Gustav Freytag, Wilhelm Wackenroder, John Clare, Julius Caesar, Silvio Pfeuffer

De Duitse schrijver en journalist Gustav Freytag werd geboren op 13 juli 1816 in Kreuzburg. Zie ook alle tags voor Gustav Freytag op dit blog.

Uit:Die verlorene Handschrift

“Es ist später Abend in unserm Stadtwald, leise wispert das Laub in der lauen Sommerluft und aus der Ferne tönt das Geschwirr der Feldgrillen bis unter die Bäume.
Durch die Gipfel fällt bleiches Licht auf den Waldweg und das undeutliche Geäst des Unterholzes. Der Mond besprengt den Pfad mit schimmernden Flecken, er zündet im Gewirr der Blätter und Zweige verlorene Lichter auf, hier läuft es vom Baumstamme bläulich herab wie brennender Spiritus, dort im Grunde leuchten aus tiefer Dunkelheit die Wedel eines Farnkrautes in grünlichen Golde, und über dem Weg ragt der dürre Ast als ungeheures weißes Geweih. Dazwischen aber und darunter schwarze, greifbare Finsternis. Runder Mond am Himmel, deine Versuche den Wald zu erleuchten sind unordentlich, bleichsüchtig und launenhaft. Bitte, beschränke deine Lichter auf den Damm, der zur Stadt führt, wirf deinen falben Schein nicht allzuschräge über den Weg hinaus, denn linker Hand geht es abschüssig in Sumpf und Wasser.
Pfui, du Lügner! da ist der Sumpf, und der Schuh blieb darin stecken. Aber dir ist das gerade recht, Täuschen und Betrügen ist deine liebste Arbeit, du Phantast unter den Sternen. Man wundert sich allgemein, daß die Menschen der Vorzeit dich als Gott verehrten. Einst hat das griechische Mädchen dich Selene gerufen und sie hat dir die Schale mit purpurnem Mohn bekränzt, um durch deinen Zauber den treulosen Geliebten zu ihrer Türschwelle zu locken. Damit ist es für immer vorbei. Wir haben die Wissenschaft und Photogen, und du bist herabgekommen zu einem armen alten Gaukler, der fern von Menschen im Walde umherflackert. Zu einem Gaukler! Man erweist dir noch allzuviel Ehre, wenn man dich überhaupt als lebendes Wesen behandelt. Was bist du denn eigentlich? eine Kugel ausgebrannter blasiger Schlacke, luftlos, farbenlos, wasserlos. Bah! eine Kugel? Unsere Gelehrten wissen, daß du nicht einmal rund bist, auch darin lügst du. Wir von der Erde haben dich nach unserer Seite in die Länge gezogen. Du bist gewissermaßen zugespitzt, und deine Gestalt ist erbärmlich und unregelmäßig. Du bist nichts als eine Art großer Erdrübe, welche sich in ewiger Sklaverei um uns herumwälzt.“

 
Gustav Freytag (13 juli 1816 – 30 april 1895)
Portret door Karl Stauffer-Bern

 

De Duitse schrijver Wilhelm Wackenroder werd geboren in Berlijn op 13 juli 1773. Zie ook alle tags voor Wilhelm Wackenroder op dit blog.

Uit: Raffaels Bildnis (Phantasien über die Kunst)

„Schon oft habe ich dich angeredet, in Gedanken und laut, du teures Angesicht, alle meine Sorgen, meinen Jammer habe ich dir in schönen abergläubischen Stunden geklagt, und dann schautest du mich an, als wenn du mich kenntest, als wenn du mich besser verständest, als meine Freunde, die mich umgeben.
Innig hat mich schon von meiner Kindheit der Klang deines Namens ergötzt. Was ist es, das meine Seele zu dir Unbekannten, der mir so befreundet ist, hinzieht? Immer red’ ich zu dir, wie gegenwärtig, vertraulich bin ich in deiner Nähe, alles, was ich denke, alles, was mir begegnet, erzähl ich dir, wie von einem lieben Herzensfreunde nehme ich am Abend Abschied von dir, und lege mich zur Ruhe.
Kennst du mich? Weißt du von mir? Immer schwank ich, und zittre, dir zu begegnen, und dann bist du wieder nahe an meiner Brust.
Nicht als Künstler bist du mir bloß gegenwärtig, nicht Bewunderung und Liebe allein zieht mich mächtig zu dir hin, eine wunderseltsame unaussprechliche Seligkeit strömt von dir aus, und faßt mich wie mit Wellen ein, daß du es bist, du allein, dein Name, deine Gestalt, die ich mir einbilde, dein hoher Sinn, der dich regierte, das alles, was einzig dich allein vor allen herrlich macht, und was ich immer nicht nennen kann, dies ist, was die glänzenden, unzerreißlichen Ketten um mich windet, was mich wie auf Engelschwingen zwischen Himmel und Erde hält, wo ich dich immer unerreichbar oben sehe und nicht zurück zur Erde kann, und du mit mitleidiger Freundschaft mein Händestrecken, mein inbrünstiges Ringen siehst.“

 
Wilhelm Wackenroder (13 juli 1773 – 13 december 1798)
Rafaël, zelfportret, 1506

 

De Engelse dichter John Clare werd geboren op 13 juli 1793 in Helpston, Northamptonshire. Zie ook alle tags voor John Clare op dit blog.

Birds In Alarm

The firetail tells the boys when nests are nigh
And tweets and flies from every passer-bye.
The yellowhammer never makes a noise
But flies in silence from the noisy boys;
The boys will come and take them every day,
And still she lays as none were ta’en away.

The nightingale keeps tweeting-churring round
But leaves in silence when the nest is found.
The pewit hollos ‘chewrit’ as she flies
And flops about the shepherd where he lies;
But when her nest is found she stops her song
And cocks [her] coppled crown and runs along.
Wrens cock their tails and chitter loud and play,
And robins hollo ’tut’ and fly away.

 

Farmer’s Boy

He waits all day beside his little flock
And asks the passing stranger what’s o’clock,
But those who often pass his daily tasks
Look at their watch and tell before he asks.
He mutters stories to himself and lies
Where the thick hedge the warmest house supplies,
And when he hears the hunters far and wide
He climbs the highest tree to see them ride–
He climbs till all the fields are blea and bare
And makes the old crow’s nest an easy chair.
And soon his sheep are got in other grounds–
He hastens down and fears his master come,
He stops the gap and keeps them all in bounds
And tends them closely till it’s time for home.

 
John Clare (13 juli 1793 – 19 mei 1864)
Standbeeld in Helpston

 

De Romeinse staatsman, generaal en schrijver Gaius Julius Caesar werd geboren in Rome op 13 juli ± 100 v. Chr. Zie ook alle tags voor Julius Caesar op dit blog.

Uit: Oorlog in Gallië. Boek VI (Vertaald door Vincent Hunink)

“Als geheel genomen is het Gallische volk in de ban van godsdienst. Dit verklaart waarom degenen die er aan een ernstige ziekte lijden of strijd en gevaar tegemoet gaan, mensenoffers brengen of beloven te zullen brengen, en bij die rituelen de hulp van de druïden gebruiken. Ze denken namelijk dat de onsterfelij­ke goden niet verzoend kunnen worden tenzij er een mensenleven wordt gegeven voor een ander mensenleven. Ze kennen ook soortgelijke openbare offerrituelen. Sommige stammen hebben enorm grote poppen, met ledematen gemaakt van rijshout. Daar zetten ze mensen levend in, waarna ze de poppen in brand steken; de mensen komen dan om in de vlammen. Terechtstellingen van betrapte dieven, rovers of andere misdadigers zijn volgens hen de goden het meest welgevallig; maar als er daarvan geen meer voorradig zijn, gaan ze zelfs over tot het terechtstellen van onschuldigen.”

 
Julius Caesar (13 juli ± 100 v. Chr. – 15 maart 44 v. Chr.)
Standbeeld in Rimini


Onafhankelijk van geboortedata:

De Duitse dichter Silvio Pfeuffer werd geboren in Suhl in 1969. Zie ook alle tags voor Silvio Pfeuffer op dit blog.

das rezidiv

wäre ich nicht deine idiosynkrasie
aus einem einschlägigen april, den weit überschwemmten wiesen
mit hier und da hervorragenden, sublim wirkenden steinen
auf denen nackte frauen und männer
sich streifen auf die arme und schenkel malen
lauten und silben anbahnen
wie erste vorläufige unterscheidungen
die sich im wendekreis der sonne wieder zusammenschließen –
wäre ich nicht das, was ich in deinen augen lese
was wäre ich dann –
du meine schöne demonstrantin gegen das vergessen
und das sich-wiedersehen
mit deinen sehnenscheideentzündungen und deiner ausbildung
in den semitischen sprachen –
ich wäre ein agent, den man auf dich angesetzt hat
ein schläfer, untergetaucht in einem blumengeschäft
einem sechs-tage-rennen, einem internetforum mit hunderten links –
und wünschte nicht mal mehr
dass augen in deinen augen wären

 
Silvio Pfeuffer (Suhl, 1969)