Gabriele Wohmann, Urs Widmer, Emile Verhaeren, Robert Creeley, Alexander Pope, Tudor Arghezi

De Duitse schrijfster Gabriele Wohmann werd op 21 mei 1932 in Darmstadt geboren als Gabriele Guyot. Zie ook alle tags voor Gabriele Wohmann op dit blog.

Uit:Schönes goldenes Haar

“Ich versteh dich nicht”, sagte sie, “sowas von Gleichgültigkeit versteh ich einfach nicht. Als wär’s nicht deine Tochter, dein Fleisch und Blut da oben.” Sie spreizte den Zeigefinger von der Faust und deutete auf die Zimmerdecke. Aufregung fleckte ihr großes freundliches Gesicht. Sie ließ die rechte Hand wieder fallen, schob den braunen Wollsocken unruhig übers Stopfei. Gegenüber knisterte die Wand der Zeitung. Sie starrte seine kurzen festen Finger an, die sich am Rand ins Papier krampften: fette Krallen, mehr war nicht von ihm da, keine Augen, kein Mund. Sie rieb die Fingerkuppe über die Wollrunzeln.
“Denk doch mal nach”, sagte sie. “Was sie da oben vielleicht jetzt treiben. Man könnt meinen, du hättest deine eigene Jugend vergessen. ”
Seine Jugend? Der fremde freche junge Mann; es schien ihr, als hätten seine komischen dreisten Wünsche sie nie berührt. Sie starrte die fleischigen Krallenpaare an und fühlte sich merkwürdig losgelöst. Es machte ihr Mühe, sich Laurela vorzustellen, da oben, über ihnen, mit diesem netten, wirklich netten und sogar hübschen und auch höflichen jungen Mann, diesem Herrn Fetter ‑ ach, war es überhaupt ein Vergnügen für Frauen? Sie seufzte, ihr Blick bedachte die Krallen mit Vorwurf. Richtige Opferlämmer sind Frauen.
“Ich versteh’s nicht”, sagte sie, “deine eigene Tochter, wirklich, ich versteh’s nicht.”
Der Schirm bedruckter Seiten tuschelte.
“Nein, ich versteh’s nicht.” Ihr Ton war jetzt werbendes Gejammer. Wenn man nur darüber reden könnte. Sich an irgendwas erinnern. Sie kam sich so leer und verlassen vor. Auf den geräumigen Flächen ihres Gesichtes spürte sie die gepünktelte Erregung heiß. Er knüllte die Zeitung hin, sein feistes viereckiges Gesicht erschien.
“Na was denn, was denn, Herrgott noch mal, du stellst dich an”, sagte er.
Sie roch den warmen Atem seines Biers und der gebratenen Zwiebeln, mit denen sie ihm sein Stück Fleisch geschmückt hatte. Sie nahm den Socken, bündelte die Wolle unterm Stopfei in der heißen Faust. Nein: das hatte mit den paar ausgeblichenen Bildern von damals überhaupt nichts mehr zu tun.
“Na, weißt du”, sagte sie, “als wärst du nie jung gewesen.” Sie lächelte steif, schwitzend zu ihm hin.“

 
Gabriele Wohmann (Darmstadt, 21 mei 1932)

 

De Zwitserse schrijver Urs Widmer werd geboren op 21 mei 1938 in Basel. Zie ook alle tags voor Urs Widmer op dit blog.

Uit: Herr Adamson

„Wir strahlten uns alle glücklich an. Jeder kriegte ein Stück Kuchen mit einem Dutzend Kerzen darauf, deren Stearin in die Schokolade gelaufen war. Wir kauten. Ich packte die Geschenke aus: ein miniaturkleines Boot, einen Nachen, in dessen Heck ein schwarzer Fährmann mit einem Ruder in den Händen stand (von Susanne). Ein Lebkuchenherz, auf dem »Gute Reise« stand (Noëmi). Ein Brot, das wunderbar duftete, und eine Flasche Wein (Anni).
Die beiden Buben –sie sind Zwillinge und haben irgendwelche Namen der modernen Art, aber wir sagen alle Bembo und Bimbo zu ihnen –hatten mir eine Zeichnung gemacht, auf der ein Mann (er trug meine Attribute, einen Schnauz nämlich und wirre Haare um einen Glatzkopf herum) dem Horizont entgegenging, über dem eine rote Sonne leuchtete.
Ich umarmte die drei Frauen, dem Alter nach, und die beiden Buben. Diese riefen, sich aus meiner Umarmung befreiend, wie bei jedem Besuch: »Ur-Opa, kommst du spielen?« Und ich ging, wie jedes Mal, mit ihnen spielen. Fast immer spielen wir Räuber und Gendarm – das taten wir auch diesmal –, weil Bembo und Bimbo begnadete Gendarmen mit Donnerstimmen sind, und ich bin ein guter Dieb, denn ich laufe heute noch, wie Carl Lewis damals, die hundert Meter in zehn Komma null. Minuten halt, nicht Sekunden.“

 
Urs Widmer (21 mei 1938 – 2 april 2014) 

 

De Vlaamse dichter Emile Verhaeren werd geboren in Sint Amands op 21 mei 1855. Zie ook mijn blog van 21 mei 2010 en eveneens alle tags voor Emile Verhaeren op dit blog.

De wekroep

De haan klaroent, rechtop, de hoenders pikken
daar waar de mieren klautren kluit op kluit.
Een bij bezoekt de muren om te nippen
aan de eerste bloemen die de tijd nog sluit.
Een raaf roept met een kras geluid ‘vaarwel’.
Naar ’t Baltisch laagland wiegt hij, vleugelduister.
En ’t Vlaandren, brandend, tot het landwerk fel,
zaait weer veelhandig onder de hemelluister.
De klaver, de luzerne, tarwe en gerst
glijden als vonken goud in diepe vore.
De leeuwerik antwoordt jubelend tot in ’t verst
op elke zaaier die zijn hoop ziet gloren.
Voor de eerste maal na de verruwde dagen
dalen de dieren naar de waterplekken.
En de stalkalvren die zulk licht niet zagen,
schuren verblind hun kop tegen de hekken.
Vluchten van duiven wiggen in de winden,
wit en wildkirrend, in één zucht hun sporen.
Het leven diep benee en diep in ’t blinden
des hemels weeft uit regen en zon weer koren.

 

La nuit

Depuis que dans la plaine immense il s’est fait soir,
Avec de lourds marteaux et des blocs taciturnes,
L’ombre bâtit ses murs et ses donjons nocturnes
Comme un Escurial revêtu d’argent noir.
Le ciel prodigieux domine, embrasé d’astres,
– Voûte d’ébène et d’or où fourmillent des yeux –
Et s’érigent, d’un jet, vers ce plafond de feux,
Les hêtres et les pins, pareils à des pilastres.

Comme de blancs linceuls éclairés de flambeaux,
Les lacs brillent, frappés de lumières stellaires,
Les champs, ils sont coupés, en clos quadrangulaires,
Et miroitent, ainsi que d’énormes tombeaux.
Et telle, avec ses coins et ses salles funèbres,
Tout entière bâtie en mystère, en terreur,
La nuit paraît le noir palais d’un empereur
Accoudé quelque part, au loin, dans les ténèbres.

 
Emile Verhaeren (21 mei 1855 – 27 november 1916)
Portret door James Ensor, 1890

 

De Amerikaanse dichter Robert Creeley werd geboren op 21 mei 1926 in Arlington, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Robert Creeley op dit blog.

A Form Of Women

I have come far enough
from where I was not before
to have seen the things
looking in at me from through the open door

and have walked tonight
by myself
to see the moonlight
and see it as trees

and shapes more fearful
because I feared
what I did not know
but have wanted to know.

My face is my own, I thought.
But you have seen it
turn into a thousand years.
I watched you cry.

I could not touch you.
I wanted very much to
touch you
but could not.

If it is dark
when this is given to you,
have care for its content
when the moon shines.

My face is my own.
My hands are my own.
My mouth is my own
but I am not.

Moon, moon,
whn you leave me alone
all the darkness is
an utter blackness,

a pit of fear,
a stench,
hands unreasonable
never to touch.

But I love you.
Do you love me.
What to say
when you see me.

 
Robert Creeley (21 mei 1926 – 30 maart 2005)

 

De Engelse dichter Alexander Pope werd geboren in Londen op 21 mei 1688. Zie ook mijn blog van 21 mei 2010 en eveneens alle tags voor Alexander Pope op dit blog

The Rape of the Lock: Canto 1 (Fragment)

Fairest of Mortals, thou distinguish’d Care
Of thousand bright Inhabitants of Air!
If e’er one Vision touch’d thy infant Thought,
Of all the Nurse and all the Priest have taught,
Of airy Elves by Moonlight Shadows seen,
The silver Token, and the circled Green,
Or Virgins visited by Angel-Pow’rs,
With Golden Crowns and Wreaths of heav’nly Flowers,
Hear and believe! thy own Importance know,
Nor bound thy narrow Views to Things below.
Some secret Truths from Learned Pride conceal’d,
To Maids alone and Children are reveal’d:
What tho’ no Credit doubting Wits may give?
The Fair and Innocent shall still believe.
Know then, unnumbered Spirits round thee fly,
The light Militia of the lower Sky;
These, tho’ unseen, are ever on the Wing,
Hang o’er the Box, and hover round the Ring.
Think what an Equipage thou hast in Air,
And view with scorn Two Pages and a Chair.
As now your own, our Beings were of old,
And once inclos’d in Woman’s beauteous Mold;
Thence, by a soft Transition, we repair
From earthly Vehicles to these of Air.

Think not, when Woman’s transient Breath is fled,
That all her Vanities at once are dead:
Succeeding Vanities she still regards,
And tho’ she plays no more, o’erlooks the Cards.
Her Joy in gilded Chariots, when alive,
And Love of Ombre, after Death survive.
For when the Fair in all their Pride expire,
To their first Elements the Souls retire:
The Sprights of fiery Termagants in Flame
Mount up, and take a Salamander’s Name.
Soft yielding Minds to Water glide away,
And sip with Nymphs, their Elemental Tea.

 
Alexander Pope (21 mei 1688 – 30 mei 1744)
Portret door Jonathan Richardson the Elder, 1738

 

De Roemeense dichter en schrijver Tudor Arghezi werd geboren op 21 mei 1880 in Boekarest. Zie ook alle tags voor Tudor Arghezi op dit blog.

Perhaps It’s Time

Perhaps it’s time, since there falls
From trees all leafage that has been
and shone,
To look our past calmly in the face
When its track of shade starts to pain.

Without humility and pride,
Let us recall ourselves in the night
    from thread to thread,
And witness on rocks the zigzags of chalk
In which fragile testimony left its trace.

One day, trifling, small, one night blazing
    with astral light,
Sometimes crucified, sometimes free and great,
    often small,
Shepherds of chrysanthemums, prophets
    for ants.
Above us eagles float blue in the sky.

And if our knees are torn by thorny paths,
Why does everything that has ever been
    turn to sadness?
Is it not autumn? Let us make a shelter
    of ourselves,
And gather the desert near the warmth
    of homes.

Let’s take spent ashes from ancient altars,
Kindle them anew, give them
    more fruitful smoke.
Let us scatter the seed on future plains
Hoping sadly for the late harvest

 

Vertaald door Michael Impey en Brian Swann

 
Tudor Arghezi (21 mei 1880 – 14 juli 1967)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 21e mei ook mijn blog van 21 mei 2011 deel 1 en eveneens deel 2.