Emanuel Geibel, Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Pierre H. Dubois

Dolce far niente

 

 
The Coming Storm door George Inness, 1878

 

Hochsommer

Von des Sonnengotts Geschossen
Liegen Wald und Flur versengt,
Drüber, wie aus Stahl gegossen,
Wolkenlose Bläue hängt.

In der glutgeborstnen Erde
Stirbt das Saatkorn, durstig ächzt
Am versiegten Bach die Herde,
Und der Hirsch im Forste lechzt.

Kein Gesang mehr in den Zweigen!
Keine Lilie mehr am Rain! –
O wann wirst du niedersteigen,
Donnerer, wir harren dein.

Komm, o komm in Wetterschlägen!
Deine Braut vergeht vor Weh –
Komm herab im goldnen Regen
Zur verschmachtenden Danae!

 

 
Emanuel Geibel (17 oktober 1815 – 6 april 1884)
Lübeck, waar Emanuel Geibel werd geboren.

Bewaren

 

De Zwitserse (Duitstalige) dichter en schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook alle tags voor Hermann Hesse op dit blog.

Julikinder

Wir Kinder im Juli geboren
Lieben den Duft des weißen Jasmin,
Wir wandern an blühenden Gärten hin
Still und in schwere Träume verloren.

Unser Bruder ist der scharlachene Mohn,
Der brennt in flackernden roten Schauern
Im Ährenfeld und auf den heißen Mauern,
Dann treibt seine Blätter der Wind davon.

Wie eine Julinacht will unser Leben
Traumbeladen seinen Reigen vollenden,
Träumen und heißen Erntefesten ergeben,
Kränze von Ähren und roten Mohn in den Händen.

 

Wie eine Welle

Wie eine Welle, die vom Schaum gekränzt
Aus blauer Flut sich voll Verlangen reckt
Und müd und schön im großen Meer verglänzt –

Wie eine Wolke, die im leisen Wind
Hinsegelnd aller Pilger Sehnsucht weckt
Und blaß und silbern in den Tag verrinnt –

Und wie ein Lied am heißen Staßenrand
Fremdtönig klingt mit wunderlichen Reim
Und dir das Herz entführt weit über Land –

So weht mein Leben flüchtig durch die Zeit,
Ist bald vertönt und mündet doch geheim
Ins Reich der Sehnsucht und der Ewigkeit.

 
Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)
Zonnebloemen in Montagnola, ca. 1927, aquarel van Hermann Hesse

 

De Poolse dichteres Wisława Szymborska werd geboren op 2 juli 1923 in Bnin. Zie ook alle tags voor Wislawa Szymborska op dit blog.

A Few Words On The Soul

We have a soul at times.
No one’s got it non-stop,
for keeps.

Day after day,
year after year
may pass without it.

Sometimes
it will settle for awhile
only in childhood’s fears and raptures.
Sometimes only in astonishment
that we are old.

It rarely lends a hand
in uphill tasks,
like moving furniture,
or lifting luggage,
or going miles in shoes that pinch.

It usually steps out
whenever meat needs chopping
or forms have to be filled.

For every thousand conversations
it participates in one,
if even that,
since it prefers silence.

Just when our body goes from ache to pain,
it slips off-duty.

It’s picky:
it doesn’t like seeing us in crowds,
our hustling for a dubious advantage
and creaky machinations make it sick.

Joy and sorrow
aren’t two different feelings for it.
It attends us
only when the two are joined.

We can count on it
when we’re sure of nothing
and curious about everything.

Among the material objects
it favors clocks with pendulums
and mirrors, which keep on working
even when no one is looking.

It won’t say where it comes from
or when it’s taking off again,
though it’s clearly expecting such questions.

We need it
but apparently
it needs us
for some reason too.

Vertaald door Stanislaw Baranczak en Clare Cavanagh

 
Wislawa Szymborska (2 juli 1923 – 1 februari 2012)

 

De Nederlandse dichter, prozaschrijver en criticus Pierre H. (Hubert) Dubois werd geboren in Amsterdam op 2 juli 1917. Zie ook alle tags voor Pierre H. Dubois op dit blog.

Wolk

Nacht – en het huis op de heuvel
in het lege licht van de maan
niet te ontkomen vleugels
strijken tegen het raam
Een hand verschuift de gordijnen
(het licht verschuift de slaap)
uit verwaarloosde bronnen stijgen
beschamende geheimen
met het strak gezicht
van de wraak.

 

Tenuto

Warmte van zon niet verdragen
week worden bij een gezicht in de tram
ongelijk bekennen met gelijk
verdriet noem ik het
Met regen in de ogen (en drift)
een deur toeslaan
door een scheur in de keel
klankloos schreeuwen
en dan weer
Glimlachend liefkozen als de worm
van het niet geloven
de wortel heeft doorgeknaagd
verdriet noem ik het

 
Pierre H. Dubois (2 juli 1917 – 24 maart 1999)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 2e juli ook mijn blog van 2 juli 2014 en ook mijn blog van 2 juli 2013 en eveneens mijn blog van 2 juli 2011 deel 2.

Bewaren