Ida Gerhardt, Jo Gisekin, Karl-Markus Gauß, Gaby Hauptmann, Tor Jonsson, Michael Basse, Dolce far niente

 

Dolce far niente

 

 
La Mélancolique door Jules Pascin, 1909

 

Kwade dagen

Ga niet naar anderen als dat leed u slaat
dat een mens kromt, of als een wig u splijt;
ga niet naar anderen: raak uw kracht niet kwijt,
die harde kern, waarmee u het bestaat.
En houd uw huis in stand, gelijk altijd.

Ga niet naar anderen: hun blik verraadt
weigering, te beseffen wat er is.
Straks woedt hún onrust om in uw gemis.
Mijd hun bedisselen, hun ergernis
dat ge u blijkbaar niét gezeggen laat.

Zoek het bij een goede vriend, u toegewijd,
één die u niets verwijt, niets vraagt, niets raadt,
maar u verdraagt met uw beschreid gelaat.
Die, zelf zwijgzaam, u kent voor wie ge zijt
en merkt dat het, nog bevend, berg-op gaat.

 

 
Ida Gerhardt (11 mei 1905 – 15 augustus 1997)
Gorinchem, de geboorteplaats van Ida Gerhardt

 

De Vlaamse dichteres Jo Gisekin werd geboren in Gent op 14 mei 1942. Zie ook alle tags voor Jo Gisekin op dit blog.

 

De nacht is veel te groen

De nacht is veel te groen
om krekels van het
blauw te onderscheiden

waar is het licht
dat leeggezogen weiden
uit hun stramme schaduw dwingt?

Je hoort geen stilte
die luider snikt
dan legers meeldraden
– ze vechten voor wat licht –

schrijf met glazen woorden
de scherven op hun dode bloemenmond.

de tijd eet geld met hopen
en af en toe
zich rond.

 

Moedervlek

Soms is het kind een wimper in je oog
of noem het maar
een vleselijk schandaal
een slak of een worm je durft het
niet zeggen
de deur staat open

Je schrijft een naam op zijn buik
een landschap met honderd gebaren
want je bent sprakeloos
als vaders met open oren
en naakt als een zeehond
die rilt in zijn huid

Waar komt het buurmeisje vandaan
dat met hoofdletters spreekt
ik zou haar cacao willen geven
en een moestuin met mussen bijvoorbeeld

Je denkt: het is een prins
met wollen wangen
en jurkjes uit valenciennekant
misschien had het geen vader
en opa, dat moet je noteren
al jarenlang weg

dus
zwijg je maar
over zijn oortjes
die lieflijk als zwemvliezen zijn
nagels die je nooit hebt geknipt

toch is het geboren met gembergeel
de moedervlek

 

 
Jo Gisekin (Gent, 14 mei 1942)

 

De Oostenrijkse schrijver, essayist en uitgever Karl-Markus Gauß werd geboren op 14 mei 1954 in Salzburg. Zie ook alle tags voor Karl-Markus Gauß op dit blog.

Uit: Der Alltag der Welt

„Vor jeder der zahllosen Türen blieb ich stehen, auf der Suche nach dem Zimmer mit der Nummer Abt. VII, 1.21, in dem ich mit meiner Unterschrift genehmigen würde, was notfalls auch gegen meinen Willen erzwungen werden könnte, dass nämlich die Oberleitung des städtischen Busses, der durch meine Straße fährt, eine neue Verankerung in der Fassade unseres Wohnhauses erhalte, direkt neben unserem Küchenfenster im zweiten Stock. Kein Mensch war zu sehen, offenbar war der Amtsverkehr mit und ohne Oberleitung erloschen, fast schon, dass ich die Sehnsucht verspürte, einer der Inspektoren oder Adjunkten von früher, wie längst keine mehr existieren, würde aus seinem Zimmer stürmen, mich anherrschen und mit dem mündlichen Bescheid, dass ich schon wieder die Frist übersehen habe, mein Anliegen gebührenpflichtig einzureichen, von der Schwelle scheuchen. Mit der eilfertigen Beflissenheit, mit der ich immer alles richtig zu machen versuche und die alles in allem das ist, was ich in meinem Leben seit jeher falsch mache, schlich ich über den Gang und bemühte mich, so leise wie möglich aufzutreten und einzuatmen. In der vollkommenen Ämterstille aber fehlte etwas, das es vor den zwanzig Jahren, als ich das letzte Mal hier gewesen war, noch gegeben hatte. Erst auf dem Nachhauseweg fiel mir ein, was es war: das Klappern der Schreibmaschinen. Damals hatte es aus allen Zimmern geklappert, selbst durch geschlossene Türen und dicke Wände, die sonst jedes Lebenszeichen verschluckten, war es zu hören gewesen, und dieses Klappern war monoton, aber nicht gleichmäßig und nicht eintönig, denn es kannte Takte, in denen es sich beschleunigte, und Pausen, in denen es abrupt stockte, und je schneller es voranging, umso höher schien die Tonlage zu werden, während die von ungelenker Hand nur sporadisch gesetzten Anschläge bedeutungsschwer tief klangen.Wer damals einen Behördengang zu erledigen hatte, ging wie durch eine vormittägliche Musikschule, in deren Übungsräumen die Schüler an Ersatzklavieren klappernd immer dieselben Etüden spielten. Die Schreibmaschine ist aus den Büros verschwunden, und der Zeitschrift, die ich herausgebe, schicken nur mehr zwei Mitarbeiter ihre Texte nicht als elektronische Dateien, sondern auf dem Postweg als Typoskripte zu, die mit Schreibmaschine verfertigt wurden und die sie mit etlichen handschriftlichen Korrekturen versehen. Größere Passagen korrigieren sie mithilfe jenes weißen Plättchens, das man zwischen Papier und Farbband fixieren musste, damit man die falschen Buchstaben und fehlerhaften Worte wieder entfernen konnte, und ich muss Hermann Schreiber und Hansjörg Graf, die beiden neunzigjährigen Münchener aus Österreich, einmal fragen, woher sie diese Plättchen noch beziehen oder ob sie seinerzeit einfach so viele Tipp-Ex im Voraus gekauft haben, dass es für ihr Leben und viele tausend Manuskriptseiten reichen mag.“

 


Karl-Markus Gauß (Salzburg, 14 mei 1954)

 

De Duitse schrijfster Gaby Hauptmann werd geboren op 14 mei 1957 in Trossingen. Zie ook alle tags voor Gaby Hauptmann op dit blog.

Uit: Plötzlich Millionärin – nichts wie weg!

„Ich hätte auf meine Vorahnung hören sollen. Wieso habe ich das nicht getan? Ich habe sie beiseite gewischt. Aber hinterher ist man immer schlauer – wer weiß das nicht!
Jetzt sitze ich auf diesem Flughafen, mitten in Afrika, und schüttle nur noch den Kopf: über mich, über das Schicksal, überhaupt darüber, dass die Dinge nie so sind, wie sie scheinen.
Wenn man zu einem Zeitpunkt, da einem das Wasser bis zum Hals steht, im Lotto gewinnt, dann wendet sich doch alles zum Guten. Glaubt man. Ja, eigentlich sollte man das glauben.
Gleichzeitig beginnen aber die Dinge um einen herum, ein dynamisches Eigenleben zu entwickeln. Denn eines ist sicher: Kaum hast du Geld, kommt die Gier der anderen. Und ich habe es nicht bemerkt.
Aber jetzt stecke ich mittendrin und habe Entscheidungen zu treffen, von denen ich vor Kurzem nicht einmal geträumt hätte. Wozu auch. Ich hatte ja kein Geld und war deshalb uninteressant für die meisten Menschen. Jetzt habe ich Geld, und einiges hat sich geändert. Für manche Menschen bin ich jetzt interessant. Sehr interessant.
Vor allem für meine eigene Familie.
Immerhin habe ich nun Zeit zum Nachdenken, denn ich habe meinen Weiterflug verpasst und bin gestrandet. Nachts in Nairobi. Und Hunderte von Fluggästen mit mir, weil unser Flugzeug von Johannesburg Verspätung hatte und der Anschluss nach Bangkok pünktlich war – also weg. Folglich sind wir nun alle hier, hier in Nairobi. Und stehen alle in einer langen Schlange vor einem einzigen Schalter, denn alle müssen übernachten. Das bedeutet, raus aus dem Flughafen. Aber bevor man Kenia betreten darf, braucht man ein Transit-Visa-Tagesticket. Die gelben Formulare sind angesichts der Menge an Menschen aber ausgegangen. Die weißen Formulare sind die falschen. So stehen nun alle in der Schlange und warten. Es sind noch zwei weitere Schalter besetzt: Dort aber steht niemand an, denn zwei Schilder »First Class« und »Diplomaten« zeigen uns, dass wir eben nur einfache Economics sind. Ein Herr mit Aktentasche probiert es trotzdem und wird von einer gähnenden Beamtin zurück in die lange Schlange geschickt.“

 


Gaby Hauptmann (Trossingen, 14 mei 1957)
Cover

 

De Noorse dichter, schrijver en journalist Tor Jonsson werd geboren op 14 mei 1916 in Lom, Oppland. Zie ook alle tags voor Tor Jonsson op dit blog.

 

I am sorrow and joy

Shape me not anew with shadow.
I wish to be the one I became.
I am sorrow in white clothing,
I am joy dressed in black.

Shape me not anew with joy.
I became who I wished to be:
Ruler of an unknown kingdom,
Slave in my own time.

 

 
Tor Jonsson (14 mei 1916 – 14 januari 1951)

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Michael Basse geboren op 14 april 1957 in Bad-Salzuflen / Nordrhein-Westfalen. Zie ook alle tags voor Michael Basse op dit blog.

Uit: Ein einziges lyrisches Missverständnis

„Doch damit sind die Parallelen nahezu erschöpft. Während Borchardt in Lucca mit Vorliebe königliche Hoheiten empfing, avancierte Rapallo unter Pound zum internationalen Treff für Musiker und Komponisten (von Igor Strawinsky bis George Antheil), und Dichter (von W. B. Yeats bis T. S. Eliot). Während Borchardt, der zu Beginn des Ersten Weltkriegs noch vom “Untergang des alten autonomen Europas und seiner kulturellen Übernahme durch das deutsche Imperium” träumte, auch danach noch an der deutschen Mission festhielt und einen aggressiven Chamberlain-Hitler-Pakt gegen Franco favorisierte, schwor Pound – vom ersten Weltkrieg gründlich desillusioniert – allen imperialistischen Visionen ab, mutierte zum Kriegsgegner und Internationalisten und schrieb seinen “Mauberly”-Zyklus. Hitler hielt er von Anfang an für einen “epileptischen Hinterwäldler”, während ihm der Duce – wie vielen italophilen Ausländern – der einzige Garant für ein kulturell fortschrittliches Europa zu sein schien. Mit anderen Worten: während Pound selbst noch als angeklagter “Hochverräter” seinen republikanischen Überzeugungen treu blieb und den Faschismus in seiner italienischen Spielart nur insoweit goutiert hatte, als er die res publica “fortschrittlicher” (und das hieß für ihn “gemeinnütziger und friedlicher”) organisierte als der wild gewordene Kapitalismus, der zu Weltkrieg und Börsenkrach geführt hatte, huldigte Borchardt unverdrossen einem untergegangenen deutschen Wilhelminismus samt seinen imperialen Ansprüchen. Borchardts überstrapazierter Leitbegriff hieß nicht “Republik” sondern “deutsche Nation”, und zwar eine, die im Zweifelsfall über alles ging (also auch über Leichen).”

 

 
Michael Basse (Bad-Salzuflen, 14 april 1957)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 14e mei ook mijn blog van 14 mei 2018 en eveneens mijn blog van 14 mei 2017 deel 2.

Michael Basse

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Michael Basse geboren op 14 april 1957 in Bad-Salzuflen / Nordrhein-Westfalen. Hij studeerde filosofie, psychologie en germanistiek in Regensburg en München, waarhij sinds 1984 woont. Sinds 1993 is hij werkzaam bij de redactie cultuurkritiek van de Bayerische Rundfunk. Hij schreef talrijke radioessays en schrijversportretten. Daarnaast vertaalde hij gedichten van o.a.  Blaga Dimitrova, Ljubomir Nikolov, Boiko Lambovski (Bulgaars), Anise Koltz, Jean Portante (Frans) und John F. Deane (Engels). Bad-Salzuflen / Nordrhein-Westfalen. Zie ook alle tags voor Michael Basse op dit blog.

Uit: Ein einziges lyrisches Missverständnis

“Die Stoßrichtung ist alles andere als avantgardistisch. Und das gilt sowohl für die Sprachauffassung wie für den ideologisch-politischen Überbau. Der Vergleich mit Pound bietet sich hier geradezu an, zumal es in der Vita beider überraschende Parallelen gibt. Für beide ist die Poesie sprachlich auf den Hund gekommen. Während Borchardt die naturalistischen und neoromantischen Strömungen ebenso auf den Geist gehen wie der sich andeutende Expressionismus und später die neue Sachlichkeit, gegen die er einen hohen Ton restituieren will, der sich an klassischen Epochen vom Mittelalter bis zur Goethezeit messen lassen kann, wettert Pound gegen die gekünstelt anämische Stimmungs- und Gefühlsdichtung Londoner Salons, deren dekorativer Schwulst von sprachlicher Impotenz zeuge. Beiden geht es um ein fundamental anderes Verhältnis zur Sprache, eigentlich um ihre Wiederbelebung. Ernsthafte Auseinandersetzung mit Traditionen, echte Bildung und philologische Kenntnisse sind dabei selbstverständliche Voraussetzung, wenn nicht blind ins Blaue hinein gedichtet werden soll. Für Borchardt hatte sich Deutsch als Literatursprache geschichtlich verabschiedet; für den Wahleuropäer Pound, der sich je nach Lage englisch, französisch, italienisch und mitunter auch deutsch ausdrückte, hatte sich das Italienische als Literatursprache seit Dante und Cavalcanti – mit Ausnahme Leopardis – kaum weiterentwickelt. Beide übersetzten aus dem Italienischen, wurden aus Bewunderung für Mussolini auf der Oberfläche Faschisten, machten dem Duce ihre Aufwartung. Beide hofften auf eine kulturelle Erneuerung aus dem Geiste des Archipelagos. Beider Domizile – Lucca und Rapallo – lagen Luftlinie gerade mal 100 Kilometer entfernt.“


Michael Basse (Bad-Salzuflen, 14 april 1957)

Marguerite Yourcenar, Lutz Seiler, Ulf Stolterfoht, Péter Gárdos, Gwen Harwood, H. J. Friedericy, Gerald Bisinger, Udo Kawasser, Michael Basse

De Belgisch-Amerikaanse, Franstalige schrijfster Marguerite Yourcenar werd geboren in Brussel op 8 juni 1903. Zie ook alle tags voor Marguerite Yourcenar op dit blog.

Uit: Memoirs of Hadrian (Vertaald door Grace Frick, in samenwerking met de schrijfster)

“When I consider my life, I am appalled to find it a shapeless mass. A hero’s existence, such as is described to us, is simple; it goes straight to the mark, like an arrow. Most men like to reduce their lives to a formula, whether in boast or lament, but almost always in recrimination; their memories oblingingly construct for them a clear and comprehensible past. My life has contours less firm. As is commonly the case, it is what I have not been which defines me, perhaps, most aptly: a good soldier, but not a great warrior; a lover of art, but not the artist which Nero thought himself to be at his death; capable of crime, but not laden with it. I have come to think that great men are characterized precisely by the extreme position which they take, and that their heroism consists in holding to that extremity throughout their lives. They are our poles, or our antipodes. I have occupied each of the extremes in turn, but have not kept to any one of them; life has always drawn me away. And nevertheless neither can I boast, like some plowman or worthy carter, of a middle-of-the-road existence.
The landscape of my days appears to be composed, like mountainous regions, of varied materials heaped up pell-mell. There I see my nature, itself composite, made up of equal parts of instinct and training. Here and there protrude the granite peaks of the inevitable, but all about is rubble from the landslips of chance. I strive to retrace my life to find in it some plan, following a vein of lead, or of gold, or the course of some subterranean stream, but such devices are only tricks of perspective in the memory. From time to time, in an encounter or an omen, or in a particular series of happenings, I think that I recognize the working of fate, but too many paths lead nowhere at all, and too many sums add up to nothing. To be sure, I perceive in this diversity and disorder the presence of a person; but his form seems nearly always to be shaped by the pressure of circumstances; his features are blurred, like a face reflected in water. I am not of those who say that their actions bear no resemblance to them. Indeed, actions must do so, since they alone give my measure, and are the sole means of engraving me upon the memory of men, or even upon my own memory (and since perhaps the very possibility of continuing to express and modify oneself by action may constitute the real difference between the state of the living and of the dead). But there is between me and these acts which compose me an indefinable hiatus, and the proof of this separation is that I feel constantly the necessity of weighing and explaining what I do, and of giving account of it to myself. In such an evaluation certain works of short duration are surely negligible; yet occupations which have extended over a whole lifetime signify just as little. For example, it seems to me as I write this hardly important to have been emperor.”

 

 
Marguerite Yourcenar (8 juni 1903 – 17 december 1987)
Hadrianus en Antinous, sculptuur van Malcolm Lidbury voor het LGBT History & Art Project Cornwall UK, 2016

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Marguerite Yourcenar, Lutz Seiler, Ulf Stolterfoht, Péter Gárdos, Gwen Harwood, H. J. Friedericy, Udo Kawasser, Michael Basse

De Belgisch-Amerikaanse, Franstalige schrijfster Marguerite Yourcenar werd geboren in Brussel op 8 juni 1903. Zie ook alle tags voor Marguerite Yourcenar op dit blog.

Uit: Memoirs of Hadrian (Vertaald door Grace Frick, in samenwerking met de schrijfster)

“Almost everything that we know about anyone else is at second hand. If by chance a man does confess, he pleads his own cause and his apology is made in advance. If we are observing him, then he is not alone. They have reproached me for liking to read the police reports of Rome, but I learn from them, all the time, matter for amazement; whether friends or suspects, familiars or persons unknown, these people astound me; and their follies serve as excuse for mine. Nor do I tire of comparing the clothed and the unclothed man. But these reports, so artlessly detailed, add to my store of documents without aiding me in the least to render a final verdict. That this magistrate of austere appearance may have committed a crime in no way permits me to know him better. I am henceforth in the presence of two phenomena instead of one, the outer aspect of the magistrate and his crime.
As to self-observation, I make it a rule, if only to come to terms with that individual with whom I must live up to my last day, but an intimacy of nearly sixty years’ standing leaves still many chances for error. When I seek deep within me for knowledge of myself what I find is obscure, internal, unformulated, and as secret as any complicity. A more impersonal approach yields informations as cool and detached as the theories which I could develop on the science of numbers: I employ what intelligence I have to look from above and afar upon my life, which accordingly becomes the life of another. But these two procedures for gaining knowledge are difficult, and require, the one, a descent into oneself, the other, a departure from self. Out of inertia I tend, like everyone else, to substitute for such methods those of mere habit, thus conceiving of my life partly as the public sees it, with judgments readymade, that is to say poorly made, like a set pattern to which an unskillful tailor laboriously fits the cloth which we bring him. All this is equipment of unequal value; the tools are more or less dulled; but I have no others: it is with them that I must fashion for myself as well as may be some conception of my destiny as man.”

 
Marguerite Yourcenar (8 juni 1903 – 17 december 1987)
Hadrianus en Antinous, standbeeld in Florence

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Marguerite Yourcenar, Ulf Stolterfoht, Gwen Harwood, Gerald Bisinger, Udo Kawasser, Levin Westermann, Sina Klein, Michael Basse

De Belgisch-Amerikaanse, Franstalige schrijfster Marguerite Yourcenar werd geboren in Brussel op 8 juni 1903. Zie ook alle tags voor Marguerite Yourcenar op dit blog.

Uit: Memoirs of Hadrian (Vertaald door Grace Frick, in samenwerking met de schrijfster)

Little by little this letter, begun in order to tell you of the progress of my illness, has become the diversion of a man who no longer has the energy necessary for continued application to affairs of state; it has become, in fact, the written meditation of a sick man who holds audience with his memories. I propose now to do more than this: I have formed a project for telling you about my life. To be sure, last year I composed an official summary of my career, to which my secretary Phlegon gave his name. I told as few lies therein as possible; regard for public interest and decency nevertheless forced me to modify certain facts. The truth which I intend to set forth here is not particularly scandalous, or is so only to the degree that any truth creates a scandal. I do not expect your seventeen years to understand anything of it. I desire, all the same, to instruct you and to shock you as well. Your tutors, whom I have chosen myself, have given you this severe education, well supervised and too much protected, perhaps; from it I hope that eventually great benefit will accrue both to you and to the State. I offer you here, in guise of corrective, a recital stripped of preconceived ideas and of mere abstract principles; it is drawn wholly from the experience of one man, who is myself. I am trusting to this examination of facts to give me some definition of myself, and to judge myself, perhaps, or at the very least to know myself better before I die. Like everyone else I have at my disposal only three means of evaluating human existence: the study of self, which is the most difficult and most dangerous method, but also the most fruitful; the observation of our fellowmen, who usually arrange to hide their secrets from us, or to make us believe that they have secrets; and books, with the particular errors of perspective to which they inevitably give rise.I have read nearly everything that our historians and poets have written, and even our story-tellers, although the latter are considered frivolous; and to such reading I owe perhaps more instruction than I have gathered in the somewhat varied situations of my own life. The written word has taught me to listen to the human voice, much as the great unchanging statues have taught me to appreciate bodily motions. On the other hand, but more slowly, life has thrown light for me on the meaning of books.

Marguerite Yourcenar (8 juni 1903 – 17 december 1987)
Stanbeeld bij de Villa Adriana, Tivoli

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De Belgisch-Amerikaanse, Franstalige schrijfster Marguerite Yourcenar werd geboren in Brussel op 8 juni 1903. Zie ook alle tags voor Marguerite Yourcenar op dit blog.

Uit:Het hermetisch zwart (Vertaald door Jenny Tuin)

“Sinds bijna een eeuw bediende hij zich van zijn geest als van een wig om naar beste vermogen de kieren te verbreden van de muur die ons aan alle kanten insluit. De scheuren werden wijder, of liever gezegd het leek of de muur vanzelf zijn vastheid verloor, zonder evenwel zijn ondoorzichtigheid prijs te geven, alsof het een muur van rook was in plaats van een muur van steen. De voorwerpen speelden niet langer hun rol van nuttige accessoires. Zoals een matras zijn vulsel, lieten ze hun substantie ontsnappen. Een woud vulde de kamer. Dat krukje, afgemeten naar de afstand die het zitvlak van een zittend mens van de grond scheidt, die tafel die dient om aan te schrijven of te eten, die deur die een hoeveelheid lucht, door wanden ingesloten, verbindt met een aangrenzende hoeveelheid lucht, verloren deze hun door een timmerman gegeven redenen van bestaan, om niet anders meer te zijn dan stammen of takken, gestroopt gelijk de Bartholomeusfiguren van kerkschilderingen, beladen met spookachtige bladeren en onzichtbare vogels, nog kreunend onder sinds lang bedaarde stormen, en met hier en daar een druppel gestold sap die de schaaf erop had achtergelaten. Die deken en die oude kleren aan een spijker tegen de muur wasemden de geur van volvet, melk en bloed uit. Die schoenen die naast het bed gaapten hadden meebewogen met de adem van een os, liggend in een weiland, en een uitgebloed varken krijste in het vet waarmee de schoenlapper ze had ingesmeerd. De gewelddadige dood was overal, net als in een slagerij of op een galgenveld. Een geslachte gans schreeuwde in de pen die gebruikt zou worden om op oude lompen gedachten neer te schrijven die men waardig achtte te blijven voortbestaan. Alles was iets anders: dat hemd dat de zusters Bernardijnen voor hem wasten was een vlasakker, blauwer dan de hemel, en ook een bos vezels, te weken gelegd op de bodem van een vaart.”

Marguerite Yourcenar (8 juni 1903 – 17 december 1987)

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Ulf Stolterfoht werd geboren op 8 juni 1963 in Stuttgart. Zie ook alle tags voor Ulf Stolterfoht op dit blog.

muttersprache 1968/1:
freund-feind-kennung

nach jahren zähsten rum-modulns wehte im vorigen
gedicht so etwas wie ein lüftchen – ein reichlich
laues allerdings. inzwischen wissen andre mehr. man
munkelt seien reingefleischte (blutjunges urgestein

darunter) vereinzelt sogar bestarbeiter – gleichwohl
geneigt nennwert mit -leistung zu verwechseln. so
ändert sich zunächst nicht viel / das ausspiel zeigt
sich relativ stabil: zentnerschwerer ästhet gegen die

pflegeleichten pfundskerls – sie wolln so schreiben wie
sie sind! ER darf – sie nicht! macht davon auch gebrauch.
baut erstmals eine klammer auf (einschluß egal. hier teil
fürs ganze seine wahl: wo “faktisch fetisch” bildlich

trifft packt “bildhaft fetisch” faktisch zu. räumt leicht
umnachtet ein: es könnte eine andre sein. sie schließt des-
ungeachtet von allein) auf diesmal folgenschweren prall:
lumpenelite gegen erstarktes deutungsproletariat. bei

drucklegung ergebnis offen. leiser verdacht erweist sich
schnell als ausgemacht: das projektil im anflug auf das ziel.
hieße auf kunst nach anschuß hoffen. umsonst! das letzte
wort “discorporate” (… legt nah den körper zu verlassen)

Ulf Stolterfoht (Stuttgart, 8 juni 1963)

 

De Australische dichteres en librettiste Gwen Harwood werd geboren op 8 juni 1920 in Taringa, Queensland. Zie ook alle tags voor Gwen Harwood op dit blog.

The Glass Jar
To Vivian Smith

A child one summer’s evening soaked
a glass jar in the reeling sun
hoping to keep, when day was done
and all the sun’s disciples cloaked
in dream and darkness from his passion fled,
this host, this pulse of light beside his bed.

Wrapped in a scarf his monstrance stood
ready to bless, to exorcize
monsters that whispering would rise
nightly from the intricate wood
that ringed his bed, to light with total power
the holy commonplace of field and flower.

He slept. His sidelong violence summoned
fiends whose mosaic vision saw
his heart entire. Pincer and claw,
trident and vampire fang, envenomed
with his most secret hate, reached and came near
to pierce him in the thicket of his fear.

He woke, recalled his jar of light,
and trembling reached one hand to grope
the mantling scarf away. Then hope
fell headlong from its eagle height.
Through the dark house he ran, sobbing his loss,
to the last clearing that he dared not cross:

the bedroom where his comforter
lay in his rival’s fast embrace
and faithless would not turn her face
from the gross violence done to her.
Love’s proud executants played from a score
no child could read or realize. Once more

to bed, and to worse dreams he went.
A ring of skeletons compelled
his steps with theirs. His father held
fiddle and bow, and scraped assent
to the malignant ballet. The child dreamed
this dance perpetual, and waking screamed

fresh morning to his window-sill.
As ravening birds began their song
the resurrected sun, whose long
triumph through flower-brushed fields would fill
night’s gulfs and hungers, came to wink and laugh
in a glass jar beside a crumpled scarf.

So the loved other is held
for mortal comfort, and taken,
and the spirit’s light dispelled
as it falls from its dream to the deep
to harrow heart’s prison so heart may waken
to peace in the paradise of sleep.

Gwen Harwood (8 juni 1920 – 5 december 1995)

 

De Oostenrijkse dichter en vertaler Gerald Bisinger werd geboren op 8 juni 1936 in Wenen. Zie ook alle tags voor Gerald Bisinger op dit blog.

 Eine Sonnenbrille

Geschlossen ist noch immer oder schon
wieder das Roland-Café über ein Jahr
lang war in Bratislava ich nicht sitz
auf dem Hauptplatz der Altstadt dennoch
heute trink Rotwein im Freien vor diesem
Café Maximilian das ich bisher nicht kann-
te habe Ansichtskarten verfaßt versuche
jetzt das Gedicht hier zu schreiben nicht
ersatzlos ist geblieben das Roland-Café
so vermisse ichs nicht rauche DALILA
EXTRA LIGHTS im Schatten weder schwitz-
end noch fröstelnd in leidlich bewegter
Luft notier ich Erleben von Gegenwart
erstmals in Bratislava in diesem Jahr 98
hab ich so nebenbei eine Sonnenbrille
sehr preisgünstig gekauft
†

Gerald Bisinger (8 juni 1936 – 22 februari 1999)

 

Onafhankelijk van geboortedata:

De Oostenrijkse dichter, vertaler, danser en choreograaf Udo Kawasser werd geboren in 1965 in Vorarlberg. Zie ook alle tags voor Udo Kawasser op dit blog.

am monte fusco
für familie corcione

ein scirocco seit letzter nacht
in meinem kopf und rüttelnder falke
eine art dampfküche oder in böen prasselnde
sahara zwischen orangen feigen zitronen
bäume geschmetterte fragezeichen
jener rotkehlchengesang aus einem anderen november
auf chios die feuchte hundeschnauze
im gesicht hast du schon
die ersten mandarinen ihren geruch

an den fingern
mit der schlafmangel an den schläfen
schon aufgestanden dieser anfälligkeit für wind
gedichte luftfracht aus südlichen breiten
ein raubtieratem hat mir die hefte
vom dach geweht die linien der küste
gelöscht aber vielleicht
hat auch die insel zu driften
begonnen das schwindende kap
von misenum monte
di procida

Udo Kawasser (Vorarlberg, 1965)

 

 
De Duitse dichter Levin Westermann werd in 1980 in Meerbusch, Nordrhein-Westfalen, geboren. Zie ook alle tags voor Levin Westermann op dit blog.

vor den toren der stadtlag das land
mit den wellen aus gras und den wäldern aus baum.
da wohnen die mörder, sagten die alten,
doch wir lachten sie aus und zogen davon,
in kleidern aus federn und wind.
wir kamen zurück mit moos auf den händen
und honig im haar, die alten jedoch
lagen stumm in den stuben, sie waren ganz kalt
und aus stein.
†

Udo Kawasser (Vorarlberg, 1965)

 

De Duitse dichteres Sina Klein werd geboren in 1983 in Düsseldorf. Zie ook alle tags voor Sina Klein op dit blog.

ophelia phlegmatisch

liegt es an der mondtablette,
halbe, volle – monatstakte –
ihrerstatt statistin einer nacht ?

halten tage die gestalt steril ?
– still, halt still für chirurgie:
wir fischen sie aus ihrem bett …

formaldehyd-getränkte sie,
ist hell von allen ethanolen,
watte innen, hüllen laken

schnitt / ein tisch – ma belle – skalpelle …
akt seziert zurück sich bis auf szene,
bis auf alles sehnen – dort wo’s klafft –
schläft hamlet
†

Sina Klein (Düsseldorf, 1983)

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Michael Basse werd geboren in 1957 in Bad-Salzuflen / Nordrhein-Westfalen. Zie ook alle tags voor Michael Basse op dit blog.

Gestreift

Etwas
hat mich
mann ohne leier
gestreift

vielleicht war es der schein
(der vorschein der nachschein
der schöne schein der scheißschein
der augenblick das augengift
und wie sie damit verfahren)

ich nahm es nicht an
es nahm mich nicht an

etwas
ohne namen ohne gesicht
hat mich
mann ohne zaumzeug
gestreift

Michael Basse (Bad-Salzuflen, 1957)

Udo Kawasser, Levin Westermann, Sina Klein, Michael Basse

Onafhankelijk van geboortedata:

De Oostenrijkse dichter, vertaler, danser en choreograaf Udo Kawasser werd geboren in 1965 in Vorarlberg. Hij woont in Wenen. Kawasser groeide op in Lauterach aan de Bodensee en studeerde Duits, Frans en Spaans filologie in Innsbruck en Wenen. Hij werkt als een hedendaagse danser en choreograaf. Hij publiceerde poëzie, proza ​​en essays in kranten, tijdschriften en bloemlezingen in Oostenrijk, Duitsland, Zwitserland, België, Argentinië, Mexico en Cuba. In 2009 bezocht hij het Vijfde Internationale Poetry Festival in Granada, Nicaragua. Kawasser vertaalde Spaanstalige literatuur in het Duits en werkte in het verleden samen met de Cubaanse auteur Carlos A. Aguilera. Hij vertaalde voor diverse literaire tijdschriften Cubaanse, Chileense en Nicaraguaanse poëzie.

hier und dort (kubanische elegie)

auf dem atemgrund zwischen den
zeilen bist du gefügt in die eigene form

sanft noch in wiederholter aussicht
auf keinen tag längst kam kein licht

strahl mehr über die türschwelle
der morgen stieg über den balkon

in ein anderes zimmer und die fische
schweigen deine augen die nichts

mehr halten wollen italien ein fernes
verbrauchtes land welche wörter

die nicht in vorhersehbare sätze
münden während wir am eingang

lehnen mit verschränkten blicken
vielleicht ein bezahltes flüstern umgeht

im haus das dich auf deinen fleck
im bröckelnden rahmen bannt

Udo Kawasser (Vorarlberg, 1965)

 

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Marguerite Yourcenar, Ulf Stolterfoht, Gwen Harwood, Gerald Bisinger, Andre Rudolph, Levin Westermann, Sina Klein, Michael Basse

De Belgisch-Amerikaanse, Franstalige schrijfster Marguerite Yourcenar werd geboren in Brussel op 8 juni 1903. Zie ook mijn blog van 8 juni 2008 en ook mijn blog van 8 juni 2007 en ook mijn blog van 6 april 2006 en ook mijn blog van 8 juni 2009.

Uit: Mémoires d’Hadrien

La méditation de la mort n’apprend pas à mourir; elle ne rend pas la sortie plus facile, mais la facilité n’est plus ce que je recherche. Petite figure boudeuse et volontaire, ton sacrifice n’aura pas enrichi ma vie, mais ma mort. Son approche rétablit entre nous une sorte d’étroite complicité: les vivants qui m’entourent, les serviteurs dévoués, parfois importuns, ne sauront jamais à quel point le monde ne nous intéresse plus. Je pense avec dégoût aux noirs symboles des tombes égyptiennes: le sec scarabée, la momie rigide, la grenouille des parturitions éternelles. À en croire les prêtres, je t’ai laissé à cet endroit où les éléments d’un être se déchirent comme un vêtement usé sur lequel on tire, à ce carrefour sinistre entre ce qui existe éternellement, ce qui fut, et ce qui sera. Il se peut après tout que ces gens-là aient raison, et que la mort soit faite de la même matière fuyante et confuse que la vie. Mais toutes les théories de l’immortalité m’inspirent de la méfiance; le système des rétributions et des peines laisse froid un juge averti de la difficulté de juger. D’autre part, il m’arrive aussi de trouver trop simple la solution contraire, le néant propre, le vide creux où sonne le rire d’Épicure. J’observe ma fin: cette série d’expérimentations faites sur moi-même continue la longue étude commencée dans la clinique de Satyrus. Jusqu’à présent, les modifications sont aussi extérieures que celles que le temps et les intempéries font subir à un monument dont ils n’altèrent ni la matière, ni l’architecture: je crois parfois apercevoir et toucher à travers les crevasses le soubassement indestructible, le tuf éternel. À première vue, l’enfant robuste des jardins d’Espagne, l’officier ambitieux rentrant sous sa tente en secouant de ses épaules des flocons de neige semblent aussi anéantis que je le serai quand j’aurai passé par le bûcher; mais ils sont là; j’en suis inséparable. L’homme qui hurlait sur la poitrine d’un mort continue à gémir dans un coin de moi-même, en dépit du calme plus ou moins qu’humain auquel je participe déjà; le voyageur enfermé dans le malade à jamais sédentaire s’intéresse à la mort parce qu’elle représente un départ. Cette force qui fut moi semble encore capable d’instrumenter plusieurs autres vies, de soulever des mondes. Si quelques siècles venaient par miracle s’ajouter au peu de jours qui me restent, je referais les mêmes Olympes et les mêmes Enfers. Une pareille constatation est un excellent argument en faveur de l’utilité de la mort, mais elle m’inspire en même temps des doutes à sa totale efficacité.”

MargueriteYourcenar
Marguerite Yourcenar (8 juni 1903 – 17 december 1987)
Portret door Nicole Lavallée

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Ulf Stolterfoht werd geboren op 8 juni 1963 in Stuttgart. Zie ook mijn blog van 8 juni 2009.

doch klamen jahre des fants

doch klamen jahre des fants. in dolsten
kletter in biel. anrainer immer die
mang: probalk-fahrung mitten gezaust.
lebso. tegel. veitsdienst. nachts denk-

lich bei doc (paar für wien darwesen /
war glut). hangüber tieft schriftig holz
zu litauen. scholz zwar him krim. ja
der rar staturen knabe nixt balder ab.

es klam. klemmen mußte. kaum ioden als
schmalztopf der base: mangel. sprei-
ten gelenke: die fittich. trocksauer.
nagen der zeigenen pfote. den schweiß

gesalzt. die wunde wackelt. hand hinein.
was knauserst bist tu fistel du es. doch
klamen gebannte des krauts übern schlern.
kaschmir den triefen unseelen das ohr.

 

das punktuelle zünden der welt

das punktuelle zünden der welt «hängt alles
wie an lunten» / brennt dementsprechend ab:
beziehung sprengmeister zu detonat bei soge-
nanntem bombenwetter sollt ihr den dichter

kennenlernen / die ganze wucht des bergschuhs
fühlen: er setzt statt spürest merkest. du denk-
bar vag surrogat – kaum schwund! ach sprache /
das gefühl im mund: lyrik jahrelang mit einem

unaufgeräumten kulturbeutel verwechselt zu haben.
schlägt ein wie eine jambe: schwulst pop und neue
sachlichkeit – ganz sacht hat es gekracht. wo jetzt
im saal die lücke klafft saß vormals was wie

hörerschaft. tatsächlich aber dürfte dieses hei-
sere wegkauen der sätze nur einer eingeschwornen
klientel ans herz gewachsen sein. selbst die war
nicht zu halten. dann also auf autismus schalten.

ich ist wieder wer – das urgemütliche drüsen-
idyll. wo etwas anders ausgedrückt: allein das
ungeschriebne glückt / sogar das abgetriebne
schmückt. zufrieden lehnt man sich zurück. welt

findet zwischen ohren statt. der rest sei: schweigen
schmunzeln schädel öffnen um so – von jeder andern
pflicht befreit – synapsenzuwachs zu betrachten.
dann küß die hand und glückhaftes umnachten

UlfStolterfoht

Ulf Stolterfoht (Stuttgart, 8 juni 1963)

 

De Australische dichteres en librettiste Gwen Harwood werd geboren op 8 juni 1920 in Taringa, Queensland. Zie ook mijn blog van 8 juni 2009.

Anniversary

So the light falls, and so it fell
on branched leaved with flocking birds.
Loght stole a citys weight to swell
the coloured lofe of stone. Your words
hung weightless in my ear: Remember me.

All words except those words were drowned
in the fresh babbling rush of spring.
In summer’s dream-filled light one sound
echoed through all the whispering
galleries of green: Remember me.

Rods of light point home the flocking
starlings to wintry trees, and turn
stone into golden ochre, locking
the orbit of my pain. I learn
the weight of light and stone. Remember me.

Harwood

Gwen Harwood (8 juni 1920 –  5 december 1995)

 

De Oostenrijkse dichter en vertaler Gerald Bisinger werd geboren op 8 juni 1936 in Wenen. Zie ook mijn blog van 8 juni 2006 en ook mijn blog van 8 juni 2007 en ook mijn blog van 8 juni 2008 en ook mijn blog van 8 juni 2009.

Jetzt etwas zu sagen

In einem Gasthausvorgarten sitz
ich an der Vorgartenstraße ein
wenig sonnenbestrahlt soeben hab
einen Blick ich auf die Donau ge-
worfen in der Ferne auch auf den
Leopoldsberg was will ich heute
am Ersten des Mai was nicht hab
schon ich geschrieben ich aß Pa-
latschinken mit Marmelade (sie aus
Marillen) gut bin ich ausgeschissen
und genieße den Zustand trink Rot-
wein trink Sodawasser von Oregano
den Geruch in der Nase und mehr
noch von Knoblauch schreib ich an
diesem Gedicht verspüre den Wunsch
nicht donauabwärts demnächst zu
verreisen altere so vor mich hin
und habe niemand jetzt etwas zu sagen

bi
Gerald Bisinger (8 juni 1936 – 22 februari 1999)

 

Onafhankelijk van geboortedata:

De Duitse dichter Andre Rudolph werd geboren in Warschau in 1975 en groeide op in Leipzig. Zie ook mijn blog van 8 juni 2009.

sonne über platons haus, wo es
lange still ist, bis eine von den hohlen

nachmittagsstunden plötzlich auf-
platzt. sonne, wie nektar. kinder

kommen. kinder, duftende, wie
eine frisch verbundene wunde. die

papas tasche tragen (stolz).
kinder aus messing, die klinken.

kaum schriftverkehr. platon legt
das ganze haus mit fliesen aus. stille

in den fugen um papas sätze.
kein schatten erhebt sich. kinder

wie lampen, in eine probefassung
geschraubt. sie leuchten
platons nächte

rudolph

Andre Rudolph (Warschau, 1975)

 

De Duitse dichter Levin Westermann werd in 1980 in Meerbusch, Nordrhein-Westfalen, geboren. Hij studeerde filosofie en sociologie in Frankfurt am Main. Sinds 2009 studeert hij aan het Zwitserse Literatur­institut in Biel/Bienne. Hij publiceerde in diverse tijdschriften.

wie ein fresko, das vom rand her eitert,
sagst du. drei mal drei entsprechungen entfernt,
auf dem grund des sees. wir schalten um auf kiemenatmung.
somnambulismus from this point forward. zunehmender druck,
bei abnehmender sicht. die welt wird immer kleinerkleiner.
das schroffe antlitz eines quastenflossers, hängende gärten,
triefend vor nass. stille, oder: die abwesenheit von lauten,
sagst du.

westermann

Levin Westermann (Meerbusch, 1980)

 

De Duitse dichteres Sina Klein werd geboren in 1983 in Düsseldorf. In dezelfde plaats studeert zij sinds 2003 romanistiek, anglistiek, germanistiek en vertaalwetenschappen. Sinds 2006 is zij werkzaam op het gebied van de Franse taalwetenschap.

Der Kaffee ist definierbar

Sonne schlitzt mir ihren Gruß in die Pupille,
lichte Krallen treffen mich verschmitzt
auf der Caféterrasse – sitze ich,
dämmernd im Aufgang, alleine-still.

Ich rühre mit zwei baren Fingern
in der braunen Brühe rum: Kaffee,
kalt ist mir, von innen bin ich schnee-
erfüllt und grau noch von der letzten Dunkelheit.

Lieder kippe ich aus Zuckerkorn
in meine soupe à la tristesse.
Am Sumpf aus allen Farben
nippe ich und bade lippenlang
am lauen Ufer dieser Tasse.

Muss lächeln: bin ein schiefer Ton
in einem Zwischenraumkonzert,
kein Paukenschlag, nur fehlplatziert,
nur definiert in Abgrenzung zu Passendem –
Kaffee, sehr bitter an diesem Mittagmorgen:

im Zenit jetzt brüllt das Sonnentier mit mir
ein Ensemble aus garen Paraphonien.

sinaklein

Sina Klein (Düsseldorf, 1983)

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Michael Basse werd geboren in 1957 in Bad-Salzuflen / Nordrhein-Westfalen. Hij studeerde filosofie, psychologie en germanistiek in Regensburg en München, waarhij sinds 1984 woont. Sinds 1993 is hij werkzaam bij de redactie cultuurkritiek van de Bayerische Rundfunk. Hij schreef talrijke radioessays en schrijversportretten. Daarnaast vertaalde hij gedichten van o.a.  Blaga Dimitrova, Ljubomir Nikolov, Boiko Lambovski (Bulgaars), Anise Koltz, Jean Portante (Frans) und John F. Deane (Engels)

Körperexzesse

Dumm über körperexzesse zu schreiben
dafür gibts pasolinifilme
dafür gibt es fassbinderfilme
unsre körper bleiben tabu

andre stellen sie aus
muskeln glatzen waschbrettbäuche
meist labile drüsenfunktionen
immer prekärere bulletins

die wundmale nehmen zu
auf allen kanälen in jedem format
wer sie nicht zeigt wird nicht geheilt
geht zu wie auf nem beichtebasar

wir sehen nicht hin
wir hören nicht zu
wir stellen nicht aus
unsre körper bleiben tabu

Basse

Michael Basse (Bad-Salzuflen, 1957)