Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Reinhard Kaiser Mühlecker, Jorge Semprún, Gertrud Kolmarm, Jacquelyn Mitchard, Nelly Sachs, Cornelia Funke, George MacDonald

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

 

The Fact that Earth is Heaven

The Fact that Earth is Heaven –
Whether Heaven is Heaven or not
If not an Affidavit
Of that specific Spot
Not only must confirm us
That it is not for us
But that it would affront us
To dwell in such a place –

 

Of Yellow was the outer Sky

Nature rarer uses Yellow
Than another Hue.
Saves she all of that for Sunsets
Prodigal of Blue

Spending Scarlet, like a Woman
Yellow she affords
Only scantly and selectly
Like a Lover’s Words.

 

Down Time’s quaint stream

Down Time’s quaint stream
Without an oar
We are enforced to sail
Our Port a secret
Our Perchance a Gale
What Skipper would
Incur the Risk
What Buccaneer would ride
Without a surety from the Wind
Or schedule of the Tide –

 


Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)
Poster voor “A Quiet Passion”, een film over het leven van Emily Dickinson uit 2016

 

De Oostenrijkse schrijver Karl Heinrich Waggerl werd geboren op 10 december 1897 in Bad Gastein. Zie ook alle tags voor Karl Heinrich Waggerl op dit blog.

Uit: Die stillste Zeit im Jahr

Advent, das ist die stillste Zeit im Jahr, wie es im Liede heißt, die Zeit der frohen Zuversicht und der gläubigen Hoffnung. Es mag ja nur eine Binsenweisheit sein, aber es ist eine von den ganz verläßlichen Binsenweisheiten, daß hinter jeder Wolke der Trübsal doch immer auch ein Stern der Verheißung glänzt. Daran trösten wir uns in diesen Wochen, wenn Nacht und Kälte unaufhaltsam zu wachsen scheinen. Wir wissen ja doch, und wir wissen es ganz sicher, daß die finsteren Mächte unterliegen werden, an dem Tag, mit dem die Sonne sich wendet, und in der Nacht, in der uns das Heil der Welt geboren wurde.
Für die Leute in den Städten hat der Advent kein großes Geheimnis mehr. Ihnen ist es nur unbequem und lästig, wenn die ersten Fröste kommen, wenn der Nebel in die Straßen fällt und das karge Licht des Tages noch mehr verkürzt. Aber der Mensch auf dem Lande, in entlegenen Tälern und einschichtigen Dörfern, der steht den gewaltigen Kräften der Natur noch unmittelbar gegenüber. Stürme toben durch die Wälder herab und ersticken ihm das Feuer auf dem Herd, er sieht die Sonne auf ihrem kurzen Weg von Berg zu Berg krank werden und hinsterben, grausig finster sind die Nächte, und der Schneedonner schreckt das Wild aus seinen Zuflüchten. Noch in meiner Kindheit gab es kein Licht in der Stube außer von einer armseligen Talgkerze. Der Wind rüttelte am Fensterladen und schnaufte durch die Ritzen, das hörte sich an wie der Atem eines Ungeheuers, das draußen herumging mit tappenden Hufen und schnupperte, an der Wand, an den Dachschindeln, überall. Wie gut, wenn ein Licht dabei brannte, gottlob für einen winzigen Funken Licht in der schrecklichen Finsternis!
Immer am zweiten Sonntag im Advent stieg der Vater auf den Dachboden und brachte die große Schachtel mit dem Krippenzeug herunter. Ein paar lange Abende wurde dann fleißig geleimt und gemalt, etliche Schäfchen waren ja lahm geworden, und der Esel mußte einen neuen Schwanz bekommen, weil er ihn in jedem Sommer abwarf wie ein Hirsch sein Geweih. Aber endlich stand der Berg wieder wie neu auf der Fensterbank, mit glänzendem Flitter angeschneit, die mächtige Burg mit der Fahne auf den Zinnen und darunter der Stall. Das war eine recht gemütliche Behausung, eine Stube eigentlich, sogar der Herrgottswinkel fehlte nicht und ein winziges ewiges Licht unter dem Kreuz.“

 


Karl Heinrich Waggerl (10 december 1897 – 4 november 1973)
Bad Gastein.in de Adventstijd

 

De Oostenrijkse schrijver Reinhard Kaiser Mühlecker werd geboren op 10 december 1982 in Kirchdorf an der Krems. Zie ook alle tags voor Reinhard Kaiser Mühlecker op dit blog.

Uit: Magdalenaberg

“Und jetzt”, sagte ich, “was kommt jetzt.” “Was jetzt kommt?” fragte sie. “Nichts kommt jetzt. Wenn etwas aus ist, kommt nichts mehr.”
“So, so”, sagte ich. “Das kann ich mir aber nicht vorstellen.”
Ich gähnte. Vor mir stand die Flasche; es war beinah nichts mehr drin, und der Spiegel dieses Bisschens zitterte und blinkte im Licht. Ich sah nun nichts mehr schwimmen. Ich wollte schlafen, denn verstehen konnte ich das alles ohnehin nicht, wie mir schien. Was sollte das? Mir kam die ganze Welt sehr weit weg vor. Weder Schnaps noch Reden hatten mich befeuert.
Ich erinnerte mich, wie die Welt von mir weggerückt war, als ich die Nachricht von Wilhelms Tod bekommen hatte, wie sie weggekippt war, wie eine ungeheure Müdigkeit über mich gekommen war, die mich lähmte. Sie, dieWelt, war wie ein Ball, auf den ich gestarrt hatte, und der plötzlich weggeschlagen, weggekickt wurde, und mein Blick blieb starr und fand nichts mehr, wurde leer und sinnlos. Ich dachte an das Begräbnis (…). Das plötzlich faltenlose Gesicht der Mutter, die hellen leeren Augen des Vaters; sie hatten sich aufgehellt auf einmal, und sein ganzes Gesicht war plötzlich wieder jung geworden für ein paar Tage. Die Welt war von mir weggerückt, war vornübergekippt, oder vielleicht war doch ich es, der gekippt war in diesem Moment jedes Gefühl für die Zeit verloren hatte. Es ist, als stecke ich in diesem Damals fest, Herbst 2005.
Es gab so vieles, woran ich dachte. Etwa dachte ich an früher, daran, wie es war, als wir am Morgen mit dem Fahrrad in die Messe fuhren, dachte an die nassen Grashalme im Graben neben der Straße. Manchmal, wenn es in der Nacht stark geregnet hatte, lagen sie fast, waren wie geduckt. Oder ich dachte an das Blinken der ersten Sonne durch die Bäume, der Beginn eines Tages, oder an die orangefarbenen, zwischen die Speichen geklemmten Katzenaugen, die unzählige kleine Kästchen, die wie Bienenwaben aussehen, in sich tragen. Ich dachte an die Speiche, über die ich mit ausgestrecktem Zeigefinger fuhr, an die Kuppe, die daraufhin schwarz war; an den grauen Putz der Mauer im Hof in Pettenbach, der manchmal, je nach Sonnenlicht und Tageszeit, sehr dunkel, fast schwarz war.“

 

 
Reinhard Kaiser Mühlecker (Kirchdorf an der Krems, 10 december 1982)

 

De Spaanse schrijver en politicus Jorge Semprún Maura werd geboren in Madrid op 10 december 1923. Zie ook alle tags voor Jorge Semprún op dit blog.

Uit: Le Grand Voyage

« Nous regardions monter sur la plate-forme ce Russe de vingt ans, condamné à la pendaison pour sabotage à la “Mibau”, où l’on fabriquait les pièces les plus délicates des V-1. Les prisonniers de guerre soviétiques étaient fixés dans un garde-à-vous douloureux, à force d’immobilité massive, épaule, contre épaule, à force de regards impénétrables. Nous regardons monter sur la plate-forme ce Russe de vingt ans et les S.S. s’imaginent que nous allons subir sa mort, la sentir fondre sur nous comme une menace ou un avertissement. Mais cette mort, nous sommes en train de l’accepter pour nous-mêmes, le cas échéant, nous sommes en train de la choisir pour nous-mêmes. Nous sommes en train de mourir de la mort de ce copain, et par là même nous la nions, nous l’annulons, nous faisons de la mort de ce copain le sens de notre vie. Un projet de vivre parfaitement valable, le seul valable en ce moment précis. Mais les S.S. sont de pauvres types et ne comprennent jamais ces choses-là.
(…)

“C’était la librairie,et plus précisément,le premier étage de la librairie de Martinus Nijhoff à La Haye.Aujourd’hui,vingt-trois ans après,je pourrais encore,les yeux fermés,monter cet escalier,je saurais encore m’y retrouver,parmi les longues rangées de livres du premier étage.Nijhoff,en général,se tenait au rez-de-chaussée,il me regardait passer vers l’escalier avec des yeux pétillants derrière les verres cerclés d’or.Au premier étage se trouvait les rayons de livres français neufs et d’occasion,et j’y passais des heures à lire des bouquins que je ne pouvais m’offrir.Une lumière placide baignait la grande salle,cette belle lumière dense,sans arêtes coupantes,de l’hiver nordique,une luminosité sphérique,irradiant par égal les plans rapprochés et les plans lointains,tamisée dans la grande salle encombrée de rayonnages sévères (et cette odeur d’encaustique devenait en quelque sorte l’équivalent sensible du puritanisme un peu hautain,et combien fragile,dérisoire tout compte fait,de l’ensemble) par les verrières nervurées de plomb cerclant les bouts de vitre colorée,disposés ça et là,selon un ordre vieillot et un tant soi peu monotone.
Mais tout ceci,bien entendu,ne fait pas partie de ce rêve-là,au cours de ce voyage.Ce rêve-là n’était que la nostalgie de ce lieu calme et clos,non identifié clairement,ne débouchant sur rien d’autre que sur le sentiment confus d’une perte irréparable,d’un manque impossible à combler,dans la puanteur moite du wagon,traversée bientôt de cris échevelés.”

 


Jorge Semprún (10 december 1923 – 7 juni 2011)
Cover

 

De Duitse dichteres en schrijfster Gertrud Kolmar (pseudoniem van Gertrud Käthe Chodziesner) werd op 10 december 1894 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Gertrud Kolmar op dit blog.

 

Stimme des Bluts

Du mußt nicht hören, was sie sagen,
Nicht glauben, was die Augen sehn,
Nicht deines Herzens Uhrenschlagen,
Des Geistes Falterflug verstehn.

Der glatte, matte Silberreifen,
Der kühl den Mädchenleib umschnürt,
Ihn soll kein Zauber von dir streifen
Als ich. Ich will, was mir gebührt.

Mein heilig Recht ist mein Begehren;
Ich ford’re Träume, wild vor Glut,
Will grausam Lachen, frevle Zähren –
Den Schleier fort! Ich bin das Blut!

Streck’ aus die Hand in Sündenqualen
Zum Himmel dort, zur Erde hier;
Dein Mund soll Lust mit Lüsten zahlen,
Und dir am Herzen keim’s: Gebier!

Neu will ich werden in dem Leben,
Das dir mein Wunder schuf. Sei’s mein!
Es soll wie du in Glück erbeben,
Wie du in tiefem Jammer schrein.

Hast du mir, was dir gleicht, gegeben,
So schlaf, dein müd’, in dir ich ein.

 

Das Herz

Ich ging durch einen Wald,
Da wuchsen viele Herzen.
Sie waren rot in Schmerzen,
Sie waren stolz und grün und kalt.

Sie rieselten und hingen
Von dünnem Ast, Morellenast.
Ich wog die sonneneigne Last
Und ließ sie schüchtern klingeln.

Ich habe eins gepflückt,
Das dunkel schien vor Reife;
Es hat mit grüner Schleife
Und einer Blume mich geschmückt.

Ein Herz ist heißes Klopfen.
Ich ahnte zögernd, daß es bat.
Zuweilen, blutschwarz wie Granat,
Zersprang ein großer Tropfen.

Es lappte gräserwärts
Mit aufgerißnen Schalen.
Da schlug aus welken Qualen
Ein kleines, kleines blaues Herz.

 


Gertrud Kolmar (10 december 1894 – (?) maart 1943)
Verzamelde gedichten

 

De Amerikaanse schrijfster Jacquelyn Mitchard werd geboren in Chicago, Illinois, op 10 december 1951. Zie ook alle tags voor Jacquelyn Mitchard op dit blog.

Uit: Two If by Sea

“It was always hot in Brisbane, but that night was pouty, unsettling. After getting Natalie and her family comfortable in their rooms at the inn, Frank couldn’t rest. His leg plagued him. The toll of oppressive weather on that kind of old injury was no old farmer’s myth. He rambled around, briefly joining Natalie’s brother Brian in the bar on the beach, then painfully mounting the switchbacked decks of wooden stairs that led to a kind of viewing platform just adjacent to the car park, looking out over Bribie Island Beach. Up there, he hoped the signal would be good enough to call home, his home, if home is the place you started. For Frank, that would always be a ramshackle horse farm in south-central Wisconsin—now probably more ramshackle than when he last saw it, three years before. As the brrrrr on the other end began, his pulse quickened. He looked up at the sky and thought of all the calls darting through the sea of radio waves tonight, swift as swallows—dutiful, hopeful, wistful, sad.
“Frank?” His sister, Eden, answered, her voice holiday-bright and holiday-brittle, suddenly next to him across nine thousand miles. He was about to ask her to summon his mother to the phone so they could all talk together when he saw it. Without thinking, and without another word to Edie, he let his phone slip into his jeans pocket.
He could not figure out what it was.
He would never remember it as a wave.
Wave was too mere a word.
Although there were hundreds of photos and pieces of film, some shot just at the moment, near this very spot, Frank could look at these and remain curiously unmoved. But should he close his eyes and let himself return, the sick sweats would sweep down his breastbone, a sluice of molten ice. He would hear again the single dog’s one mournful howl, and feel the heavy apprehension, something like that moment from his days as a uniform cop when a routine traffic stop went completely to shit and a fist came flying in from nowhere, but monumentally worse. So much worse that it routed even imagination. Many years later, Frank would think, this was his first sight of the thing that would sweep away the center of his life in the minutes after midnight, and, by the time the sun rose, send surging into his arms the seed of his life to come.
Just like that. Like some mythical deity with blind eyes that took and gave unquestioned.”


Jacquelyn Mitchard (Chicago, 10 december 1951)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Nelly Sachs werd op 10 december 1891 in Berlijn geboren. Zie ook alle tags voor Nelly Sachs op dit blog.

 

An euch, die das neue Haus bauen

Wenn du dir deine Wände neu aufrichtest –
Deinen Herd, Schlafstatt, Tisch und Stuhl –
Hänge nicht deine Tränen um sie, die dahingegangen,
Die nicht mehr mit dir wohnen werden
An den Stein
Nicht an das Holz –
Es weint sonst in deinen Schlaf hinein,
Den kurzen, den du noch tun mußt.

Seufze nicht, wenn du dein Laken bettest,
Es mischen sich sonst deine Träume
Mit dem Schweiß der Toten.

Ach, es sind die Wände und die Geräte
Wie die Windharfen empfänglich
Und wie ein Acker, darin dein Leid wächst,
Und spüren das Staubverwandte in dir.

Baue, wenn die Stundenuhr rieselt,
Aber weine nicht die Minuten fort
Mit dem Staub zusammen,
Der das Licht verdeckt.

 

Wieviel Erinnerung wächst im Blute Der Abendsonne?

O die ungesungenen Wiegenlieder
In der Turteltaube Nachtruf –
Manch einer hätte Sterne herunterholen können,
Nun muß es der alte Brunnen für ihn tun!

Ihr Zuschauenden,
Die ihr keine Mörderhand erhobt,
Aber die ihr den Staub nicht von eurer Sehnsucht
Schütteltet,
Die ihr stehenbliebt, dort, wo er zu
Licht Verwandelt wird.

 

 
Nelly Sachs (10 december 1891 – 12 mei 1970)

 

De Duitse schrijfster en illustratrice Cornelia Funke werd geboren in Dorsten op 10 december 1958. Cornelia Funke viert vandaag haar 60e verjaardag. Zie ook alle tags voor Cornelia Funke op dit blog.

Uit: Hinter verzauberten Fenstern

„Draußen wurde es dunkel, und es schneite immer noch. Julia saß auf der Fensterbank und sah hinaus. Der Himmel war dunkelgrau, und die Bäume und Häuser sahen aus wie Scherenschnitte aus schwarzer Pappe. Nur die Fenster leuchteten gelb vom Lampenlicht oder blau von irgendeinem Fernseher. Ab und zu stapfte eine graue Gestalt mit hochgezogenen Schultern und eingezogenem Kopf unten auf der Straße vorbei. Aber ihre Mutter kam und kam nicht. Mindestens eine Stunde saß sie schon hier, drückte sich die Nase an der Scheibe platt und wartete. Da kam wieder jemand. Julia beugte sich vor. Nein, die hatte einen Hund dabei. Wieder nichts. Zwei Kinder hüpften vorbei und verschwanden hinter einem Gartentor. Dann war alles wieder still und leer. Nur die Schneeflocken fielen leise vom Himmel herunter und bedeckten die schwarzen Äste und die schwarzen Dächer, die dunklen Hecken, die graue Straße und die geparkten Autos, die unter dem Schnee wie dicke, geduckte Tiere aussahen. JuliagähnteundpresstedieNasewiedergegendie kalte Scheibe. Es ist doch immer dasselbe!, dachte sie. Wenn Mütter sagen, sie sind nur mal eben einkaufen, dann dauert’s eine Ewigkeit, bis sie wieder da sind. Und dann haben sie meistens schlechte Laune. Ihre Zimmertür ging auf, und das Licht ging an. Ärgerlich kniff Julia die Augen zusammen und sah sich um.
»Mach das Licht aus, Olli«, knurrte sie ihren jüngeren Bruder an.
»Wieso sitzt du hier im Dunkeln?«
»Weil ich nur so draußen was erkennen kann. Also mach das Licht aus!«
»Versteh ich nicht«, sagte Olli. Aber er machte das LichtausundschlossdieTür.Julia hörte,wie er im Dunkeln auf sie zu tappte.
»Ist es dir nicht unheimlich im Dunkeln?«, fragte er und krabbelte neben sie auf die Fensterbank.
»O verdammt, du Zwerg«, stöhnte Julia, »warum gehst du nicht in dein eigenes Zimmer?«
»Da unten seh ich nichts. Nur die blöde Hecke. Hier unterm Dach ist es viel schöner.«
« Olli rutschte ein bisschen näher an sie heran. Er hatte Angst im Dunkeln.
»Wetten, ich weiß, worauf du wartest?«, sagte er.
»Na, sag schon.« »Du wartest auf Mama.«
»Erraten«, sagte Julia.
»Sie hat versprochen, mir einen Adventskalender mitzubringen.«
»Mir auch!« »Dachte ich mir.«
»Was hast du dir für einen gewünscht?«

 

 
Cornelia Funke (Dorsten, 10 december 1958)

 

De Schotse dichter en schrijver George MacDonald werd geboren op 10 december 1824 in Huntly, Aberdeenshire. Zie ook alle tags voor George MacDonald op dit blog.

 

To My Aging Friends

It is no winter night comes down
Upon our hearts, dear friends of old;
But a May evening, softly brown,
Whose wind is rather cold.

We are not, like yon sad-eyed West,
Phantoms that brood o’er Time’s dust-hoard,
We are like yon Moon-in mourning drest,
But gazing on her lord.

Come nearer to the hearth, sweet friends,
Draw nigher, closer, hand and chair;
Ours is a love that never ends,
For God is dearest there!

We will not talk about the past,
We will not ponder ancient pain;
Those are but deep foundations cast
For peaks of soaring gain!

We, waiting Dead, will warm our bones
At our poor smouldering earthly fire;
And talk of wide-eyed living ones
Who have what we desire.

O Living, ye know what is death-
We, by and by, shall know it too!
Humble, with bated, hoping breath,
We are coming fast to you!

 

The Holy Midnight

Ah, holy midnight of the soul,
When stars alone are high;
When winds are resting at their goal,
And sea-waves only sigh!

Ambition faints from out the will;
Asleep sad longing lies;
All hope of good, all fear of ill,
All need of action dies;

Because God is, and claims the life
He kindled in thy brain;
And thou in him, rapt far from strife,
Diest and liv’st again.

 

 
George MacDonald (10 december 1824 – 18 september 1905)
Rond 1870

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 10e december ook mijn blog van 10 december 2017 deel 2.

 

Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Reinhard Kaiser Mühlecker, Jorge Semprún, Gertrud Kolmarm, Jacquelyn Mitchard, Nelly Sachs, Cornelia Funke

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

 

On the Paradox of Advent

The Infinite a sudden Guest
Has been assumed to be —
But how can that stupendous come
Which never went away?

 

The Savior must have been

The Savior must have been
A docile Gentleman—
To come so far so cold a Day
For little Fellowmen—

The Road to Bethlehem
Since He and I were Boys
Was leveled, but for that ’twould be
A rugged Billion Miles—

 

Heaven is so far of the Mind

Heaven is so far of the Mind
That were the Mind dissolved –
The Site – of it – by Architect
Could not again be proved –

‘Tis vast – as our Capacity –
As fair – as our idea –
To Him of adequate desire
No further ’tis, than Here –

 

 
Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)
De UMASS-campus in Amherst

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Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Reinhard Kaiser Mühlecker, Jorge Semprún, Gertrud Kolmar

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

 

Hope Is The Thing With Feathers

‘Hope’ is the thing with feathers—
That perches in the soul—
And sings the tune without the words—
And never stops—at all—

And sweetest—in the Gale—is heard—
And sore must be the storm—
That could abash the little Bird
That kept so many warm—

I’ve heard it in the chillest land—
And on the strangest Sea—
Yet, never, in Extremity,
It asked a crumb—of Me.

 

“Faith” Is A Fine Invention

“Faith” is a fine invention
When Gentlemen can see—
But Microscopes are prudent
In an Emergency.

 

Love is anterior to life

Love is anterior to life,
Posterior to death,
Initial of creation, and
The exponent of breath.

 

 
Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)
Portret door Jerry Breen, ca. 2006

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Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Jorge Semprún, Gertrud Kolmar, Nelly Sachs, Cornelia Funke

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

Als ik niet meer in leven zal zijn

Als ik niet meer in leven zal zijn
En de roodborstjes komen, zul je dan schenken
Dat eene met ’t dasje van karmozijn
Een kruimel brood als aandenken?
 
En hoor je dan mijn dank woord niet.
Diep uit de donk’re groeve,
Weet, dat ik ’t tóch zal beproeven
Met mijn lippen van graniet.

 

Vertaald door Simon Vestdijk

 

Als Men Zijn leven opgeeft

Als Men Zijn leven opgeeft
Valt afscheid van de rest
Niet zwaar, zoals wanneer de Dag
Het hele Westen lost

De Top, het langste zichtbaar
Vervult Hem nog met spijt
Maar als de Jodium bij Staar
Is het voor korte tijd-

 

Vertaald door Peter Vestegen

 

Dood maakt iets veelbetekenend

Dood maakt iets veelbetekenend
Waar eerst geen oog voor was
Om aandacht doen zij smeken
Nu dat het is volbracht

Creaties om bij stil te staan
Verfijnd van wol of krijt
Hier zat ze aan te werken tot …
Steeds bezig als altijd

De vingerhoed te zwaar werd
Een steek niet afgehecht
Daar opgeborgen in het stof
En in de kast gelegd

Een boek dat van een vriend was
Waarin je her en der
Zijn streepjes vond met potlood
En nu was het zover

En lees ik, als ik lees, niet
Bang dat wat staat gegrift
En onvervangbaar, kostbaar
Door tranen wordt gewist.

 

Vertaald door Ans Bouter

 
Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)
Cover van een biografie

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Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Jorge Semprún, Nelly Sachs, Gertrud Kolmar

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

The sun kept setting, setting still

The sun kept setting, setting still;
No hue of afternoon
Upon the village I perceived,—
From house to house ’t was noon.

The dusk kept dropping, dropping still;
No dew upon the grass,
But only on my forehead stopped,
And wandered in my face.

My feet kept drowsing, drowsing still,
My fingers were awake;
Yet why so little sound myself
Unto my seeming make?

How well I knew the light before!
I could not see it now.
’T is dying, I am doing; but
I ’m not afraid to know.

 

Sleep is supposed to be

Seep is supposed to be,
By souls of sanity,
The shutting of the eye.

Sleep is the station grand
Down which on either hand
The hosts of witness stand!

Morn is supposed to be,
By people of degree,
The breaking of the day.

Morning has not occurred!
That shall aurora be
East of eternity;

One with the banner gay,
One in the red array,—
That is the break of day.

 

Ik had ernaar verlangd

Ik had ernaar verlangd altijd
En toen het zover was
Had van wat werd tentoongespreid
De wijn wel wat aparts

Op tafels had ik het zien staan
Verlangend en verloren
Daarbinnen waar de weelde was
Die mij niet toebehoorde

In plaats van brood in overvloed
Waar kruim niets weg van heeft
Had de natuur mij steeds gevoed
Met wat er overbleef

Het deed me zeer, die rijkdom daar
Het was me alles vreemd
Een bosbes voelt zich zo op straat
Niet op zijn plaats, ontheemd

En ook bleek het verlangen weg
Verlangen was alleen
Bedoeld voor wie nog buiten was
En binnen dan verdween

 

Vertaald door Ans Bouter

 
Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)
Standbeeld in Spartanburg, South Carolina

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Emily Dickinson, Karl Heinrich Waggerl, Jorge Semprún, Carolyn Kizer, Pierre Louÿs

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

On this long storm the rainbow rose

On this long storm the rainbow rose,    
On this late morn the sun;       
The clouds, like listless elephants,      
Horizons straggled down.        
The birds rose smiling in their nests,          
The gales indeed were done;   
Alas! how heedless were the eyes       
On whom the summer shone!  
The quiet nonchalance of death
No daybreak can bestir;                 
The slow archangel’s syllables 
Must awaken her.

 

Look back on time with kindly eyes

Look back on time with kindly eyes,     
He doubtless did his best;       
How softly sinks his trembling sun       
In human nature’s west!

 

The last night that she lived

The last night that she lived,    
It was a common night,
Except the dying; this to us     
Made nature different.  
We noticed smallest things,—        
Things overlooked before,       
By this great light upon our minds        
Italicized, as ’t were.    
That others could exist
While she must finish quite,            
A jealousy for her arose          
So nearly infinite.        
We waited while she passed;   
It was a narrow time,   
Too jostled were our souls to speak,           
At length the notice came.       
She mentioned, and forgot;      
Then lightly as a reed  
Bent to the water, shivered scarce,      
Consented, and was dead.              
And we, we placed the hair,     
And drew the head erect;         
And then an awful leisure was, 
Our faith to regulate.

 
Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)

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Emily Dickinson, Jorge Semprún, Nelly Sachs, Gertrud Kolmar

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Emily Dickinson op dit blog.

I reason, Earth is short —

I reason, Earth is short —
And Anguish — absolute —
And many hurt,
But, what of that?
I reason, we could die —
The best Vitality
Cannot excel Decay,
But, what of that?

I reason, that in Heaven —
Somehow, it will be even —
Some new Equation, given —
But, what of that?

 

Pain has an element of blank

Pain has an element of blank;
It cannot recollect
When it began, or if there was
A time when it was not.

It has no future but itself,
Its infinite realms contain
Its past, enlightened to perceive
New periods of pain.

 

Some things that fly there be —

Some things that fly there be —
Birds — Hours — the Bumblebee —
Of these no Elegy.

Some things that stay there be —
Grief — Hills — Eternity —
Nor this behooveth me.

There are that resting, rise.
Can I expound the skies?
How still the Riddle lies!

Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)

Op een t-shirt

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In Memoriam Jorge Semprún

In Memoriam Jorge Semprún

De Spaanse schrijver en ex-politicus Jorge Semprún is gisteren op 87-jarige leeftijd overleden.Semprún overleed in zijn woonplaats Parijs.Jorge Semprún Maura werd geboren in Madrid op 10 december 1923. Zie ook mijn blog van 10 december 2010 en ook mijn blog van 10 december 2008 en eveneensmijn blog van 10 december 2009.

Uit: Die große Reise (Vertaald door Abelle Christaller)

“Vier bis fünf Reihen hinter uns entsteht plötzlich ein Tumult, man hört Schreie.
„Was gibt’s jetzt wieder?“ fragt der Junge aus Semur.
Die eingekeilten Leiber schwanken hin und her.
„Luft, er braucht Luft“, ruft eine Stimme hinter uns.
„Macht Platz, zum Kuckuck, bringt ihn ans Fenster“, ruft eine zweite.
Die eingekeilten Leiber schwanken, öffnen sich, und aus der Schattenmasse stoßen Schattenarme den leblosen Körper eines Greises gegen das Fenster. Der Junge aus Semur auf der einen , ich auf der anderen Seite, halten wir ihn in den Strom kalter Nachtluft, der durch die Öffnung bläst.
„Mein Gott“, sagt der Junge aus Semur, „der tut’s nicht mehr lange.“
Das Gesicht des Greises ist eine verkrampfte Maske mit leeren Augen. Sein Mund starrt schmerzverzerrt.
„Was tun wir jetzt?“ frage ich.
Der Junge aus Semur blickt auf das Gesicht des Alten und antwortet nicht. Plötzlich krampft sich der Körper des Alten zusammen. Seine Augen füllen sich mit Leben und starren in die Nacht vor ihm.
„Stellt euch das vor!“ sagt er mit leiser, aber deutlicher Stimme. Dann bricht sein Blick, und sein Körper fällt uns kraftlos in die Arme.
„He, Alter“, sagt der Junge aus Semur, „noch nicht schlappmachen!“
Aber ich glaube, er hat für immer schlappgemacht.
„Muß was mit dem Herzen sein“, sagt der Junge aus Semur.
Als sei es beruhigend zu wissen, woran der Alte gestorben ist. Denn daß er tot ist, daran gibt es keinen Zweifel. Er hat noch die Augen aufgeschlagen und gesagt: „Stellt euch das vor“, und dann war er tot. In unseren Armen hängt nur noch ein Leichnam vor dem Strom kalter Nachtluft, der durch die Öffnung bläst.
„Er ist tot“, sage ich zu dem Jungen aus Semur.
Er weiß es ebenso gut wie ich, aber er gibt noch nicht auf.
„Muß was mit dem Herzen sein“, wiederholt er.
Ein alter Mann hat es mit dem Herzen, das kommt vor. Wir aber, wir sind zwanzig Jahre alt und haben es nicht mit dem Herzen. Das will er sagen, der Junge aus Semur. Er ordnet den Tod dieses Alten den unvorhergesehenen, aber durchaus logischen Unfällen zu, die bei alten Leuten nun mal vorkommen.“

Jorge Semprún (10 december 1923 – 7 juni 2011)

Emily Dickinson, Jorge Semprún, Nelly Sachs, Gertrud Kolmar

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook mijn blog van 10 december 2006 en ook mijn blog van 10 december 2007 en ook mijn blog van 10 december 2008 en ook mijn blog van 10 december 2009.

Het was haar laatste Zomer- 

Het was haar laatste Zomer-
Wij hadden geen idee-
Het was of zachter ijver Haar
Doorstroomde, dachten Wij

Een nieuwe levenskracht
Gevormd van binnenin-
Maar Dood bracht licht in korte duur
En spoed werd helder toen-

Was elk van ons zo blind geweest
Toen er niets was te zien
Dan Haar Carrara Richtingbord-
Voor onze Botheid sein-

Toen onze Drukke Liefste dof
Doffer dan wij daar lag-
Was zij zo druk met –eindigen-
Wij –zo op ons gemak-

 

Ik zie graag Doodsnood in een blik

Ik zie graag Doodsnood in een blik,
Omdat ik weet – ’t is echt –
Stuiptrekken simuleer je niet,
Je speelt, geen Doodsgevecht –

Het oog verglaast eens – dat is Dood –
Geen die de Kralen veinst
Die alledaagse Zielenangst
Dan op het voorhoofd rijgt.
Vertaald door Peter Vestegen

 

Op drift

Op drift! Een kleine boot op drift!
En de nacht valt snel!
Loodst niemand een kleine boot
Naar de haven, veilig en wel?

Naar zeelui zegden – gisteren nog –
In de schemering bruin als grog
Kon een kleine boot niet meer mee
En zonk en zonk in zee.

Naar engelen zegden- gisteren nog –
Bij dageraad jong en rood
Een kleine boot – overspoeld bijwijlen –
Rechtte zijn mast – hees de zeilen –
En won vaart – in triomf!

 

Vertaald door Lepus

 

‘Geheimen’ is een dagelijks woord

‘Geheimen’ is een dagelijks woord
Toch bestaat het niet –
Gedempt – verdoezelt het vermoedens –
Gemompeld – wordt het stil –
Gekerkerd in het Menselijk Hart
Liggen onbetwist geheimen –
Maar het Rooster is te hecht –
Niets met Tong of Oor –
Vertrekt – of kan er door –
Geheimen opgestapeld daar
Verschijnen slechts één keer – en stom –
Op hun weg naar het Graf –
Vertaald door Rosmarie Blaauboer

 

Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)

 

 

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Emily Dickinson, Jorge Semprún, Nelly Sachs, Gertrud Kolmar, Jacquelyn Mitchard, Thomas Lux, Carolyn Kizer

De Amerikaanse dichteres Emily Dickinson werd geboren op 10 december 1830 in Amherst, Massachusetts. Zie ook mijn blog van 10 december 2006 en ook mijn blog van 10 december 2007.

THERE is another Loneliness 

THERE is another Loneliness
That many die without,
Not want or friend occasions it,
Or circumstances or lot.

But nature sometimes, sometimes thought,
And whoso it befall
Is richer than could be divulged
By mortal numeral.

 

A POOR torn heart, a tattered heart

A POOR torn heart, a tattered heart,
That sat it down to rest,
Nor noticed that the ebbing day
Flowed silver to the west,
Nor noticed night did soft descend
Nor constellation burn,
Intent upon the vision
Of latitudes unknown.

The angels, happening that way,
This dusty heart espied;
Tenderly took it up from toil
And carried it to God.
There,—sandals for the barefoot;
There,—gathered from the gales,
Do the blue havens by the hand
Lead the wandering sails.

 

I SHOULD not dare to leave my friend

I SHOULD not dare to leave my friend,
Because—because if he should die
While I was gone, and I—too late—
Should reach the heart that wanted me;

If I should disappoint the eyes
That hunted, hunted so, to see,
And could not bear to shut until
They “noticed” me—they noticed me;

If I should stab the patient faith
So sure I ’d come—so sure I ’d come,
It listening, listening, went to sleep
Telling my tardy name,—

My heart would wish it broke before,
Since breaking then, since breaking then,
Were useless as next morning’s sun,
Where midnight frosts had lain

Dickinson

Emily Dickinson (10 december 1830 – 15 mei 1886)

 

De Spaanse schrijver en politicus Jorge Semprún Maura werd geboren in Madrid op 10 december 1923. Na het uitbreken van de Spaanse burgeroorlog ging de familie Semprún in ballingschap, aanvankelijk in een dorp in de buurt van het Franse Lourdes en daarna in Den Haag, waar Semprúns vader ambassadeur van de Spaanse republiek werd. Na de overwinning van het Franco-regime in 1939 en de daaropvolgende sluiting van de Spaans-republikeinse diplomatieke vertegenwoordiging in Nederland verhuisde het gezin naar Parijs. Semprún volgde daar het Gymnasium Henri IV en ging vervolgens aan de Sorbonne filosofie studeren. Na de Slag om Frankrijk en de daaropvolgende bezetting van dat land door Nazi-Duitsland trad Semprún in 1941 toe tot de Francs-Tireurs et Partisans. Een jaar later werd hij lid van de Partido Comunista de España (PCE). In 1943 werd hij door de Gestapo gearresteerd. Hierdoor raakte hij stateloos: omdat hij voor zijn gevangenneming in ballingschap had geleefd, werd hij door het Franco-regime niet als Spaans staatsburger erkend. Na gefolterd en verhoord te zijn in de gevangenis van Auxerre werd hij gedeporteerd naar het concentratiekamp Buchenwald. Na de oorlog keerde Semprún naar Parijs terug en werd hij actief binnen de PCE. Tot 1952 werkte Semprún als vertaler bij de UNESCO. Na de democratisering van Spanje in 1978 keerde Semprún naar zijn vaderland terug en nam hij de Spaanse nationaliteit weer aan. Semprúns eerste boek, dat werd gepubliceerd in 1963, was Le Grand Voyage (De grote reis), waarin hij zijn verblijf in Buchenwald beschreef, aangevuld met fictieve elementen. Van 1988 tot 1991 was Semprún minister van cultuur van Spanje.

Uit: Der Tote mit meinem Namen (Le mort qu’il faut, vertaald door Eva Moldenhauer)

 

„- Wir haben den passenden Toten! schreit Kaminsky.

Er kommt mit großen Schritten herbei, wartet nicht, bis er mich erreicht hat, um die gute Nachricht auszuposaunen.

Ein Dezembersonntag: Wintersonne.

Die Bäume ringsum waren mit Reif bedeckt. Überall Schnee, anscheinend seit jeher. Jedenfalls hatte er den bläulichen Schimmer des Ewigen. Aber der Wind hatte sich gelegt. Seine üblichen Böen auf der Höhe des Ettersbergs, stürmisch, rauh, eisig, gelangten nur noch bis zu der Bodensenke, wo sich das Latrinengebäude des Kleinen Lagers erhob.

Flüchtig hätte man in der Sonne, in der Abwesenheit des todbringenden Windes vergessen, an etwas anderes denken können. Das hatte ich mir gesagt, als ich am vereinbarten Treffpunkt ankam, vor der Baracke der Gemeinschaftslatrinen. Man hätte sich sagen können, daß der Appell gerade zu Ende gegangen war und daß man, wie jeden Sonntag, ein paar Stunden Leben vor sich hatte: eine kostbare kleine Zeitspanne, die nicht den SS-Leuten gehören würde.

Man hätte in der Sonne die Augen schließen, sich ausdenken können, womit man diese verfügbare Zeit, dieses allwöchentliche Wunder ausfüllen würde.

Die Auswahl war nicht groß, es gab präzise Grenzen – wie man sich denken kann. Aber die gibt es wahrscheinlich immer und überall; jedenfalls für den gemeinen Sterblichen. Dennoch war eine, wenn auch eingeschränkte Wahl möglich: eine Ausnahme, ausschließlich den Sonntagnachmittagen vorbehalten, aber real. Man könnte zum Beispiel wählen, sich schlafen zu legen.

Übrigens rannten die meisten Deportierten gleich nach dem Ende des Sonntagsappells zu den Schlafräumen. Sich vergessen, sich verlieren, vielleicht träumen. Sie fielen wie ein Stein auf das Stroh der Bettstellen, schliefen sofort ein. Nach dem Appell, nach der Sonntagssuppe – immer Nudelsuppe; die dickste der Woche; immer willkommen schien das Bedürfnis nach dem erholsamen Nichts zu überwiegen.

Man konnte es aber auch über sich bringen, den Schlafmangel, die Lebensmüdigkeit zu überwinden, um Kumpel aufzusuchen, eine Gemeinsamkeit, manchmal sogar eine Gemeinschaft herzustellen, wenn nicht allein das Geburtsdorf oder der Maquis, die Widerstandsbewegung, ihr zugrunde lag; wenn sie zudem noch eine politische oder religiöse war, die nach Überschreitung, also nach Transzendenz trachtete.“

 

semprun

Jorge Semprún (Madrid, 10 december 1923)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Nelly Sachs werd op 10 december 1891 in Berlijn geboren. Zie ook mijn blog van 10 december 2006  en ook mijn blog van 10 december 2007.

 

Kommt einer
von ferne
mit einer Sprache
die vielleicht die Laute
verschließt
mit dem Wiehern der Stute
oder
dem Piepen
junger Schwarzamseln
oder
auch wie eine knirschende Säge
die alle Nähe zerschneidet –

Kommt einer
von ferne
mit Bewegungen des Hundes
oder
vielleicht der Ratte
und es ist Winter
so kleide ihn warm
kann auch sein
er hat Feuer unter den Sohlen
(vielleicht ritt er
auf einem Meteor)
so schilt ihn nicht
falls dein Teppich durchlöchert schreit –

Ein Fremder hat immer
seine Heimat im Arm
wie eine Waise
für die er vielleicht nichts
als ein Grab sucht.

 

 

 

Und wenn diese meine Haut zerschlagen sein wird,
so werde ich ohne mein Fleisch Gott schauen
Hiob

 

O die Schornsteine
Auf den sinnreich erdachten Wohnungen des Todes,
Als Israels Leib zog aufgelöst in Rauch
Durch die Luft –
Als Essenkehrer ihn ein Stern empfing
Der schwarz wurde
Oder war es ein Sonnenstrahl?

O die Schornsteine!
Freiheitswege für Jeremias und Hiobs Staub –
Wer erdachte euch und baute Stein auf Stein
Den Weg für Flüchtlinge aus Rauch?

O die Wohnungen des Todes,
Einladend hergerichtet
Für den Wirt des Hauses, der sonst Gast war –
O ihr Finger,
Die Eingangsschwelle legend
Wie ein Messer zwischen Leben und Tod –

O ihr Schornsteine,
O ihr Finger,
Und Israels Leib im Rauch durch die Luft!

 

 

WOHIN o wohin

 

WOHIN o wohin
du Weltall der Sehnsucht
das in der Raupe schon dunkel verzaubert
die Flügel spannt,
mit den Flossen der Fische
immer den Anfang beschreibt
in Wassertiefen, die
ein einziges Herz
ausmessen kann mit dem Senkblei
der Trauer.
Wohin o wohin
du Weltall der Sehnsucht
mit der Träume verlorenen Erdreichen
und der gesprengten Blutbahn des Leibes;
während die Seele zusammengefaltet wartet
auf ihre Neugeburt
unter dem Eis der Todesmaske.

 

sachs1

Nelly Sachs (10 december 1891 – 12 mei 1970)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Gertrud Kolmar (pseudoniem van Gertrud Käthe Chodziesner) werd op 10 december 1894 in Berlijn geboren. Zie ook mijn blog van 10 december 2006.

 

Das Herz

 

Ich ging durch einen Wald,
Da wuchsen viele Herzen.
Sie waren rot in Schmerzen,
Sie waren stolz und grün und kalt.

Sie rieselten und hingen
Von dünnem Ast, Morellenast.
Ich wog die sonneneigne Last
Und ließ sie schüchtern klingeln.

Ich habe eins gepflückt,
Das dunkel schien vor Reife;
Es hat mit grüner Schleife
Und einer Blume mich geschmückt.

Ein Herz ist heißes Klopfen.
Ich ahnte zögernd, daß es bat.
Zuweilen, blutschwarz wie Granat,
Zersprang ein großer Tropfen.

Es lappte gräserwärts
Mit aufgerißnen Schalen.
Da schlug aus welken Qualen
Ein kleines, kleines blaues Herz.

 

Wunschlied

 

Du solltest zu mir kommen in der langen Nacht.

Sie hätt aus Silberseide dir ein Bett gemacht.

 

Drum solltest du bei mir schlafen die ganze lange Nacht;

Mein kleines dunkles Auge war ein tiefer, tiefer Schacht.

 

Mein Auge war ein Brunnen, im Grunde Geisterlicht,

Da schautest du unter der Wirklichkeit allen Glückes Gesicht.

 

Träume blieben in Stunden stehn und sahn dich an: Es ist wahr.

Sehnsucht würf den Flügelhut aus ihrem brennenden Haar.

 

Alles was süß ist und warm ist, leis deine Lider nur streift,

Hätt Nacht in roter
gespaltener Frucht für deine Lippen gereift.

 

Meine Locken wären feines braunes Gras und Kraut,

Aus den Halmen sprängen Blüten, wie du sie nie geschaut.

 

Blüten von so fremdem Duft, Blüten von so seltnem Schein

Schüteten mit unaufhörlich sachtem Rieseln ganz dich ein.

 

Aber meine Arme kröchen, listigen Schlangen gleich,

Durch den Blumenwald zu dir, schön und schwellend, bunt und weich.

 

In schillernde Schlingen verstrickt, in Blütenwehe verschneit –

Könntest du noch erwachen vor lauter Seligkeit?

 

Kolmarr

Gertrud Kolmar (10 december 1894 – (?) maart 1943)

 

De Amerikaanse schrijfster Jacquelyn Mitchard werd geboren in Chicago, Illinois, op 10 december 1951 als oudste van twee dochters. Nadat ze het diploma voor de BA van Engels aan het Rockford College had gehaald in 1973, studeerde zij creatief schrijven aan de University of Illinois at Urbana-Champaign. Vanaf 1984 werkte ze voor The Milwaukee Journal-Sentinel, waarvoor ze een column,  “The Rest of Us”, schreef.  In 1993 ging de man van Mitchard bij haar weg. Mitchard bleef met vijf kinderen achter en had minder dan 1 dollar op de bank. Zij begon haar eerste boeken te schrijven. Haar eerste, The deep end of the Ocean, werd meteen heel goed verkocht.

 

Uit: A Theory of Relativity

 

They died instantly.

Or close enough.

Gordon, of course, knew that “instantly,” in this context, didn’t mean what it seemed to suggest: Several minutes would have passed inside the car after the impact, while the final tick and swoosh of Ray’s and Georgia’s heart-sent blood swept a pointless circuit, while muscles contracted loyally at the behest of a last volley of neurological commands. But there would have been no awareness, or only a few twilight seconds — and no memory.

Most of the others in Tall Trees, the McKenna family and their friends, didn’t know as much about the biology involved or care to. Small town people, they were accustomed to having something to be grateful for, even death no more physically complex than a power failure. It seemed to many a source of comfort. And as the months unfurled, comfort of any sort was in short supply.

Even Gordon had to admit he was relieved. Couldn’t it have been worse, much, much worse?

It could have been. This, Gordon decided, in those few breathless, shocky moments as he prepared to leave his school classroom and drive to the scene of the accident at Lost Tribe Creek, would be his mantra. He would not yowl and quake at this abrupt conclusion to the year of living catastrophically. He would not let himself come unglued. Dread tapped at his gut, like an unwelcome salesman tapping insistently at the window — Your sister is dead; your sister really is dead! But Gordon breathed in and out, spoke to himself of focus.“

 

Mitchard

Jacquelyn Mitchard (Chicago, 10 december 1951)

 

 

De Amerikaanse dichter Thomas Lux werd geboren op 10 december 1946 in Northampton, Massachusetts. Als kind was hij al een boekenwurm die hele middagen in de bibliotheek doorbracht. Hij studeerde aan het Emerson College in Boston, waar hij in de periode1972-1975 ook poet in residence was. In 1975 verscheen zijn eerste bundel Memory’s Handgrenade. Lux ontving in 1995 de Kingsley Tufts Poetry Award, een prijs van $50,000, voor zijn bundel Split Horizons. Hij bekleedt tegenwoordig de Bourne chair in poetry aan het Georgia Institute of Technology.

 

 

The Road That Runs Beside The River

  

 follows the river as it bends

along the valley floor,

going the way it must.

Where water goes, so goes the road,

if there’s room (not in a ravine,

gorge), the river

on your right or left. Left is better: when you’re driving,

it’s over your elbow across

the road.

You see the current, which is

what the river is: the river

in the river, a thing sliding fast forward

inside a thing sliding not so fast forward.

Driving with, beside, the river’s flow is good.

Another pleasure, driving against it: it’s the same river

someone else will see

somewhere else downstream — same play,

new theater, different set.

Wide, shallow, fairly fast,

roundy-stone streambed, rocky-land river,

it turns there or here — the ground

telling it so — draining dull

mountains to the north,

migrating, feeding a few hard-fleshed fish

who live in it. One small sandbar splits

the river, then it loops left,

the road right, and the river’s silver

slips under the trees,

into the forest,

and over the sharp perpendicular

edge of the earth.

 

lux

Thomas Lux (Northampton, 10 december 1946)

 

De Amerikaanse dichteres Carolyn Ashley Kizer werd geboren op 10 december 1925 in Spokane, Washington. Zij kreeg haar opleiding aan de Lewis and Clark High School in Spokane en studeerde daarna aan de Columbia University en de the University of Washington. Na haar studie keerde zij terug naar Washington, trouwde, kreeg kinderen en scheidde weer van haar man. In 1954 volgde zij een creative writing workshop die gegeven werd door Theodore Roethke en deze spoorde haar aan om (weer) te gaan schrijven. In 1959 richtte zij het tijdschrift Poetry Northwest op, waarvan zij tot 1965 redacteur bleef. In 1966 werd zij de eerste directeur Literary Programs voor de pas opgerichte National Endowment for the Arts. In de jaren zeventig en tachtig was zij verbonden aan verschillende universiteiten, o.a als poet-in-residence en lector.

 

The Ungrateful Garden

Midas watched the golden crust
That formed over his steaming sores,
Hugged his agues, loved his lust,
But damned to hell the out-of-doors

Where blazing motes of sun impaled
The serrid roses, metal-bright.
“Those famous flowers,” Midas wailed,
“Have scorched my retina with light.”

This gift, he’d thought, would gild his joys,
Silt up the waters of his grief;
His lawns a wilderness of noise,
The heavy clang of leaf on leaf.

Within, the golden cup is good
To lift, to sip the yellow mead.
Outside, in summer’s rage, the rude
Gold thorn has made his fingers bleed.

“I strolled my halls in golden shift,
As ruddy as a lion s meat.
Then I rushed out to share my gift,
And golden stubble cut my feet.”

Dazzled with wounds, he limped away
To climb into his golden bed,
Roses, roses can betray.
“Nature is evil,” Midas said.

Kizer

Carolyn Kizer (Spokane, 10 december 1925)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 10e december ook mijn vorige blog van vandaag.