Conrad Ferdinand Meyer, Han Resink, Gertrud von Le Fort, François Mauriac

De Zwitserse dichter en schrijver Conrad Ferdinand Meyer werd geboren in Zürich op 11 oktober 1825. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Conrad Ferdinand Meyer op dit blog.

 

 

Das Heiligtum

 

Waldnacht. Urmächtge Eichen, unter die

Des Blitzes greller Strahl geleuchtet nie!

Dämmernde Wölbung, Ast in Ast verwebt

Von keines Vogels Lustgeschrei belebt!

Ein brütend Schweigen, nie vom Sturm gestört,

Ein heilig Dunkel, das dem Gott gehört

Darin, umblinkt von Schädel und Gebein

Sich ungewiss erhebt ein Opferstein …

Es rauscht. Es raschelt. Schritte durch den Wald!

Das kurze römische Kommando schallt.

Geleucht von Helmen! Eine Kriegerschar!

Vorauf ein Gallier und ein Legionar:

“Die Stämme können dienen. Beil in Schwung!

Cäsar braucht Widder zur Belagerung!”

Erbleichend spricht der Gallier ein Gebet

Den Römer selbst ergreift die Majestät

Des Orts, doch hebt gehorchend er die Axt –

Der Gallier flüstert: “Weisst du, was du wagst?

Die Stämme – diese Riesen – sind gefeit,

Hier wohnt ein mächtger Gott seit alter Zeit

In dessen Nähe nur der Priester tritt,

Ein totenblasses Opfer schleppt er mit.

Versehrtest nur ein Blatt du freventlich

Stracks kehrte sich die Waffe wider dich!” …

Die heilgen Eichen drohen Baum an Baum

Die Römer lauschen bang und atmen kaum,

Schwer, schwerer wird der Hand des Beiles Wucht

Und ihr entsinkts. Sie stürzen auf die Flucht.

“Steht!” und sie stehn. Denn es ist Cäsars Ruf

Der ihre Seelen sich zu Willen schuf!

Er ist bei seiner Schar. Er deutet hin

Auf eine Eiche. Sie umschlingen ihn,

Sie decken ihn wie im Gedräng der Schlacht,

Sie flehn. Er ringt. Er hat sich losgemacht,

Er schreitet vor. Sie folgen. Er ergreift

Ein Beil, hebts, führt den Schlag, der saust und pfeift …

Sank er verwundet von dem frevlen Beil? Er

lächelt: “Schauet Kinder, ich bin heil.

Erstaunen! Jubel! Hohngelächter! Spott!

Soldatenwitz: “Verendet hat der Gott!”

Die Rinde fliegt! Des Stammes Stärke kracht!

Vom Laub zu dunklerm Laube flieht die Nacht.

Die Beile tun ihr Werk. Die Wölbung bricht,

Und Riesentrümmer überströmt das Licht.

 

 

 

Die Felswand

 

Feindselig, wildzerrissen steigt die Felswand.

Das Auge schrickt zurück. Dann irrt es unstät

Daran herum. Bang sucht es, wo es hafte.

Dort! über einem Abgrund schwebt ein Brücklein

Wie Spinnweb. Höher um die scharfe Kante

Sind Stapfen eingehaun, ein Wegesbruchstück!

Fast oben ragt ein Tor mit blauer Füllung:

Dort klimmt ein Wanderer zu Licht und Höhe!

Das Aug verbindet Stiege, Stapfen, Stufen.

Es sucht. Es hat den ganzen Pfad gefunden,

Und gastlich, siehe, wird die steile Felswand.

 

 

 

Conrad Ferdinand Meyer(11 oktober 1825 – 28 november 1898)
Het Conrad Ferdinand Meyer huis in Kilchberg

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Daniel Falb

De Duitse dichter en schrijver Daniel Falb werd geboren op 11 oktober 1977 in Kassel. Falb deed in 1977 eindeamen gymnasium in Kassel en studeerde daarna in Berlijn onder meer filosofie, politieke wetenschappen en natuurkunde. Vervolgens deed hij vervangende dienstplicht aan het universitaire ziekenhuis in Marburg / Lahn (Psychiatrie). In 1998 werd hij voor het eerst actief in de literatuur en hij nam langdurig deel aan het schrijversforum “lauter niemand”, hield lezingen in en buiten Berlijn en publiceerde in tijdschriften en bloemlezingen. Daarnaast werkte met daklozen, als portier en als een telefonist. In 2003 debuteerde hij met “die räumung dieser parks”, gevolgd door BANCOR in 2009.

bei sonnenaufgang

fühlte ich mich schon wie ein wirt
                      und war vom paketdienst. auf dem weg zum empfänger
kein laufband auslassen, keine spuren, nur infekte, nur verschleiß.
                  mein tourette-syndrom hatte immer für mich kommuniziert,
 aber jetzt hielten die zeremonien.
                             der witz mit der bananenschale wurde substanziell,
 und um die form zu wahren, wiederholte ich ihn noch mal.
        ich fand den briefkasten nicht, oder vielmehr nur den briefkasten.
 diese büros waren leer, aber verwanzt, das waren stallungen,
                      die viren meiner nutztiere wie erspartes noch in der luft.

 

die messbare tiefe der organisation

die messbare tiefe der organisation, die uns animierte. den urmeter
prüfen. die häuser bestehen aus kuchen.

montagne sainte-victoire´s twenty four expiring versions per time
unit. beachte das frischedatum der umgebenden dinge.

die natur produziert fertiggerichte. durch öffentliche ämter mithin
geht das geerntete, geht das körpergewicht bekleidet hindurch.

wir lagen übereinander, in der generationszeit. auf mir befand sich
ein präsident und die endlose reihe seiner lebendigsten darsteller. 

sagt eine erbse zur andren. die nachschublinien sind über und über
mit wohngebieten bedeckt. rasen von bürgerbüros.

wenn strukturen auf die straße gehen, was ist dann die straße. und
das obst, am strauch sekundenlang optimal konserviert.

ich zahlte in der lebensmittelabteilung und bekam das geld am automaten zurück, das an den bäumen wächst. 

 
Daniel Falb (Kassel, 11 oktober 1977)

Nobelprijs voor Literatuur 2013 voor Alice Munro

Nobelprijs voor Literatuur 2013 voor Alice Munro

 

De Canadese schrijfster Alice Munro krijgt dit jaar de Nobelprijs voor Literatuur. Alice Munro werd geboren op 10 juli 1931 in Wingham, Ontario. Zie ook alle tags voor Alice Munro op dit blog.

 

Uit: Differently

 

“It was true. Maya had a lot of servants, for a modern woman, though they came at different times and did separate things and were nothing like an old-fashioned household staff. Even the food at her dinner parties, which seemed to show her own indifferent touch, had been prepared by someone else.
Usually, Maya was busy in the evenings. Georgia was just as glad, because she didn’t really want Maya coming into the store, asking for crazy titles that she had made up, making Georgia’s employment there a kind of joke. Georgia took the store seriously. She had a serious, secret liking for it that she could not explain. It was a long, narrow store with an old-fashioned funnelled entryway between two angled display windows. From her stool behind the desk Georgia was able to see the reflections in one window reflected in the other. This street was not one of those decked out to receive tourists. It was a wide east-west street filled in the early evening with a faintly yellow light, a light reflected off pale stucco buildings that were not very high, plain storefronts, nearly empty sidewalks. Georgia found this plainness liberating after the winding shady streets, the flowery yards and vine-framed windows of Oak Bay. Here the books could come into their own, as they never could in a more artful and enticing suburban bookshop. Straight long rows of paperbacks. (Most of the Penguins then still had their orange-and-white or blue-and-white covers, with no designs or pictures, just the unadorned, unexplained titles.) The store was a straight avenue of bounty, of plausible promises. Certain books that Georgia had never read, and probably never would read, were important to her, because of the stateliness or mystery of their titles.
In Praise of Folly. The Roots of Coincidence. The Flowering of New England. Ideas and Integrities.

Sometimes she got up and put the books in stricter order. The fiction was shelved alphabetically, by author, which was sensible but not very interesting. The history books, however, and the philosophy and psychology and other science books were arranged according to certain intricate and delightful rules — having to do with chronology and content — that Georgia grasped immediately and even elaborated on. She did not need to read much of a book to know about it. She got a sense of it easily, almost at once, as if by smell.”

 

 

Alice Munro (Wingham, 10 juli 1931)