Dolce far niente, Franz Alfred Muth, Job Degenaar, Rudy Kousbroek, Huub Oosterhuis

Dolce far niente – Bij Allerheiligen

 

 
Allerheiligen 1 door Wassily Kandinsky, 1911

 

Allerheiligen

Selig, selig sind die Kindlein
Ohne Arg und Falsch, die reinen,
Selig Alle, die noch können
Kindlich jubeln, kindlich weinen,
Selig sind die Kinderherzen,
Ob die Erde auch voll Schmerzen!

Selig, selig alle Herzen
Arm und töricht vor der Erden,
Sie, die lieben Weh und Schmerzen,
Die sich freuen in Beschwerden;
Sel`ge Thorheit vor der Erden,
Ew`ge Weisheit wird dir werden.

Heil`ge Armut, die in Freuden
Alles für den Herrn gegeben,
O was reiche Seligkeiten
Werden dein im andern Leben!
Droben gibt es Edelsteine,
Diese Welt, sie hat ja keine.

Wer verfolgt, gehaßt auf Erden
Um der ew`gen Wahrheit willen,
Selig, selig wird er werden,
Gott wird schon die Tränen stillen.
Wie`s nicht ahnen mag die Erden,
Muß er selig, selig werden.

Alles wird der Herr vergelten,
Was wir litten, was wir stritten,
Seinen Duldern, seinen Helden
In des Himmels ew`gen Hütten:
Wie`s nicht ahnen kann die Erden,
Werden alle selig werden.

Und auch du mußt selig werden,
Ob im Kampfe, ob im Dulden;
Auf das Herz von dieser Erden,
Auf aus deiner Sünden Schulden!
Willst du hoffen, lieben, sehnen,
Selig, selig unter Tränen!

 
Franz Alfred Muth (13 juni 1839 – 3 november 1890)
Hadamar met slot. Franz Alfred Muth werd geboren in Hadamar.

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Szilárd Borbély

De Hongaarse dichter, schrijver, vertaler en letterkundige Szilárd József Borbély werd geboren op 1 november 1963 in Fehérgyarmat. Szilárd Borbély stamde uit een arme (half-joodse) familie, de grootvader van vaders kant kwam om in concentratiekamp Auschwitz. Hij is opgegroeid in een dorp en studeerde na zijn militaire dienst Hongaarse taal en literatuur aan de Lajos-Kossuth Universiteit in Debrecen. Hij werd in 1989 assistent aan de leerstoel Oude Hongaarse literatuur en was gespecialiseerd in de Hongaarse literatuur van de Barok en vroege 19e eeuw. In zijn studie “Een Vanitatum vanitas szövegvilágáról” (1995) onderzocht hij de poëzie van Ferenc Kölcsey. Hij promoveerde in 1998. In 1988 publiceerde hij zijn eerste gedicht “Adatok”. Borbély noemde Kafka, János Pilinszky, Miklós Mészöly, Péter Nádas en Péter Esterházy als referentiepunten van zijn poëtische werk. Borbély werkte als vertaler uit het Duits en Engels, o.a. werk van Rumjana Zacharieva, Monika Rinck, Hendrik Jackson, Robert Gernhardt en Durs Grünbein. Op het laatste bereidde hij een vertaling voor van “Europa erfindet die Zigeuner” van Klaus-Michael Bogdal, waarvoor hem een “Paul-Celan Fellowship” toegekend was. Borbély heeft tal van Hongaarse literaire prijzen ontvangen, waaronder de Tibor Déry-prijs, de József Attila-prijs en de Füst-Milánprijs. Bij een inbraak in het huis van zijn ouders, werd zijn moeder gedood, zijn vader werd ernstig gewond; Borbély verwerkte in “Halotti pompa” (2004) de gebeurtenissen poëtisch. Hij publiceerde in 2013 zijn eerste roman. Borbély leed aan depressies en pleegde zelfmoord op 19 februari 2014.

Im Körper zu leben

Im Laufe der Evolution menschlichen Verhaltens
wurde die Sprache zum Mittel der Isolation.
Denn parallel zur Welt der Gegenstände
kann sich das Bewußtsein die Dinge vorstellen

durch geistige Vergegenwärtigung. Wenn sie auf-
tauchen im Bewußtsein. Die Sprache ist die dritte Ebene
der Repräsentation. Mit ihrer Hilfe kann auch in einem
anderen Bewußtsein das Bild des Gegenstandes

vorgestellt werden. Auf dieser Stufe der Repräsentation
kann die Erfahrung der Metaphern durch das Gespräch
vermittelt werden. Und wenn sich die Liebenden des Nachts

treffen, berührt sich im Dunkeln ihr Geist.
Denn das Dasein verfügt über eine höhere
Dimension. Denn im Körper zu leben ist der Tod.

 

Letzte Dinge
Die Ewigkeit

Dunst quillt in der Winterlandschaft auf,
der leichte Rauch im Kesselhaus.
Am Berghang blendet im Sonnenschein
ein orthodoxer Friedhof wie der Stein,

der glühte, wie das geschmolzene Erz
im Feuer und im Kessel gärt.
So begann der Nachmittag zu fallen,
wie mancher Engel vor der Bahnhofshalle

wartete, den Kopf über die Pfütze gesenkt,
auf ein leichtes Mädchen, ein Gratisgetränk.
Indes in den Bezirken am äußersten Ring
die Zeit jetzt und für immer verging,

denn dort hielt man das Jüngste Gericht,
und es kämpfte dabei Christ gegen Christ.
Die Heiden hingegen tranken Cola light
in einer Kneipe namens Ewigkeit.

 

Vertaald door Heike Flemming

 
Szilárd Borbély (1 november 1963 – 19 februari 2014)