Christopher Kloeble, Gerard den Brabander, Dorota Masłowska, Günter Bruno Fuchs

De Duitse schrijver Christopher Kloeble werd op 3 juli 1982 geboren in München. Zie ook mijn blog van 8 juli 2009 en ook mijn blog van 3 juli 2010

Uit: Wenn es klopft (Vierundachtzig Schritte)

„Ich spreche ein Gebet in ihren Kopf. Das wird sie hören, solange ich es nur ernst genug meine, so ernst wie ein Kind, das nach seiner Mutter verlangt. Und genau das bin ich wieder, wenn ich auf diese Weise mit ihr spreche, ich bin zehn Jahre alt, und die Sonne versteckt sich vor mir.

Bis neunzehnhundertdreiundneunzig hatte der Sonnenaufgang noch seinen eigenen Klang. In den Stunden davor verschwand Segendorf, unser Ort, für einen, der es hören wollte, in der Nacht – abgesehen von dem Hof an der Ludwigstraße, auf dem ich mit meinen Eltern lebte, die sich frühestens um Mitternacht die Kehlen heiser schrien. Keine Tür, keine Wand war dick genug, wurde ich davon geweckt, war an Einschlafen nicht mehr zu denken, und trotzdem drückte ich oft das Kissen auf meine Ohren, schloss die Augen und atmete langsam und tief, wie man eben atmet, wenn man einschlafen will.

Weder wusste ich noch interessierte mich, worüber sie stritten, außerdem konnte ich sie kaum verstehen, ihre Worte blieben auf dem Weg zu mir an Balken und Dielen hängen, nur Laute drangen zu mir durch, so lange, bis ich mich irgendwann in die Bettdecke wickelte und zum Beten vor dem Fenster Platz nahm, das in Richtung der Berge zeigte, hinter denen sich die Sonne versteckte.

Manchmal ließ sie sich lange bitten. Mit den ersten Sonnenstrahlen wurden meine Eltern dann leiser, bis ich sie gar nicht mehr hören konnte, und obwohl das Dorf jetzt aufwachte, Kühe blökten und Traktoren losknatterten, war das ein eigenartig beruhigender Klang, der mich noch etwas schlafen ließ, bevor ich zur Schule musste“

Christopher Kloeble (München, 3 juli 1982)

 

De Nederlandse dichter en vertaler Gerard den Brabander (eig. Jan Gerardus Jofriet) werd geboren in Den Haag op 3 juli 1900. Zie ook mijn blog van 3 juli 2010

Herfstnacht in de Tuilerieën

Alle banken hebben hun gelieven
aan de moede scheemring toevertrouwd.
En zij huiveren diep in eigen hout
sinds de minnenden zich stil verhieven.
Nacht en regen. Soms een roep door ’t woud
van een duif en het onhoorbaar klieven
van het duister, dat zich slapend houdt
om de laatste liefde te gerieven.
Verder niets. De nacht en ik alleen,
eenzaam wandelend aan de rand der tijden,
zó verheugd en zó bedroefd meteen
om mijn voeten die een afscheid schrijden…
En de zachte regens om mij heen
of iemand ingehouden schreide…

 

Nocturne

Wuft de handschoen, wuft het klein gebaar,
wulpsch de mond en ’t licht in d’ oogekieren,
wolvenbeet de bont om ’t blonde haar:
vrouwen zijn de wonderlijkste dieren.
Bidt de mond den appelbeet te vieren,
wijkt de blik te wimper voor gevaar,
waait de scheemring over lustrivieren,
wenkt het lied over de nachtgitaar,
beeft het woud onder den roep der stieren,
wiegt de slang – de melodie gewaar –
weiflend over spleten zich en wieren:
schrijft de vleermuis met nerveuze zwieren
mij den wil voor van den toovenaar,
dien ik met een schreeuw in u ervaar.

Gerard den Brabander (3 juli 1900 – 4 februari 1968)

 

De Poolse schrijfster en journaliste Dorota Masłowska werd op 3 juli 1983 in Wejherowo geboren. Zie ook mijn blog van 3 juli 2007 en ook mijn blog van 3 juli 2009.en ook mijn blog van 3 juli 2010

Uit: Snow White and Russian Red (Vertaald door Benjamin Paloff)

„First she told me she had good news and bad news. Leaning across the bar. Which do I want first. The good news, I say. So she told me that in town it looks like there’s a Polish-Russki war under a white-and-red flag. I say, How do you know, she says she heard. So I say, Then I’ll take the bad. So she took out her lipstick and told me that Magda says it’s over between me and her. Then she winks at the Bartender like that if something happens, she wants him to come over. And that’s how I found out that she’d dumped me. Magda, that is. Even though we’d had it good, we’d had our share of nice times, a lot of nice words had been said, on my part as well as hers. For real. The Bartender says to me, Fuck it. Though it’s not so simple. The way I’d found out how it was, or rather, how it wasn’t, it wasn’t like she’d told me straight to my face, only it was just the other way around, she’d told me through Arleta. I chalk it up to her being a total asshole, to her disrespect. And I’m not going to hide it, even though she was my girlfriend, about whom I can say that a lot of different things had passed between us, good as well as bad. Anyway, she shouldn’t have said it through a friend like that, so I’d be the last to hear. Everybody knows from the very start, since she told others as well. She was saying that I’m sort of the more explosive one, and that they had to prepare me for this fact. They’re afraid that something might set me off, because that sort of always happens. She said I should step out to get some air. Gave me her shitty cig. Meanwhile, I just feel sadder than ever. All the worse that it wasn’t told straight to my four eyes, by her. Not a single word.“

Dorota Masłowska (Wejherowo, 3 juli 1983)

 

De Duitse dichter, schrijver en graficus Günter Bruno Fuchs werd geboren op 3 juli 1928 in Berlijn. Zie ook mijn blog van 3 juli 2007 en ook mijn blog van 3 juli 2009 en ook mijn blog van 3 juli 2010

Uit: Werke in drei Bänden(Ein Baumeister hat Hunger)

Der hungrige Baumeister heißt Eosander. Er lebt nicht mehr so ganz, trotzdem hat er Hunger. Er hat, als er noch so ganz lebte, einen guten Teil Häuser und ein paar Schlösser gebaut, das heißt, er hat aufgezeichnet, wie die Handwerker bauen sollen, damit nichts umfällt, wenn es einmal steht.

Der Baumeister Eosander hat Hunger auf Bouletten, die auch Frikadellen heißen. Magenknurrend hüpft er leichtfüßig, er oder sein Geist, durch den Berliner Ortsteil Charlottenburg, wo es in einem alten Restaurant gut gebratene Boulettengibt.

Der Baumeister nimmt seinen knurrenden Magen an die Leine und sagt zum Wirt des Restaurants: “Sechsundzwanzig Stück esse ich jetzt!” Der Wirt kennt das schon, er verschwindet und beginnt zu braten. Goldner Bratduft steigt in des Baumeisters Nase. Er hört Musik. Holzbläser. Leicht. Es schmeckt schon jetzt. Eosander bleibt geduldig. Geigen. Flöten. Der Magen springt umher. Da sind sie: sechsundzwanzig. Jede schmeckt. Eosander wird überrascht von neugierigen Personen. Was sind das für welche?

Es sind Einwohner Charlottenburgs, neuerdings andere Einwohner auch: Indianer, Ägypter, Italiener, Eskimos, Deutsche aus Deutschland, Franzosen, Lappländer – kurz: lauter hungrige Boulettenfreunde, die der Geist des hungrigen Baumeisters angelockt hat. Nun essen sie gemeinsam. Das sieht schönaus. Und wird unsere Raumflüge überdauern.

Günter Bruno Fuchs (3 juli 1928 – 19 april 1977)