De Vlaamse dichter, schrijver en kunstschilder Louis Paul Boon werd geboren in Aalst op 15 maart 1912. Zie ook mijn blog van 15 maart 2007 en ook mijn blog van 15 maart 2008 en ook mijn blog van 15 maart 2009.
Uit: My Little War (Vertaald door Paul Vincent)
“I knew Van den Abeele was lying there with his shoulder torn open, but I still didn’t look, I turned to the lieutenant of the 9th, who was standing there on the little cobbled road, arms open wide, railing at them: saligauds, boches! As if they could hear him on the other side of the Albert Canal. There was plenty of other noise anyway. Right next to us someone was emptying the belt of his machine gun, he was sitting on a chair he’d brought from the dairy and who knows maybe it all just looked like the
national shooting range to him. Except for the dive-bombers, that is. And except that we were dying of thirst. Bah, said the radio operator, it’s all down to fate, if it’s your turn to die, you die.
What’s-his-name replied that more people were dying here in one goddamn hour than over the course of ten years back in his village. Whereupon the radio operator shrugged his shoulders and started explaining to me that it was OUR FATE, no one died in your village because it was their fate to come and die here.
And What’s-his-name was about to reply when those fucking Stukas came screaming and rat-tat-tatting down on us again, it was unbearable. The two from the field hospital cursed and said that they couldn’t be in every damn place at once. I’m bleeding myself, said the fattest of the two. No, it was unbearable, especially with those senseless orders. Get some more ammunition, said the lieutenant and there was no more ammunition to get, it had blown sky high half an hour ago. And try to bring
me back a loaf of bread, Louis, he said. Yes, he’d joined us as a simple corporal out of basic training and every year when we had to go back to camp for more drilling he was a little higher in rank and he looked down on us a little more arrogantly, but when he was in trouble he’d still say Louis in that old friendly way. A loaf of bread, as though he didn’t know that the field kitchen had gone the way of the ammunition. But we went anyway, if we could get away from that dike for a bit we couldn’t hear them over there shouting VORWÄRTS so loud. I looked at What’s-his-name to ask if he was coming too and at that very moment the radio operator passed the long-awaited message to the lieutenant: every man for himself. We started smashing everything up with axes like lunatics, the machine-gunner even made matchwood of his chair, and we tried to retreat along the cobbled road but it was already under fire. Bryske, who counted to 3 and then ran across as fast as he could, fell head over heels on the other side. So we had to go straight through the dairy and What’s-his-name smashed the window open with the butt of his rifle, and there was a glass bowl behind it that rolled over.“
Louis Paul Boon (15 maart 1912 – 10 mei 1979)
De Nigeriaanse dichter en romanschrijver Ben Okri werd geboren op 15 maart 1959 in Minna, Nigeria. Zie ook mijn blog van 15 maart 2007 en ook mijn blog van 15 maart 2008 en ook mijn blog van 15 maart 2009.
And If You Should Leave Me
And if you should leave me
I would say that the ghost
Of Cassandra
Has passed through
My eyes
I would say that the stars
In their malice
Merely light up the sky
To stretch my torment
And that the waves crash
On the shores
To bring salt-stings on
My face:
For you re-connect me with
All the lights of the sky
And the salt of the waves
And the myths in the air.
And with your passing
The evening would become too dark To dream in
And the morning Too bright.
The Awakening Age
O ye who travel the meridian line,
May the vision of a new world within you shine.
May eyes that have lived with poverty’s rage,
See through to the glory of the awakening age.
For we are all richly linked in hope,
Woven in history, like a mountain rope.
Together we can ascend to a new height,
Guided by our heart’s clearest light.
When perceptions are changed there’s much to gain,
A flowering of truth instead of pain.
There’s more to a people than their poverty;
There’s their work, wisdom, and creativity.
Along the line may our lives rhyme,
To make a loving harvest of space and time.
Ben Okri (Minna, 15 maart 1959)
De Servische schrijver David Albahari werd op 15 maart 1948 geboren in Pec in Sevie. Zie ook mijn blog van 15 maart 2007 en ook mijn blog van 15 maart 2008 en ook mijn blog van 15 maart 2009.
Uit: Ludwig (Vertaald door Mirjana en Klaus Wittmann)
“Ich kann mich nicht erinnern, wann ich Ludwig zum letzten Mal gesehen habe und frage mich, warum mir diese weit zurückliegenden Begebenheiten überhaupt in den Sinn kommen, denn sie sind völlig nutzlos, sie verursachen nur Kopfschmerzen oder Sodbrennen, und beides kann ich nicht gebrauchen. Mir genügt es zu wissen, dass Ludwig, obwohl er jünger ist, wesentlich älter aussieht als ich. Er sah eigentlich schon immer älter aus, schon damals, als wir uns in den Redaktionen verschiedener literarischer Zeitschriften in Belgrad begegneten, am häufigsten in der Redaktion von Knjiz’evna rec’, jenem stickigen Verschlag, der eher einer Rumpelkammer als einer Redaktion glich, und in dem es doppelt so viele Raucher wie Nichtraucher gab. Deshalb hielt ich mich immer im ersten Raum auf, wo die Rechnungsabteilung untergebracht war und wo Kaffee gekocht wurde, und unterhielt mich mit anderen Schriftstellern im Türrahmen stehend, was allerdings nicht viel half, weil ich, wenn ich nach Hause kam, dennoch entsetzlich nach Tabak stank. Dort, in der winzigen Redaktion begegnete ich Ludwig zum ersten Mal, nachdem wir uns lange vorher im Hof der Philosophischen Fakultät kennen gelernt hatten. Er hatte damals schon sechs, vielleicht sogar sieben Bücher veröffentlicht, ich erst zwei, die beide bei kleinen Verlagen erschienen und von der Literaturkritik fast unbemerkt geblieben waren. Das störte mich nicht: ich schrieb für mich, nicht für die anderen, das Schweigen der Kritik wertete ich als Lob, aber ebenfalls als Lob empfand ich die überraschende Erklärung, die Ludwig in dieser Rumpelkammer-Redaktion abgab, er habe meine beiden Bücher gelesen.“
David Albahari (Pec, 15 maart 1948)
De Duitse schrijver, tekenaar en karikaturist Gerhard Seyfried werd geboren op 15 maart 1948 in München. Zie ook mijn blog van 15 maart 2009.
Uit: Herero
„Carl Ettmann glättet mit der linken Hand das Blatt und zieht mit der Rechten die Leselampe näher heran, bis ihr Licht genau auf die Mitte der Landkarte fällt. Das Papier zeigt einen warmen Gelbton, wie sonnenbeschienener Sand. Ein wirres Geflecht feiner schwarzer Linien überzieht die Karte, ein morsches, löcheriges Fischernetz mit zu großen Maschen, das sind die Verkehrswege, Straßen oder Pfade. Von der Küste her windet sich ein kräftigerer Strich ins Binnenland und markiert die einzige Eisenbahnstrecke. Blaßblau gefärbte Adern stellen die Flüsse dar. Von ihnen wiederum verzweigen sich nach allen Seiten feine und feinste Äste und tasten sich durch unzählige Täler und Schluchten in die mit zarter Schraffur in hellbraun markierten Berge und Hochflächen vor.
Carl Ettmann ist nicht nur Kartenzeichner, sondern auch Kartenliebhaber, ein ‘Gourmet des Cartes, wie es ein Kollege einmal ausgedrückt hat. Das Bild des dargestellten Geländes entsteht ganz plastisch vor seinem geistigen Auge – so wie ihm Handlung, Charaktere oder Umgebung aus den Buchstaben einer Novelle erwachsen. Höhenlinien, Schraffuren oder Farbtöne formen sich für ihn zu Hängen, Hügeln, Tälern und Schluchten. Aus den Signaturen der Bodenbewachsung und aus den Vegetationszeichen wachsen ihm Wälder, Buschgruppen, Sümpfe und Steppe, Weideland und Karst, gangbares und unwegsames Gelände.
Ettmann zieht ein zweites Blatt aus der Mappe, faltet es auf und legt es über das erste. In der rechten oberen Ecke steht: Otawi. Das Kartenwerk besteht aus insgesamt acht Blättern und einer Übersicht, denn Deutsch-Südwestafrika ist groß, viel größer als das deutsche Reich.
Auf dieser Karte ist das Geflecht der Verkehrslinien und das Geäder der Flüsse viel dünner, kaum besiedeltes, karges Steppenland hat er hier vor Augen un
d er sieht den Wassermangel, ahnt die Hitze und den Staub. Auf der rechten Seite ist fast ein ganzes Viertel völlig weiß gebheben, entweder Wüste oder Terra incognita, vermutlich beides. Mitten in das weiße Nichts gedruckt steht das Wort O m a h e k e, darunter kleiner und in Klammern: Sandfeld.
Gerhard Seyfried (München, 15 maart 1948)
De Duitse dichter en schrijver Kurt Drawert werd geboren op 15 maart 1956 in Henningsdorf. Zie ook mijn blog van 15 maart 2007 en ook mijn blog van 15 maart 2009.
Andere Arbeiter, ein anderer Herbst
Unverständlich und klar
liegen in ihrer Geschichte
die Dinge begraben.
Alles hat seinen Anfang
und seinen Krebs –
eine Empfindung von gestern
zur Stunde. Die Frau
und ihre gealterte Katze,
in deren Körper die Zeit
sich bewegt, zählen die Schnitte
auf der Platte des Tisches
den Tagebuchseiten
hinzu. Im Hintergrund
das bekannte Geräusch
der Fabrik. Andere Arbeiter,
sagt man, ein anderer Herbst,
wie es im Buch steht
und vorauszusehen war.
Mit Heine
Dies Land, von dem die Rede geht,
es war einst nur in Mauern groß,
dies Land, von Lüge zugeweht,
ich glaubte schon, ich wär es los.
Ich glaubte schon, es wär entschieden,
daß wer nur geht, auch gut vergißt.
Doch war nun auch ein Ort gemieden,
der tief ins Fleisch gedrungen ist.
Als fremder Brief mit sieben Siegeln
ist mir im Herzen fern das Land.
Doch hinter allen starken Riegeln
ist mir sein Name eingebrannt.
Kurt Drawert (Henningsdorf, 15 maart 1956)
Zie voor nog meer schrijvers van de 15e maart ook mijn vorige blog van vandaag.