Ida Gerhardt, Jo Gisekin, Karl-Markus Gauß, Gaby Hauptmann, Tor Jonsson, Michael Basse, Dolce far niente

 

Dolce far niente

 

 
La Mélancolique door Jules Pascin, 1909

 

Kwade dagen

Ga niet naar anderen als dat leed u slaat
dat een mens kromt, of als een wig u splijt;
ga niet naar anderen: raak uw kracht niet kwijt,
die harde kern, waarmee u het bestaat.
En houd uw huis in stand, gelijk altijd.

Ga niet naar anderen: hun blik verraadt
weigering, te beseffen wat er is.
Straks woedt hún onrust om in uw gemis.
Mijd hun bedisselen, hun ergernis
dat ge u blijkbaar niét gezeggen laat.

Zoek het bij een goede vriend, u toegewijd,
één die u niets verwijt, niets vraagt, niets raadt,
maar u verdraagt met uw beschreid gelaat.
Die, zelf zwijgzaam, u kent voor wie ge zijt
en merkt dat het, nog bevend, berg-op gaat.

 

 
Ida Gerhardt (11 mei 1905 – 15 augustus 1997)
Gorinchem, de geboorteplaats van Ida Gerhardt

 

De Vlaamse dichteres Jo Gisekin werd geboren in Gent op 14 mei 1942. Zie ook alle tags voor Jo Gisekin op dit blog.

 

De nacht is veel te groen

De nacht is veel te groen
om krekels van het
blauw te onderscheiden

waar is het licht
dat leeggezogen weiden
uit hun stramme schaduw dwingt?

Je hoort geen stilte
die luider snikt
dan legers meeldraden
– ze vechten voor wat licht –

schrijf met glazen woorden
de scherven op hun dode bloemenmond.

de tijd eet geld met hopen
en af en toe
zich rond.

 

Moedervlek

Soms is het kind een wimper in je oog
of noem het maar
een vleselijk schandaal
een slak of een worm je durft het
niet zeggen
de deur staat open

Je schrijft een naam op zijn buik
een landschap met honderd gebaren
want je bent sprakeloos
als vaders met open oren
en naakt als een zeehond
die rilt in zijn huid

Waar komt het buurmeisje vandaan
dat met hoofdletters spreekt
ik zou haar cacao willen geven
en een moestuin met mussen bijvoorbeeld

Je denkt: het is een prins
met wollen wangen
en jurkjes uit valenciennekant
misschien had het geen vader
en opa, dat moet je noteren
al jarenlang weg

dus
zwijg je maar
over zijn oortjes
die lieflijk als zwemvliezen zijn
nagels die je nooit hebt geknipt

toch is het geboren met gembergeel
de moedervlek

 

 
Jo Gisekin (Gent, 14 mei 1942)

 

De Oostenrijkse schrijver, essayist en uitgever Karl-Markus Gauß werd geboren op 14 mei 1954 in Salzburg. Zie ook alle tags voor Karl-Markus Gauß op dit blog.

Uit: Der Alltag der Welt

„Vor jeder der zahllosen Türen blieb ich stehen, auf der Suche nach dem Zimmer mit der Nummer Abt. VII, 1.21, in dem ich mit meiner Unterschrift genehmigen würde, was notfalls auch gegen meinen Willen erzwungen werden könnte, dass nämlich die Oberleitung des städtischen Busses, der durch meine Straße fährt, eine neue Verankerung in der Fassade unseres Wohnhauses erhalte, direkt neben unserem Küchenfenster im zweiten Stock. Kein Mensch war zu sehen, offenbar war der Amtsverkehr mit und ohne Oberleitung erloschen, fast schon, dass ich die Sehnsucht verspürte, einer der Inspektoren oder Adjunkten von früher, wie längst keine mehr existieren, würde aus seinem Zimmer stürmen, mich anherrschen und mit dem mündlichen Bescheid, dass ich schon wieder die Frist übersehen habe, mein Anliegen gebührenpflichtig einzureichen, von der Schwelle scheuchen. Mit der eilfertigen Beflissenheit, mit der ich immer alles richtig zu machen versuche und die alles in allem das ist, was ich in meinem Leben seit jeher falsch mache, schlich ich über den Gang und bemühte mich, so leise wie möglich aufzutreten und einzuatmen. In der vollkommenen Ämterstille aber fehlte etwas, das es vor den zwanzig Jahren, als ich das letzte Mal hier gewesen war, noch gegeben hatte. Erst auf dem Nachhauseweg fiel mir ein, was es war: das Klappern der Schreibmaschinen. Damals hatte es aus allen Zimmern geklappert, selbst durch geschlossene Türen und dicke Wände, die sonst jedes Lebenszeichen verschluckten, war es zu hören gewesen, und dieses Klappern war monoton, aber nicht gleichmäßig und nicht eintönig, denn es kannte Takte, in denen es sich beschleunigte, und Pausen, in denen es abrupt stockte, und je schneller es voranging, umso höher schien die Tonlage zu werden, während die von ungelenker Hand nur sporadisch gesetzten Anschläge bedeutungsschwer tief klangen.Wer damals einen Behördengang zu erledigen hatte, ging wie durch eine vormittägliche Musikschule, in deren Übungsräumen die Schüler an Ersatzklavieren klappernd immer dieselben Etüden spielten. Die Schreibmaschine ist aus den Büros verschwunden, und der Zeitschrift, die ich herausgebe, schicken nur mehr zwei Mitarbeiter ihre Texte nicht als elektronische Dateien, sondern auf dem Postweg als Typoskripte zu, die mit Schreibmaschine verfertigt wurden und die sie mit etlichen handschriftlichen Korrekturen versehen. Größere Passagen korrigieren sie mithilfe jenes weißen Plättchens, das man zwischen Papier und Farbband fixieren musste, damit man die falschen Buchstaben und fehlerhaften Worte wieder entfernen konnte, und ich muss Hermann Schreiber und Hansjörg Graf, die beiden neunzigjährigen Münchener aus Österreich, einmal fragen, woher sie diese Plättchen noch beziehen oder ob sie seinerzeit einfach so viele Tipp-Ex im Voraus gekauft haben, dass es für ihr Leben und viele tausend Manuskriptseiten reichen mag.“

 


Karl-Markus Gauß (Salzburg, 14 mei 1954)

 

De Duitse schrijfster Gaby Hauptmann werd geboren op 14 mei 1957 in Trossingen. Zie ook alle tags voor Gaby Hauptmann op dit blog.

Uit: Plötzlich Millionärin – nichts wie weg!

„Ich hätte auf meine Vorahnung hören sollen. Wieso habe ich das nicht getan? Ich habe sie beiseite gewischt. Aber hinterher ist man immer schlauer – wer weiß das nicht!
Jetzt sitze ich auf diesem Flughafen, mitten in Afrika, und schüttle nur noch den Kopf: über mich, über das Schicksal, überhaupt darüber, dass die Dinge nie so sind, wie sie scheinen.
Wenn man zu einem Zeitpunkt, da einem das Wasser bis zum Hals steht, im Lotto gewinnt, dann wendet sich doch alles zum Guten. Glaubt man. Ja, eigentlich sollte man das glauben.
Gleichzeitig beginnen aber die Dinge um einen herum, ein dynamisches Eigenleben zu entwickeln. Denn eines ist sicher: Kaum hast du Geld, kommt die Gier der anderen. Und ich habe es nicht bemerkt.
Aber jetzt stecke ich mittendrin und habe Entscheidungen zu treffen, von denen ich vor Kurzem nicht einmal geträumt hätte. Wozu auch. Ich hatte ja kein Geld und war deshalb uninteressant für die meisten Menschen. Jetzt habe ich Geld, und einiges hat sich geändert. Für manche Menschen bin ich jetzt interessant. Sehr interessant.
Vor allem für meine eigene Familie.
Immerhin habe ich nun Zeit zum Nachdenken, denn ich habe meinen Weiterflug verpasst und bin gestrandet. Nachts in Nairobi. Und Hunderte von Fluggästen mit mir, weil unser Flugzeug von Johannesburg Verspätung hatte und der Anschluss nach Bangkok pünktlich war – also weg. Folglich sind wir nun alle hier, hier in Nairobi. Und stehen alle in einer langen Schlange vor einem einzigen Schalter, denn alle müssen übernachten. Das bedeutet, raus aus dem Flughafen. Aber bevor man Kenia betreten darf, braucht man ein Transit-Visa-Tagesticket. Die gelben Formulare sind angesichts der Menge an Menschen aber ausgegangen. Die weißen Formulare sind die falschen. So stehen nun alle in der Schlange und warten. Es sind noch zwei weitere Schalter besetzt: Dort aber steht niemand an, denn zwei Schilder »First Class« und »Diplomaten« zeigen uns, dass wir eben nur einfache Economics sind. Ein Herr mit Aktentasche probiert es trotzdem und wird von einer gähnenden Beamtin zurück in die lange Schlange geschickt.“

 


Gaby Hauptmann (Trossingen, 14 mei 1957)
Cover

 

De Noorse dichter, schrijver en journalist Tor Jonsson werd geboren op 14 mei 1916 in Lom, Oppland. Zie ook alle tags voor Tor Jonsson op dit blog.

 

I am sorrow and joy

Shape me not anew with shadow.
I wish to be the one I became.
I am sorrow in white clothing,
I am joy dressed in black.

Shape me not anew with joy.
I became who I wished to be:
Ruler of an unknown kingdom,
Slave in my own time.

 

 
Tor Jonsson (14 mei 1916 – 14 januari 1951)

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Michael Basse geboren op 14 april 1957 in Bad-Salzuflen / Nordrhein-Westfalen. Zie ook alle tags voor Michael Basse op dit blog.

Uit: Ein einziges lyrisches Missverständnis

„Doch damit sind die Parallelen nahezu erschöpft. Während Borchardt in Lucca mit Vorliebe königliche Hoheiten empfing, avancierte Rapallo unter Pound zum internationalen Treff für Musiker und Komponisten (von Igor Strawinsky bis George Antheil), und Dichter (von W. B. Yeats bis T. S. Eliot). Während Borchardt, der zu Beginn des Ersten Weltkriegs noch vom “Untergang des alten autonomen Europas und seiner kulturellen Übernahme durch das deutsche Imperium” träumte, auch danach noch an der deutschen Mission festhielt und einen aggressiven Chamberlain-Hitler-Pakt gegen Franco favorisierte, schwor Pound – vom ersten Weltkrieg gründlich desillusioniert – allen imperialistischen Visionen ab, mutierte zum Kriegsgegner und Internationalisten und schrieb seinen “Mauberly”-Zyklus. Hitler hielt er von Anfang an für einen “epileptischen Hinterwäldler”, während ihm der Duce – wie vielen italophilen Ausländern – der einzige Garant für ein kulturell fortschrittliches Europa zu sein schien. Mit anderen Worten: während Pound selbst noch als angeklagter “Hochverräter” seinen republikanischen Überzeugungen treu blieb und den Faschismus in seiner italienischen Spielart nur insoweit goutiert hatte, als er die res publica “fortschrittlicher” (und das hieß für ihn “gemeinnütziger und friedlicher”) organisierte als der wild gewordene Kapitalismus, der zu Weltkrieg und Börsenkrach geführt hatte, huldigte Borchardt unverdrossen einem untergegangenen deutschen Wilhelminismus samt seinen imperialen Ansprüchen. Borchardts überstrapazierter Leitbegriff hieß nicht “Republik” sondern “deutsche Nation”, und zwar eine, die im Zweifelsfall über alles ging (also auch über Leichen).”

 

 
Michael Basse (Bad-Salzuflen, 14 april 1957)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 14e mei ook mijn blog van 14 mei 2018 en eveneens mijn blog van 14 mei 2017 deel 2.

Tor Jonsson

De Noorse dichter, schrijver en journalist Tor Jonsson werd geboren op 14 mei 1916 in Lom, Oppland. Jonsson leefde in grote armoede met een zieke moeder die bijna hulpeloos was. Zijn vader had ook geen gemakkelijk leven en stierf vroeg. Noodgedwongen moest Jonsson als boerderijknecht en tuinman werken en later als drukker. De poëzie van Jonsson werd sterk beïnvloed door deze jongere jaren. Hij bezocht in 1939-40 de tuinbouwschool (Valle videregående skole) in Lena in Østre Toten. In de periode 1945-47 werkte hij als journalist bij Dølenes Blad, later bij Dølabladet (Otta) en als redacteur bij Hallingdølen. Al als kind had Jonsson van lezen genoten en als tiener schreef hij zijn eerste gedichten. Zijn klasgenoten vergeleken hem daarom met Olav Aukrust, een bekende dichter van Lom, door wie zijn vroege werken inderdaad werden beïnvloed. Jonsson’s oudste nog resterende werk is een hymne aan zijn lerares uit 1931. Vanaf 1932 publiceerde hij korte verhalen in kranten. Hiervoor gebruikte hij de naam Jonsson in plaats van zijn geboortenaam Johnsen. In 1937 stelde hij een poëziebundel samen, maar vond geen uitgever. In de jaren 1943-1948 schreef hij verschillende bundels poëzie die werden gepubliceerd als “Mogning i mørkret”, “Berg ved blått vatn” en “Jarnnetter”. Na de dood van zijn moeder in juni 1950, verhuisde Jonsson naar Oslo. Jonsson was niet gelukkig in Oslo, hoewel hij een succesvol schrijver was en geen financiële zorgen meer had.. In 1950 werd zijn verzameling artikelen, “Nesler, gepubliceerd”, het jaar daarop gevolgd door “Siste Stikk”. In die tijd werd hij ook zwaar verliefd op de journaliste Ruth Alvesen, maar het was niet wederzijds. Jonsson voelde zich eenzaam en werd depressief, gebruikte alcohol en slikte pillen In 1951 pleegde hij op 34-jarige leeftijd zelfmoord.

Then rise up in me, loneness

 Then rise up in me, loneness,
storm my earth-life’s last entrenchment
and spill my wasting-dream of human bliss.
You chasm-dizzy earth,
be other world than this
tell all your secrets
in this transluscent dawn where light abounds
in this brief hour before death’s mighty day
when loneness’ voices call me back again
to birth anew and from some other ground.

Now all my loneness storms towards its limit.
My life-dream had no day-clear faith to fuse it
and therefore I no longer own the earth –
Life, though, I know I’ll never, never lose it –

 

Vertaald door John Irons

 

Le Verbe

A quoi sert de chanter
comme la rivière dans le désert ?
A quoi sert de remonter
les horloges pour les morts ?

A quoi sert de bâtir
toute la beauté du monde
quand le Verbe doit céder
face à la faim et aux épées ?

C’est ce que nous nous demandons étonnés
aux heures d’abattement
Mais cette pensée nous revient :
un mot est un miracle.

Oubliés les grands de ce monde
et tout ce qu’ils accomplirent.
Mais la vie est éternité.
Et éternel est le verbe.

 

Vertaald door Pierre Grouix

 
Tor Jonsson (14 mei 1916 – 14 januari 1951)