De Nederlandse schrijver Jeroen Brouwers werd geboren op 30 april 1940 in Batavia, de hoofdstad van het voormalige Nederlands-Indië (tegenwoordig Djakarta, Indonesië). Zie ook mijn blog van 30 april 2007 en ook mijn blog van 30 april 2008 en ook mijn blog van 30 april 2009. Jeroen Brouwers viert vandaag zijn 70e verjaardag.
Uit: Joris Ockeloen en het wachten
„Joris Ockeloen verwerpt het plan om eindelijk op te staan, zijn benen te strekken, met zijn handen op zijn rug wat te gaan lopen, zijn passen te tellen, en uit te maken of de hal inderdaad vierkant is, zoals hij denkt. Wanneer hij zich maar even beweegt kraken de rug- en armleuningen en de zitting van de rieten stoel die hem uren geleden is aangewezen en die hij sindsdien niet heeft durven verlaten. leder geluid wordt hem kwalijk genomen. De schrijvende non aan de andere kant van de hal zit daar speciaal om zich over geluiden op te winden. De hal ligt diep in de kraamkliniek. Vijf gangen, geladen met zon en waarvan er zeker één terugleidt naar de voordeur, komen uit in de hal. Artsen, verpleegsters, nonnen, corveeërs met wagentjes medische apparatuur of serviesgoed, doorkruisen, voornamelijk geruisloos, de hal en verlenen er, steeds als ze de glazen tochtdeur naar een van de gangen openen, ongewild toegang mee aan gedempte muziek die van elders komt. Bij ieder geluid kijkt de non op; zodra het is verstorven hervat ze haar schrijfwerk. Met vinnige bewegingen van haar hand, waarin een nauwelijks zichtbaar pennetje, vult ze papieren in. Wellicht tekent ze de herkomst van de geluiden aan en heeft dan dus al moeten rapporteren dat Ockeloen zat te ritselen met een krant en dat hij de asbak over het glazen blad van het tafeltje naar zich toe heeft getrokken.“
Jeroen Brouwers (Batavia, 30 april 1940)
De Duitse schrijver en journalist Alexander Osang werd geboren op 30 april 1962 in Berlijn. Zie ook mijn blog van 30 april 2009.
Uit: Tamara Danz
„Es war noch kühl in Kanada. Aber der Himmel war hellblau, die Baumspitzen bewegten sich kaum, es waren nur wenige Autos unterwegs, es war morgens, und der Expressway 55 lag hell, weit und unbefleckt vor uns ausgerollt. Es sah nach einem Tag aus, der uns mit Amerika versöhnen könnte. Und den hatten wir auch nötig.
Gestern abend hatten wir den Nordosten von New York State stundenlang nach einem brauchbaren Motel abgesucht. Wir hatten ein paar verqualmte, sündhaft teure Kaschemmen inspiziert, hinter deren Tresen verwegene Gestalten mit Alkoholfahnen und krank aussehenden Hunden lauerten. Wir waren weitergefahren, durch eine windige, kalte Einöde, die kein Ende hatte. So lange, bis wir uns zu den Kaschemmen zurückgesehnt hatten, weil in ihnen wenigstens Betten standen. Irgendwann hatten wir nördlich eines Kaffs mit dem Namen Plattsburgh ein teures, aber sauberes „Super-8“-Motel gefunden. Der Pool war winzig gewesen, aber auf dem Parkplatz standen ein
paar Bänke. Wir hatten zwei Zimmer genommen und im nächsten Supermarkt Dosenbier und Sandwiches gekauft. Als wir zurückkamen, war es dunkel, und die Bänke auf unserem Parkplatz wurden von Tausenden Moskitos umschwirrt. Wir hatten das Bier auf unseren Zimmern getrunken. Anschließend war ich raus auf den Parkplatz gegangen und hatte zwischen den aggressiven Moskitos eine hastige Zigarette geraucht.“
Alexander Osang (Berlijn, 30 april 1962)
De Duitse schrijfster Louise Rinser werd op 30 april 1911 in Pitzling geboren. ). Zie ook mijn blog van 30 april 2007 en ook mijn blog van 30 april 2008 en ook mijn blog van 30 april 2009.
Uit: Nordkoreanisches Reisetagebuch
“Wir fahren also über Land. Ein heißer Tag. Es hat lange nicht geregnet, wir fahren in Staubnebeln, hinter denen rot die Sonne steht. Aber auf den Straßen gehen Scharen von Menschen, viel Jugend, sie gehen zur Feldarbeit, hier wird nicht Reis, sondern Mais gepflanzt, also ins Trockene, nicht in Schlammfelder. Keine angenehme Arbeit. Ich bitte den Kameramann, das zu filmen. Er tut es ungern. Das gebe ein ungutes Bild von Nordkorea, meint er. Ich widerspreche ihm. Also filmt er ein weites Feld mit Pflanzern hinter Staubschleiern.
Die Klinik gehört zu einem Dorf, das, Dach an Dach, in eine flache Talmulde geduckt ist. Fünfzig Häuser wie überall bilden das Dorf. Diese Dörfer scheinen alt, aber sie wurden fast alle nach dem Krieg gebaut, also nach einem Plan. Aber wie bringen die Nordkoreaner es zuwege, dass das Ganze keinen öden Siedlungscharakter hat, da doch die Häuser alle sich gleichen? Die geschweiften Dächer mit den Giebelschnitzereien schaffen, den Eindruck lebendiger Bewegung. Man sollte ähnliche Lösungen auch bei uns im Westen finden. Die Ausschließlichkeit der Verwendung gerader Linien und scharfer Kanten, ist schlecht, die Natur kennt sie nicht, sie stören also in der Landschaft, sie schaffen böse Disharmonie.
Das Dorf ist wie ausgestorben. Alle sind auf den Feldern. Nur, Kinder sind da, sie sind in der Kinderkrippe und im Kindergarten, gut betreut. Dort bekommen sie auch zu essen. Kostenlos. Den arbeitenden Frauen ist es freigestellt, ob sie zu Hause selbst kochen oder ob sie in der Gemeinschaftsküche essen wollen. Das scheint hier Prinzip zu sein: die Erleichterungen werden der Frau angeboten, aber sie wird nicht gezwungen, sie anzunehmen.
Die Klinik ist klein, sie genügt für das Dorf und seine Umgebung, und für leichtere Fälle. Fünfzehn Kilometer entfernt ist die Klinik der Kreisstadt, wo operiert werden kann. Hier behandelt man die ortsüblichen Krankheiten: Erkältungen und Rheuma. Die Klinik hat fünf Räume. Zwei sind jetzt besetzt. ein alter Mann mit Blasenkatarrh, ein andrer mit Halsentzündung. Es gibt drei Ärzte, einer ist auf Station, die andern sind ambulant tätig. Dazu gibt es hier zwei Pfleger. Für die Rheumakranken gibt es zwei “Ondul”-Kammern, Räume mit der üblichen Fußbodenheizung, wo die Patienten auf dem warmen Boden liegen. Im Badezimmer bekommen sie Kräuterbäder, zum Trinken reinigende Tees.”
Luise Rinser (30 april 1911 – 17 maart 2002)
Luise Rinser met Kim Il Sung
De Duitse dichteres en schrijfster Ulla Hahn werd geboren op 30 april 1946 in Brachthausen. Zie ook mijn blog van 30 april 2007 en ook mijn blog van 2 mei 2006 en ook mijn blog van 30 april 2008 en ook mijn blog van 30 april 2009.
Uit: Aufbruch
„Lommer jonn, hatte der Großvater gesagt, lasst uns gehen!, in die Luft gegriffen und sie zwischen den Fingern gerieben. War sie schon dick genug zum Säen, dünn genug zum Ernten?
Wie freudig war ich ihm alle Mal gefolgt, das Weidenkörbchen mit den Hasenbroten in der einen, den Bruder an der anderen Hand. Aus dem kleinen Haus in der Altstraße 2, wo die Großmutter regierte und der liebe Gott, der Vater op de Fabrik ging und die Mutter putzen, zogen wir vorbei an Rathaus, Schinderturm,
Kirchberg, durch Rüben-, Kohl- und Porreefelder an den Rhein, ans Wasser. Dorthin, wo keine Großmutter Gott und Teufel beschwor, kein Vater drohte, keine Mutter knurrte, wo ich mich losriss von der Hand des Großvaters und loslief, auf und davon und weit hinein ins Leben, durch Kindergarten und Volksschule, Mittelschule und erste Liebe, eine Lehrstelle auf der Pappenfabrik, die Flucht in den Alkohol und die Erlösung daraus. War Beichtkind, Kommunionkind, Firmling gewesen, hatte mich von Hildegard in Hilla umgetauft, mir das schöne Sprechen beigebracht, das Essen mit Messer und Gabel.
Lommer jonn, hätte der Großvater an einem Tag wie heute gesagt, frostklare Sonne, ein krisper Wind, ventus, venti, masculinum, ich hatte die Zeit seit der Kündigung meiner Lehrstelle genutzt, carpe diem, hatte mein Pensum intus, mit der Sprache, der lingua Gottes, auf tu und du. Ich hatte die Prüfung bestanden. Das Aufbaugymnasium erwartete mich. Das Wilhelm-von- Humboldt-Aufbaugymnasium.
Lommer jonn, hätte er gesagt, und ich wickelte mich in Mütze und Schal, machte mich auf, an den Rhein, ans Wasser, dorthin, wo die Wellen mir mein erstes Buch vor die Füße gespült hat-ten, einen weißen, von grauen und schwarzen Linien geäderten Kiesel.“
Ulla Hahn (Brachthausen, 30 april 2019)
Zie voor nog meer schrijvers van de 30e april ook mijn vorige blog van vandaag.