See stechen und den Dogen sich mit dem Meere vermählen; und er brachte mich mit seinem Führer nach meiner Wohnung.

Hier schied er von mir, ohne daß er mir weder sein Quartier noch seinen Namen sagen wollte; bloß aus der Mundart bemerkte ich, daß er ein Fremder war; jedoch versprach er, mich bald zu besuchen. Wir umarmten uns, und mir wallte das Herz, es regte sich eine Glut darinnen. Seine Jugend stand eben in schöner Blüte, und um Mund und Kinn flog stark der liebliche Bart an; seine frischen Lippen bezauberten im Reden, und die Augen sprühten Licht und Feuer; groß und wohlgebildet am ganzen Körper, mit einer kühnen Wildheit, erschien er mir ein höheres Wesen.”

 

Heinse

Wilhelm Heinse (15 februari 1746 – 22 juni 1803)

 

De Canadese schrijfster Chrystine Brouillet werd geboren op 15 februari 1958 in Loretteville, Quebec. Zij kreeg haar opleiding aan het Collège Notre-Dame-de-Bellevue, de Séminaire de Québec, en de Université Laval. Brouillet is bekend om haar romans voor kinderen, volwassenen en jonge volwassenen. Zij schrijft vooral historische romans en thrillers. Veel van haar verhalen spelen zich af in Parijs of in Quebec. Zij ontving voor haar werk o.a. de Ordre de la Pléiade.

Uit: Chère voisine

 « Le lendemain, Louise ne travaillait pas mais elle se leva quand même tôt. Elle alla acheter les journaux qui ne lui apprirent pas grand-chose de plus on poursuivait l’enquête, on croyait à un crime de sadique, l’autopsie avait révélé que la jeune femme avait été mutilée sexuellement après avoir été étranglée. Un éminent psychiatre déclarait que les mutilations infligées à la victime indiquaient qu’on avait affaire à un psychopathe ; un individu probablement impuissant que sa carence avait exacerbé. Le cas n’était pas sans rappeler celui de l’étrangleur de Boston. Cela ne voulait pas dire pour autant qu’il allait répéter son geste ; le meurtre pouvait être un instant de délire dans sa vie. Un instant unique. On signalait aussi qu’il était possible que l’auteur du meurtre de Jeanne Lesboens ait récidivé, deux ans plus tard, les mutilations étant étrangement similaires.

On ne l’avouait pas franchement mais les paris étaient ouverts ; certaines personnes croyaient que les autorités policières étaient beaucoup plus fortes qu’on ne le pensait et que le meurtrier serait arrêté sous peu, certaines personnes étaient persuadées que l’assassin coulerait des jours heureux sans être inquiété et certaines étaient sans opinion.

Parce qu’elle était d’humeur joyeuse ce matin-là, Louise décida de porter le quotidien à son voisin. Auparavant elle déjeuna. Le déjeuner était pour la jeune femme un moment privilégié : on pouvait en profiter pleinement parce qu’il n’était rien arrivé de fâcheux, encore, dans la journée. »

 

Chrystine Brouillet

Chrystine Brouillet (Loretteville, 15 februari 1958)

 

De Duitse schrijver Hans Kruppa werd geboren op 15 februari 1952 in Marl. Na zijn eindexamen gymnasium studeerde hij in Freiburg im Breisgau sport en Engels, gaf toen 2 jaar les en werkt sindsdien als zelfstandig schrijver en dichter. Op zijn debuutroman “Der Eierkult” uit 1974 volgden meer dan 80 publicaties met een totale oplage van boven de 2 miljoen exemplaren. Veel van zijn boeken draaien om het thema liefde, of het nu dichtbundels zijn zoals “Nur du” of romans als “Der Kuss des Schmetterlings”. Kruppa is een van de bestverkopende schrijvers in de Duitse taal. Sinds 1981 woont hij in Bremen.

Uit: Der Kuß des Schmetterlings

„Seit knapp drei Jahren halte ich mich nun als Straßenmusiker über Wasser, reise von Stadt zu Stadt, spiele meine Western-Gitarre und singe in den Fußgängerzonen und Einkaufspassagen bekannte englischsprachige Songs.
Am Anfang hatte ich gedacht, daß der Reiz der Straßenmusik mit der Zeit nachlassen würde, aber er ist immer noch so groß wie am Anfang. Es macht mir nach wie vor Spaß, die Leute mit meinen Pflasterauftritten aus ihrem Alltagstrott zu bringen.
Das kann ich nur, weil ich spontan lebe. Spontaneität ist für mich ein anderes Wort für Freiheit. Wer es sich nicht leisten kann, spontan zu sein, kann es sich nicht leisten, frei zu sein. Und wer es sich nicht leisten kann, frei zu sein, kann es sich nicht leisten zu leben. Er macht seinen Job, zahlt seine Steuern, ist ein nützliches Mitglied der Gesellschaft, aber er lebt kaum noch. Und je weniger er lebt, desto nützlicher ist er.
Das mag traurig klingen, aber so traurig, wie es wirklich ist, kann man es wahrscheinlich gar nicht ausdrücken. Die Sprache hat immer etwas Beschönigendes, vielleicht reden die Leute deshalb so fleißig, als würden sie dafür gut bezahlt. Sich gegenseitig mit Worten zu überhäufen, ist die beliebteste Art, sich vor bitteren Wahrheiten zu drücken. Und die meisten Menschen sind leider Drückeberger, konformistisch und anpassungswillig. Sie machen mit, laufen mit – und gehen sich dabei selbst verloren. Deshalb sind sie auch so leblos.“

 

Kruppa

Hans Kruppa (Marl,  15 februari 1952)