De Duitse dichteres Agnes Miegel werd op 9 maart 1879 in Königsberg geboren. Zie ook mijn blog van 9 maart 2007.
Die Frauen von Nidden
Die Frauen von Nidden standen am Strand,
Über spähenden Augen die braune Hand,
Und die Boote nahten in wilder Hast,
Schwarze Wimpel flogen züngelnd am Mast.
Die Männer banden die Kähne fest
Und schrieen: “Drüben wütet die Pest!
In der Niedrung von Heydekrug bis Schaaken
Gehn die Leute im Trauerlaken!”
Da sprachen die Frauen: “Es hat nicht Not, –
Vor unsrer Türe lauert der Tod,
Jeden Tag, den uns Gott gegeben,
Müssen wir ringen um unser Leben,
Die wandernde Düne ist Leides genug,
Gott wird uns verschonen, der uns schlug!” –
Doch die Pest ist des Nachts gekommen,
mit den Elchen über das Haff geschwommen.
Drei Tage lang, drei Nächte lang,
Wimmernd im Kirchstuhl die Glocke klang.
Am vierten Morgen, schrill und jach,
Ihre Stimme in Leide brach.
Und in dem Dorf, aus Kate und Haus,
Sieben Frauen schritten heraus.
Sie schritten barfuß und tief gebückt
In schwarzen Kleidern bunt bestickt.
Sie klommen die steile Düne hinan,
Schuh und Strümpfe legten sie an,
Und sie sprachen: “Düne, wir sieben
Sind allein noch übrig geblieben.
Kein Tischler lebt, der den Sarg uns schreint,
Nicht Sohn noch Enkel, der uns beweint,
Kein Pfarrer mehr, uns den Kelch zu geben,
Nicht Knecht noch Magd ist mehr unten am Leben. –
Nun, weiße Düne, gib wohl Acht:
Tür und Tor ist dir aufgemacht,
In unsre Stuben wirst du gehn
Herd und Hof und Schober verwehn.
Gott vergaß uns, er ließ uns verderben.
Sein verödetes Haus sollst du erben,
Kreuz und Bibel zum Spielzeug haben, –
Nur, Mütterchen, komm, uns zu begraben!
Schlage uns still ins Leichentuch,
Du unser Segen, – einst unser Fluch.
Sieh, wir liegen und warten ganz mit Ruh” –
Und die Düne kam und deckte sie zu.
Agnes Miegel (9 maart 1879 – 26 oktober 1964)
De Italiaanse schrijver Umberto Saba werd geboren op 9 maart 1883 in Triëst. Zie ook mijn blog van 9 maart 2007.
The Goat
I spoke with a goat.
She was alone in a field, tethered.
Sated with grass, bathed
by rain, she was bleating.
That steady bleating was like a brother
to my sorrow. And I replied
first as a joke, then because sorrow
is eternal, has one voice
and never varies;
the voice I heard
groaning, in a solitary goat.
In a goat with semitic features,
I heard pleading its case
every other trouble
every other life.
Ulysses
In my youth, I sailed the length
of the Dalmatian Coast. Small islands—
where an occasional seabird hung, suspended,
intent over prey—flowered on the surface
of the waves, slippery, covered with seaweed
like emeralds in the sun. When a full tide
and night annulled them, sails scattered
downwind towards the open sea to escape
their deceptions. Today, my kingdom
is this No Man’s Land. The port catches fire
with lights for others. The untamed
spirit still drives me to the wide sea,
the heart-wounding love of life.
Vertaald door Katherine Jackson
Umberto Saba (9 maart 1883 – 25 augustus 1957)
De Nieuw-Zeelandse (Maori) schrijfster Keri Hulme werd geboren op 9 maart 1947 in Christchurch. Zij studeerde 1967/1968 rechten aan de universiteit van Canterbury, maar moest de studie wegens geldgebrek staken. Vervolgens nam zij allerlei baantjes aan, zoals postbode, kok en visser. In 1985 ontving zij voor haar roman “The Bone People” de Booker Prize. In 1987 verscheen haar verhalenbundel Erzählungen “The Windeater. Te Kaihau”.
Uit: The Bone People
“She dresses and goes down to the beach, and sits on the top of a sandhill until the sky pales.
Another day, herr Gott, and I am tired, tired.
She stands, and grimaces, and spits. The spittle lies on the sand a moment, a part of her a moment ago, and then it vanishes, sucked in, a part of the beach now.
Fine way to greet the day, my soul … go down to the pools. Te Kaihau, and watch away the last night sourness.
And here I am, balanced on the saltstained rim, watching minute navyblue fringes, gill=fingers of tubeworms, fan the water … put the shadow of a finger near them, and they flick outasight. Eyes in your lungs … neat. The three-fin blenny swirls by … tena koe, fish. A small bunch of scarlet and gold anemones furl and unfurl their arms, graceful petals, slow and lethal … tickle tickle, and they turn into uninteresting lumps of brownish jelly … haven’t made sea-anemone soup for a while, whaddaboutit? Not today, Josephine … at the bottom, in a bank of brown bulbous weed, a hermit crab is rustling a shell. Poking at it, sure it’s empty? Ditheringly unsure … but now, nervously hunched over his soft slug of belly, he extricates himself from his old hutch and speeds deftly into the new … at least, that’s where you thought you were going, e mate? … hoowee, there really is no place like home, even when it’s grown a couple of sizes too small..“
Keri Hulme (Christchurch, 9 maart 1947)
De Duits- en Tsjechisch-talige schrijver Ota Filip werd geboren op 9 maart 1930 in Ostrau. Hij studeerde journalistiek en werkte als redacteur bij verschillende kranten en bij de radio. In die tijd begon hij uit verveling de roman Cafe an der Straße zum Friedhof te schrijven, waarvoor hij in 1967 de grote prijs van de stad Ostrau ontving. Een jaar na de bezetiing van Tsjechoslowakije werd hij gearresteerd en voor veertien maanden vastgezet. Daarna werkte hij een tijd lang o.a. als chauffeur en meubelmaker. In 1974 werden hij en zijn gezin „uitgeburgerd“ en sindsdien woont hij in Beieren. In 1986 ontving hij de Adelbert-von-Chamisso-Preis voor migrantenliteratuur.
Uit: Im Licht der goldenen Stadt
“Was blieb nach 1945 von der grossartigen, natürlich vorwiegend deutschsprachigen jüdischen Kultur in Prag zurück? Der alte jüdische Friedhof mitten in Prag mit seinen in vier Jahrhunderten künstlich aufgeschütteten zwölf Erdschichten, mit ebenso vielen Gräberschichten und mit mehr als 12|000 Grabsteinen, ist heute – leider – eine Touristenattraktion; es blieben die Alt-Neue Synagoge, ein jüdisches Museum, mehr als 77|000 von den Nazis ermordete böhmische Juden und dann nur Geschichten, Legenden, Märchen und Erzählungen aus einer grossen, mehr als tausendjährigen Geschichte des Prager Judentums. Und Franz Kafka? Der wird in Prag inzwischen ganz geschickt vermarktet. Es wird nicht lange dauern, und westliche Touristen werden sich in Prag schicke T-Shirts mit der Aufschrift »I love Kafka« oder Wandteller mit Kafkas traurigem Gesicht kaufen können. Erst dann wird es in Prag richtig »kafkaesk«. Aber wenn Sie Kafkas Prag erleben wollen, dann besuchen Sie Franz Kafka auf dem jüdischen Teil des Friedhofs in Prag- Olgany. Hier werden Sie bestimmt keine oder nur wenige Touristen antreffen. Der neue jüdische Friedhof kann den Besuchern nämlich nicht wie der alte, von Touristen überlaufene in der Nähe der Pariser Strasse das Grab des legendären Prager Rabbi Loewy bieten, der den berühmten Golem schuf (Gustav Meyrink schrieb 1915 über den Golem einen herrlichen Roman), auch keine Berühmtheiten aus der Geschichte des Prager Ghettos, sondern nur den schlichten Grabstein mit Franz Kafkas Namen, mit den Namen seiner Eltern und Schwestern, und dann die Stille zwischen den schwarzen, von wilden Holundersträuchern überwachsenen Marmorsteinen mit ihren goldenen, längst vergessenen Namen von einst ehrwürdigen jüdischen Familien aus Prag und Umgebung. Die Geschichte wiederholt sich nicht, nicht einmal die Geschichte einer Literatur. Diese Regel trifft auch auf die Geschichte der grossartigen deutschen oder deutschsprachigen Literatur in Prag zu.”
De Oekraïense dichter, schrijver en schilder Taras Sjevtsjenko werd geboren op 9 maart 1814 in Morynzi bij Kiev. In 1837 ging hij naar de kunstacademie en kon door te schilderen voorzien in zijn levensonderhoud. Vanaf 1838 concentreerde hij zich meer op het schrijven en in 1840 verscheen zijn eerste bundel Kobzar. In de jaren daarop volgden – onder de invloed van de reizen die hij door zijn vaderland maakte, en geconfronteerd jey onvrijheid en armoede – werken met een steeds rebelsere ondertoon. Taras Sjevtsjenko werd het prototype van de Oekraïense romanticus.
My Testament
When I am dead, bury me
In my beloved Ukraine,
My tomb upon a grave mound high
Amid the spreading plain,
So that the fields, the boundless steppes,
The Dnieper’s plunging shore
My eyes could see, my ears could hear
The mighty river roar.
When from Ukraine the Dnieper bears
Into the deep blue sea
The blood of foes … then will I leave
These hills and fertile fields —
I’ll leave them all and fly away
To the abode of God,
And then I’ll pray …. But till that day
I nothing know of God.
Oh bury me, then rise ye up
And break your heavy chains
And water with the tyrants’ blood
The freedom you have gained.
And in the great new family,
The family of the free,
With softly spoken, kindly word
Remember also me.
The Mighty Dnieper
The mighty Dnieper roars and bellows,
The wind in anger howls and raves,
Down to the ground it bends the willows,
And mountain-high lifts up the waves.
The pale-faced moon picked out this moment
To peek out from behind a cloud,
Like a canoe upon the ocean
It first tips up, and then dips down.
The cocks don’t crow to wake the morning,
There’s not as yet a sound of man,
The owls in glades call out their warnings,
And ash trees creak and creak again.
Vertaald door John Weir
Taras Sjevtsjenko (9 maart 1814 – 10 maart 1861)
Zelfportret, 1845