Bliss Carman, Beate Morgenstern, Jeffrey Archer, Bernhard Lassahn, Erich Arendt, Pol De Mont, Staf Weyts, Hans Egon Holthusen

De Canadese dichter Bliss Carman werd geboren in Fredericton, in de provicincie New Brunswick op 15 april 1861. Zie ook alle tags voor Bliss Carman op dit blog.

A Creature Catechism by Bliss Carman

I
Soul, what art thou in the tribes of the sea?

LORD, said a flying fish,
Below the foundations of storm
We feel the primal wish
Of the earth take form.

Through the dim green water-fire
We see the red sun loom,
And the quake of a new desire
Takes hold on us down in the gloom.

No more can the filmy drift
Nor draughty currents buoy
Our whim to its bent, nor lift
Our heart to the height of its joy.

When sheering down to the Line
Come polar tides from the North,
Thy silver folk of the brine
Must glimmer and forth.

Down in the crumbling mill
Grinding eternally,
We are the type of thy will
To the tribes of the sea.

 

The Rainbird

Far off I hear a rainbird. Listen!
How fine and clear
His plaintive voice comes ringing
With rapture to the ear!

Over the misty wood-lots,
Across the first spring heat,
Comes the enchanted cadence,
So clear, so solemn-sweet.

How often I have hearkened
To that high pealing strain,
Across the cedar barrens,
Under the soft gray rain!

How often I have wondered,
And longed in vain to know
The source of that enchantment —
That touch of long ago!

O brother, who first taught thee
To haunt the teeming spring
With that divine sad wisdom
Which only age can bring?

 
Bliss Carman (15 april 1861 – 8 juni 1929)

 

De Duitse schrijfster Beate Morgenstern werd geboren op 15 april 1946 in Cuxhaven. Zie ook alle tags voor Beate Morgenstern op dit blog.

Uit: Nest im Kopf

„In der Nacht, bevor Anna nach Gottshut fuhr, hatte sie diesen Traum:
In der Mitte der Dunkelheit sah sie Licht wie über einem Moor. Sie glitt auf das Licht zu. Da löste es sich in Helligkeiten und Dunkelheiten auf aus denen sich Bilder formten. Sie erkannte sich als Fünf- oder Sechsjährige an den hellen Locken, die spiralförmig den Kopf herunterhingen. Obwohl sie als Älteste die Geschwister überragte, schienen sie sonst alle in einem Alter.
Sie hielt die Fotos in den Händen und sah voller Glück eine Zeit abgebildet, von der sie bisher nur eine schwache Ahnung gehabt hatte. Die Kinder, hellhaarig und wenig bekleidet, saßen einträchtig auf einer alten Holzbank, dann wieder waren sie in ein Spiel vertieft, und nur eines schaute sie an, und das war immer sie selbst. Die Fotos ähnelten in gewisser Weise denen, die sie schon kannte. Die Kinder waren in Licht- und Schattenflecken eines Laubwaldes getaucht, sodass sie erst genau hinsehen musste, um die Gesichter zu erkennen. Die Fotos bekamen eine ungeheure Tiefe, als könne sie hineingreifen wie in ein offenes Fenster. Mit Bestimmtheit wusste sie jetzt, dass die Kinder sich auf dem mit Buchen bewachsenen Berg befanden. Sie spürte den herben Geschmack der Bucheckern auf der Zunge und die Splitter zwischen den Zähnen.
Wem gehören die Fotos? fragte sie und stand auf einer langen, schmalen Straße. Wer hat die Fotos dreißig Jahre aufbewahrt, ohne dass wir davon wussten? Die Flickschneiderin, war die Antwort. Es konnte auch nur die Flickschneiderin sein, schien ihr. Sie ging die Straße hinauf zu einem Haus, von dem sie annahm, dass die Flickschneiderin darin wohne. Aber dort stand nur eine mit Grün überwucherte Ruine. Die Frau zeigte sich nicht.Wahrscheinlich war sie tot. So konnte sie nicht um die Fotos bitten, mit denen sie eine Zeit voller Frieden und Harmonie in die Gegenwart hinüberretten wollte. Ohne Einwilligung der Frau hatte sie kein Recht auf die Fotos. Sie entglitten ihren Händen. Eine unsagbare Traurigkeit erfüllte sie.”

 
Beate Morgenstern (Cuxhaven, 15 april 1946)

 

De Britse schrijver Jeffrey (Howard) Archer, Baron Archer of Weston-super-Mare, werd geboren op 15 april 1940 in Londen. Zie ook alle tags voor Jeffrey Archer op dit blog.

Uit: The First Miracle

“Tomorrow it would be 1 A.D., but nobody had told him.
If anyone had, he wouldn’t have understood, because he thought it was the forth-third year of the reign of the Emperor. And in any case, he had more important things on his mind.
His mother was still angry with him, and he had to admit that he had been naughty that day, even by the standards of a normal thirteen-year-old. He hadn’t meant to drop the pitcher when she had sent him to the well for water. He had tried to explain to her that it wasn’t his fault he had tripped over a stone – that bit was at least true. What he hadn’t told her was that he had been chasing astray dog at the time. And then there was that pomegranate: how was he meant to know that it was the last one and that his father had taken a liking to them?
The young Roman was now dreading his father’s return and the possibility that he might be given another leathering. He could still recall the last one: he hadn’t been able to sit down for two days without being reminded of the pain, and the thin red scars hadn’t completely disappeared for three weeks.
He sat on the window ledge in a shaded corner of his room, trying to think of some way he could redeem himself in his mothers’ eyes. He had spilt cooking oil all over his tunic and she had thrown him out of the kitchen. ‘Go and play outside,’ she had snapped, but playing outside wasn’t much fun if you were only allowed to play by yourself. Pater had forbidden him to mix with the local boys.
How he hated this uncivilised country! If only he could be back home among his friends, there would be so much for him to do. Still, only another three weeks and he would…
The door swung open and his mother bustled into the room.”

 
Jeffrey Archer (Londen, 15 april 1940)

 

De Duitse schrijver Bernhard Lassahn werd op 15 april 1951 in Coswig / Anhalt geboren. Zie ook alle tags voor Bernhard Lassahn op dit blog.

Uit: Kleines Lied für Christa Wolf

„Christa Wolf ist gestorben. Ich habe sie noch bei einer Lesung im Literarischen Colloquium am Wannsee erlebt. Sie wirkte entspannt, souverän und sympathisch. Sie hatte das Publikum von Anfang an auf ihrer Seite.
Ich hatte keine Vorurteile – dachte ich zumindest. Ich kannte sie ja kaum. Dabei bin ich als halber Ossi ein treuherziger Freund der DDR-Literatur (gewesen): Barbara Honigmann mag ich besonders und natürlich Jurek Becker. Insgesamt gesehen verliert diese Sonderform der Literatur jedoch viel von ihrem Glanz, wenn man sie nicht mehr mit gutwilligem Blick betrachtet. Ich war jedenfalls gespannt.
Sie las aus ihrem neuen Buch Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud, das in Los Angeles spielt. Die Sorgen der alten Welt verfolgen sie bis dahin, sie leidet darunter, dass sie mit einer Stasi-Vergangenheit behängt wird – und wie sich nun im fernen Deutschland die Medien und ihre Bekannten dazu verhalten. In der Stunde schwerer Not fängt sie überraschenderweise an, alte deutsche Lieder zu singen, bis sie erlöst wird, als am frühen Morgen ein Vogel zu ihr kommt.
Ich hätte mich vorgedrängelt und nachgefragt, welche Lieder sie da gesungen hat. Den Gefallen tat sie mir auch so. Es folgte eine nicht enden wollende Liste von Kinder- Kampf- und Kirchenliedern – und gleichzeitig spürte man, wie sich im Publikum etwas tat. Es gluckerte und brodelte. Mich hatte sie damit auch gewonnen. Christa Wolf schöpfte mit vollem Eimer aus einem verloren geglaubten Fundus, als gäbe es eine gesamtdeutsche Musikbox, und man müsste nur die Titel vorlesen, und schon summt und brummt es überall in den Hinterköpfen. War es vorher ein wenig dröge gewesen (die Luft war auch so schlecht, und es war rappelvoll), so kam nun fast so etwas wie Stimmung auf. Hier und da fühlte sich jemand erinnert und reagierte mit einem Schmunzeln.“

 
Bernhard Lassahn (Coswig 15, april 1951)

 

De Duitse dichter en schrijver Erich Arendt werd geboren op 15 april 1903 in Neuruppin. Zie ook alle tags voor Erich Arendt op dit blog.

GARCÍA LORCA

Du grüner Wind! O Sang heißblütiger Gitarren!
Du Mondlicht still, am Munder der Zigeunerin! −
Mit einem Mal verweht – nun knarrt der Schinderkarren
hart durch Granadas Traum, den du besungen, hin…

und Schüsse fliegen, und es falln wie Vogelschatten
die Menschen rings. Unkenntlich liegt im Sand der Nacht
die schöne Stirn: Die Mörder deines Lebens hatten
dein Lied gehaßt, von Sternensturm und Glanz entfacht.

Durch Andalusiens Gärten tobt der feige Mord.
Mit stummen Fäusten kämpft dein Volk. −
Doch wenn es wieder
froh deine Strophen singt im großen Schlußakkord,

dann, Männer, stimmet die vergessenen Gitarren,
dann brause, Sierrawind, daß die Nevada glüh’!
Zigeunerinnen lächeln von Balkonen nieder:
Hell brennt in Flammen auf dem Platz der Schinderkarren!

 
Erich Arendt (15 april 1903 – 25 september 1984)
Neuruppin

 

De Vlaamse dichter en schrijver Pol De Mont werd geboren in Wambeek op 15 april 1857. Zie ook alle tags voor Pol de Mont op dit blog.

De stilte trekt, op donzen voeten

De stilte trekt, op donzen voeten,
een stomme schildwacht, gans alleen,
door lege straten… Treurig groeten
de sterren door de nevels heen.

Lang was de dag en zwaar van zorgen…
Mijn hart is lam; mijn hersens moe…,
en dubbele zorgen brengt de morgen
misschien…; mijn ogen vallen toe…

En toch, – toch vindt mijn ziel geen ruste! –
Gelijk de zeemeeuw, afgedwaald
bij ’t wilde noodweer van de kuste,
waar zij, om te azen, nederdaalt,

op klamme, half doorweekte schachte,
dwars tegen wind en waterslag
in, door- en voortvliegt heel de nachte
en voort- en doorvliegt heel de dag;-

zo wou, wat haar te pletter drukke,
aan laag en grof haar kluistren moog,
mijn ziel het al aan flarden rukken
en vliegen, waar zij nimmer vloog;

zo wou mijn ziel, de wreed geslagene,
ópwiekend hoog uit slijk en slam,
áfwerpen ’t al te lang gedragene
slavinnenpak, en – als een vlam

óptongend boven mist en wolken,
uitspannen, groots, in ’t groots azuur,
tot ogenlust van alle volken
mijn hemeldroom in zevenkleurig vuur. –

 

Het orgel speelt…

Het orgel speelt een heel oud liedje
beneden in de stille straat…
Ik luister, leg de penne neder,
berg in mijn handen mijn gelaat

Een heel onnozel volkskoepletje,
slecht drie, vier noten traag en teer;
maar elke klank, die in mijn oor dringt,
wekt echo’s in mijn binnenste weer.

Ik hoor het oude deuntje klagen,
klagen en zuchten beurt om beurt,
en ‘t is me, of ‘t opwelt uit mij zelve
en ‘t is me, of mij ’t harte scheurt…

Wat in dat oud onnozel deuntje
zijn kunsteloos gestamel beeft,
mijn eigen ziel is ‘t, die het uitsnikt…
Die heeft het, ach, zo vaak beleefd…

 
Pol De Mont (15 april 1857 – 29 juni 1931)
Portret door  Hans De Smedt, z.j.

 

De Vlaamse dichter en schrijver Staf Weyts werd geboren op 15 april 1909 in Mechelen. Zie ook alle tags voor Staf Weyts op dit blog.

Er komen nog dagen van rouw…

Er komen nog dagen van rouw en grote droefenis.
De dagen als eenmaal het grauw gelaat van de dood er is
voor mij of voor mijn vrouw,
en smartvol een van beiden plots zal vereenzaamd staan
in de avond van zijn leven.
Want de kinderen die wij het bestaan en onze liefde hebben
gegeven, zullen hun eigen wegen gaan
en vromelijk ieder jaargetijde
nog vlug eens overkomen
met bloemen, fruit of wijn.
Zij zullen vragen hoe het gaat?
Waarom de tuin verwildert? Bomen en rozenstruiken niet
gesnoeid zijn, en ’t onkruid nog te wieden staat?
Waarom het hout voor ’t open vuur ontbreekt?
In het aquarium een dode vis op ’t water drijft,
en aan de witte buitenmuur nog slechts één rankgeranium die
niet verdord is, overblijft?
Waarom de deur altijd gesloten en haast geen mens meer
welkom is,
en vele kamers die weleer
van zonlicht waren overgoten
nu klam zijn en vol duisternis?
En schoon ons hoofd steeds zal terneerhangen, en
menigmaal een traan aan ons verschroeide ogen beven,
zullen zij onzer eenzaamheid
de diepe pijn haast niet verstaan,
noch dat wij aan dit aardse leven
onthecht zijn, en voor God bereid.

 
Staf Weyts (15 april 1909 – 12 januari 1985)

 

De Duitse dichter, essayist, criticus en literatuurwetenschapper Hans Egon Holthusen werd geboren op 15 april 1913 in Rendsburg. Zie ook Zie ook alle tags voor Hans Egon Holthusen op dit blog.

Uit: Klage um den Bruder

III
Wo sich dein Leib wie eine junge Larve
Zart und verletzlich vor dem Tod verschloß,
Da traf dich dieses unbegreiflich scharfe,
Nicht wieder gut zu machende Geschoß.

Von schneidender Beklemmung überfallen,
Als stiegest du in ein zu heißes Bad,
So fühltest du’s wie dunkle Missetat
In deiner Wunde sich zusammenballen.

Und immer tiefer seh ich dich erschrecken
Vor Angst und Scham, als wär der Tod ein Laster,
Und mit der Hand das viele Blut bedecken.

Sekunden später wird dein Herz gefaßter.
Schon leuchtet dir die Erde nicht mehr ein,
Und rasch verblutend gibst du dich darein.

 
Hans Egon Holthusen (15 april 1913 – 21 januari 1997)