Daniel Falb, Christoph Peters

De Duitse dichter en schrijver Daniel Falb werd geboren op 11 oktober 1977 in Kassel. Zie ook alle tags voor Daniel Falb op dit blog.

 

die gletscher schieben alles herum

die gletscher schieben alles herum, bringen unordnung in geologische

zeugenschaft, hinterlassen schürfwunden im felsgestein.

hubschrauberlandeplatz der universität zeigt das signal ihres pulsierens, in der geschichte,

auf das ich hinsinke, dawson’s falter auf meinen beiden augen,

dawson’s falter auf meinem mund.

im nordöstlich ausgreifenden faltenwurf um den bonneviller see haben sich seit jeher

zwei einander feindliche universitäten festgesetzt, deren konstellation

sich mit dem eisschild verformte.

wie es der zufall will, hat mal die eine, mal die andere die oberhand. an einem

dieser tage stiefelte dawson die südseite des lone peak hinauf,

und als er die anhöhe passiert hatte, entdeckte er eine neue bohrung

oberhalb seines eigenen projekts, das

seit der nebraska-kaltzeit großen wissenschaftlichen nutzen, und ihm ein erkleckliches einkommen,

beschert hatte.

 

der eisbohrkern ist ein schönes und rätselhaftes artefakt.

das wort der gründung der einen ūni fällt mit dem wort der gründung der naturerscheinungen

in eins, und das wort der gegengründung der anderen

ūni fällt mit dem wort der gegengründung der naturerscheinungen

in eins. über lange zeiten fast durchsichtig, zeichnet sich die periode der gründungen

im kern als ungefroren bleibende

schicht ab, die stinkendes laub und zittrige modrige falter in sich schließt. das große geheimnis,

das ewiges eis in sich schließt,

ist die entnahme des bohrkerns. als er im herantreten

das universitätstattoo an meinem hals erkannte, musste dawson schlucken,

und bemühte sich, sein hemd ganz unauffällig zuzuknöpfen, während der puls heftig an seine schläfen

pochte. das naturgesetz hinter den erscheinungen, deren erforschung all meine jahre

gewidmet waren, dawson,

bist du.

 

de gletsjers duwen alles rond

de gletsjers duwen alles rond, brengen wanorde in geologische

getuigen, laten schaafwonden achter in rotsgesteente.

helikopterlandingsplaats van de universiteit toont het signaal van haar pulseren, in de geschiedenis,

waarnaar ik afzak, dawsons vlinders op mijn beide ogen,

dawsons vlinders op mijn mond.

in de noordoostelijk vallende plooiingen rond het meer van bonneville hebben zich van oudsher

twee elkaar vijandig gezinde universiteiten gevestigd waarvan hun constellatie

zich met het ijsschild vervormde.

zoals het toeval het wil, heeft soms de ene, soms de andere de overhand. op een

van die dagen stiefelde dawson de zuidkant van de lone peak op,

en toen hij de hoogte gepasseerd was ontdekte hij een nieuwe boring

boven zijn eigen project dat

sinds het glaciaal van nebraska groot wetenschappelijk nut bewees en hem zelf een aanzienlijk inkomen

bezorgde.

 

de ijsboorkern is een fraai en raadselachtig artefact.

het woord van de oprichting van de ene ūni valt met het woord van de oprichting der natuurverschijnselen

samen, en het woord van de tegenoprichting van de andere

ūni valt met het woord van de tegenoprichting der natuurverschijnselen

samen. gedurende lange tijden haast doorzichtig tekent zich de periode van de oprichtingen

in essentie als onbevroren blijvende

laag af die stinkend loof en trillende muffe vlinders bevat. het grote geheim

dat eeuwig ijs bevat,

is de opbrengst van de boorkern. toen hij bij binnenstappen

de universiteitstattoo in mijn nek zag, moest dawson slikken,

en deed flink zijn best zijn overhemd onopvallend dicht te knopen, terwijl zijn pols hevig tegen zijn slapen

klopte. de natuurwet achter de

verschijnselen aan welks onderzoek al mijn jaren gewijd waren,

ben jij.

 

Vertaald door Ton Naaijkens

 

Daniel Falb (Kassel, 11 oktober 1977)

 

De Duitse schrijver Christoph Peters werd geboren op 11 oktober 1966 in Kalkar. Zie ook alle tags voor Christoph Peters op dit blog.

Uit: Dorfroman

„Schwarzweiß. Alles, was wichtig ist, ist schwarzweiß. Es ist auf unangenehm riechendes Zeitungspapier gedruckt und wird vor Sonnenaufgang in unseren Briefkasten gestopft, oder es flimmert hinter einer leicht gewölbten Scheibe in einem großen Holzkasten. Ein schwarzweißer Mann mit Brille, einer kräftigen Stimme und ernsthaftem Gesichtsausdruck sitzt dort in Anzug und Krawatte vor einer grauen Fläche mit fettem Schriftzug, der in eine Weltkarte übergeht. Er liest klare, manchmal auch umständliche Sätze von einem akkurat zurechtgestoßenen Stapel Papier ab, wobei er sich Mühe gibt, so selten wie möglich auf seine Blätter zu schauen. Dazwischen erscheinen kurze Filme, in denen der Bundeskanzler oder Menschen aus anderen Welt-gegenden gezeigt werden — zum Beispiel aus Amerika, Afrika oder Vietnam. Wer nach Amerika, Afrika oder Vietnam reisen will, muss ein Flugzeug nehmen, so weit sind diese Länder von uns entfernt, weshalb es meistens Präsidenten, Generäle oder Könige sind, die man dort sieht. Häufig liegen sie miteinander im Krieg, dann steigen Rauchwolken über Städten und Landschaften auf, Menschen mit vor Angst verzerrten Gesichtern rennen weg, die Kinder haben keine Kleider am Leib, stattdessen tragen sie verbrannte Lumpen oder sind von einer Schicht schwarzer Fliegen bedeckt und sogar zu schwach zum Weinen. Der schlimmste Krieg ist zur Zeit in Vietnam, davor war er in Biafra. Meine Mutter sagt jedes Mal, wenn darüber berichtet wird, dass sie gar nicht hinschauen kann, und oft bittet sie meinen Vater umzuschalten. Ihre Stimme klingt dann bedrückt, als müsste sie weinen. Das hängt damit zusammen, dass sie selbst, als bei uns Krieg war, ausgebombt wurde — in Essen — und auch gehungert hat. Wenn die Präsidenten, Könige und Generäle nicht miteinander im Krieg sind, besuchen sie sich gern gegenseitig. Sie weihen neue Wolkenkratzer ein oder moderne Fabriken, taufen Ozean-riesen oder zeigen sich gegenseitig ihre Paläste. Dabei führen sie lange Gespräche darüber, wem dieses oder jenes Gebiet gehört oder wie sie gemeinsam Feinde erschrecken können, um zu verhindern, dass ein neuer Krieg ausbricht.“

 

 Christoph Peters (Kalkar, 11 oktober 1966)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 11e oktober ook mijn romenu blog van 11 oktober 2018 en ook  mijn blog van 11 oktober 2017 en eveneens mijn blog van 11 oktober 2015 deel 2.

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