Christian Dotremont, Tsjingiz Ajtmatov, Manès Sperber, Else Buschheuer, Patrick O’Brian

De Belgische kunstschilder, schrijver en dichter Christian Dotremont werd geboren in Tervuren op 12 december 1922. Zie ook alle tags voor Christian Dotremont op dit blog.

 

 
Zonder titel, 1971

 

Zo verlaten als de winter in het hoge noorden

zo verlaten als de winter in het Hoge Noorden
is en zo donker als de nacht die wij zopas
nog voegden bij deze nacht, vonden wij
er nog enorm veel lumineus licht,
niet zozeer in de schittering van de lucht
die reëel is en nabij, of de verblindende schittering
van de besneeuwde vlakten, of het bruuske
noorderlicht, dan in de vermoedelijk niet te beschrijven
huivering alles te beleven wat wij zagen en meer dan dat

 

 
Christian Dotremont (12 december 1922 – 20 augustus 1979)

 

De Kirgizische schrijver Tsjingiz Ajtmatov werd op 12 december 1928 geboren in het Kirgizische dorp Sheker, in wat toen een deelrepubliek was van de Sovjet-Unie. Zie ook alle tags voor Tsjingiz Ajtmatov op dit blog.

Uit: Das Kassandramal (Vertaald door Friedrich Hitzer)

„Und da fiel ihm ein, woher die zweite Sonne – die Mutante! – im Traum herrührte. Es dämmerte ihm unru­hig, aber deutlich. Er wunderte sich sogar, warum ihm das nicht sofort in den Sinn gekommen war. Jetzt war alles wieder im Lot. “Mußte das sein?” Der Futurologe schmun­zelte vor sich hin, blickte auf die Uhr neben dem Spiegel, es war bereits sieben. Ein Freitag im Spätsommer.
Seine Frau schlief im Zimmer nebenan, und auch ihre Schwester, die aus Arkansas zu Besuch gekommen war, schlief noch.
Bork ging auf die offene Veranda des Hauses hinaus, wo er seine kleine Morgengymnastik zu machen pflegte. Aber dieses Mal lenkten Sorgen seine Gedanken ab. Auch alles andere rund um ihr Vororthaus interessierte ihn nicht wie sonst. Nicht einmal der Steingarten neben dem Schwimm­bassin, der auf liebevolle Weise nach japanischem Muster (wie ein Sternbild, glaubte er) angelegt worden war und wo Bork, wie die von Jessie verbreiteten Gerüchte besag­ten, in komisch-schrecklichem Flüsterton gern schwarze Magie trieb. Demnach legte er dort eine rituelle Ordnung an und zeichnete dabei wunderliche Symbole neben den rätselhaften Steinen in den Sand, aber dieses Mal vergaß er auch das. Ihm stand überhaupt nicht der Sinn nach Spiele­reien.
Die Ereignisse bedrängten ihn seit dem frühen Morgen. Er spürte das physisch, sein Herz zog sich krampfhaft zu­sammen. Er mußte die ganze Presse durchsehen, einen Berg von Zeitungen und Zeitschriften, und alle gierten nach einer Aussage von ihm. Er mußte verschiedene Leute anrufen, Auskünfte einholen und sich schnell Klarheit verschaffen. Absolut unaufschiebbar war der Artikel über das Kassandramal, den er fertigzuschreiben hatte. Und das stellte sich als eine ungeheuer schwierige Aufgabe heraus. Die Leidenschaften um die Kassandra-Embryonen waren aber bereits überall entbrannt.“

 

 
Tsjingiz Ajtmatov (12 december 1928 – 10 juni 2008)

 

De Duitse schrijfster, journaliste en televisiepresentatrice Else Buschheuer werd geboren op 12 december 1965 in Eilenburg in Sachsen. Zie ook alle tags voor Else Buschheuer op dit blog.

Uit: Zungenküsse mit Hyänen

“Rizz erlebe einen Jahrtausendwinter, stand im Mittagskurier. Und tatsächlich: Überall lagen Haufen schmutzigen Schnees, angeschmolzen, vereist, neu überschneit. Erfrorene Vögel fielen vom Himmel, Hunde schlotterten, Menschen schlitterten – manche hatten eingegipste Gliedmaßen. Als ich aus dem Taxi stieg, dämmerte es bereits. Eisregen schlug mir ins Gesicht, schon nach wenigen Schritten hing meine Unterlippe wie betäubt herunter, die Augen tränten, die Nase lief. Hier wehte eine andere Luft als zu Hause. »Sie erreichen Frau Puvogel unter folgender Mobilnummer«, hatte in der Annonce gestanden.
Ich kämpfte mich im Gegenwind zur gläsernen Eingangstür des Gebäudes und erschrak. Mir im Weg stand ein blasser Junge mit vom Wind zurückgekämmtem dunkelblondem Haar, von dessen Nerdbrille der Regen tropfte, mit wollenem Mantel und weinrotem Strickschal. Der Junge blickte mich ängstlich an. Er hielt das Kinn gesenkt und sah aus, als würde er gleich nach Mama rufen.
»Nicht so schüchtern, junger Mann!«
Mein Spiegelbild verschwand. Eine Dame im Pelz hatte von innen die Tür geöffnet.
»Sie sind doch sicher Herr Rothe?« Ich räusperte mich.
»Ja. Wir hatten telefoniert. Guten Tag! Frau Puvogel?«
»Leibhaftig! Wie war die Reise?«
»Danke! Gut!«
Wir traten ins Foyer. Sofort beschlug meine Brille. »Wem gehört denn das Haus?«, fragte ich und klopfte den Schnee vom Kragen.
»Na, Frau Puh-Vogel«, rief sie und schlug sich auf den Pelz.”

 

 
Else Buschheuer (Eilenburg, 12 december 1965)

 

De Oostenrijks – Franse schrijver, essayist en psycholoog Manès Sperber werd geboren op 12 december 1905 in Zabłotów, Galicië. Zie ook alle tags voor Manès Sperber op dit blog.

Uit: Wie eine Träne im Ozean

„Diesem Mann hatte der 17jährige Joseph-Maria Goeben ins Untersuchungsgefängnis geschrieben: »Solange es Männer gibt wie H. S., hat das Leben einen Sinn. Solange es uns junge Menschen gibt, gibt es keine Mauern, dick genug, Sie gefangenzuhalten ! « Und er hatte diesem Brief ein furchtbar langes Gedicht beigelegt.
Vier Jahre später die erste Begegnung. Josmar war enttäuscht und litt, weil er die Enttäuschung nicht eingestehen wollte – der Einundzwanzigjährige wußte mit ihr nichts anzufangen. Das war mitten in den Ruhrkämpfen. Er hatte den Mann, hinter dem die Polizei seit Tagen her war, gesucht. Er fand ihn endlich an einer Theke. Da war es ein kleiner Mann in einem zu langen dünnen Mantel, der vor Nässe steif war. Und dieser Mann hielt in der Hand ein Glas Bier, aus dem er immerfort den Schaum blies. Die Hand – es war die linke – zitterte, die rechte kam nicht zum Vorschein. Und dieser Mann fluchte über das lauwarme Bier.
Das war die erste Begegnung. Josmar hatte sich lange auf sie vorbereitet. Nein, natürlich durfte er nicht mit einer Rede beginnen, doch gab es, was unabweisbar war und gesagt werden mußte, sobald er dem Führer gegenüberstand.
Da war aber nichts zu sagen, die Worte waren weggeschwemmt.
Natürlich stotterte er wie immer, wenn Unvorhergesehenes alle Ordnung umwarf, in die er zukünftige Handlungen voraussichtig hineinstellen wollte. Er sagte: »Ich bin Joseph-Maria Goeben aus Köln. Ich habe Ihnen seinerzeit geschrieben.”

 

 
Manès Sperber (12 december 1905 – 5 februari 1984)

 

De Engelse schrijver Patrick O’Brian werd geboren op 12 december 1914 in Chalfont St. Peter, Buckinghamshire. Zie ook alle tags voor Patrick O’Brian op dit blog.

Uit:The Hundred Days

`Well, dearest Jack,’ she said, they having kissed, `how very happy I am to see you wearing a broad pennant. It was a damned near-run thing that you were not out of reach, half-way to Tierra del Fuego in a mere hydrographical tub, a hired vessel. But how we ever came to miss you on Common Hard I shall never understand — never, though I have gone over it again and again. True, Keith was in a great taking about the naval estimates, and I was turning some obscure lines of Ennius in my head without being able to make any sense of them frontwards or backwards; but even so …’
Nor shall I ever understand how I came to be such an oaf as to walk in here, ask you how you did, and sit down by your side without the slightest word of congratulations on being a viscountess: yet it had been in my head all the way across. Give you joy with all my heart, dear Queenie,’ he said, kissing her again; and they sat there very companionably on the broad cushioned locker. Jack was taller than Queenie and far more than twice as heavy; and having been in the wars for a great while and much battered, he now looked older. He was in fact seven years her junior, and there had been a time when he was a very little boy whose ears she boxed for impertinence, uncleanliness and greed, and whose frequent nightmares she would soothe by taking him into her bed.
By the way,’ said Jack, `does the Admiral prefer to be addressed as Lord Viscount Keith like Nelson in his time or just as plain Lord K?’
“Oh, just plain Lord, I think. The other thing is formal court usage, to be sure, and I know that dear Nelson loved it; but I think it has died out among ordinary people. Anyway he does not give a hoot for such things, you know. He values his flag extremely, of course, and I dare say he would like the Garter; but the Keiths of Elphinstone go back to the night of time — they are earl marischals of Scotland, and would not call Moses cousin.”

 
Patrick O’Brian (12 december 1914 – 2 januari 2000)