De Duitse dichter, schrijver en fotograaf Sascha Kokot werd geboren op 18 januari 1982 in Osterburg. Zie ook alle tags voor Sascha Kokot op dit blog.
in den ersten Tagen blieb der Schnee aus
in den ersten Tagen blieb der Schnee aus
die Rollbahnen grau ins Land geschnitten
half uns nur das Distanzrauschen
über die Sprache hinweg
ein toter Leib mehr zurückgelassen
ohne Lust auf Beute ziehen wir weiter
tiefe Spuren in Richtung Forst zeugen von
schweren Maschinen anfällig und starr
schwelen sie fremd in dieser Witterung
die Wüstung von einer feinen Schicht bedeckt
eine Benennung einzelner Teile will uns nicht gelingen
auch wissen wir mit unseren Mäulern nichts mehr anzufangen
wir kennen nur diese Verlassenheit
als das weite Feld auf der anderen Seite
das Licht stumm ablöscht
am Hang im angewehten Schnee
am Hang im angewehten Schnee
halten sich meine Spuren in Deckung
aus der Schonung über das Bracheeis
enden sie auf ungewisse Dauer
das Jungwild bleibt auf Abstand
zieht sich schnell in die Bewaldung zurück
die einzige Kontur die sich ausmachen lässt
der Weg ist schon fort vor Minuten überblendet
geblieben sind am Turm der Stundenschlag
ein Hof in dessen Ferne eine Säge kreist
kein Ort zum Unterkommen
Sascha Kokot (Osterburg, 18 januari 1982)
De Zwitserse schrijver Peter Stamm werd geboren op 18 januari 1963 in Weinfelden. Zie ook alle tags voor Peter Stamm op dit blog.
Uit: Agnes
„Agnes ist tot. Eine Geschichte hat sie getötet. Nichts ist mir von ihr geblieben als diese Geschichte. Sie beginnt an jenem Tag vor neun Monaten, als wir uns in der Chicago Public Library zum erstenmal trafen. Es war kalt, als wir uns kennenlernten. Kalt wie fast immer in dieser Stadt. Aber jetzt ist es kälter, und es schneit. Über den Michigansee kommt der Schnee und kommt der böige Wind, der selbst durch das Isolierglas der großen Fenster noch zu hören ist. Es schneit, aber der Schnee setzt sich nicht, er wird weitergetrieben und bleibt nur liegen, wo der Wind nicht hingelangt.
Ich habe das Licht gelöscht und schaue hinaus auf die beleuchteten Spitzen der Wolkenkratzer, auf die amerikanische Flagge, die der Wind irgendwo im Licht eines Scheinwerfers hin und her schlägt, und weit hinunter auf die leeren Plätze, wo selbst jetzt, mitten in der Nacht, die Ampeln von Grün zu Rot und von Rot zu Grün wechseln, als sei nichts geschehen, als geschehe nichts.
Hier habe ich mit Agnes gewohnt, in dieser Wohnung, für kurze Zeit. Wir waren hier zu Hause, aber jetzt, wo Agnes gegangen ist, ist mir die Wohnung fremd und unerträglich geworden. Nur ein Zentimeter Glas trennt mich von Agnes, nur ein Schritt. Aber die Fenster lassen sich nicht öffnen.
Ich schaue mir – ich weiß nicht, zum wievielten Mal – das Video an, das Agnes aufgenommen hat, als wir am Columbus-Day eine Wanderung machten. Columbus Day in Hoosier National Forest hat sie auf die Schachtel und auf die Kassette geschrieben, in ihrer sorgfältigen Schrift, und hat beides mit einem Lineal doppelt unterstrichen, wie wir als Kinder die Resultate unserer Rechnungen unterstrichen haben. Ich habe den Ton des Fernsehers ausgeschaltet.”
Peter Stamm (Weinfelden, 18 januari 1963)
De Nicaraguaanse schrijver Rubén Darío werd geboren in Metapa, tegenwoordig Ciudad Darío, op 18 januari 1867. Zie ook alle tags voor Rubén Darío op dit blog.
Poets! Towers of God
Poets! Towers of God
Made to resist the fury of the storms
Like cliffs beside the ocean
Or clouded, savage peaks!
Masters of lightning!
Breakwaters of eternity!
Hope, magic-voiced, foretells the day
When on the rock of harmony
The Siren traitorous shall die and pass away,
And there shall only be
The full, frank-billowed music of the sea.
Be hopeful still,
Though bestial elements yet turn
From Song with rancorous ill-will
And blinded races one another spurn!
Perversity debased
Among the high her rebel cry has raised.
The cannibal still lusts after the raw,
Knife-toothed and gory-faced.
Towers, your laughing banners now unfold.
Against all hatreds and all envious lies
Upraise the protest of the breeze, half-told,
And the proud quietness of sea and skies….
Rubén Darío (18 januari 1867 – 6 februari 1916)
Borstbeeld in Caracas
De Oostenrijkse schrijver, vertaler en uitgever Franz Blei werd geboren op 18 januari 1871 in Wenen. Zie ook alle tags voor Franz Blei op dit blog.
Uit: Der Magier
“Der Glaube an die Wirksamkeit und die Macht von Geheimbünden, zumal jener von einigem Alter, ist viel weiter verbreitet als diese Bünde selber, und nicht nur bei den Mitgliedern, was menschlich begreiflich, sondern bei den Außenstehenden, die überzeugt sind, daß zum Beispiel die Freimaurer teils Kriege entfachen, teils verhindern.
Ich kenne ein paar Freimaurer, und es sind harmlose Spießbürger, die ihrem simplen Dasein mit der Zugehörigkeit zu dem Maurerorden so was wie einen Glanz geben, eine Distinktion, nicht anders wie ein Kegelbruder, der sich sein Vereinsabzeichen ins Knopfloch steckt. Meine drei Freimaurer haben ihren Laden, ihren Kredit, Weib und Kinder, gehen in Kirche oder Tempel und sind, wie sie sagen, ìgeringen Gradesî in der Maurerei, deuten so was wie eine entgegenkommende Unterstützungskasse aller Logenbrüder an, aber auch tiefere und höhere, ihnen verborgene und nur den Obersten bekannte und von ihnen verfolgte Ziele, höchst mysteriöse. Es sucht und liebt der Mensch das Wunderbare, zumal wenn es ihn einschließt, sei es nur in einem Verein mit Abzeichen und Parolen, Riten und Gebräuchen und einer hierarchischen Stufung der Eingeweihten in viele Grade und Würden, deren höchste Träger die Bewahrer des ganzen Geheimisses einer Doktrin sind, die den tieferen Graden nur in Portionen zugeteilt und zuteilbar ist.
Es war in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, der Symbolismus stand in Blüte, und Baudelaires Parafernalien begannen populär zu werden, da lebte in Paris ein junger, reicher und begabter Mann aus lothringischer Familie, Stanislas de Guaita. Drei lyrische Bändchen kamen nicht so weit herum, um den Zwanzigjährigen berühmt zu machen, so sehr berühmt, wie er es seiner Jugend und Schönheit, seinem Reichtum und dem Alter seiner Familie für entsprechend hielt.“
Franz Blei (18 januari 1871 – 10 juli 1942)
Portret door Max Oppenheimer, 1910-1911
De Franse schrijver Paul Léautaud werd geboren op 18 januari 1872 in Parijs. Zie ook alle tags voor Paul Léautaud op dit blog.
Uit:Journal littéraire
“20 décembre 1906
L’anecdote si amusante sur Tristan Bernard qu’il m’a racontée. L’été dernier, en chemin de 1er, Bernard est pris à partie par un voyageur, dans un compartiment de 26, où se trouvait également une dame, pour: ledit Bernard s’être mis à fumer une énorme pipe. Mutisme de Bernard sous les reproches. Le voyageur ne s’en échauffe que mieux, menaçant Bernard du chef de gare de la prochaine station. On y arrive, le chef est appelé, le voyageur lui explique l’inconvenance de Tristan Bernard: pas compartiment de fumeurs, pas demandé permission, etc… Là-dessus : « Demandez donc d’abord à cette dame comment il se fait qu’elle voyage en seconde avec un billet de troisième », dit Tristan Bernard au chef de gare. Celui-ci oublie l’histoire de la pipe, ne voit plus que l’intérêt de la compagnie, demande son billet à la dame, billet de troisième en effet, et la prie de descendre. Le train repart. Tristan Bernard seul maintenant avec le voyageur. Celui-ci se met à ne pas le féliciter de sa goujaterie : avoir ainsi procuré un affront à une femme… « Et d’ailleurs, lui dit-il, comment avez-vous pu savoir que cette dame voyageait avec un billet de troisième ?… – Parce que, répond placidement Tristan Bernard, parce qu’il était de la même couleur que le mien. » Il paraît que le voyageur a été « tué ».
Paul Léautaud (18 januari 1872 – 22 februari 1956)
Portret door Ibara
Zie voor nog meer schrijvers van de 17e januari ook mijn vorige twee blogs van vandaag.