Friedrich Wilhelm Weber, Alfred Kerr, Gerhard Holtz-Baumert, Dorothy Wordsworth, Carlos Castaneda, William Collins, Christian Geissler, Ute Erb

De Duitse schrijver Friedrich Wilhelm Weber werd geboren op 25 december 1813 in Althausen. Zie ook alle tags voor Friedrich Wilhelm Weber op dit blog.

Uit: Dreizehnlinden (fragment)

Wonnig ist’s, in Frühlingstagen
Nach dem Wanderstab zu greifen
Und, den Blumenstrauß am Hute,
Gottes Garten zu durchschweifen.

Oben ziehn die weißen Wolken,
Unten gehn die blauen Bäche,
Schön in neuen Kleidern prangen
Waldeshöh’ und Wiesenfläche.

Auf die Bleiche bringt das Mädchen,
Was der Winterfleiß gesponnen,
Und dem Hain erzählt die Amsel,
Was im Schnee sie still ersonnen.

Sind es auch die alten Töne,
Die bekannten, längst vertrauten,
Doch die Bleicherinnen lauschen
Gern den süßen, lieben Lauten.

Gern den süßen, lieben Lauten,
Die in Berg und Tal erklingen;
Hirtenbub’ und Köhlerknabe
Horchen auf, um mitzusingen;

Mitzusingen frisch und freudig
Nach des Winters langen Schmerzen;
All die halbvergeßnen Lieder
Werden wach im Menschenherzen.

Halbvergeßne alte Lieder
Werden wach in meiner Seele:
Hätt’ ich nur, sie auszusingen,
Wilde Amsel, deine Kehle! —

 
Friedrich Wilhelm Weber (25 december 1813 – 5 april 1894)
„Dreizehnlinden“, geschilderd door Georg Lucas. Friedrich-Wilhelm-Weber-Museum in Bad Driburg

 

De Duitse schrijver, journalist en theatercriticus Alfred Kerr werd op 25 december 1867 in Breslau geboren. Zie ook alle tags voor Alfred Kerr op dit blog.

Uit: Alfred Kerr. Die Biographie (Door Deborah Vietor-Engländer)

„Emanuel und Helene Kempner waren nach Auskunft der Enkelin Judith Kerr relativ orthodoxe Juden. Trotzdem passten sie sich ihrer Umgebung an. Die Neigung zur Akkulturation der deutsch-jüdischen Familie in die christlich-deutsche Welt konnte man schon an der Geburtsanzeige des Vaters für den Sohn Alfred erkennen. Die ältere Schwester, Anna Rebecca, hatte noch einen zweiten, jüdischen Vornamen. Dagegen hatte der Vater, wie diese Anzeige ausweist, inzwischen seinen eigenen ersten Namen «Meyer» abgelegt. Bei Alfred fehlte der jüdische Vorname ganz.
Gern erinnerte sich Kerr an die Wohnung auf der Schuhbrücke, an die «feine Großmama» Amalie Calé und an die Weihnachtszeit seiner Kindheit.
Die jüdischen Kinder durften den Christkindlmarkt Breslaus besuchen. Am 24. Dezember 1899 schrieb Alfred Kerr in einem seiner damals gerühmten «Berliner Briefe»: «Das ist, als ginge man dreimal des Tags in die Komödie – welche Redensart meine verstorbene Großmutter recht gern brauchte. Wenn sich Genüsse häuften, nannte sie das ‹dreimal am Tag in die Komödie gehen›. Gott hab’ sie selig. Sie war eine feine zarte Frau, trug weiße Löckchen und sang zur Guitarre. […] Auch riecht es nach Christbaum in diesem Zimmer. Er steht auf dem Blüthner-Flügel, vorläufig noch ungeputzt. Morgen aber wird er leuchten und funkeln; vor Schweinskeulen aus Marzipan, vor silbernen Kügelein.»
Noch der 32-jährige Junggeselle Alfred Kerr stellte sich später in Berlin einen Christbaum auf, schmückte ihn im wehmütigen Gedenken an die Mohnklöße daheim, als wollte er sich in der großen Stadt an die durchaus christlichen Familienfeste seiner Kindheit erinnern. Später versorgte ihn die Schwester mit Mohnklößen, Mohnstriezel und Mohnstrudel, auch wenn die anderen Familienmitglieder sie nicht so gern aßen. Für ihn hatten sie Symbolwert.
Auch in anderen jüdischen Familien wurde das christliche Weihnachtsfest nicht einfach übergangen. So erzählt Willy Cohn in seinen Erinnerungen an das Breslauer Judentum von Weihnachts- und Chanukka-Abenden in seinem jüdischen Elternhaus mit Geschenktischen und einer Tanne, an der freilich keine christlichen Symbole hingen.“

 
Alfred Kerr (25 december 1867 – 12 oktober 1948)
Cover

 

De (Oost) Duitse schrijver Gerhard Holtz-Baumert werd geboren op 25 december 1927 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Gerhard Holz-Baumert op dit blog.

Uit: Alfons Zitterbacke hat wieder Ärger

„Der Küdersee vor unserer Stadt ist nicht groß. aber sehr schilfig. Wenige baden dort. Ich sehr viel. Da trainiere ich immer Für die Schulmeisterschaften. Das Schlingpllanzenzeug krabbelt mir am Bauch lang. und ich komme schwer vorwärts.
Ich denke: Hier muss ich mich anstrengen. aber nachher im Schwimmbad bei den Schulmeisterschaften komme ich um so leichter vorwärts.
Als ich die Strecke zwanzigmal geschwommen war, legte ich mich müde in den Sand. Ich war ganz grüngesprenlcelt, und Algen hingen mir im Haar. Gerade stellte ich mir vor, wie die Schulmeisterschaften werden, und auf den Tribünen juheln alle und rufen im Sprechchor: „Al – (ons – Al – fons Al – fons!”
Plötzlich schimpfte eine Frau. Drüben vor der Insel stand sie im Kahn und fuchtelte mit den Armen. Eine ganze Weile sah ich zu. aber sie hörte nicht auf. Ich ging wieder ins Wasser und schwamm hinüber. Jemanden zu retten ist schön. Man wird geehrt und ist immer ein Held. Der Kahn steckte im Schlingpllanzenkraut und schaukelte mächtig. Die Frau sagt „Ich komme hier nicht los. ia will denn das nicht losgehen…”
Hallo!”‚ rief ich. „ich rette Sie!”
Um Himmels willenl”. rief die Frau. „auch das noch!”
Bleiben Sie ruhig!“. sagte ich. „Sie können sich auf mich ganz verlassen. ich bin schon fast Schulmeister im Brustschwimmen.“

 
Gerhard Holtz-Baumert (25 december 1927 – 17 oktober 1996)

 

De Engelse dichteres en dagboekschrijfster Dorothy Mae Ann Wordsworth werd geboren in Cockermouth, Cumberland, 25 december 1771. Zie ook alle tags voor Dorothy Wordsworth op dit blog.

Loving and Liking: Irregular Verses Addressed to a Child (Fragment)

There’s more in words than I can teach:
Yet listen, Child! — I would not preach;
But only give some plain directions
To guide your speech and your affections.
Say not you love a roasted fowl
But you may love a screaming owl,
And, if you can, the unwieldy toad
That crawls from his secure abode
Within the mossy garden wall
When evening dews begin to fall,
Oh! mark the beauty of his eye:
What wonders in that circle lie!
So clear, so bright, our fathers said
He wears a jewel in his head!
And when, upon some showery day,
Into a path or public way
A frog leaps out from bordering grass,
Startling the timid as they pass,
Do you observe him, and endeavour
To take the intruder into favour:
Learning from him to find a reason
For a light heart in a dull season.
And you may love him in the pool,
That is for him a happy school,
In which he swims as taught by nature,
Fit pattern for a human creature,
Glancing amid the water bright,
And sending upward sparkling light.

 
Dorothy Wordsworth (25 december 1771 – 25 januari 1855)

 

De Amerikaans-Peruviaanse schrijver Carlos Castaneda werd geboren op 25 december 1925 in São Paulo, Brazilië (volgens hem zelf) of op 25 december 1919 in Cajamarca, Peru (volgens zijn immigratiepapieren). Zie ook alle tags voor Carlos Castaneda op dit blog.

Uit: Tales Of Power

“Those two points will never yield to talking or to reason”, he said. “Only will can handle them”. “Reason is so far removed from them that it is utterly useless to try figuring them out”. He touched my head and said, that was the centre of reason and talking. The tip of my sternum was the centre of my feeling. The area below the naval was will. Dreaming was on the right side against the ribs. Seeing on the left. He said that sometimes in some warriors seeing and dreaming were on the right side. “We are perceiver. We are an awareness, we are not objects, we have no solidity, We are boundless. The world of objects and solidity is a way of making our passage on earth convenient. It is only a description that was created to help us. We, or rather our reason forget that the description is only a description and thus we entrap the totality of ourselves in a vicious circle from which we rarely emerge in our lifetime”.
(…)

“You have little time left, and none of it for crap. A fine state. I would say that the best of us always comes out when we are against the wall, when we feel the sword dangling overhead. Personally, I wouldn’t have it any other way.”

 
Carlos Castaneda (25 december 1925 – 27 april 1998)
Cover

 

De Engelse dichter William Collins werd geboren in Chichester op 25 december 1721. Zie ook alle tags voor William Collins op dit blog.

Ode on the Poetical Character (Fragment)

High on some Cliff, to Heaven up-pil’d,
Of rude Access, of Prospect wild,
Where, tangled round the jealous Steep,
Strange Shades o’erbrow the Valleys deep,
And holy Genii guard the Rock,
Its Gloomes embrown, its Springs unlock,
While on its rich ambitious Head,
An Eden, like his own, lies spread:

I view that Oak, the fancied Glades among,
By which as Milton lay, His Ev’ning Ear,
From many a Cloud that drop’d ethereal Dew,
Nigh spher’d in Heaven its native Strains could hear:
On which that ancient Trump he reach’d was hung;
Thither oft his Glory greeting,
From Waller’s Myrtle Shades retreating,
With many a Vow from Hope’s aspiring Tongue,

My trembling Feet his guiding Steps pursue;
In vain — Such Bliss to One alone,
Of all the Sons of Soul was known,
And Heav’n and Fancy, kindred Pow’rs,
Have now o’erturned th’ inspiring Bow’rs,
Or curtain’d close such Scene from ev’ry future View.

 
William Collins (25 december 1721 – 12 juni 1759)
Chichester, de kathedraal.

 

De Duitse dichter en schrijver Christian Geissler werd geboren op 25 december 1928 in Hamburg. Zie ook alle tags voor Christian Geissler op dit blog

Uit:Wird Zeit, dass wir leben

“Als sie an jenem Ostermontag aus dem Schatten der Höfe, aus der Deckung all dieser Gesichter bewaffnet über ihn herelen, war er nicht überrascht, hatte gegen sie aber nichts in der Hand. Er war ein Mann aus der Leitung, fast vierzig Jahre alt, zwanzig Arbeitsjahre als Schlosser im Dock, Arbeiterkampfjahre bis jetzt hier her, leere Hände, nach hinten gedreht, ins Eisen, für Arbeit und Brot.
Er war nicht überrascht. Er kannte die Straßen. Sie fuhren zum Stadthaus. Er lief ihnen an der Kette die Stadthaus treppe hinauf, an der Kette durch kleine Büros, an der Kette bis an den Stuhl.
Dort solle er, sagten sie, nachdenken »bis du tot bist«, und verließen die Zelle, in Eile, polternd.
Er horchte ihnen nach. Er war überrascht von ihrer Angst. Er hatte jetzt plötzlich Durst.

*
Schlosser war der aus der Weihnachtsgeschichte am wassergekühlten Maschinengewehr, hinter Zeitungsballen und Pissbudeneck, mit pflaumigem Homburger auf, nur dass Berlin seine Stadt nicht war, sondern Hamburg, Türme und Masten, Arbeit und Kinder und Stehbier und Kampf: vom Arbeiterrathaus bewaffnet gegen den Bullenförster aus Daressalam, paar Jahre später aus Hungerdachluken gegen die Ordnungspanzer von Obertier Danner, nicht unser Ober, nicht unser Panzer, nicht unsere Ordnung, bloß unser Hunger, und klar auch erst mal den Knast aufreißen, los komm, ja du auch, aller Anfang ist Knast, also weg damit, lachen, endlich mal rot und nicht tot, in all diesem Krieg von Holstenglacis bis Billstedter Jute, rede, Genosse Mauser.“


Christian Geissler (25 december 1928 – 26 augustus 2008)

De Duitse schrijfster en dichteres Ute Erb werd geboren op 25 december 1940 in Scherbach, nu Rheinbach, in de Voreifel. Zie ook alle tags voor Ute Erb op dit blog.

Uit: Auch im Osten bekannt (Artikel door Horst in Die Zeit, 1967)

„Während irdische Sektoren reisende ihren Tascheninhalt zuvor von Antikommunismus jeglicher Art befreien, zupften sich die Kommunarden die Maoplakette vom Rockaufschlag, um Ulbrichts Grenzwächter nicht zu ärgern. Dermaßen abgerüstet, begaben sich die Kommunarden zur Vertretung des großen Bruders zum chinesischen Tee. Über den Inhalt der Gespräche, wer wen des Revisionismus bezichtigte, schweigen sich die Reisenden aus. Zuviel steht ihnen auf dem revolutionären Spiel. Um so lieber erzählen sie von Aufmerksamkeiten, die die Volkspolizei ihnen an ihrem zweiten Reiseziel, auf dem Ostberliner Weihnachtsmarkt an der Karl-Marx-Allee, widmete.
Stets in Sorge um eine wirklich repressionsfreie Erziehung seiner Tochter Grischa, wollte sich Vater Kunzelmann, die Onkel Rainer Langhans und Fritz Teufel, beraten von Mutter Ute Erb, davon überzeugen, ob auf dem Ostberliner Weihnachtsmarkt sozialistische Spielmöglichkeiten zu finden seien. Doch noch bevor sich die besorgten Erzieher ein rechtes Bild vom sozialistischen Spiel machen konnten, bewiesen rund hundert Jugendliche, wie gut sie das Westfernsehen empfangen. Sie umringten die Bildschirmbekannten Kommunarden, bewunderten die Lockenpracht von Langhans und den Weihnachtsmannbart von Teufel. Schnell war man beim Fachsimpeln über Vopos hier und Schupos drüben. Sind auch die Schwierigkeiten anderer Natur, die Trübseligkeit gemeinsamer Erfahrungen war gesamtdeutsch. Kunzelmann rauft sich heute sein Haar: „Was sollten wir machen, wir konnten ihnen nicht helfen!.”

 
Ute Erb (Scherbach, 25 december 1940)