Tuin van Epicurus (Ida Gerhardt), Aschermittwoch (Otto Baisch)

 

 

Koppel op het balkon door Raphael “Rafi” Perez, 2004

 

Tuin van Epicurus

(voor de vrienden)

Gij die in eenvoud wilt tezamenhoren,
de tiende jaarkring sloot om onze dis,-
waar vriendschap open als het zonlicht is
werd ons een ongepeild geluk beschoren.

In arbeid werd der uren goud ontgonnen;
de volle rijkdom van het eigen ik
vindt ieder terug, gespiegeld in de blik
van wie aan hèm zijn klaarte heeft gewonnen.

Zie naar het licht-hoe kleurt het mild en stil
ons samenzijn. Wat grenzen zijn gesteld
aan wie het nodige slechts nemen wil?

Nog ongeweten wegen zult gij gaan.
Vriendschap-gij hebt haar reinigend geweld
alreeds beseft. Zo weet: zij ving pas aan.

 

Ida Gerhardt (11 mei 1905 – 15 augustus 1997)
Gorinchem. De geboorteplaat van Ida Gerhardt

 

 

Aswoensdag door Glenn Brady, 2007

 

Aschermittwoch

Der Morgen graut, der erste Tag der Fasten
Erhellt zu früh der Kammer stillen Raum.
Wie gerne möchte wohl der Schläfer rasten,
Ein flüchtig Glück verlängern noch im Traum!
Umsonst, der Schlummer liebt nicht, da zu weilen,
Wo man so spät um seine Gunst gefreit;
Er wartet kaum, bis sich die Giebel teilen,
Entflieht mit stillem Hohne vor der Zeit.

Wozu nun auf dem Bett herum sich werfen,
Wenn man um Ruhe sich vergebens quält?
Nein, lieber auf, damit die schlaffen Nerven
Der frische Hauch des Morgens wieder stählt.
Da liegen sie verstreut, die bunten Fetzen,
In die du gestern tändelnd dich gehüllt;
Was zögerst du, den Fuß darauf zu setzen?
Sie haben ihre Absicht doch erfüllt!

Dort grinst die hohle Larve dir entgegen,
Die deine wolkenvolle Stirn umschloss.
Du seufzest! — Ist so viel daran gelegen,
Dass für ein Jahr die Narrenzeit verfloss?
Wehmütig schüttelst du das Haupt; nicht solches,
Von gestern nicht ist dein geheimes Leid?
Dir hat die Spitze eines gift’gen Dolches
Die Brust getroffen schon vor langer Zeit?

Vor langer Zeit! Es schweifen die Gedanken
Zurück zu Tagen, reich an seltener Pracht,
Da glückverheißend, licht und ohne Schranken
Die weite Welt entgegen dir gelacht;
Da deines eignen Herzens reines Streben
Dir Bürge schien für jedes Herzens Wert;
Da du im unscheinbarsten Menschenleben
Den Wiederglanz der Göttlichkeit verehrt.

Was war dein Los? Du wurdest nicht verstanden,
Weil sie, die deine Ideale sahn,
Von ihrem eignen Wesen nichts drin fanden,
So deuchte sie dein Streben eitler Wahn.
Man stieß dich ab, man schalt dich einen Schwärmer,
Mit Füßen tretend, was dein Höchstes war,
Und jeden Tag um eine Hoffnung ärmer,
Warst du in kurzem aller Hoffnung bar.

Nur einmal — o! du kannst es nicht vergessen;
Aus deinen Augen stammt ein lichter Strahl,
Gedenkst du, wie ein Herz, das du besessen,
Dir das Entbehrte all ersetzt zumal.
Sie war ein Kind, berührt von keinem Wehe,
Von keinem bösen Hauch der Welt entweiht,
Voll Lust und Leben gleich dem jungen Rehe,
Das wild erwuchs in Waldeseinsamkeit.

Du kamst herzu, sie lauschte deinen Reden,
Ihr dunkles Auge sah zu dir empor-,
Du grubst ins Herz dir ihrer Züge jeden,
Dass nimmermehr ihr Bild sich draus verlor.
Du sangst ein Lied ihr vor von stillem Sehnen,
Und leise sang sie Ton um Ton dir nach,
Bis plötzlich sie ein Strom von heißen Tränen
Inmitten des Gesanges unterbrach.

Da war der Bann gelöst: die Herzen schlugen
Einander zu, von süßem Glück berauscht;
Wenn Aug’ in Auge wechselnd sich befrugen,
Wie ward beredte Zwiesprach‘ ausgetauscht!
Doch wolltest du dein Glühn in Worte fassen,
Bestürmtest sie um einen Liebesschwur,
Dann bangte sie, beschwor dich, abzulassen:
„Ich darf ja nicht!” Dies eine sprach sie nur.

Drauf eines Abends weiltet ihr beisammen,
Und rührend sang sie jenes alte Lied
Von zweien Herzen, deren Liebesflammen
Der Einspruch eines harten Vaters schied.
Dir ward es eng ums Herz, du bliebst beklommen,
Als längst verklungen waren Sang und Spiel;
Matt lächelnd sprach sie, als sie’s wahrgenommen:
„Wer fragt nach einem Liede denn so viel?”

Du aber brauchtest bald nicht mehr zu fragen.
Dem kalten Fremdling gab man ihre Hand,
Zwang sie, mit ihm, dem nie ihr Herz geschlagen,
Dahinzuwandern in ein fernes Land.
Still brannte deine Wunde wohl noch lange,
Bis endlich auch der Schmerz dir Abschied gab
Und über deine Stirn, auf deine Wange
Sich Ruhe senkte, eisig wie das Grab.

Nun scheinen all die goldenen Jugendträume
Dir hohl und nichtig wie das Maskenspiel,
Das prunkvoll zog durch feenhafte Räume
Und mit dem Hahnenschrei in nichts zerfiel;
Doch jeder Zug im bleichen Angesichte
Und jedes Zucken deiner Lippen fragt,
Warum mit seinem trostlos kalten Lichte
So früh des Lebens Aschermittwoch tagt.

 

Otto Baisch (4 mei 1840 – 18 oktober 1892)
Dresden, de geboorteplaats van Otto Baisch

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 22e februari ook mijn blog van 14 februari 2023 en ook mijn blog van 14 februari 2019 en ook mijn blog van 14 februari 2016 deel 2 en ook deel 3.

Otto Baisch

De Duitse schrijver, redacteur, lithograaf en schilder Otto Baisch werd op 4 mei 1840 in Dresden geboren als zoon van de lithograaf Wilhelm Gottlieb Baisch, die daar als artistiek directeur werkte bij de hofdrukkerij C.C. Meinhold. Baisch bezocht de Annenschule, een middelbare school in Dresden. In 1852 verhuisde het gezin naar Stuttgart. Zijn vader richtte een lithografisch bedrijf op in zijn eigen huis aan de Neckarstrasse 34b. Baisch ging naar de middelbare school in Stuttgart. Daarna voltooide hij een stage als lithograaf bij zijn vader en studeerde van het voorjaar van 1860 tot 1863 schilderkunst aan de kunstacademie van Stuttgart. Na de dood van zijn vader in 1864 nam Otto Baisch in naam en voor rekening van zijn moeder de leiding van het lithografische bedrijf over, terwijl zijn broer Hermann zijn leertijd nog aan het afronden was. Naast bloem- en fruitstukken leverde hij voor Amerika vooral genrestukken op groter formaat in kleurendruk. In zijn vrije tijd van 1865 tot 1868 volgde hij lezingen over literatuur- en kunstgeschiedenis van Friedrich Theodor Vischer en Wilhelm Lübke. In 1873 gaf hij het lithografische bedrijf op. Baisch besloot zich in de toekomst aan de schilderkunst te wijden en ging naar München, waar zijn jongere broer sinds 1870 woonde. Op 1 mei 1873 begon Baisch schilderkunst te studeren aan de Academie voor Schone Kunsten in München. In tegenstelling tot zijn succesvolle broer Hermann Baisch was hij echter niet succesvol als schilder. Baisch verhuisde naar Berlijn, waar hij redacteur werd van de “Tägliche Rundschau”, opgericht in 1881. Vanaf juni 1885 werkte Baisch als redacteur van het tijdschrift “Über Land und Meer” in Stuttgart. Tegelijkertijd werd hij redacteur van de tijdschriften “Illustrirte Welt” en “Deutsche Romanbibliothek”, eveneens uitgegeven door Deutsche Verlags-Anstalt. In 1886 trouwde hij met de schrijfster Amalie Baisch, geboren Marggraff. Het huwelijk resulteerde in hun zoon Hermann Baisch. Het gezin woonde in Stuttgart in een gehuurd appartement aan de Neckarstrasse 123 in het Deutsche Verlags-Anstalt-gebouw. Otto Baisch stierf op 18 oktober 1892 in Stuttgart op 52-jarige leeftijd als gevolg van pleuritis. Zijn broer Hermann vervulde de wens van zijn overleden broer en regelde een jaar voor zijn eigen dood de publicatie van een verzameling gedichten van Otto, die hij versierde met zijn eigen illustraties.

 

Schneeglöckchen

Sei gegrüßt, du zarte Blüte,
Unter Schnee und Frost
Mit prophetischem Gemüte
Still hervorgesproßt!
“Soll der Winter ewig dauern?”
Fragt es hier und da;
Sieh, da rufst du durch sein Schauern
„Heil, der Lenz ist nah!”

Bald nun nehmt ihr an den Hagen
Grüne Spitzen wahr,
Hört die Nachtigallen schlagen
Süß und wunderbar;
Frischbelaubte Wipfel geben
Dann den Ton zurück,
Und es labt sich alles Leben
An des Lenzes Glück.

Du jedoch, die ihn vor allen
Ahnend vorempfand,
Biegst dann welk dahingefallen
Auf dem grünen Land.
Rasch ist deine Zeit verronnen,
Holdes Lenzgedicht:
Künden darfst du Frühlingswonnen,
Sie genießen nicht.

 

Gruß in die Ferne

Mag die Sonne heiter sehen,
Mädchen, auf dein liebes Haupt,
Wenn Orangenblüten wehen,
Mädchen, auf dein liebes Haupt.

Fern von dir, wie sehnlich wünsch’ ich,
Dass ich nah’ dem Himmel stände,
Seinen Segen zu erstehen,
Mädchen, auf dein liebes Haupt.

 

Otto Baisch (4 mei 1840 – 18 oktober 1892)