Dolce far niente (Ludwig August Frankl-Hochwart), Richard Blanco, Tobias Amslinger

 

Dolce far niente

 

 sir-william-quiller-orchardson
Dolce far niente door Sir William Quiller Orchardson, 1872

 

Dolce far niente

Alller Sorgen leicht entbunden,
Hingestreckt im weichen Moose,
Fliehen ungezählt die Stunden,
Gleich den Düften einer Rose.

Glühende Orangen hängen
Sonnenmüd vom Baum herunter,
Vögel singen mit Gesängen
Eingeschlafne Lüftchen munter.

Faul sich dehmnd schlingt die Rebe
Sich von Stamme hin zu Stamme,
In dem grünenden Gewebe
Kocht des Weines süße Flamme.

Und in heißer Sonnenhelle
Liegt des Meeres blaue Fläche,
Ohne Rauschen, selbst die Welle
Träge ist sie zum Gespräche.

Bläulich war der Himmelsbogen
Und nun ist er roth geworden,
Wolken kommen angezogen
Mit gemalten, bunten Borden.

Und es treten goldne Sterne
Ueber mir in dunkle Räume, —
Alle Bilder, nah und ferne,
Sind sie wirklich, sind sie Träume?

 

 
Ludwig August Frankl-Hochwart (3 februari 1810 – 12 maart 1894)
Portret door Leopold Pollack, 19e eeuw

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