Verlanglijst negatief (Annie M.G. Schmidt), Paul van Ostaijen, Alois Brandstetter, Christina Rossetti, Fjodor Tjoettsjev

 

Bij 5 december

 

Verlanglijst negatief

Geeft u mij maar geen zakdoeken-sasjet.
Ik weet niet hoe je ’t schrijft, maar ‘k wil het niet.
En ook geen glazenhoudertjes van riet,
omdat ik daar toch nooit een glas in zet.

En liever ook geen koperen hagedis,
en ook geen pop met stofdoeken erin,
en niet dat boek getiteld: Ons Gezin,
waarvan Trouw zegt dat het zo zuiver is.

En niet zo’n leuke gong voor in de hal
en als u bijgeval dan toch iets geeft:
ook niet dat boek: Hoe men Harmonisch leeft
(als ’t u hetzelfde is): ik weet het al.

En astublieft vooral geen necessaire
en astublieft geen manicure-etui,
ik heb die dingen allebei en zie,
zij geven mij uitsluitend veel misère.

Wel, als u dan bepaald iets voor ons zoekt:
geef ons dan geen pressure cooker per abuis.
Er is voldoende pressure in ons huis,
wij zijn er al compleet van gaarge-cook-t.

Geen sjaaltje met I love you, en geen vaasje…
Ziezo, dat was het. Dank u, Sinterklaasje.

 

Annie M.G. Schmidt(20 mei 1911 – 21 mei 1995)

 

Sint Nicolaas aan de Zaan

 

Het liedje van twee Sinten

Ik hou van Sint Niklaas
ik hou van Sinte Martin
ik hou van de ezel van Sint Niklaas
ik hou van het zwaard van Sinte Martin
ik hou van de ezel een oude wijs van wijze goedheld
– zijn rug draagt rust door de straat onbewuste venter –
lk hou van het zwaard het klieft de eigen mantel
– plotse scherpte van nieuwe ogen over de schijn der dingen –
goed en wijsscherp en rustig
ik hou van de ezel van Sint Niklaas
lk hou van het zwaard van Sinte Martin
ik hou van Sint Niklaas
lk hou van Sinte Martin

 

Paul van Ostaijen (22 februari 1896 – 18 maart 1928)

 

Zie ook mijn blog van 5 december 2010 en eveneens mijn blog van 5 december 2009.

 

De Oostenrijkse schrijver en taalkundige Alois Brandstetter werd op 5 december 1938 in Aichmühl bei Pichl, Oberösterreich geboren. Zie ook alle tags voor Alois Brandstetter op dit blog.

Uit: Zu Lasten der Briefträger

„Mein lieber Ürdinger, habe ich gesagt, heute bist du aber wieder einmal sehr spät dran. Oh, ich versäume nichts, hat Ürdinger gesagt. Ich bin ja froh, daß du überhaupt da bist, habe ich gesagt, manchmal kommst du ja leider gar nicht. Es ist nicht jeder Tag gleich, hat Ürdinger gesagt. Dann hat er auf Wiederschaun gesagt, und ich habe erwidert: gute Nacht.
Oft bringt Ürdinger die Post etlicher Tage auf einmal, Postmeister. Heute habe ich einen größeren Posten, sagt er dann. Der Postmeister sagt, sagt er, du, Postmeister, sagst laut Ürdinger, daß ihr zusammenfassen und rationalisieren müßt. Ich kann meine guten Leute nicht wegen einer einzigen dünnen Korrespondenzkarte kilometerweit ins Land hinausjagen, sagst du. Und weil das so ist, weil die Post zusammenfaßt und rationalisiert und weil es sich angeblich nicht rentiert und auszahlt, den Briefträger wegen einer hauchdünnen Korrespondenzkarte meilenweit laufen zu lassen, deshalb und darum sehen wir, die wir draußen an der Verwertung wohnen, den Briefträger nur sehr selten. Zu uns kommt er praktisch nur alle heiligen Zeiten.
Aber eine Sendung, Postmeister, kann man bezüglich ihrer Bedeutung nicht äußerlich nach Gewicht und Umfang bewerten. Wenn man es rein quantitativ und gewichtsmäßig ansieht, dann besteht natürlich zwischen dem schweren und massigen Ürdinger und einem federleichten Luftpostbrief auf Seidenpapier eine gewisse Diskrepanz.Wenn man es von dieser Seite betrachtet, dann kann es einem schon als eine arge Unverhältnismäßigkeit und als ökonomisch widersinnig erscheinen, daß man wegen eines gerade nur hingehauchten ätherischen Liebesbriefes auf Japanpapier einen zentnerschweren und infolgedessen nicht eben sehr mobilen Menschen vom Schlage Ürdingers in Bewegung setzen und auf die Reise schicken soll. Aber so kann man es eben nicht ansehen, Postmeister, die rein materialistische Anschauungsweise ist hier völlig fehl am Platz und führt unweigerlich in die Sackgasse!“

 

Alois Brandstetter (Aichmühl , 5 december 1938)

 

De Engelse dichteres en schrijfster Christina Georgina Rossetti werd geboren in Londen op 5 december 1830. Zie ook alle tags voor Christina Rossetti op dit blog.

 

Consider The Lilies Of The Field

Flowers preach to us if we will hear:–
The rose saith in the dewy morn:
I am most fair;
Yet all my loveliness is born
Upon a thorn.
The poppy saith amid the corn:
Let but my scarlet head appear
And I am held in scorn;
Yet juice of subtle virtue lies
Within my cup of curious dyes.
The lilies say: Behold how we
Preach without words of purity.
The violets whisper from the shade
Which their own leaves have made:
Men scent our fragrance on the air,
Yet take no heed
Of humble lessons we would read.
But not alone the fairest flowers:
The merest grass
Along the roadside where we pass,
Lichen and moss and sturdy weed,
Tell of His love who sends the dew,
The rain and sunshine too,
To nourish one small seed.

 

May

I cannot tell you how it was;
But this I know: it came to pass
Upon a bright and breezy day
When May was young; ah, pleasant May!
As yet the poppies were not born
Between the blades of tender corn;
The last eggs had not hatched as yet,
Nor any bird forgone its mate.

I cannot tell you what it was;
But this I know: it did but pass.
It passed away with sunny May,
With all sweet things it passed away,
And left me old, and cold, and grey.

 

Christina Rossetti (5 december 1830 – 27 december 1894)

 

De Russische dichter Fjodor Tjoettsjev werd geboren op 5 december 1803 in Ovstug in het gouvernement Orjol. Zie ook alle tags voor Fjodor Tjoettsjev op dit blog.

 

Verstand wird Rußland nie verstehn

Verstand wird Rußland nie verstehn,
Kein Maßstab sein Geheimnis rauben;
So wie es ist, so laßt es gehn –
An Rußland kann man nichts als glauben.
Der kühle, wägende Verstand
Kann Rußlands Wesen nicht verstehen;
Denn daß es heilig ist, dies Land,
Das kann allein der Glaube sehen.

 

Schweige, verbirg dich und halte

Schweige, verbirg dich und halte
deine Gefühle und Träume geheim,
laß sie in der Tiefe deiner Seele
lautlos auf- und untergehen
wie Sterne in der Nacht;
erfreue dich an ihnen – und schweige.
Wie soll das Herz sich offenbaren?
Wie soll ein anderer dich verstehen?
Begreift er, wodurch du lebst?
Ein ausgesprochener Gedanke ist eine Lüber.
Wenn du die Quellen aufwühlst, trübst du sie;
zehre von ihnen – und schweige.
Verstehe, nur in dir selbst zu leben:
es gibt in deiner Seele eine ganze Welt
geheimnisvoll-zauberhafter Gedanken;
sie betäubt der äußere Lärm,
die Strahlen des Tages vertreiben sie;
lausche ihrem Gesang und schweige.

 


Vertaald door Ferdinand Freiligrath

 

Fjodor Tjoettsjev (5 december 1803 – 27 juli 1873)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 5e december ook mijn vorige blog van vandaag.