Norbert Gstrein, Ralf Thenior

De Oostenrijkse schrijver Norbert Gstrein werd geboren op 3 juni 1961 in Mils bei Imst, Tirol. Zie ook alle tags voor Norbert Gstrein op dit blog.

Uit: Als ich jung war

„Nach dem Unglück, das dort vor dreizehn Jahren passiert ist, hätte ich nie gedacht, dass im Schlossrestaurant jemals wieder Hochzeitsfeiern stattfinden würden, und schon gar nicht, dass ausgerechnet mein Bruder sie von neuem anbieten könnte. Bis dahin und noch ein Jahr darüber hinaus, weil so lange der Vertrag lief, war unser Vater der Pächter gewesen. Danach hatte sich über Monate kein Nachfolger gefunden, und dann fand sich einer, der auf eine ganz andere Klientel aus war, eine Pizzeria eröffnete, im Keller eine Kegelbahn einrichtete, zwei Zielscheiben für Darts aufhängte und darauf setzte, dass die Geschichte mit der toten Braut entweder in Vergessenheit geraten oder im Gegenteil sogar eine makabere Attraktion werden würde. Man hatte meinem Bruder gegenüber mehreren Mitbewerbern den Vorzug gegeben, als die Pacht im vergangenen Jahr erneut ausgeschrieben worden war, und er hatte das Restaurant in kürzester Zeit zu seinem früheren Ruf gerührt, ja, sich sogar weit über die Region hinaus Anerkennung erkocht, wie es hieß, und wollte deswegen in Zukunft auch wieder an die alte Tradition mit der Heiraterei anschließen. In meiner Kindheit hatten wir gewöhnlich zwei oder drei Wochen nach Ostern, wenn die Wintersaison vorbei war, unser Hotel in den Bergen verlassen und das Restaurant bezogen, und dann begann es auch schon mit den Hochzeiten, Wochenende für Wochenende, oft zwei, eine am Frei-tag, eine am Samstag, bis in den September hinein oder gar bis Anfang Oktober. Das Hotel blieb im Sommer geschlossen, unser Vater fuhr alle paar Tage hin, um nach dem Rechten zu sehen, und erst nach Allerheiligen, wenn es oft schon wieder schneite, packten wir unsere Sachen zusammen, verriegelten alles und kehrten nach Hause zurück. Ich war damit aufgewachsen, im Winter das Hotel und die Skischule, im Sommer die Hochzeitsfabrik, wie zuerst unser Vater sie ironisch nannte, wie sie dann aber von allen ernsthaft tituliert wurde, ohne dass dadurch die Anziehungskraft litt. Man heiratete im Schloss, auch wenn es in Wirklichkeit keines war und nur so hieß, man heiratete bei unserem Vater, der diese Position irgendwann ein für alle Mal besetzt hatte. Kaum jemand aus den umliegenden Dörfern schlug sein Angebot aus, aber die Leute kamen auch aus der Stadt, entschieden sich für eine der drei Möglichkeiten, Standard, Medium oder Extraklasse, und ließen sich von unserem Vater beraten, der für alles garantierte, nur nicht für das Glück.“

 

Norbert Gstrein (Mils, 3 juni 1961)

 

De Duitse dichter en schrijver Ralf Thenior werd geboren op 4 juni 1945 in Bad Kudowa. Zie ook alle tags voor Ralf Thenior op dit blog.

 

Adventsraam Amsterdam

Gekookte aardappelen met bloemkool en hollandaise saus
nerveuze Darjeeling een uitzicht vanuit het raam boven
Dikker & Thijs zijn DeliCATessenshop de tram
schreeuwt als een gewonde hond en beneden loopt de kleine
man met een pet waar twee armen uit steken met twee
handen eraan en als hij aan het lint trekt, klappen ze
de dwalende geest door de vroege avond in de schaduw
van een stad zonder meeuwen, gehaast leven niet gehaast leven
of zoals ze zei een spacecake en de tafel heeft drie
erotische benen (Amors aroma) neon salami merkper-
soonlijkheden een goliath-melange de tijd loopt altijd
nog door zei ze en nou en tuitte haar mond Spui Spöe Amor
of tremor de tweeklanken verschuiven de tijd loopt
The Kiss Of The Spider-Woman het nachtprogramma

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Ralf Thenior (Bad Kudowa, 4 juni 1945)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 3e juni ook mijn blog van 3 juni 2021 en ook mijn blog van 3 juni 2019 en eveneens mijn blog van 3 juni 2018 deel 2.

Norbert Gstrein, Ralf Thenior

De Oostenrijkse schrijver Norbert Gstrein werd geboren op 3 juni 1961 in Mils bei Imst, Tirol. Zie ook alle tags voor Norbert Gstrein op dit blog.

Uit: Vier Tage, drei Nächte

„Keiner von diesen Idioten hat Ines geliebt, wie ich sie geliebt habe und nach wie vor liebe, aber dass sich wiederholt einer fand, der sich das einbildete, ist eine andere Geschichte. Ich hatte oft mit ihr darüber gesprochen, ob sich heute überhaupt noch glaubwürdig ein solches Drama ausdenken lasse wie in einem der großen Ehebruchsromane des neunzehnten Jahrhunderts, wo es immer Frauen waren, die an ihren Sehnsüchten zugrunde gingen, ob in unserer Zeit so etwas geschrieben werden könne, ohne dass es von Grund auf lächerlich sei, und sie hatte stets gesagt, selbstverständlich nicht, Liebe in diesem Sinn gebe es ja nicht mehr und man sei gut beraten, sich in Sicherheit zu bringen, wenn einer davon spreche, weil sich dahinter meistens etwas anderes verberge, und das Drumherum, das ganze Gebräu aus Macht und Eifersucht, sei ekelhaft, unkontrollierte Leidenschaft, eine einzige Peinlichkeit. Man müsste die Geschichte hinter den Mond verlegen, aber die erdabgewandte Seite des Mondes interessiere einzig und allein die Sternengucker, und es ginge vielleicht nur mit einem Element von ganz außen, das auf unerwartete Weise eine Drucksituation erzeuge. Ich entgegnete dann jedesmal: »Und meine Liebe, Ines?«, und sie sagte: »Deine Liebe, Elias?«, sagte: »Unsere Liebe?«, und lachte: »Wie sollte die davon berührt sein?«Natürlich gebrauchten wir das Wort immer in unter- schiedlicher Weise. So, wie ich es tat, vermochte ich es nur auf sie anzuwenden, und es stimmte beides, ich liebte Ines, weil sie meine Schwester war, und ich liebte Ines, obwohl … während ich bei ihr nicht sicher war, ob sie es nicht auf die halbe Welt anwenden konnte. Auf jeden Fall musste sie wissen, wovon sie sprach, schließlich galt sie als Expertin. Denn sie war dabei, sich über die romantische Liebe in der deutschsprachigen Literatur zu habilitieren, und hielt seit Jahren einschlägige Vorlesungen zu dem Thema, aber ob sie das auch im Leben klüger machte, wage ich nicht zu beantworten. Ich hatte eine ganze Reihe ihrer Liebschaften aus allernächster Nähe mitbekommen, doch es bedeutete für mich nicht weniger als den Ausnahmezustand, dass sie sich mit ihren fünfunddreißig Jahren von neuem auf eine solche Affäre eingelassen hatte. Zu oft hatte ich ihr helfen müssen, die Dinge zu Ende zu bringen, nicht allein in unserer Studienzeit, sondern auch danach noch einmal, viel später, als sie auf diesen schockverliebten Schriftsteller hereingefallen war, der zum Dank tagelang ihr Haus belagert hatte, als sie ihn endlich loswerden wollte.“

 

Norbert Gstrein (Mils, 3 juni 1961)

 

De Duitse dichter en schrijver Ralf Thenior werd geboren op 4 juni 1945 in Bad Kudowa. Zie ook alle tags voor Ralf Thenior op dit blog.

 

Agenda

Ik geef niet op.
Ik koop tulpen.

Mijn kat is dood
Ik kan niet meer schrijven.
Mijn man, chemisch besmet.

Geen courgette, zegt de
staatssecretaris gezondheid.

De tulpen gaan open.
Ze bloeien op de keukentafel.

Ik heb roze met een witte rand
gekozen, wellustig hangen ze in de lucht.

Ik verdedig mijn strandstoel.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Ralf Thenior (Bad Kudowa, 4 juni 1945)

 

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Norbert Gstrein, Federico García Lorca

De Oostenrijkse schrijver Norbert Gstrein werd geboren op 3 juni 1961 in Mils bei Imst, Tirol. Zie ook alle tags voor Norbert Gstrein op dit blog.

Uit: Der zweite Jakob

„Natürlich will niemand sechzig werden, jedenfalls nicht als Jubilar, und natürlich will niemand, der bei Sinnen ist, ein Fest, um das auch noch zu feiern, aber obwohl ich alles darangesetzt hatte, es zu verhindern, war ich in die erwartbaren Abläufe geschlittert und musste mich am Ende vielleicht wirklich als bedeutender Künstler, verdienter Bürger, und was dergleichen sonst für Würdigungen kurz vor dem Grabstein und kurz vor dem Vergessen stehen, ganz nach dem Geschmack des Publikums wie ein Pfau ausstopfen und vorführen lassen. Gewöhnlich begann der Unsinn erst zehn oder fünfzehn Jahre später, doch weil sie in der Provinz sonst kaum jemanden fanden, kam ich ihnen zupass. Ich hatte bereits lange davor mit Luzie verabredet, dass wir in der kritischen Zeit gemeinsam durch Amerika fahren und am 21. Dezember irgendwo an der Westküste ankommen würden, nur sie und ich, Vater und Tochter, vielleicht in San Francisco, genau an dem Tag, an dem das große Ereignis eintreten sollte, aber dann zerschlug sich alles schon Monate davor.
Mein ganzes Leben war ich nicht ein Christkind, sondern nur annähernd eines gewesen, mit erwartetem Geburtstermin am Heiligen Abend, sofern man das noch sagen kann, doch dann hatte es Komplikationen gegeben, hatten die Wehen eingesetzt, und ich hatte drei Tage Leben gewonnen, Jahr für Jahr drei Tage zu verschenken, an denen ich mit Fug und Recht so tun konnte, als gäbe es mich nicht. Seit ich das begriffen hatte, waren es diese drei Tage im Jahr, die ich am meisten liebte,
weil ich mir zugestand, in diesen drei oder sogar vier Tagen aus der Welt herauszufallen. Es hatte 21., 22., 23. Und 24. Dezember in meinem Leben gegeben, von denen ich behaupten würde, dass ich glücklich war wie sonst nie, die kürzesten Tage des Jahres, die längsten Nächte, Nächte voller Lichter. Die Geburtstage im Flugzeug, auf dem Weg irgendwohin, mit weihnachtlich gestimmten Sitznachbarn auf ihrer Reise nach Hause, der Geburtstag in Brighton, meine plötzliche Gewissheit ganz draußen auf dem Pier, dass das Leben etwas Gutes sei, der Geburtstag in Tanger, der Schwindel des Glücks beim Blick hinüber nach Gibraltar, der Geburtstag in Nazaré, nördlich von Lissabon, wo sich die Wellenreiter auf die Saison der Riesenwellen vorbereiteten und ich ihnen bei ihren wilden Ritten zuschaute, ihren Kunststücken, wieder und wieder obenauf zu bleiben und nicht unter dem niederstürzenden Wasser begraben zu werden und sich das Rückgrat zu brechen.“

 

Norbert Gstrein (Mils, 3 juni 1961)

 

De Spaanse dichter en toneelschrijver Federico Garcia Lorca werd geboren op 5 juni 1898 in Fuente Vaqueros, Granada. Zie ook alle tags voor Federico Garcia Lorca op dit blog.

 

Korte ballade voor de dode Eloïse
(woorden van een student)

‘Je was dood’
als aan het eind
van alle romans.
Ik had je niet lief, Eloïse,
en je was zo zacht!
Met muziek van groene
lente
droomde je me mooi en
met halflang haar.
Ik gaf je kussen
en sloeg er geen acht op
dat ik je niet zei:
O Kersenrode lippen!
Wat was je
een groot romantica!
Je dronk azijn achter de rug
van je grootmoeder.
Je werd als
wilde lentejasmijn.
En ik was verliefd
op een ander. Zie je niet wat een kwelling?
Op een ander die een naam
schreef in het zand.

Toen ik in je huis aankwam
lag je dood
te midden van waskaarsen en basilicum,
net als in romans.
De meisjes van school
liepen rondom je scheepje.
Je had de azijn gedronken
van de fles der eeuwigheid.
Ding ding, dong dong
de goede klokken
huilden om je.

Dong dong, ding ding
in de namiddag
met pijn in het hoofd.
Misschien sliep je dromend,
dat je Ophelia was
op een blauw meer met
koortsig water.
Ding ding, dong dong
Laten de zachte klokken
om je huilen!
Dong dong, ding ding
in de namiddag
met pijn in het hoofd.

 

Vertaald door Marije Dekkers

 

Federico García Lorca (5 juni 1898 – 19 augustus 1936)

 

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Allen Ginsberg, Philippe Djian, Maarten van Buuren, Solomonica de Winter, Monika Maron, Larry McMurtry, Norbert Gstrein, Wolfgang Cordan, Gerhard Zwerenz

De Amerikaanse dichter Irwin Allen Ginsberg werd geboren in Newark, New Jersey, op 3 juni 1926. Zie ook alle tags voor Allen Ginsberg op dit blog

Uit: Howl (Fragment)

“…and the last fantastic book flung out of the tenement window, and the last door closed at 4 a.m. and the last telephone slammed at the wall in reply and the last furnished room emptied down to the last piece of mental furniture, a yellow paper rose twisted on a wire hanger in the closet, and even that imaginary, nothing but a hopeful little bit of hallucination–
ah, Carl, while you are not safe I am not safe, and now you’re really in the total animal soup of time–
and who therefore ran through the icy streets obsessed with a sudden flash of the alchemy of the use of the ellipse the catalog the meter & the vibrating plane, who dreamt and made incarnate gaps in Time & Space through images juxtaposed, and trapped the archangel of the soul between 2 visual images and joined the elemental verbs and set the noun and dash of consciousness together jumping with sensation of Pater Omnipotens Aeterna Deus to recreate the syntax and measure of poor human prose and stand before you speechless and intelligent and shaking with shame, rejected yet confessing out the soul to conform to the rhythm of thought in his naked and endless head, the madman bum and angel beat in Time, unknown, yet putting down here what might be left to say in time come after death, and rose reincarnate in the ghostly clothes of jazz in the goldhorn shadow of the band and blew the suffering of America’s naked mind for love into an eli eli lamma lamma sabacthani saxophone cry that shivered the cities down to the last radio with the absolute heart of the poem butchered out of their own bodies good to eat a thousand years.”

Allen Ginsberg (3 juni 1926 – 6 april 1997)
In 1955

 

De Franse schrijver Philippe Djian werd geboren in Parijs op 3 juni 1949. Zie ook alle tags voor Phiippe Dijan op dit blog.

Uit: Les Inéquitables

« Mais il voulait qu’ elle enlève ses mains. qu’elle cesse de le toucher, qu’elle s’écarte. disparaisse. il essayait de lui dire de ficher le camp. de rentrer, mais il avait la bouche pleine de sang et elle refusait de le lâcher. Prends mon mouchoir. dit-elle. Il la repoussa brusquement. Elle trébucha, fit quelques pas en amère et s’immobilisa dans le halo du lampadaire qui éclairait la nie encore mouillée. Il la fixa durant quelques secondes et la trouva si belle qu’il en oublia un instant la douleur, le feu qui courait sur son visage. Diana approchait de la cinquantaine. Parfois. il n’en croyait pas ses yeux. Elle était plus belle que toutes les femmes qu’il avait connues. Il baissa la tête. La plupart de leurs sorties se terminaient par des coups de poing dans la gueule, il y avait toujours un type qui la voulait, un type qui devenait fou après avoir posé le regard sur elle. Pour finir, il se laissa choir sur le siège du passager et boucla sa ceinture. Me touche pas s’il te plaît. dit-il. Conduis.
La route sinuait. longeant l’océan — la lune filait sur la crête des vagues, en contrebas —, ce qui n’empêchait pas Nana de tendre une main pour lui caresser la joue dans un virage ou de l’interroger du regard en mordant sur le bas-côté. Il ouvrit son carreau pour cracher. Du bout de la langue, il sentait sa dent qui bougeait. Ma couronne est foutue, je crois. Elle poussa un soupir. On va regarder ça. Il dit je suis fatigué. Elle dit je vais te donner un truc pour la nuit. Elle gara la voiture devant la maison. Il déclara qu’il n’avait pas besoin de son aide pour monter à l’apparu ment. Elle le fit tout de même passer par le cabinet, se rincer la bouche. Elle l’installa sur le fauteuil. enfila des gants de latex et put constater que la prémolaire de Marc effectivement branlait. Bon, ça peut attendre demain. décida-t-elle. Je te pren-drai en urgence. Il vida son gobelet de plastique et cracha un jet de sang mêlé à du bleu au parfum mentholé. Dehors le vent souf-flait, ronflait derrière les vitres. Elle éteignit sa lampe frontale. jeta ses gants dans une corbeille. Tu aurais pu éviter ça. dit-elle. Ce n’était pas néces-saire. monta à l’appartement, puis dans sa chambre. 11 avait mal partout, il grimaçait, était d’une humeur de chien, il avait sous-estimé la carrure du gars en raison de la pénombre et il n’avait dù la vie qu’à l’intervention de Diana qui les avait séparés après qu’il s’était pris une méchante droite, un vrai missile qui l’avait gelé sur place.”

Philippe Djian (Parijs, 3 juni 1949)
Cover

 

De Nederlandse schrijver en letterkundige Maarten van Buuren werd geboren op 3 juni 1948 in Maassluis. Zie ook alle tags voor Maarten van Buuren op dit blog.

Uit: Rijdt het paard van Sinterklaas nog wel over het dak?

“Door de week werd er maar één kachel gestookt, meestal de achterkamerkachel, want dit was de eetkamer waar, na het eten, spelletjes werden gedaan. De kachel moest elke ochtend worden aangemaakt. Daartoe moest eerst het middelste deurtje worden geopend en as uit de kachel in de asla worden geschud. Sintels die te groot waren moesten van het rooster worden gepakt en in de asla gelegd. Daar was een knijper voor, maar in de praktijk gebeurde dat met de hand. Als de asla geleegd was en in de kachel teruggezet, werden op het rooster proppen krantenpapier gelegd. Daaroverheen kwam een laagje houtjes (afkomstig van een sinaasappelkistje, of van takken, het deed er niet toe, als het maar droog en hout was), desnoods besprenkeld met wat petroleum uit de vierkante petroleumbus uit de bijkeuken, tenslotte werd er kolengruis gestrooid over het hout, dan ging de fik erin en als het geheel goed brandde, schudde vader voorzichtig een beetje antraciet op het vuur.
De kolenkit moest regelmatig worden gevuld. Achterin de schuur waar ook de fietsen stonden had vader een kolenkist getimmerd die aan de onderkant uitliep in een soort trog waar de antraciet in stroomde. In de lange keten van handelingen waaruit het stoken van een kachel bestaat, was dit de enige schakel die aan mij werd toevertrouwd. ‘Kolen scheppen’ betekende dat ik ‘s avonds door de tuin naar de schuur moest lopen en me een weg moest banen langs de vijf fietsen die een aaneengesloten versperring vormden. Ik deed dat duwend en schoppend, het was toch donker, maar schopte ook weer niet zo hard dat spatborden of kettingkasten werden ontzet. De trog was precies breed en diep genoeg om er de kolenkit doorheen te halen die, als ik het goed deed, in een keer vol was.
Onze kolen werden aan huis bezorgd door kolenboer Jan Van Heyst. Hij had zijn opslagplaats aan de Haven. In de jaren vijftig leverde hij de bestellingen af met een hondenkar, dat was een handkar, voortgetrokken door een enorme zwarte hond waar ik als de dood voor was, ook al zat hij stevig gevangen in een leidsel onder de kar. Het gebruik van hondenkarren was verboden, maar Van Heyst stoorde zich daar blijkbaar niet aan.
In de jaren zestig kocht Van Heyst een bestelauto. Hij maakte handig gebruik van deze wagen door op de maandag wasmachines rond te brengen. Hij had een stuk of dertig wasmachines gekocht die hij in Maassluis en omgeving verhuurde. Op maandag leverde hij ze in alle vroegte af; aan het begin van de avond haalde hij ze weer op. ‘s Maandagsmorgens wachtte mijn moeder ongeduldig tot Van Heyst de wasmachine naar boven had gesjouwd.”

 Maarten van Buuren (Maassluis, 3 juni 1948)

 

De Nederlandse schrijfster Solomonica de Winter werd geboren op 3 juni 1997 in Bloemendaal. Zie ook alle tags voor Solomonica de Winter op dit blog.

Uit: Die Geschichte von Blue (Vertaald door Anna-Nina Kroll)

„Als wir am Hotel ankamen, ließ Daisy mein Handgelenk los. Ein großes Schild mit der Aufschrift palace hotel hieß uns willkommen. Ich musste vorgehen, wie immer. Daisy hatte Angst, ich würde kehrtmachen und weglaufen, wenn sie einen Raum oder ein Gebäude vor mir betrat. Der Teppichboden war sandfarben. Der dicke Mann hinter der braunen Rezeptionstheke sah nicht auf. Als wir näher kamen, hob er langsam den Blick. Ich wusste, dass er keine Lust hatte. Ich sah es. »McGregor, ich habe angerufen«, sagte Daisy. Der Mann kratzte sich am Kinn und fragte: »Wie?« »McGregor.« Er überflog eine Liste, dann nickte er leicht. »Alles klar«, sagte er. »Macht zweihundertfünfzig.« »Am Telefon haben Sie zweihundert gesagt.« »Sie wollten ein Zimmer mit Bad. Das macht fünfzig extra.« »Muss ich sofort bezahlen?« »Ja. Nur Barzahlung. Hotelrichtlinien.« »Das war es dann wohl mit dem Essen für diese Woche«, murmelte Daisy, während sie die Scheine einzeln aus ihrer Tasche zog. Er holte einen Schlüssel vom Schlüsselbrett. »Nummer achtundzwanzig. Treppe hoch, Ende des Gangs. Paar Regeln: Machen Sie nicht alles kaputt. Bringen Sie niemanden um und verstecken die Leiche hinterm Duschvorhang. Wenn mit dem Zimmer was nicht in Ordnung ist, melden Sie sich bei mir. Verstanden?« Ich sah Daisy an. Ich las in ihren Augen, dass sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte, aber dann sagte sie einfach »okay« und nahm ihre Koffer, ehe dem Mann noch mehr einfallen konnte. Ich ging hinter ihr her nach oben und den Gang entlang. Die niedrigen Decken schienen näher zu kommen, und die Lampen hingen so tief, dass mich ihr Licht blendete. Daisy setzte ihre Koffer ab und schloss die Tür auf. Der Teppich war hier oben genauso sandfarben wie unten. Die Wände waren weiß. An eine Wand geschoben, stand eine schmale Couch. Ich stellte meinen Koffer ab und ließ den fremden, stillen Raum auf mich wirken. Die rosa Badewanne gefiel mir besonders. Der Spiegel war von gelben Glühbirnen umrahmt wie in den glamourösen Fünfzigern. Hinter dem Duschvorhang lag keine Leiche. Ich ging zum Fenster und sah auf die Straße hinaus. Dann setzte ich mich auf die Couch und starrte ins Nichts. Wie ein Kätzchen drückte ich mein Buch fest an die Brust. Mein Buch.“

Solomonica de Winter (Bloemendaal, 3 juni 1997)
Cover

 

De Duitse schrijfster Monika Maron werd geboren op 3 juni 1941 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Monika Maron op dit blog.

Uit: Munin oder Chaos im Kopf

„Sie war eine robuste, man könnte auch sagen derbe Person von schwer schätzbarem Alter, aber auf keinen Fall jung, mit einem ihrer Erscheinung unangemessenen Hang zu divenhaften Auftritten, zu denen, da große Bühnen ihr offenbar verwehrt geblieben waren, ihr nun ein höchstens zwei Quadratmeter großer Balkon dienen musste, den sie mit künstlichen Blumen, Schleierfetzen, einem pinkfarbenen Luftballon und allerlei Firlefanz ausgeschmückt hatte. Sobald ihr irgendein Straßengeräusch die Anwesenheit von Publikum signalisierte, und sei es nur ein einsamer Spaziergänger mit seinem Hund, betrat sie mit durchgedrücktem Kreuz und gerecktem Kinn den Balkon, führte einen Arm schwungvoll von der Brust seitwärts in die Luft und begann, lauthals Töne aneinanderzureihen, deren harmonischer oder auch disharmonischer Zusammenhang ihr Geheimnis war. Einmal habe ich gesehen, wie ein Hund stehen blieb und interessiert zu ihr aufsah, was der Sängerin, die, wie ich erfuhr, Hunde eigentlich hasste, ein glückliches Lächeln abrang. Es rührte mich. Das war zu Beginn des vorletzten Sommers, und damals sah ich in der Sängerin noch eine wundersame und erheiternde Episode. Als ich einige Tage später an ihrem Haus vorbeikam und sie gerade etwas sang, was ich entfernt als eine Melodie aus dem Weißen Rössl identifizierte, machte ich es wie der Hund. Ich blieb stehen und sah zu ihr hoch. Ich lächelte sogar, was sie ermutigte, das Einzige, was sie zum Gesang befähigte, ihr überaus leistungsstarkes Stimmorgan, mit voller Kraft einzusetzen. Danach lief ich nur noch mit gesenktem Kopf durch die Straße, sobald sie sich auf dem Balkon blicken ließ. Obwohl ich schon über zehn Jahre in dieser Straße wohnte, kannte ich außer den Bewohnern meines Hauses die meisten Menschen nur vom Sehen, grüßte mich mit einigen, kannte aber weder ihre Namen noch ihre Berufe. Manchen allerdings hatte ich Berufe zugeordnet, von denen ich meinte, dass sie zu ihnen passten. Nur mit Frau Wedemeyer aus dem Nachbarhaus sprach ich manchmal, weil ihre blonde, hochbeinige Mischlingshündin, animiert durch ein Fleischpaket in meiner Hand, mich einmal mit ihren regennassen, sandigen Pfoten angesprungen und dabei meine weißen Jeans gründlich eingesaut hatte.“

Monika Maron (Berlijn, 3 juni 1941)

 

De Amerikaanse schrijver Larry Jeff McMurtry werd geboren op 3 juni 1936 in Wichita Falls, Texas. Zie ook alle tags voor Larry McMurtry op dit blog.

Uit: The Last Kind Words Saloon

“Just then they heard a faint sound from the empty plains to the south of town. “There’s supposed to be a herd coming in today from Texas—I ‘spect that’s it,” Doc said. “Where’s your six-shooter?” “It might be behind the bar,” Wyatt said. “It’s too heavy to carry around. If I see trouble springing up I can usually borrow a weapon from Wells Fargo or somebody.” “Bat Masterson claims you’re the best pistol shot in the West,” Doc said. “He says you can hit a coyote at four hundred yards.” “Hell, I couldn’t even see a dang coyote if it was that far away, unless they painted it red,” Wyatt said. “Bat should let me do my own bragging, if he can’t manage to be credible.” “All right then, what’s the farthest distance you could hit a fat man?” Doc persisted, determined to get at least the elements of conversation out of the taciturn Wyatt, who ignored the question. In the distance it was just possible to see mounted figures, urging their horses at a dead run toward Long Grass. “Those cowboys have probably been on the drive thirty or forty days,” Doc said. “They’re gonna want whiskey and whores, and want them quick.” Just then there was a piercing whistle, followed moments later by a train from the east; the train had many empty boxcars and two passenger cars and a caboose. As soon as it came to a complete stop a skinny young man got off, carrying a satchel. “There stands a dude, of sorts,” Doc said. “I wonder what the state of his molars might be.” “Now, Doc, don’t be yanking teeth out of tourists,” Wyatt said, turning pale again at the mere suggestion of dentistry. The rumble to the south had diminished; for a time it faded altogether. “The cattle smelled the water—they’re over at the river, filling up,” Doc said. “The whores can sleep a little longer.” “If you had twenty pearls would you give at least one or two to Jessie?” Doc inquired. Wyatt ignored the question. His wife’s taste for finery was none of Doc’s business, that he could see. One of the passenger cars was considerably fancier than the other. It was painted a royal purple. The skinny young dude took a moment to get his bearings and then came resolutely up the street. “I wonder who’s in that blue car,” Doc said. “You don’t often see a car that fancy in these parts.” He happened to glance to the south, where he saw two riders approaching. Wyatt noticed the same thing. “Uh-oh,” Doc said. “It’s that damn Charlie Goodnight and his nigger.” “You’re right—he was in that fracas in Mobetie,” Wyatt said. “They say that nigger is the best hand in the West at turning stampedes —it’s a rare skill.” Just then Doc Featherston, owner of the bouncing bowler, walked out of the Orchid and fell flat on his face in the street. “I guess San Saba likes the Doc,” Wyatt said. “Women sure are odd.”

Larry McMurtry (Wichita Falls, 3 juni 1936)

 

De Oostenrijkse schrijver Norbert Gstrein werd geboren op 3 juni 1961 in Mils bei Imst, Tirol. Zie ook alle tags voor Norbert Gstrein op dit blog.

Uit: Die kommenden Jahre

„Wir wurden immer nach Grenzwerten gefragt, soundso viele Grad wärmer bedeuteten soundso viele Zentimeter Anstieg der Ozeane, natürlich eine Vereinfachung, aber sobald die Journalisten dazukamen, malte sich aus schierer Angstlust einer aus, was passierte, wenn das Eis an den Polen ganz abschmelzen würde, und welche Gebäude etwa in Manhattan dann überhaupt noch ab dem wievielten Stockwerk aus der grenzenlos sich ausbreitenden Wasserwüste ragten. Dabei war das mit den Zahlen so eine Sache, und Tim hatte sich einmal in Schwierigkeiten gebracht, als er sagte, dass man über die wirklich wichtigen Parameter, von denen alles abhänge, viel zu wenig spreche. Er hatte auf die Frage eines Interviewers, was er global für die zwei wichtigsten Maßnahmen im Umweltschutz halte, durchaus ernst, wenn auch flapsig geantwortet, die Erdbevölkerung drastisch zu verringern und bei dem dann übrigbleibenden Haufen den durchschnittlichen Intelligenzquotienten ebenso drastisch zu erhöhen, und war dadurch ins Visier von Studenten seiner Universität geraten, die ihm Zynismus vorwarfen, mit Transparenten vor seinem Institut aufmarschierten und eine öffentliche Entschuldigung verlangten. Ich hatte Tim Anfang der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts bei dem großen Forschungsprojekt auf dem Juneau-Eisfeld in Alaska kennengelernt. Wir waren zwei junge Wissenschaftler gewesen, beide bei unserem ersten internationalen Feldeinsatz, und die gemeinsam auf dem Eis verbrachten Sommerwochen, Hitze und Kälte schweißten und froren uns bleibend zusammen. Man muss nicht soweit gehen zu sagen, dass diese Art Arbeit einen bestimmten Menschenschlag anzieht, aber in der Isolation der Wildnis, in der Gleichförmigkeit der Tage ohne die Annehmlichkeiten oder auch nur Ablenkungen einer Stadt wird doch jeder zum Charakter. Für Tim, der manchmal Wochen allein in den Bergen verbrachte, aber unter Leuten dann nichts davon ausstrahlte und sich bis zur Selbstverleugnung umgänglich gab, galt das doppelt. Hinter ihm auf Skiern auf den fernen Horizont zuzulaufen, der bloß durch ein paar aus der schier endlosen weißen Fläche ragende weiße Spitzen markiert war, ließ einen ahnen, dass es ihn über den letzten sichtbaren Punkt hinauszog und nur die Vorgaben der Arbeit ihn daran hinderten, weiter und weiter zu gehen.“

Norbert Gstrein (Mils, 3 juni 1961)

 

De Duitse dichter, schrijver, vertaler, antropoloog en verzetsstrijder Wolfgang Cordan (pseudoniem van Heinrich Wolfgang Horn) werd geboren op 3 juni 1909 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Wolfgang Cordan op dit blog.

Uit: Popol Vuh. Das Buch des Rates

„Ximenez hat den Text getreulich kopiert, doppelspaltig schreibend, indem er dem links erscheinenden Quiché-Wortlaut rechtsspaltig seine spanische Übersetzung beigibt. Danach reichte er das Original den Besitzern zurück. Wir haben Anlaß, sein Vorhandensein in den Händen einer altadligen Quiché-Familie noch heute zu vermuten.
Die Rückgabe dieses dämonischen Textes, der in die Hände der Inquisition gehört hätte, wirft ein helles Licht auf die moralische Qualität des Padre.
Was seine Übersetzung betrifft, so kann ich der seither erhobenen Kritik nicht beipflichten. Er stand, ein Geisteskind des beginnendenden XVIII. Jahrhunderts, ohne die Hilfsmittel moderner Reigionswissenschaft und moderner Linguistik gegenüber einem fremdartigen, vielschichtigen Mythos. Er kannte nicht einmal das Wort und den Begriff Mythos — er kannte ja nur »die Wahrheit«. Aber er sprach besser Quiché als irgendeiner von uns allen nach ihm, und er hatte die Liebe. Er hat sich immer und immer wieder um den Stoff bemüht, und ich gestehe, daß ich nicht ohne Rührung auf seine Korrekturen der ersten Reinschrift blickte, die auf dem Bildschirm der Bibliothek in Guatemala groß und deutlich erschienen. Ximenez hat seine erste Niederschrift durchaus im Bewußtsein dessen, was er tat, zu Papier gebracht. In Großbuchstaben steht auf der ersten Seite:
 
EMPIEZAN LAS HIS
TORIAS DEL ORIGEN DE LOS INDIOS DE
ESTA PROVINCIA DE GUATEMALA . . .
 
(Es beginnen die Geschichten vom Ursprung der Indios in dieser Provinz Guatemala etc.)

Nach einem kurzen »Prologo« folgen fünf »Salutaciones« in Quiché-Sprache, jedenfalls vom Padre verfaßt.
Und dann beginnt die »Präambel« des indianischen Erzählers mit den seither berühmt gewordenen Worten, wiederum in Majuskeln:

ARE V XE OHER
tzih . . .
(Das ist die alte Überlieferung)“

Wolfgang Cordan (3 juni 1909 – 29 januari 1966)
Hier in Mexico

 

De Duitse schrijver en essayist Gerhard Zwerenz werd geboren op 3 juni 1925 in Crimmitschau in Saksen. Zie ook alle tags voor Gerhard Zwerenz op dit blog.

Uit: Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte

„Als sich 2004 die Todesanzeigen für im 2. Weltkrieg Gefallene in der Presse häuften, verwunderte mich das nicht nur wegen der oft peinlichen nationalen Sprüche unserer Späthinterbliebenen. Im Jahr 2005 eskalierten die Trauerbekundungen, einer zeigte gar seinen toten Verwandten aus dem 1. Weltkrieg an. Wer wollte da mit neunzigjähriger Verspätung wen informieren? Wenn dahinter der noch nicht überwundene Schmerz als Antriebskraft steckte, warum blieb er nicht individuell und nutzte den Totensonntag oder Volkstrauertag? Weshalb die teure Veröffentlichung? Spielt Schuld, vielleicht verdrängte, eine Rolle? Ist die kollektive öffentliche Trauer nicht selbst eine schiere Verdrängung? Wird sie der Kirche und dem Staat per Ritual überlassen, statt dem Tod den Versuch rationaler Reflexion oder das Licht der Vernunft entgegenzusetzen?
In der Zeitschrift Ossietzky, der ich mich schon wegen des Namens eng verbunden fühle, ließ ich meinen Protest gegen die neudeutschen Zustände einrücken. Unter der Titelzeile Deutsche Opfer. Neue Nachrufe hieß es: Sie fielen für den Staat, steht da zu lesen. Er opferte sein Leben für sein Vaterland. Das Vaterland jedoch achtet sein Opfer nicht. Wer aber opferte sich da für welchen Staat? Für welches Vaterland? Hier werden Tote für die Politik von heute benutzt. Der Krieg geht weiter als Schlacht um die Erinnerung. Der Fisch beginnt am klugen Kopf zu stinken. Immerhin wurde das Eiserne Todeskreuz vom Hakenkreuz befreit, auf das die toten Soldaten ihren Eid leisteten, als sie noch lebten. Welch ein Fortschritt. Wir dürfen hoffen. Freilich – noch fehlt die stolze Trauer, mit der von 39 bis 45 der Tod angezeigt wurde. Immerhin sind wir schon beim Bekennermut angelangt.

 Gerhard Zwerenz (3 juni 1925 –13 juli 2015)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 3e juni ook mijn blog van 3 juni 2018 en ook mijn blog van 3 juni 2018 deel 2.

Allen Ginsberg, Philippe Djian, Maarten van Buuren, Solomonica de Winter, Monika Maron, Nico Noorman, Larry McMurtry, Norbert Gstrein, Wolfgang Cordan, Gerhard Zwerenz

De Amerikaanse dichter Irwin Allen Ginsberg werd geboren in Newark, New Jersey, op 3 juni 1926. Zie ook alle tags voor Allen Ginsberg op dit blog

Uit: Howl (Fragment)

“…who sang out of their windows in despair, fell out of the subway window, jumped in the filthy Passaic, leaped on negroes, cried all over the street, danced on broken wineglasses barefoot smashed phonograph records of nostalgic European 1930s German jazz finished the whiskey and threw up groaning into the bloody toilet, moans in their ears and the blast of colossal steamwhistles, who barreled down the highways of the past journeying to each other’s hotrod-Golgotha jail-solitude watch or Birmingham jazz incarnation, who drove crosscountry seventytwo hours to find out if I had a vision or you had a vision or he had a vision to find out Eternity, who journeyed to Denver, who died in Denver, who came back to Denver & waited in vain, who watched over Denver & brooded & loned in Denver and finally went away to find out the Time, & now Denver is lonesome for her heroes, who fell on their knees in hopeless cathedrals praying for each other’s salvation and light and breasts, until the soul illuminated its hair for a second, who crashed through their minds in jail waiting for impossible criminals with golden heads and the charm of reality in their hearts who sang sweet blues to Alcatraz, who retired to Mexico to cultivate a habit, or Rocky Mount to tender Buddha or Tangiers to boys or Southern Pacific to the black locomotive or Harvard to Narcissus to Woodlawn to the daisychain or grave, who demanded sanity trials accusing the radio of hypnotism & were left with their insanity & their hands & a hung jury, who threw potato salad at CCNY lecturers on Dadaism and subsequently presented themselves on the granite steps of the madhouse with shaven heads and harlequin speech of suicide, demanding instantaneous lobotomy, and who were given instead the concrete void of insulin Metrazol electricity hydrotherapy psychotherapy occupational therapy pingpong & amnesia, who in humorless protest overturned only one symbolic pingpong table, resting briefly in catatonia, returning years later truly bald except for a wig of blood, and tears and fingers, to the visible madman doom of the wards of the madtowns of the East, Pilgrim State’s Rockland’s and Greystone’s foetid halls, bickering with the echoes of the soul, rocking and rolling in the midnight solitude-bench dolmen-realms of love, dream of life a nightmare, bodies turned to stone as heavy as the moon, with mother finally ******,”

 

 
Allen Ginsberg (3 juni 1926 – 6 april 1997)
Dane DeHaan als Lucien Carr en Daniel Radcliffe als Allen Ginsberg in de film “Kill Your Darlings” uit 2013

 

De Franse schrijver Philippe Djian werd geboren in Parijs op 3 juni 1949. Zie ook alle tags voor Phiippe Dijan op dit blog.

Uit: Marlène

“Sourcils
Nath s’était mise sur son trente et un. Dan l’avait rendue un peu nerveuse avec ses avertissements mais elle n’avait pas la moindre intention d’en tenir compte. Elle jeta un coup d’oeil à sa montre. Elle se sentait fébrile. Appréhension, culpabilité, excitation. Tout le fichu bazar. Elle se servit un verre et tâcha de rester tranquillement assise en attendant l’heure. Au fond, elle se demandait comment elles avaient pu vivre ensemble jusque-là, par quel tour de force, par quel sombre miracle. Traiter sa mère de putain. Et avec quel aplomb, quel mépris. De qui sa fille tenait-elle, doux Jésus.
Elle se secoua, se pinça les joues pour les rosir, puis elle sauta dans un taxi. Alors qu’elle n’avait même pas couché avec ce type. Non qu’elle n’en ait pas eu envie, mais le fait était là. Elle n’était pas une putain. Elle était juste une femme seule. Et ça la rendait juste à moitié folle par moments. Mais ça, Mona s’en fichait bien sûr. Il n’avait pas compris qu’elle était mariée. Il fronça les sourcils. Il avait l’air gentil, pas très malin. Mon mari travaille sur une plate-forme pétrolière, lui dit-elle. On ne se voit pas beaucoup. Elle haussa les épaules. Parlons d’autre chose, fit-elle en souriant. Il était dans les assurances. Okay, dit-elle, oublions ça, allons plutôt danser. Il se dressa sur un coude et fronça de nouveau les sourcils lorsqu’elle se rhabilla. Il était jeune. Elle pensa que la fille qu’il épouserait un jour aurait une vie toute simple.

Présence
Dan mettait son réveil à quatre heures du matin mais il se réveillait toujours plus tôt et entamait sa séance de gymnastique en écoutant la radio, puis il allait courir quelques kilomètres sans varier d’itinéraire, tenant le compte de ses foulées. Après quoi, la journée pouvait commencer. Il pouvait s’attaquer au ménage. Son incapacité à dormir plus de quelques heures par nuit n’était plus un souci pour lui. Il en avait d’autres. Dès qu’il avait ouvert les yeux, cette fois, et tendu l’oreille dans l’obscurité, son réflexe habituel, il avait aussitôt senti la différence.”

 


Philippe Djian (Parijs, 3 juni 1949)

 

De Nederlandse schrijver en letterkundige Maarten van Buuren werd geboren op 3 juni 1948 in Maassluis. Zie ook alle tags voor Maarten van Buuren op dit blog.

Uit: Rijdt het paard van Sinterklaas nog wel over het dak?

“Kolenkachels verwarmden ons ouderlijk huis in de Dutoitstraat van Maassluis. In de voorkamer stond de Becking en Bongers, een kleine, gedrongen, zwart gemoffelde gietijzeren kachel met een gebogen voorkant en bovenkant. De vorm kwam overeen met de helm van een monsterachtig grote ridder. Op ooghoogte zat het vizier: een gebogen deurtje met drie of vier micaraampjes. Daar onder, op neushoogte, een smaller deurtje met kleinere micaraampjes en daaronder, als een mond- of kaakstuk, een laatste lange smalle deur zonder raampje. Aan de bovenkant zat een klep die je kon openen door het gebogen uiteinde van een haak door het oog aan de bovenkant van de klep te steken en de klep naar je toe te trekken. Deze klep diende om de kachel bij te vullen, dat wil zeggen dat vader of moeder de kolenkit met behulp van de twee handgrepen zover omkeerden boven de opening dat antraciet in kleine hoeveelheden op het vuur kon worden geschud. De grote deur (het vizier) werd alleen geopend om met de pook de antraciet gelijk te verdelen over de stookplaat, of het vuur op te rakelen. Het deurtje daaronder toonde, indien geopend, de stookplaat. Dat was een dubbel gietijzeren rooster. Aan de voorkant van het bovenste rooster zat een uitstulping met een oog. Als je (dat wil zeggen vader of moeder, wij kinderen mochten niet aan de kachel komen) een haak stak door dat oog, en het rooster stevig van links naar rechts schudde, viel de as die zich erop verzameld had, door de reten van beide roosters in de asbak daaronder. Het benedenste deurtje tenslotte diende om de asla te verwijderen.
In de achterkamer, die van de voorkamer gescheiden was door tussendeuren, stond de Lentmoyen: een hoge smalle kachel, eigenlijk een vierkanten gietijzeren buis op vier korte naar buiten staande poten. Deze kachel werkte in principe op dezelfde manier als de voorkamerkachel, alleen bevond de stookplaat zich iets hoger en was de kachel aan de bovenkant plat. Als je de klep die, in tegenstelling tot de bijna verticale klep van de voorkamerkachel horizontaal was, opende zodat hij in achterovergeleunde stand bleef staan, werd daaronder een gietijzeren plaat zichtbaar waaruit met de haak zoveel concentrische ringen konden worden genomen als nodig was in verband met de grootte van de pan die je boven het vuur wilde verwarmen.”

 


Maarten van Buuren (Maassluis, 3 juni 1948)

 

De Nederlandse schrijfster Solomonica de Winter werd geboren op 3 juni 1997 in Bloemendaal. Zie ook alle tags voor Solomonica de Winter op dit blog.

Uit: Die Geschichte von Blue (Vertaald door Anna-Nina Kroll)

„Und ich hasse es, andere Seelen zu spüren; ich hasse es, weil ich mich erst mal um meine eigene Seele kümmern muss.
»Ich hab dich tausendmal gerufen. Jetzt haben wir schon wieder Rot! Ich hab keine Lust mehr, diese Koffer durch die Gegend zu schleppen. Sobald wir im Hotel sind, kannst du machen, was du willst.«
Daisy hatte strähniges und meist ungewaschenes Haar. Ihre Wangen waren eingefallen und die Augen sehr groß und glasig. Sie sah mindestens zehn Jahre älter aus, als sie in Wirklichkeit war, und wie das komplette Gegenteil von mir. Ich selbst habe langes, dunkles Haar.
Meine Augen sind wie die einer Krähe, ich kann ganze Räume und Plätze auf einmal überblicken. Ich war die Tochter, von der Daisy sich wünschte, sie wäre nie geboren worden. Ich war der Schorf auf ihrem Knie, der hätte abheilen können, wenn sie nur aufgehört hätte, immer wieder daran herumzufummeln, bis das Blut kam.
Ich lebte mit Daisy, meinem Buch und der Vorstellung im Hinterkopf, die Welt wäre gut, ja, Blue, die Welt ist gut. Aber es ist schwer, Hoffnung zu finden, wenn sie sich schon so viele Male versteckt hat.
Wir gingen weiter. Noch mehr verlassene Gebäude, viel mehr als früher, bevor wir von hier weggegangen waren. Daisy ging schnell und zog mich am Handgelenk mit. Ich erkannte Geschäfte und Bänke und bestimmte Bäume und Straßenlaternen. Weil ich alles sehen kann.
Ich spreche eigentlich nicht darüber. Es ist mein Geheimnis. Aber da Sie mein Arzt sind, bin ich wohl dazu verpflichtet, Ihnen meine Geheimnisse zu verraten. Ich werde Sie Ihnen nicht alle verraten. Aber genug, damit Sie sich wundern.
Zum Beispiel, dass ich im Dunkeln und wie ein Blinder mit geschlossenen Augen sehen kann. Ich kann durch alles hindurchsehen. Ich kann durch Menschen und durch Augen, durch den Himmel und durch Köpfe sehen. Ich weiß, wer Gott ist. Ich habe ihn gesehen. Ich weiß, wer Satan ist. Ihn habe ich auch gesehen. Beide boten mir Tee an. Glauben Sie nicht, ich wäre verrückt! Das bin ich nicht. Ich kann beweisen, dass ich sie gesehen habe. Satan fragte mich nämlich, ob ich Zucker wolle.
Warum sollte ich so was erfinden, hm? Warum? Gott fragte mich jedenfalls nicht nach Zucker und Milch. Er gab mir einfach eine Tasse Tee, und das war’s.“

 


Solomonica de Winter (Bloemendaal, 3 juni 1997)

 

De Duitse schrijfster Monika Maron werd geboren op 3 juni 1941 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Monika Maron op dit blog.

Uit: Munin oder Chaos im Kopf

„In den Nächten war es still. Oft saß ich lange in dem kühlen Luftzug, der durch die Balkontür ins Zimmer wehte, und genoss das anonyme Rauschen der Stadt, das akustische Konglomerat aus Moto­rengeräuschen, trunkenen Stimmen, Musikfetzen, Hundegebell, dem warnenden Schrei einer schlaflosen Krähe; hin und wieder auch das Klappen von Fenstern oder Autotüren, was in unserer schmalen Straße, in der überhaupt nur acht Häuser standen, so laut widerhallte, dass es ein Gefühl von familiärer Intimität erzeugte: einer von uns geht jetzt schlafen oder ist nach Hause gekommen – eine Nähe, die nichts bedeutete und trotzdem schön war, in der Nacht, nur in der Nacht.
Würden wir nicht in dieser engen Straße wohnen, wäre vielleicht gar nicht passiert, was in den letzten Wochen geschehen war und in der nächsten Zeit vielleicht geschehen würde.
Es begann im März. Über Nacht endete das nass­ kalte, eher noch winterliche Wetter und beglückte die von der Kälte erschöpften Menschen mit einem makellos blauen Himmel und fast sommerlichen Temperaturen. Überall, auch in unserer Straße, wur­den Fenster und Balkontüren weit geöffnet, um die Erinnerung an den Winter aus den Wohnungen zu vertreiben. Aber schon am ersten Tag mischten sich in das unverhoffte Glück so schrille wie vertraute Misstöne, die ich und vielleicht auch die anderen Bewohner über den Winter vergessen hatten oder wenigstens gehofft, dass sie uns diesen Sommer nicht verleiden würden wie die vergangenen. Auf dem Balkon des mickrigen Hauses aus den sechziger Jahren, schräg gegenüber meinem Haus und einge­klemmt zwischen zwei stattlichen, stuckverzierten Altbauten, stand sie wieder und sang, sofern man das Jaulen und Kreischen, in dem sich nur selten eine Melodie erkennen ließ, überhaupt Gesang nen­nen konnte.“

 

 
Monika Maron (Berlijn, 3 juni 1941)

 

De Nederlandse dichter Nico Noorman werd geboren op 3 juni 1949 te Groningen. Zie ook alle tags voor Nico Noorman op dit blog.

 

Hema-worst

Mugabe werkt niet mee aan zijn vertrek
Kritiek op ‘zooitje’ bij de hulp aan Grieken
Enkel ellende in de nieuwsrubrieken
Tja…aan problemen is er geen gebrek

Maar ’t ergste zijn de stakingen in Oss
De Unox-worst raakt op…ik ben de klos!

 

De schoorsteenveger

Ze zeggen dat ik vuil ben en besmeurd.
Ze zetten mijn beroepsgroep mooi te kakken.
Me door zo’n zwarte schoorsteen laten zakken?
Ik kijk wel uit, dat is nog nooit gebeurd.

Ze noemen mij een vieze roetveegpiet.
Discriminatie! Ik voel veel verdriet.

 

 
Nico Noorman (Groningen, 3 juni 1949)
Groningen, Grote Markt

 

De Amerikaanse schrijver Larry Jeff McMurtry werd geboren op 3 juni 1936 in Wichita Falls, Texas. Zie ook alle tags voor Larry McMurtry op dit blog.

Uit: The Last Kind Words Saloon

“A hat came skipping down the main street of Long Grass, propelled only by the wind, which was sharp for March. The hat was brown felt and had a narrow brim.
“I believe that’s Doc Featherston’s hat,” Wyatt said. “He may have lost track of it while setting a limb.”
“Or, he might be over at the Orchid fornicating and let it blow out a window,” Doc Holliday suggested.
“Doubt it . . . only rich dentists such as yourself can afford the Orchid these days,” Wyatt said.
Doc drew his pistol and aimed at the hat but didn’t shoot.
“Why would a grown man want to be a dentist anyway?” Wyatt inquired.
“Well, for one thing, the cost of equipment is low,” Doc told him. “All you need is a pair of pliers and maybe a chisel for difficult cases.”
At the mention of a chisel Wyatt turned pale—he had always been squeamish.
“I’m sorry I brought it up,” he said. “Are we going to sit here and let the good doctor’s hat blow clean away?”
A crow flew over. Doc shot at it twice, but missed.
Wyatt walked out in the street and picked up the hat.
Across the street, at the establishment called the Orchid a tall woman in a purple dressing gown came out onto a little balcony and shook out her abundant black hair.
“There’s San Saba, what do you think about her?” Doc said.
“I don’t often think about her,” Wyatt said. “Jessie’s all the female I can handle, and it ain’t a hundred percent that I can handle her.”
“Why do you ask?” he added.
“Just to be making conversation, I ain’t a mute like you,” Doc said. “And it’s the only whorehouse in town. They say if you can sprout up twelve inches of dick you get to fuck free.”
“Well, I can’t sprout it up and I doubt you can so let’s talk about something else,” Wyatt suggested.”

 


Larry McMurtry (Wichita Falls, 3 juni 1936)

 

De Oostenrijkse schrijver Norbert Gstrein werd geboren op 3 juni 1961 in Mils bei Imst, Tirol. Zie ook alle tags voor Norbert Gstrein op dit blog.

Uit: Die kommenden Jahre

“In einem knappen halben Jahr sollte der neue amerikanische Präsident gewählt werden, und die Stimmung, die auf der Tagung in New York herrschte, brachte am besten die Tatsache zum Ausdruck, dass von einheimischen Teilnehmern immer wieder der Satz zu hören war, wenn das Schlimmste einträte, würden sie nach Kanada auswandern. Ich hatte ein Sabbatical und war überhaupt nur hingefahren, weil unter den Organisatoren auch mein Freund Tim Markowich aus Montreal war und er mich gedrängt hatte, einen der Vorträge zu halten, verbunden mit der Einladung, danach noch für ein paar Tage zu ihm an den St.-Lorenz-Strom zu kommen.
Also hatte ich meinen Dauerbrenner über Tropengletscher mit neuen Daten aufbereitet und ein Exzerpt eingereicht. Ich hatte nicht nur auf dem Mount Kenya und dem Kilimandscharo, sondern auch in der Cordillera Blanca in Peru und, solange es dort noch einen Gletscher gegeben hatte, auf dem Chacaltaya in Bolivien im Eis gearbeitet und konnte meine eigenen Messwerte und Beobachtungen aus vielen Jahren heranziehen.
Zwar hatte ich mir vorgenommen, mich wenigstens ein paar Monate gar nicht mit dem Thema zu beschäftigen, wozu auch gehörte, möglichst keine Kollegen zu treffen, aber Tim eine Bitte abzuschlagen fiel mir schwer.
Obwohl das sonst nicht seine Art war, hatte er zum ersten Mal an mein Gewissen appelliert und mit einem für seine Nüchternheit erstaunlichen Pathos gesagt, wir dürften keine Gelegenheit auslassen, der Welt vor Augen zu führen, dass das ewige Eis keineswegs ewig sei.
Es gibt immer noch die Unverbesserlichen und Ewiggestrigen, die alles leugnen, aber seit jeder Politiker mit auch nur einem Funken Verstand kaum umhinkommt, Klimawandel und Erderwärmung in seine Litaneien einzubauen, ist unsere Expertise mächtig aufgewertet, weil wir als Wächter der gefrorenen Riesen angesehen werden, die vom Aussterben bedroht sind. Die Aufmerksamkeit hat der Profession nicht immer gutgetan, und auch bei diesem Treffen fehlte es nicht an Warnern, die mit Zahlen jonglierten, als ob die Welt noch in unserem Jahrhundert unterginge, und ihren Befund mit Schreckensbildern illustrierten, ganze Länder verschwunden, halbe Kontinente unter Wasser, die Menschen zusammengedrängt auf ein paar herausragenden Gebirgszügen, Überlebende einer biblischen Katastrophe.“

 


Norbert Gstrein (Mils, 3 juni 1961)

 

De Duitse dichter, schrijver, vertaler, antropoloog en verzetsstrijder Wolfgang Cordan (pseudoniem van Heinrich Wolfgang Horn) werd geboren op 3 juni 1909 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Wolfgang Cordan op dit blog.

Uit:Popol Vuh. Das Buch des Rates

„Chiapas und Guatemala bildeten damals eine Verwaltungseinheit der spanischen Krone. Der junge Padre Francisco wurde in mehreren Indianerdistrikten in Guatemala eingesetzt, erlernte rasch verschiedene Mayadialekte und begann für sich selbst mit Notizen über die Struktur der Mayasprache. Im Jahre 1701 wurde er als Parochial nach Santo Tomás Chuilá, in das heutige Chichicastenángo versetzt.
Die Unterwerfung des Landes, die Erdrosselung und Lebendverbrennung der Fürsten war kaum 180 Jahre her, die Indios lebten in Frondienst, wo nicht in offener Sklaverei. Padre Ximenez muß ungewöhnliche Charaktereigenschaften besessen haben. Denn es geschah das Unerhörte: man legte ihm den Text der »Maya-Bibel« vor. Nach einem Wort des Cortés: »Acabar con el alma del Indio«, die Seele des Indios auslöschen, hatten die Spanier in ganz Amerika systematisch die Kulturträger, das ist die Fürstenhäuser und die Priesterschaft, ausgerottet. Die Tempel wurden geschleift, die Götterbilder zerschlagen, die heiligen Schriften verbrannt.
Man kann nach alledem ermessen, welchen Akt des Vertrauens es bedeutete, wenn dem Ximenez Älteste der Gemeinde eine Handschrift ihrer heiligsten Überlieferung zeigten.
Ximenez war ein guter Katholik und in den Begriffen seiner Zeit befangen. Aber er war ebenso gefangen vom indianischen Wesen und hat seine Schäfchen wohl als liebenswerte Kinder betrachtet, deren Nacht er durch das Licht des Wortes zu erhellen hatte.
Sein Erstaunen beim Lesen des Quiché-Textes muß sich zur Begeisterung gesteigert haben. Da gab es eine Weltschöpfung, wo die Götter sagten: »Erde!« und es bildete sich die Erde. Da gab es eine Sintflut. Da gab es den Raben, der ein neues Land zeigte. Da gab es eine Meeresdurchschreitung wie die der Kinder Israels. Und da gab es einen leuchtenden Stern, den Ximenez für den Stern Jakobs hielt, da es ja nicht gut der Stern von Bethlehem sein konnte.
Wir können diese Versuche eines gläubigen Gemütes, einen unerhört starken und in eindringlicher Sprache vorgetragenen Mythos seinem Weltbild einzuordnen, um so bereitwilliger übergehen, als die absurdesten Interpretationen unseres Buches bis zum heutigen Tage nicht abreißen.“

 

 
Wolfgang Cordan (3 juni 1909 – 29 januari 1966)
Cover

 

De Duitse schrijver en essayist Gerhard Zwerenz werd geboren op 3 juni 1925 in Crimmitschau in Saksen. Zie ook alle tags voor Gerhard Zwerenz op dit blog.

Uit: Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte

„Es gelang mir nicht, den geschwollenen Text der Traueranzeige mit meinem Erlebnis von Kampf und Tod zu vereinbaren. Es ist Lüge, dachte ich, sie lügen alle, selbst diese naiven, liebenswerten Eltern lügen, und ob sie es wissen oder nicht, mit ihren falschen Worten töten sie den Sohn ein zweites Mal.
Ich war wohl ein wenig dumm mit meinen achtzehn Jahren, ein Produkt des Dritten Reiches und ein Held, der nichts und gar nichts begriff außer dem Umstand, dass ihm die Worte verdächtig wurden.

und wenn euch dürstet sollt ihr feuer saufen
man gieß es euch mit kannen in den schlund
und solltet ihr den bart euch raufen
befehle ich: kv-gesund

und ab mit euch gleich in die nächsten schlachten
im gleichschritt marsch drei vier
so wills die order von dem wiederaufgewachten
auferstandnen musketier

sie sollen alle mein gedenken
und die Gedanken rückwärts drehn
ein gutes pferd ist leicht zu lenken
das schlechte heißt die peitsche gehn

Was ich im Buch nicht schilderte und nicht für erwähnenswert hielt oder als unangenehm empfand, war mein Hustenanfall, nachdem ich die Anzeige gelesen hatte. Der Husten war ein kaschierter Lach-Anfall, bei dem ich das Gesicht ins Kopfkissen drückte.“

 

 
Gerhard Zwerenz (3 juni 1925 –13 juli 2015)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 3e juni ook mijn vorige blog van vandaag

 

Allen Ginsberg, Philippe Djian, Maarten van Buuren, Solomonica de Winter, Monika Maron, Larry McMurtry, Norbert Gstrein, Wolfgang Cordan, Gerhard Zwerenz

De Amerikaanse dichter Irwin Allen Ginsberg werd geboren in Newark, New Jersey, op 3 juni 1926. Zie ook alle tags voor Allen Ginsberg op dit blog

Uit: Howl (Fragment)

“…upliftings & especially secret gas-station solipsisms of johns, & hometown alleys too,
who faded out in vast sordid movies, were shifted in dreams, woke on a sudden Manhattan, and picked themselves up out of basements hungover with heartless Tokay and horrors of Third Avenue iron dreams & stumbled to unemployment offices,
who walked all night with their shoes full of blood on the snowbank docks waiting for a door in the East River to open full of steamheat and opium,
who created great suicidal dramas on the appartment cliff-banks of the Hudson under the wartime blue floodlight of the moon & their heads shall be crowned with laurel in oblivion,
who ate the lamb stew of the imagination or digested the crab at the muddy bottom of the rivers of the Bowery,
who wept at the romance of the streets with their pushcarts full of onions and bad music,
who sat in boxes breathing in the darkness under the bridge, and rose up to build harpsichords in their lofts, who coughed on the sixth floor of Harlem crowned with flame under the tubercular sky surrounded by orange crates of theology,
who scribbled all night rocking and rolling over lofty incantations which in the yellow morning were stanzas of gibberish,
who cooked rotten animals lung heart feet tail borsht & tortillas dreaming of the pure vegetable kingdom,
who plunged themselves under meat trucks looking for an egg,
who threw their watches off the roof to cast their ballot for an Eternity outside of Time, & alarm clocks fell on their heads every day for the next decade,
who cut their wrists three times successively unsuccessfully, gave up and were forced to open antique stores where they thought they were growing old and cried,
who were burned alive in their innocent flannel suits on Madison Avenue amid blasts of leaden verse & the tanked-up clatter of the iron regiments of fashion & the nitroglycerine shrieks of the fairies of advertising & the mustard gas of sinister intelligent editors, or were run down by the drunken taxicabs of Absolute Reality,
who jumped off the Brooklyn Bridge this actually happened and walked away unknown and forgotten into the ghostly daze of Chinatown soup alleyways & firetrucks, not even one free beer,…

 

 
Allen Ginsberg (3 juni 1926 – 6 april 1997)
Daniel Radcliffe als Allen Ginsberg en Dane DeHaan als Lucien Carr in de film “Kill Your Darlings” uit 2013

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Allen Ginsberg, Philippe Djian, Maarten van Buuren, Solomonica de Winter, Monika Maron, Larry McMurtry, Norbert Gstrein, Wolfgang Cordan

De Amerikaanse dichter Irwin Allen Ginsberg werd geboren in Newark, New Jersey, op 3 juni 1926. Zie ook alle tags voor Allen Ginsberg op dit blog.

Howl (Fragment)

who broke down crying in white gymnasiums naked and trembling before the machinery of other skeletons,
who bit detectives in the neck and shrieked with delight in policecars for committing no crime but their own wild cooking pederasty and intoxication,
who howled on their knees in the subway and were dragged off the roof waving genitals and manuscripts,
who let themselves be fucked in the ass by saintly motorcyclists, and screamed with joy,
who blew and were blown by those human seraphim, the sailors, caresses of Atlantic and Caribbean love,
who balled in the morning in the evenings in rosegardens and the grass of public parks and cemeteries scattering their semen freely to whomever come who may,
who hiccuped endlessly trying to giggle but wound up with a sob behind a partition in a Turkish Bath when the blond & naked angel came to pierce them with a sword,
who lost their loveboys to the three old shrews of fate the one eyed shrew of the heterosexual dollar the one eyed shrew that winks out of the womb and the one eyed shrew that does nothing but sit on her ass and snip the intellectual golden threads of the craftsman’s loom,
who copulated ecstatic and insatiate with a bottle of beer a sweetheart a package of cigarettes a candle and fell off the bed, and continued along the floor and down the hall and ended fainting on the wall with a vision of ultimate cunt and come eluding the last gyzym of consciousness,
who sweetened the snatches of a million girls trembling in the sunset, and were red eyed in the morning but prepared to sweeten the snatch of the sunrise, flashing buttocks under barns and naked in the lake,
who went out whoring through Colorado in myriad stolen night-cars, N.C., secret hero of these poems, cocksman and Adonis of Denver—joy to the memory of his innumerable lays of girls in empty lots & diner backyards, moviehouses’ rickety rows, on mountaintops in caves or with gaunt waitresses in familiar roadside lonely petticoat

 

 
Allen Ginsberg (3 juni 1926 – 6 april 1997)
Jack Kerouac, Allen Ginsberg, Peter Orlovsky en Gregory Corso in de korte film “Allen” van Woody Allen uit 1964

Bewaren

Bewaren

Bewaren

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De Amerikaanse dichter Irwin Allen Ginsberg werd geboren in Newark, New Jersey, op 3 juni 1926. Zie ook alle tags voor Allen Ginsberg op dit blog.

 

Howl (Fragment)

whole intellects disgorged in total recall for seven days and nights with brilliant eyes,
meat for the Synagogue cast on the pavement,
who vanished into nowhere Zen New Jersey leaving a trail of ambiguous picture
postcards of Atlantic City Hall,
suffering Eastern sweats and Tangerian bone-grindings and migraines of China under
junk-withdrawal in Newark’s bleak furnished room,
who wandered around and around at midnight in the railroad yard wondering where
to go, and went, leaving no broken hearts,
who lit cigarettes in boxcars boxcars boxcars racketing through snow toward lonesome
farms in grandfather night,
who studied Plotinus Poe St. John of the Cross telepathy and bop kabbalah because
the cosmos instinctively vibrated at their feet in Kansas,
who loned it through the streets of Idaho seeking visionary indian angels who were
visionary indian angels,
who thought they were only mad when Baltimore gleamed in supernatural ecstasy,
who jumped in limousines with the Chinaman of Oklahoma on the impulse of winter
midnight streetlight smalltown rain,
who lounged hungry and lonesome through Houston seeking jazz or sex or soup, and
followed the brilliant Spaniard to converse about America and Eternity, a hopeless
task, and so took ship to Africa,
who disappeared into the volcanoes of Mexico leaving behind nothing but the shadow
of dungarees and the lava and ash of poetry scattered in fireplace Chicago,
who reappeared on the West Coast investigating the FBI in beards and shorts with big
pacifist eyes sexy in their dark skin passing out incomprehensible leaflets,
who burned cigarette holes in their arms protesting the narcotic tobacco haze of
Capitalism,
who distributed Supercommunist pamphlets in Union Square weeping and undressing
while the sirens of Los Alamos wailed them down, and wailed down Wall, and the
Staten Island ferry also wailed,

 

 
Allen Ginsberg (3 juni 1926 – 6 april 1997)
James Franco (Allen Ginsberg) en Aaron Tveit (Peter Orlovsky) in de film “Howl”, 2010

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Howl (Fragment)

For Carl Solomon

I saw the best minds of my generation destroyed by madness, starving
 hysterical naked,
dragging themselves through the negro streets at dawn looking for an angry
 fix,
angelheaded hipsters burning for the ancient heavenly connection to the
 starry dynamo in the machinery of night,
who poverty and tatters and hollow-eyed and high sat up smoking in the
 supernatural darkness of cold-water flats floating across the tops of
 cities contemplating jazz,
who bared their brains to Heaven under the El and saw Mohammedan angels
 staggering on tenement roofs illuminated,
who passed through universities with radiant cool eyes hallucinating Arkan-
 sas and Blake-light tragedy among the scholars of war,
who were expelled from the academies for crazy & publishing obscene odes
 on the windows of the skull,
who cowered in unshaven rooms in underwear, burning their money in
 wastebaskets and listening to the Terror through the wall,
who got busted in their pubic beards returning through Laredo with a belt
 of marijuana for New York,
who ate fire in paint hotels or drank turpentine in Paradise Alley, death, or
 purgatoried their torsos night after night
with dreams, with drugs, with waking nightmares, alcohol and cock and
 endless balls,
incomparable blind streets of shuddering cloud and lightning in the mind
 leaping toward poles of Canada & Paterson, illuminating all the mo-
 tionless world of Time between,
Peyote solidities of halls, backyard green tree cemetery dawns, wine drunk-
 enness over the rooftops, storefront boroughs of teahead joyride neon
 blinking traffic light, sun and moon and tree vibrations in the roaring
 winter dusks of Brooklyn, ashcan rantings and kind king light of
 mind,
who chained themselves to subways for the endless ride from Battery to holy
 Bronx on benzedrine until the noise of wheels and children brought
 them down shuddering mouth-wracked and battered bleak of brain
 all drained of brilliance in the drear light of Zoo,
who sank all night in submarine light of Bickford’s floated out and sat
 through the stale beer afternoon in desolate Fugazzi’s, listening to the
crack of doom on the hydrogen jukebox,
who talked continuously seventy hours from park to pad to bar to Bellevue
 to museum to the Brooklyn Bridge,
a lost battalion of platonic conversationalists jumping down the stoops off fire
 escapes off windowsills of Empire State out of the moon,
yacketayakking screaming vomiting whispering facts and memories and
 anecdotes and eyeball kicks and shocks of hospitals and jails and wars,

 

 
Allen Ginsberg (3 juni 1926 – 6 april 1997)
James Franco als Allen Ginsberg in de film “Howl”, 2010

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Norbert Gstrein, Gerhard Zwerenz, Kathleen E. Woodiwiss, Carlo Michelstaedter, Eugène Van Oye

De Oostenrijkse schrijver Norbert Gstrein werd geboren op 3 juni 1961 in Mils bei Imst, Tirol. Zie ook alle tags voor Norbert Gstrein op dit blog.

Uit: Die Winter im Süden

„Obwohl sie zu Hause längst schon getrennt schliefen, nahmen sie sich für diese paar Tage ein gemeinsames Zimmer, und am Ende lohnte sie ihm seine Anstrengungen, ihr zu zeigen, wie sehr er sie immer noch begehrte, beugte sich über ihn, erweckte mit ein paar Handgriffen den verschlafenen Wurm zum Leben, dem sie früher einmal wie eine Schlangenbeschwörerin die zärtlichsten Namen gegeben hatte, und hörte erst auf, sich an ihm abzumühen, als er sich mit ein paar schlaffen Zuckungen blind in ihren Mund ergoß. Damit hatte sie es hinter sich, denn er entschuldigte sich umständlich dafür, wie er es immer getan hatte, wenn es ihm nicht gelungen war, sich ihr rechtzeitig zu entziehen, und wußte am nächsten Morgen nicht mehr, wie er sie anschauen sollte, warf ihr verstohlen die verzweifelten Blicke des Internatsschülers zu, der er einmal gewesen war, und alberte mit den jungen Engländerinnen herum, mit denen sie sich in ihrem Hotel den Frühstücksraum teilten, während sie still neben ihm saß und dachte, was war seine Sehnsucht schon gegen ihre, sie hätte den überkandidelten Damen folgen können, wenn sie sich später mit großen, ganz und gar unzeitgemäßen Hüten aufmachten, die Insel zu erkunden, und einen Tag lang wieder ein Mädchen sein.

Zurück in Wien, ließ sie ein paar Monate verstreichen und erkundigte sich schließlich mehr, um ihm zu schmeicheln, als daß sie es wirklich hätte wissen wollen, warum er abends so viel außer Haus sei. Es wäre für sie keine Katastrophe gewesen, die Wahrheit zu erfahren, und sie sah ihm zu, wie er sich wand, bis er soweit war, sich alles von ihr anzuhören. Dann fragte sie ihn, ob er etwas dagegen hätte, wenn sie eine Weile nach Zagreb ginge, und ärgerte sich darüber, daß sie es in derselben Sekunde auch schon abschwächte.

»Es wäre nur für den Sommer.«

 


Norbert Gstrein (Mils, 3 juni 1961)

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