Nicodemus (Muus Jacobse)

Bij de vierde zondag van de vasten

 

 
Nicodemus door Jezus onderricht door Jacob Jordaens, c. 1625

 

Nicodemus

Meester, die ons van God gezondcn zijt
En ook de doden weer ten leven wekt,
Als straks de laatste dood mijn ogen dekt,
Zal ik dan leven in Uw eeuwigheid?

Want eeuwigheid is voor die het niet weet,
Het kind, maar die eens wist wordt oud en dort.
Wie die ten tweeden maal geboren wordt?
Wat bleef mij dan een droom van wat Gij deed? —

Dit is het woord van een die tot U kwam
Des nachts, maar die U niet verstond, en ging,
En U zag kruisigen — en die toen droef

Uw dode lichaam in zijn armen nam
En wikkelde in zijn herinnering
En in de geuren van zijn tuin begroef.

 

 
Muus Jacobse (13 september 1909 – 21 november 1972)
De Sint Janskerk in Hoorn op Terschelling. Muus Jacobse werd geboren in Hoorn.

 

Zie voor de schrijvers van de 11e maart ook mijn vorige twee blogs van vandaag.

 

Leena Lehtolainen, Karl Krolow, Daan de Ligt, Frans Vogel, Willem Claassen, Amal Karam, Max Hermens, Eva Meijer, Helena Hoogenkamp

De Finse schrijfster Leena Lehtolainen werd geboren op 11 maart 1964 in Vesanto. Zie ook alle tags voor Leena Lehtolainen op dit blog.

Uit: Schüsse im Schnee (Vertaald door Gabriele Schrey-Vasara)

„Einen halben Kilometer vor Loberga Gård funktionierte das Navigationsgerät plötzlich nicht mehr. Die Karte verschwand, stattdessen erschien auf dem Bildschirm der Text, die Route sei nicht zu finden. Da ich wusste, dass die Straße am Tor des Gutshofs endete, machte ich mir keine Sorgen, obwohl auch das Handy meldete, es habe kein Netz. Ich fuhr weiter, bis der Schnee, der sich in einer Lichtung auf der Straße angesammelt hatte, den Wagen ins Rutschen brachte. Im selben Moment zerbarst das Heckfenster. Außer Glassplittern hagelte noch etwas anderes ins Auto. Schrotkugeln.
Ich hielt an, schaltete den Warnblinker ein, zog meine Glock und stieg aus, um den Schaden zu begutachten. In der Scheibe war ein fünf Quadratzentimeter großes Loch, von dem drei Risse ausgingen. Ich holte die Werkzeugkiste aus dem Kofferraum und klebte Panzerband über das Loch und die Risse, war dabei aber ständig auf dem Sprung, mich auf den Boden zu werfen, sollten weitere Schüsse fallen. Die Scheinwerfer machten mich zu einem leichten Ziel.
«Kapierst du Arschloch, dass hier Menschen sind!», brüllte ich in den Wald, doch der Schnee und der Sturm verschluckten meine Stimme. Ich stieg wieder ein und inspizierte eine der Kugeln. Sie maß allem Anschein nach vier Millimeter. Nur mit Mühe unterdrückte ich den Impuls, Gas zu geben und möglichst schnell wegzufahren. Hatte man etwa absichtlich auf mich geschossen? Wollte mir jemand Angst einjagen, damit ich es nicht wagen würde, zum Gutshof Loberga zu fahren? Der Gedanke stachelte mich auf: So leicht ließ ich mich nicht einschüchtern.
Es war nicht das erste Mal, dass ich mit einer Waffe bedroht wurde. Daran konnte und durfte man sich nicht gewöhnen. Wenn mich tatsächlich jemand loswerden wollte, noch bevor ich mein Ziel erreicht hatte, musste die Aufgabe, die mich dort erwartete, enorm wichtig sein. Im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich.
Ich holte ein paarmal tief Luft und ließ den Motor an. Obwohl ich langsam fuhr, erreichte ich schon nach einer Minute das Tor des Gutshofs. Es war geschlossen, aber links entdeckte ich in Höhe des Seiten-fensters eine Klingel, darüber eine Überwachungskamera. Da das Autofenster zugefroren war, musste ich die Tür öffnen, um zu klingeln. Ein Wappen schmückte das Tor. Zwei gekreuzte Schwerter, darunter ein stilisierter Luchskopf. Das gleiche Wappen hatte auch auf dem Brief geprangt, mit dem ich nach Loberga eingeladen worden war. Bald nachdem ich geklingelt hatte, glitt das Tor auf. Offenbar verließ sich die Person im Haus darauf, dass ich diejenige war, die sie erwartete.“

 
Leena Lehtolainen (Vesanto, 11 maart 1964)

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Ernst Wichert, Douglas Adams, Torquato Tasso, Georg Maurer, Josef Martin Bauer, Maartje Smits

De Duitse schrijver Ernst Wichert werd geboren op 11 maart 1831 in Insterburg. Zie ook alle tags voor Ernst Wichert op dit blog.

Uit:Das Duell

“Drei Universitätsfreunde, der Burschenschaft angehörig, mit nicht gewöhnlichem Eifer allem Zeitbewegenden zugewandt, hatten einander, als sie mit Ablauf desselben Semesters in das Philisterland abreisten, das feierliche Versprechen gegeben, an einem bestimmten Tage nach zehn Jahren in der Reichshauptstadt zusammentreffen zu wollen, nicht nur, um ein hoffentlich fröhliches Wiedersehen mit einem guten Glase Wein zu begießen und dabei der schönen Studentenzeit zu gedenken, sondern vielleicht mehr noch zur Prüfung, ob man in allerhand Hauptfragen des Lebens einig geblieben und auch weiter geneigt sei, dieselbe Richtung, wenn schon auf verschiedenen Straßen, einzuhalten. In zehn Jahren, hatten sie gemeint, könne sich so viel verändert haben, daß gleichsam ein neues Losungswort ausgegeben werden müßte: könne man das finden, so sei es gewiß ein gutes Zeichen fortdauernder innigster Zusammengehörigkeit.
Sie hatten in Leipzig und Heidelberg, zuletzt in Berlin studiert, und hier warteten sie einander nun vor einem Hause in der Dorotheenstraße ab, in welchem sich damals eine gemütliche Weinkneipe befunden hatte, die den Rendezvousplatz abgeben sollte. Das alte, noch an die Zopfzeit erinnernde Haus war inzwischen niedergerissen und durch einen Bau von doppelt so vielen Stockwerken ersetzt, die nun sämtlich anderen Zwecken dienten. Sie kundeten aber den Wirt aus, der eine Straße weiter sein altes Weinlager gekellert und eine Trinkstube ungefähr im früheren Stil eröffnet hatte. Dort saßen vormittags und abends die Gäste, denen es noch immer mehr auf einen guten Tropfen als auf eine glänzende Ausstattung des Lokals ankam, an einfachen Holztischen, und hier fanden auch die drei Freunde eine stille Ecke, in der sich’s behaglich von Vergangenheit und Zukunft heiter und ernst plaudern ließ. Vom Briefschreiben hielten alle drei nicht viel, so daß sie das wenige nicht ganz Berufsübliche, was jedem in dem Decennium passiert war, meist erst jetzt erfuhren. Auch das eigentlich nur in kurzen Randbemerkungen. Es geht alten Freunden so, daß sie lange Zeit fast für einander tot zu sein scheinen und beim Zusammentreffen die Empfindung haben, nie getrennt gewesen zu sein.
Der eine – Arnold Runge – hatte erst Theologie, bald aber, seine Freigeistigkeit fürchtend, Philologie studiert und war Gymnasiallehrer irgendwo in Schlesien, hatte auch geheiratet und sogar schon zweimal taufen lassen. Ein rechter Brausekopf, mit aufstehendem rotblondem Kraushaar und zwei breiten Schmarren über der linken Backe bis in den Mundwinkel hinein, jetzt nach der dritten Flasche wieder stark gerötet.“

 

 
Ernst Wichert (11 maart 1831 – 21 januari 1902)
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