Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Reinhard Kaiser Mühlecker, Jorge Semprún, Gertrud Kolmarm, Jacquelyn Mitchard, Nelly Sachs, Cornelia Funke, George MacDonald

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

 

The Fact that Earth is Heaven

The Fact that Earth is Heaven –
Whether Heaven is Heaven or not
If not an Affidavit
Of that specific Spot
Not only must confirm us
That it is not for us
But that it would affront us
To dwell in such a place –

 

Of Yellow was the outer Sky

Nature rarer uses Yellow
Than another Hue.
Saves she all of that for Sunsets
Prodigal of Blue

Spending Scarlet, like a Woman
Yellow she affords
Only scantly and selectly
Like a Lover’s Words.

 

Down Time’s quaint stream

Down Time’s quaint stream
Without an oar
We are enforced to sail
Our Port a secret
Our Perchance a Gale
What Skipper would
Incur the Risk
What Buccaneer would ride
Without a surety from the Wind
Or schedule of the Tide –

 


Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)
Poster voor “A Quiet Passion”, een film over het leven van Emily Dickinson uit 2016

 

De Oostenrijkse schrijver Karl Heinrich Waggerl werd geboren op 10 december 1897 in Bad Gastein. Zie ook alle tags voor Karl Heinrich Waggerl op dit blog.

Uit: Die stillste Zeit im Jahr

Advent, das ist die stillste Zeit im Jahr, wie es im Liede heißt, die Zeit der frohen Zuversicht und der gläubigen Hoffnung. Es mag ja nur eine Binsenweisheit sein, aber es ist eine von den ganz verläßlichen Binsenweisheiten, daß hinter jeder Wolke der Trübsal doch immer auch ein Stern der Verheißung glänzt. Daran trösten wir uns in diesen Wochen, wenn Nacht und Kälte unaufhaltsam zu wachsen scheinen. Wir wissen ja doch, und wir wissen es ganz sicher, daß die finsteren Mächte unterliegen werden, an dem Tag, mit dem die Sonne sich wendet, und in der Nacht, in der uns das Heil der Welt geboren wurde.
Für die Leute in den Städten hat der Advent kein großes Geheimnis mehr. Ihnen ist es nur unbequem und lästig, wenn die ersten Fröste kommen, wenn der Nebel in die Straßen fällt und das karge Licht des Tages noch mehr verkürzt. Aber der Mensch auf dem Lande, in entlegenen Tälern und einschichtigen Dörfern, der steht den gewaltigen Kräften der Natur noch unmittelbar gegenüber. Stürme toben durch die Wälder herab und ersticken ihm das Feuer auf dem Herd, er sieht die Sonne auf ihrem kurzen Weg von Berg zu Berg krank werden und hinsterben, grausig finster sind die Nächte, und der Schneedonner schreckt das Wild aus seinen Zuflüchten. Noch in meiner Kindheit gab es kein Licht in der Stube außer von einer armseligen Talgkerze. Der Wind rüttelte am Fensterladen und schnaufte durch die Ritzen, das hörte sich an wie der Atem eines Ungeheuers, das draußen herumging mit tappenden Hufen und schnupperte, an der Wand, an den Dachschindeln, überall. Wie gut, wenn ein Licht dabei brannte, gottlob für einen winzigen Funken Licht in der schrecklichen Finsternis!
Immer am zweiten Sonntag im Advent stieg der Vater auf den Dachboden und brachte die große Schachtel mit dem Krippenzeug herunter. Ein paar lange Abende wurde dann fleißig geleimt und gemalt, etliche Schäfchen waren ja lahm geworden, und der Esel mußte einen neuen Schwanz bekommen, weil er ihn in jedem Sommer abwarf wie ein Hirsch sein Geweih. Aber endlich stand der Berg wieder wie neu auf der Fensterbank, mit glänzendem Flitter angeschneit, die mächtige Burg mit der Fahne auf den Zinnen und darunter der Stall. Das war eine recht gemütliche Behausung, eine Stube eigentlich, sogar der Herrgottswinkel fehlte nicht und ein winziges ewiges Licht unter dem Kreuz.“

 


Karl Heinrich Waggerl (10 december 1897 – 4 november 1973)
Bad Gastein.in de Adventstijd

 

De Oostenrijkse schrijver Reinhard Kaiser Mühlecker werd geboren op 10 december 1982 in Kirchdorf an der Krems. Zie ook alle tags voor Reinhard Kaiser Mühlecker op dit blog.

Uit: Magdalenaberg

“Und jetzt”, sagte ich, “was kommt jetzt.” “Was jetzt kommt?” fragte sie. “Nichts kommt jetzt. Wenn etwas aus ist, kommt nichts mehr.”
“So, so”, sagte ich. “Das kann ich mir aber nicht vorstellen.”
Ich gähnte. Vor mir stand die Flasche; es war beinah nichts mehr drin, und der Spiegel dieses Bisschens zitterte und blinkte im Licht. Ich sah nun nichts mehr schwimmen. Ich wollte schlafen, denn verstehen konnte ich das alles ohnehin nicht, wie mir schien. Was sollte das? Mir kam die ganze Welt sehr weit weg vor. Weder Schnaps noch Reden hatten mich befeuert.
Ich erinnerte mich, wie die Welt von mir weggerückt war, als ich die Nachricht von Wilhelms Tod bekommen hatte, wie sie weggekippt war, wie eine ungeheure Müdigkeit über mich gekommen war, die mich lähmte. Sie, dieWelt, war wie ein Ball, auf den ich gestarrt hatte, und der plötzlich weggeschlagen, weggekickt wurde, und mein Blick blieb starr und fand nichts mehr, wurde leer und sinnlos. Ich dachte an das Begräbnis (…). Das plötzlich faltenlose Gesicht der Mutter, die hellen leeren Augen des Vaters; sie hatten sich aufgehellt auf einmal, und sein ganzes Gesicht war plötzlich wieder jung geworden für ein paar Tage. Die Welt war von mir weggerückt, war vornübergekippt, oder vielleicht war doch ich es, der gekippt war in diesem Moment jedes Gefühl für die Zeit verloren hatte. Es ist, als stecke ich in diesem Damals fest, Herbst 2005.
Es gab so vieles, woran ich dachte. Etwa dachte ich an früher, daran, wie es war, als wir am Morgen mit dem Fahrrad in die Messe fuhren, dachte an die nassen Grashalme im Graben neben der Straße. Manchmal, wenn es in der Nacht stark geregnet hatte, lagen sie fast, waren wie geduckt. Oder ich dachte an das Blinken der ersten Sonne durch die Bäume, der Beginn eines Tages, oder an die orangefarbenen, zwischen die Speichen geklemmten Katzenaugen, die unzählige kleine Kästchen, die wie Bienenwaben aussehen, in sich tragen. Ich dachte an die Speiche, über die ich mit ausgestrecktem Zeigefinger fuhr, an die Kuppe, die daraufhin schwarz war; an den grauen Putz der Mauer im Hof in Pettenbach, der manchmal, je nach Sonnenlicht und Tageszeit, sehr dunkel, fast schwarz war.“

 

 
Reinhard Kaiser Mühlecker (Kirchdorf an der Krems, 10 december 1982)

 

De Spaanse schrijver en politicus Jorge Semprún Maura werd geboren in Madrid op 10 december 1923. Zie ook alle tags voor Jorge Semprún op dit blog.

Uit: Le Grand Voyage

« Nous regardions monter sur la plate-forme ce Russe de vingt ans, condamné à la pendaison pour sabotage à la “Mibau”, où l’on fabriquait les pièces les plus délicates des V-1. Les prisonniers de guerre soviétiques étaient fixés dans un garde-à-vous douloureux, à force d’immobilité massive, épaule, contre épaule, à force de regards impénétrables. Nous regardons monter sur la plate-forme ce Russe de vingt ans et les S.S. s’imaginent que nous allons subir sa mort, la sentir fondre sur nous comme une menace ou un avertissement. Mais cette mort, nous sommes en train de l’accepter pour nous-mêmes, le cas échéant, nous sommes en train de la choisir pour nous-mêmes. Nous sommes en train de mourir de la mort de ce copain, et par là même nous la nions, nous l’annulons, nous faisons de la mort de ce copain le sens de notre vie. Un projet de vivre parfaitement valable, le seul valable en ce moment précis. Mais les S.S. sont de pauvres types et ne comprennent jamais ces choses-là.
(…)

“C’était la librairie,et plus précisément,le premier étage de la librairie de Martinus Nijhoff à La Haye.Aujourd’hui,vingt-trois ans après,je pourrais encore,les yeux fermés,monter cet escalier,je saurais encore m’y retrouver,parmi les longues rangées de livres du premier étage.Nijhoff,en général,se tenait au rez-de-chaussée,il me regardait passer vers l’escalier avec des yeux pétillants derrière les verres cerclés d’or.Au premier étage se trouvait les rayons de livres français neufs et d’occasion,et j’y passais des heures à lire des bouquins que je ne pouvais m’offrir.Une lumière placide baignait la grande salle,cette belle lumière dense,sans arêtes coupantes,de l’hiver nordique,une luminosité sphérique,irradiant par égal les plans rapprochés et les plans lointains,tamisée dans la grande salle encombrée de rayonnages sévères (et cette odeur d’encaustique devenait en quelque sorte l’équivalent sensible du puritanisme un peu hautain,et combien fragile,dérisoire tout compte fait,de l’ensemble) par les verrières nervurées de plomb cerclant les bouts de vitre colorée,disposés ça et là,selon un ordre vieillot et un tant soi peu monotone.
Mais tout ceci,bien entendu,ne fait pas partie de ce rêve-là,au cours de ce voyage.Ce rêve-là n’était que la nostalgie de ce lieu calme et clos,non identifié clairement,ne débouchant sur rien d’autre que sur le sentiment confus d’une perte irréparable,d’un manque impossible à combler,dans la puanteur moite du wagon,traversée bientôt de cris échevelés.”

 


Jorge Semprún (10 december 1923 – 7 juni 2011)
Cover

 

De Duitse dichteres en schrijfster Gertrud Kolmar (pseudoniem van Gertrud Käthe Chodziesner) werd op 10 december 1894 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Gertrud Kolmar op dit blog.

 

Stimme des Bluts

Du mußt nicht hören, was sie sagen,
Nicht glauben, was die Augen sehn,
Nicht deines Herzens Uhrenschlagen,
Des Geistes Falterflug verstehn.

Der glatte, matte Silberreifen,
Der kühl den Mädchenleib umschnürt,
Ihn soll kein Zauber von dir streifen
Als ich. Ich will, was mir gebührt.

Mein heilig Recht ist mein Begehren;
Ich ford’re Träume, wild vor Glut,
Will grausam Lachen, frevle Zähren –
Den Schleier fort! Ich bin das Blut!

Streck’ aus die Hand in Sündenqualen
Zum Himmel dort, zur Erde hier;
Dein Mund soll Lust mit Lüsten zahlen,
Und dir am Herzen keim’s: Gebier!

Neu will ich werden in dem Leben,
Das dir mein Wunder schuf. Sei’s mein!
Es soll wie du in Glück erbeben,
Wie du in tiefem Jammer schrein.

Hast du mir, was dir gleicht, gegeben,
So schlaf, dein müd’, in dir ich ein.

 

Das Herz

Ich ging durch einen Wald,
Da wuchsen viele Herzen.
Sie waren rot in Schmerzen,
Sie waren stolz und grün und kalt.

Sie rieselten und hingen
Von dünnem Ast, Morellenast.
Ich wog die sonneneigne Last
Und ließ sie schüchtern klingeln.

Ich habe eins gepflückt,
Das dunkel schien vor Reife;
Es hat mit grüner Schleife
Und einer Blume mich geschmückt.

Ein Herz ist heißes Klopfen.
Ich ahnte zögernd, daß es bat.
Zuweilen, blutschwarz wie Granat,
Zersprang ein großer Tropfen.

Es lappte gräserwärts
Mit aufgerißnen Schalen.
Da schlug aus welken Qualen
Ein kleines, kleines blaues Herz.

 


Gertrud Kolmar (10 december 1894 – (?) maart 1943)
Verzamelde gedichten

 

De Amerikaanse schrijfster Jacquelyn Mitchard werd geboren in Chicago, Illinois, op 10 december 1951. Zie ook alle tags voor Jacquelyn Mitchard op dit blog.

Uit: Two If by Sea

“It was always hot in Brisbane, but that night was pouty, unsettling. After getting Natalie and her family comfortable in their rooms at the inn, Frank couldn’t rest. His leg plagued him. The toll of oppressive weather on that kind of old injury was no old farmer’s myth. He rambled around, briefly joining Natalie’s brother Brian in the bar on the beach, then painfully mounting the switchbacked decks of wooden stairs that led to a kind of viewing platform just adjacent to the car park, looking out over Bribie Island Beach. Up there, he hoped the signal would be good enough to call home, his home, if home is the place you started. For Frank, that would always be a ramshackle horse farm in south-central Wisconsin—now probably more ramshackle than when he last saw it, three years before. As the brrrrr on the other end began, his pulse quickened. He looked up at the sky and thought of all the calls darting through the sea of radio waves tonight, swift as swallows—dutiful, hopeful, wistful, sad.
“Frank?” His sister, Eden, answered, her voice holiday-bright and holiday-brittle, suddenly next to him across nine thousand miles. He was about to ask her to summon his mother to the phone so they could all talk together when he saw it. Without thinking, and without another word to Edie, he let his phone slip into his jeans pocket.
He could not figure out what it was.
He would never remember it as a wave.
Wave was too mere a word.
Although there were hundreds of photos and pieces of film, some shot just at the moment, near this very spot, Frank could look at these and remain curiously unmoved. But should he close his eyes and let himself return, the sick sweats would sweep down his breastbone, a sluice of molten ice. He would hear again the single dog’s one mournful howl, and feel the heavy apprehension, something like that moment from his days as a uniform cop when a routine traffic stop went completely to shit and a fist came flying in from nowhere, but monumentally worse. So much worse that it routed even imagination. Many years later, Frank would think, this was his first sight of the thing that would sweep away the center of his life in the minutes after midnight, and, by the time the sun rose, send surging into his arms the seed of his life to come.
Just like that. Like some mythical deity with blind eyes that took and gave unquestioned.”


Jacquelyn Mitchard (Chicago, 10 december 1951)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Nelly Sachs werd op 10 december 1891 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Nelly Sachs op dit blog.

 

An euch, die das neue Haus bauen

Wenn du dir deine Wände neu aufrichtest –
Deinen Herd, Schlafstatt, Tisch und Stuhl –
Hänge nicht deine Tränen um sie, die dahingegangen,
Die nicht mehr mit dir wohnen werden
An den Stein
Nicht an das Holz –
Es weint sonst in deinen Schlaf hinein,
Den kurzen, den du noch tun mußt.

Seufze nicht, wenn du dein Laken bettest,
Es mischen sich sonst deine Träume
Mit dem Schweiß der Toten.

Ach, es sind die Wände und die Geräte
Wie die Windharfen empfänglich
Und wie ein Acker, darin dein Leid wächst,
Und spüren das Staubverwandte in dir.

Baue, wenn die Stundenuhr rieselt,
Aber weine nicht die Minuten fort
Mit dem Staub zusammen,
Der das Licht verdeckt.

 

Wieviel Erinnerung wächst im Blute Der Abendsonne?

O die ungesungenen Wiegenlieder
In der Turteltaube Nachtruf –
Manch einer hätte Sterne herunterholen können,
Nun muß es der alte Brunnen für ihn tun!

Ihr Zuschauenden,
Die ihr keine Mörderhand erhobt,
Aber die ihr den Staub nicht von eurer Sehnsucht
Schütteltet,
Die ihr stehenbliebt, dort, wo er zu
Licht Verwandelt wird.

 

 
Nelly Sachs (10 december 1891 – 12 mei 1970)

 

De Duitse schrijfster en illustratrice Cornelia Funke werd geboren in Dorsten op 10 december 1958. Cornelia Funke viert vandaag haar 60e verjaardag. Zie ook alle tags voor Cornelia Funke op dit blog.

Uit: Hinter verzauberten Fenstern

„Draußen wurde es dunkel, und es schneite immer noch. Julia saß auf der Fensterbank und sah hinaus. Der Himmel war dunkelgrau, und die Bäume und Häuser sahen aus wie Scherenschnitte aus schwarzer Pappe. Nur die Fenster leuchteten gelb vom Lampenlicht oder blau von irgendeinem Fernseher. Ab und zu stapfte eine graue Gestalt mit hochgezogenen Schultern und eingezogenem Kopf unten auf der Straße vorbei. Aber ihre Mutter kam und kam nicht. Mindestens eine Stunde saß sie schon hier, drückte sich die Nase an der Scheibe platt und wartete. Da kam wieder jemand. Julia beugte sich vor. Nein, die hatte einen Hund dabei. Wieder nichts. Zwei Kinder hüpften vorbei und verschwanden hinter einem Gartentor. Dann war alles wieder still und leer. Nur die Schneeflocken fielen leise vom Himmel herunter und bedeckten die schwarzen Äste und die schwarzen Dächer, die dunklen Hecken, die graue Straße und die geparkten Autos, die unter dem Schnee wie dicke, geduckte Tiere aussahen. JuliagähnteundpresstedieNasewiedergegendie kalte Scheibe. Es ist doch immer dasselbe!, dachte sie. Wenn Mütter sagen, sie sind nur mal eben einkaufen, dann dauert’s eine Ewigkeit, bis sie wieder da sind. Und dann haben sie meistens schlechte Laune. Ihre Zimmertür ging auf, und das Licht ging an. Ärgerlich kniff Julia die Augen zusammen und sah sich um.
»Mach das Licht aus, Olli«, knurrte sie ihren jüngeren Bruder an.
»Wieso sitzt du hier im Dunkeln?«
»Weil ich nur so draußen was erkennen kann. Also mach das Licht aus!«
»Versteh ich nicht«, sagte Olli. Aber er machte das LichtausundschlossdieTür.Julia hörte,wie er im Dunkeln auf sie zu tappte.
»Ist es dir nicht unheimlich im Dunkeln?«, fragte er und krabbelte neben sie auf die Fensterbank.
»O verdammt, du Zwerg«, stöhnte Julia, »warum gehst du nicht in dein eigenes Zimmer?«
»Da unten seh ich nichts. Nur die blöde Hecke. Hier unterm Dach ist es viel schöner.«
« Olli rutschte ein bisschen näher an sie heran. Er hatte Angst im Dunkeln.
»Wetten, ich weiß, worauf du wartest?«, sagte er.
»Na, sag schon.« »Du wartest auf Mama.«
»Erraten«, sagte Julia.
»Sie hat versprochen, mir einen Adventskalender mitzubringen.«
»Mir auch!« »Dachte ich mir.«
»Was hast du dir für einen gewünscht?«

 

 
Cornelia Funke (Dorsten, 10 december 1958)

 

De Schotse dichter en schrijver George MacDonald werd geboren op 10 december 1824 in Huntly, Aberdeenshire. Zie ook alle tags voor George MacDonald op dit blog.

 

To My Aging Friends

It is no winter night comes down
Upon our hearts, dear friends of old;
But a May evening, softly brown,
Whose wind is rather cold.

We are not, like yon sad-eyed West,
Phantoms that brood o’er Time’s dust-hoard,
We are like yon Moon-in mourning drest,
But gazing on her lord.

Come nearer to the hearth, sweet friends,
Draw nigher, closer, hand and chair;
Ours is a love that never ends,
For God is dearest there!

We will not talk about the past,
We will not ponder ancient pain;
Those are but deep foundations cast
For peaks of soaring gain!

We, waiting Dead, will warm our bones
At our poor smouldering earthly fire;
And talk of wide-eyed living ones
Who have what we desire.

O Living, ye know what is death-
We, by and by, shall know it too!
Humble, with bated, hoping breath,
We are coming fast to you!

 

The Holy Midnight

Ah, holy midnight of the soul,
When stars alone are high;
When winds are resting at their goal,
And sea-waves only sigh!

Ambition faints from out the will;
Asleep sad longing lies;
All hope of good, all fear of ill,
All need of action dies;

Because God is, and claims the life
He kindled in thy brain;
And thou in him, rapt far from strife,
Diest and liv’st again.

 

 
George MacDonald (10 december 1824 – 18 september 1905)
Rond 1870

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 10e december ook mijn blog van 10 december 2017 deel 2.

 

Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Reinhard Kaiser Mühlecker, Jorge Semprún, Gertrud Kolmarm, Jacquelyn Mitchard, Nelly Sachs, Cornelia Funke

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

 

On the Paradox of Advent

The Infinite a sudden Guest
Has been assumed to be —
But how can that stupendous come
Which never went away?

 

The Savior must have been

The Savior must have been
A docile Gentleman—
To come so far so cold a Day
For little Fellowmen—

The Road to Bethlehem
Since He and I were Boys
Was leveled, but for that ’twould be
A rugged Billion Miles—

 

Heaven is so far of the Mind

Heaven is so far of the Mind
That were the Mind dissolved –
The Site – of it – by Architect
Could not again be proved –

‘Tis vast – as our Capacity –
As fair – as our idea –
To Him of adequate desire
No further ’tis, than Here –

 

 
Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)
De UMASS-campus in Amherst

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Jacquelyn Mitchard, Nelly Sachs, Cornelia Funke, Carolyn Kizer, Pierre Louÿs

De Amerikaanse schrijfster Jacquelyn Mitchard werd geboren in Chicago, Illinois, op 10 december 1951. Zie ook alle tags voor Jacquelyn Mitchard op dit blog.

Uit: Christmas, Present

“But he could not frame a question that would elicit the date from Laura’s cool and sharp-eyed mother. She was a busy realtor, a woman of few words except where they concerned post-and-beam construction or Carrera marble in the master bath. She would not burble forth, “And that was the last time Helen and David went anywhere together as husband and wife … ” or “I’d just bought that silver Volvo … ” or “Do you remember how adorable Laurie’s sister Angela looked; she was only a junior … ” — remarks that could be checked against a family timeline.
Their wedding album had been no help.
It was inscribed with their names, the month and day — but, at Laura’s behest, not the year. For the same reason, the photos all were in black-and-white. “Color makes pictures look dated. I want this to be always new,” she’d said.
They were married December 23, and all the women, including Laura, wore red velvet, the men gray morning clothes, with top hats — even without the help of color film, he could remember the splash they all made, like bright cardinals and sparrows against the snow. The photographer spread huge sheets of clear plastic beneath an evergreen bower for outdoor shots. Laura peeked from under the hood of a wool merino cape trimmed with rabbit fur, like a character from Little Women.
The photos were timeless; not even a single car with an identifiable grille or body shape was visible.
He might have asked his own mother outright, and she would have felt no impulse to chide him. She would have been moved by his diligence.
He had missed his mother, more or less constantly, for two years, with the persistence of a low-grade fever that spiked in spring or at moments of acute need or tenderness. Laura resembled his mother in no way; she had different habits, preferences, and talents. But his wife still somehow recalled Amy, in common sense, in pure spirit. Laura still teased him about their first date: He had confessed he might never marry at all, never find a woman the equal of his mother. Amy had died of ovarian cancer, hadn’t even lived to hear Amelia, the daughter they had named for her, say her grandmother’s name.”

 

 
Jacquelyn Mitchard (Chicago, 10 december 1951)

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Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Jorge Semprún, Gertrud Kolmar, Nelly Sachs, Cornelia Funke

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

Als ik niet meer in leven zal zijn

Als ik niet meer in leven zal zijn
En de roodborstjes komen, zul je dan schenken
Dat eene met ’t dasje van karmozijn
Een kruimel brood als aandenken?
 
En hoor je dan mijn dank woord niet.
Diep uit de donk’re groeve,
Weet, dat ik ’t tóch zal beproeven
Met mijn lippen van graniet.

 

Vertaald door Simon Vestdijk

 

Als Men Zijn leven opgeeft

Als Men Zijn leven opgeeft
Valt afscheid van de rest
Niet zwaar, zoals wanneer de Dag
Het hele Westen lost

De Top, het langste zichtbaar
Vervult Hem nog met spijt
Maar als de Jodium bij Staar
Is het voor korte tijd-

 

Vertaald door Peter Vestegen

 

Dood maakt iets veelbetekenend

Dood maakt iets veelbetekenend
Waar eerst geen oog voor was
Om aandacht doen zij smeken
Nu dat het is volbracht

Creaties om bij stil te staan
Verfijnd van wol of krijt
Hier zat ze aan te werken tot …
Steeds bezig als altijd

De vingerhoed te zwaar werd
Een steek niet afgehecht
Daar opgeborgen in het stof
En in de kast gelegd

Een boek dat van een vriend was
Waarin je her en der
Zijn streepjes vond met potlood
En nu was het zover

En lees ik, als ik lees, niet
Bang dat wat staat gegrift
En onvervangbaar, kostbaar
Door tranen wordt gewist.

 

Vertaald door Ans Bouter

 
Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)
Cover van een biografie

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Cornelia Funke

De Duitse schrijfster en illustratrice Cornelia Funke werd geboren in Dorsten op 10 december 1958..Zij studeerde onderwijskunde aan de Universiteit van Hamburg en daarna gaf ze een tijdlang les. Dankzij het diploma dat Funke voor illustreren had, werd ze ook gevraagd om boeken te illustreren. Zo kreeg ze het idee om zelf boeken te schrijven. Funke kreeg zowel voor “De dievenbende van Scipio” als voor “Hart van Inkt” een Zilveren Griffel. Beide boeken werden verfilmd (als The Thief Lord en Inkheart). “Web van Inkt” en “Nacht van Inkt” zijn deel twee en drie van de Inkheart-trilogie. Haar internationale doorbraak kwam in 2002 toen haar al in 2000 in Duitsland verschenen boek “De dievenbende van Scipio” in de VS gepubliceerd werd en daar vele maanden op de Amerikaanse bestsellerlijsten stond. De ontdekking van dit boek voor de Engels-sprekende wereld leidt Funke op “Clara” terug, een tweetalig opgegroeid meisje dat zich bij de uitgever van Harry Potter, Barry Cunningham, erover beklaagd dat ze haar favoriete boek.niet kon delen met haar schoolvrienden in Engeland De neef van Funke schreef vervolgens een ruwe vertaling in het Engels, op basis waarvan het contract met de Engelse uitgever werd gesloten. Inmiddels is dit boek vertaald in 23 talen.

Uit: Herr der Diebe

“Goldene Höhle« hatte Bo die Basilika getauft, als Prosper mit ihm zum ersten Mal hineingegangen war. Aber die goldenen Mosaiken von Engeln, Königen und Heiligen, die Wände und Decken schmückten, leuchteten nur zu bestimmten Stunden, wenn das Sonnenlicht hoch oben durch die Kirchenfenster fiel. Jetzt war alles dunkel. Und die Bilder, zusammengefügt aus Tausenden von glitzernden Glassteinen, verschluckte das Dämmerlicht, das die riesigen Gewölbe füllte. Helligkeit und Wärme waren draußen auf dem Platz geblieben, als gäbe es sie nicht mehr.
Zögernd gingen die drei Jungen den breiten Mittelgang entlang, ihre Schritte hallten auf dem steinernen Boden. Über ihren Köpfen wölbten sich die goldenen Kuppeln, deren Pracht die Dunkelheit verhüllte. Zwischen den hohen marmornen Säulen, die sie trugen, fühlten sich die Jungen so käferklein, dass sie unwillkürlich näher zusammenrückten. Das Dämmerlicht um sie her war getränkt mit Stille, mit flüsternden, wispernden, andächtig raunenden Stimmen und dem Schaben von Schuhsohlen auf kaltem Stein.
»Wo sind denn die Beichtstühle?«, flüsterte Mosca und blickte sich unbehaglich um. »Ich bin noch nicht oft hier drin gewesen. Ich mag keine Kirchen. Sie sind mir unheimlich.«
»Ich weiß, wo s
ie sind«, sagte Scipio und schob sich die Maske wieder übers Gesicht. Selbstsicher, wie einer der Führer, die den Reisegruppen die Wunder der Basilika zeigten, schritt er den anderen beiden voran. Die Beichtstühle standen etwas abseits, im Seitenschiff der großen Kirche. Der erste auf der linken Seite unterschied sich in nichts von den übrigen, ein Kasten aus dunklem Holz, verhängt mit dunkelroten Vorhängen, mit einer Tür in der Mitte, durch die der Priester in den engen Verschlag schlüpfen konnte. Dort nahm er dann Platz auf einer schmalen Bank und legte sein Ohr an ein kleines Fenster, durch das ihm jeder, der wollte, seine Sünden zuflüstern konnte, um sie sich so von der Seele zu schaffen.“

 
Cornelia Funke (Dorsten, 10 december 1958)