Cornelia Funke

De Duitse schrijfster en illustratrice Cornelia Funke werd geboren in Dorsten op 10 december 1958..Zij studeerde onderwijskunde aan de Universiteit van Hamburg en daarna gaf ze een tijdlang les. Dankzij het diploma dat Funke voor illustreren had, werd ze ook gevraagd om boeken te illustreren. Zo kreeg ze het idee om zelf boeken te schrijven. Funke kreeg zowel voor “De dievenbende van Scipio” als voor “Hart van Inkt” een Zilveren Griffel. Beide boeken werden verfilmd (als The Thief Lord en Inkheart). “Web van Inkt” en “Nacht van Inkt” zijn deel twee en drie van de Inkheart-trilogie. Haar internationale doorbraak kwam in 2002 toen haar al in 2000 in Duitsland verschenen boek “De dievenbende van Scipio” in de VS gepubliceerd werd en daar vele maanden op de Amerikaanse bestsellerlijsten stond. De ontdekking van dit boek voor de Engels-sprekende wereld leidt Funke op “Clara” terug, een tweetalig opgegroeid meisje dat zich bij de uitgever van Harry Potter, Barry Cunningham, erover beklaagd dat ze haar favoriete boek.niet kon delen met haar schoolvrienden in Engeland De neef van Funke schreef vervolgens een ruwe vertaling in het Engels, op basis waarvan het contract met de Engelse uitgever werd gesloten. Inmiddels is dit boek vertaald in 23 talen.

Uit: Herr der Diebe

“Goldene Höhle« hatte Bo die Basilika getauft, als Prosper mit ihm zum ersten Mal hineingegangen war. Aber die goldenen Mosaiken von Engeln, Königen und Heiligen, die Wände und Decken schmückten, leuchteten nur zu bestimmten Stunden, wenn das Sonnenlicht hoch oben durch die Kirchenfenster fiel. Jetzt war alles dunkel. Und die Bilder, zusammengefügt aus Tausenden von glitzernden Glassteinen, verschluckte das Dämmerlicht, das die riesigen Gewölbe füllte. Helligkeit und Wärme waren draußen auf dem Platz geblieben, als gäbe es sie nicht mehr.
Zögernd gingen die drei Jungen den breiten Mittelgang entlang, ihre Schritte hallten auf dem steinernen Boden. Über ihren Köpfen wölbten sich die goldenen Kuppeln, deren Pracht die Dunkelheit verhüllte. Zwischen den hohen marmornen Säulen, die sie trugen, fühlten sich die Jungen so käferklein, dass sie unwillkürlich näher zusammenrückten. Das Dämmerlicht um sie her war getränkt mit Stille, mit flüsternden, wispernden, andächtig raunenden Stimmen und dem Schaben von Schuhsohlen auf kaltem Stein.
»Wo sind denn die Beichtstühle?«, flüsterte Mosca und blickte sich unbehaglich um. »Ich bin noch nicht oft hier drin gewesen. Ich mag keine Kirchen. Sie sind mir unheimlich.«
»Ich weiß, wo s
ie sind«, sagte Scipio und schob sich die Maske wieder übers Gesicht. Selbstsicher, wie einer der Führer, die den Reisegruppen die Wunder der Basilika zeigten, schritt er den anderen beiden voran. Die Beichtstühle standen etwas abseits, im Seitenschiff der großen Kirche. Der erste auf der linken Seite unterschied sich in nichts von den übrigen, ein Kasten aus dunklem Holz, verhängt mit dunkelroten Vorhängen, mit einer Tür in der Mitte, durch die der Priester in den engen Verschlag schlüpfen konnte. Dort nahm er dann Platz auf einer schmalen Bank und legte sein Ohr an ein kleines Fenster, durch das ihm jeder, der wollte, seine Sünden zuflüstern konnte, um sie sich so von der Seele zu schaffen.“

 
Cornelia Funke (Dorsten, 10 december 1958)