Hans Werner Richter, Michael Ende, Roland Barthes, Jacobus Bellamy, A.J.D. van Oosten, Carl Busse, Oskar Panizza, Juana Inés de la Cruz

De Duitse dichter en schrijver Hans Werner Richter werd geboren op 12 november 1908 in Bansin op het eiland Usedom. Zie ook mijn blog van 12 november 2010 en eveneens alle tags voor Hans Werner Richter op dit blog.

Uit: Spuren im Sand

»Ja … und die Tochter … ?« »Die …«, sagte meine Mutter, »… die hatte zu viel Wasser geschluckt, und Richard hat sie rausgeholt.« »Na, nun werdet ihr ja reich werden.« »Einen Taler hat er bekommen«, sagte meine Mutter, zuckte die Schultern und stellte das Bügeleisen auf einen Teller. »Ach Rosa«, begann sie wieder, »jetzt bin ich mal wieder soweit.« »Was ist denn?« »Na ja, du weißt doch, die Männer lassen einen nicht in Ruh’.« »Was«, sagte die hochgeschnürte Rosa, »schon wieder? Seit wann denn?« »Im dritten Monat«, sagte meine Mutter. So erfuhr ich, dass es einen Großherzog von Mecklenburg gab, dessen Tochter mein Vater für drei Mark gerettet hatte, dass die Männer die Frauen nicht in Ruhe lassen und dass man im dritten Monat sein konnte. Jene hochgeschnürte Frau namens Rosa hieß School mit Nachnamen, und ihr Mann Heinrich hatte nicht weit von uns einen Kolonialwarenladen und fast eben so viel Söhne und Töchter wie mein Vater. Der Ort lag am Meer, in einer weitgeschwungenen Bucht, mit Steilküsten, Buchen- und Tannenwäldern, und einer, wie im Badeprospekt stand, ozonreichen Luft. Es war ein kleiner Ort, mit etwa 500 Einwohnern, und seine Häuser, am Strand noch drei- und vierstöckig, wurden etwa einen Kilometer landeinwärts immer kleiner, bis hin zu den armseligen Hütten der Fischer. Die Sozialdemokratie, damals noch eine revolutionäre Partei, war noch nicht bis ans Meer gedrungen. Mein Vater war noch stolz darauf, herrschaftlicher Diener auf einem Gut in Hinterpommern gewesen zu sein, und meine Mutter wusch mit Hingabe die Unterwäsche der Baroninnen und Komtessen, die im Sommer kamen, um sich unter der Aufsicht meines Vaters und seiner Kollegen ins salzhaltige Ostseewasser zu begeben. Damals gab es noch keine Strandkörbe, sondern nur Badehütten, und der Strand war deshalb nur spärlich beflaggt. Aber auf den drei Bädern —schlossähnlichen Bretterbauten mit Zinnen und Türmen — wehte die schwarzweißrote Flagge und die Reichskriegsflagge. Sie kündeten von der kaiserlichen Macht und von der Ruhe und Ordnung im Lande, und oft kam es mir vor, als ständen sie ebenso wachssteif im Wind wie der Schnurrbart meines Vaters, der jeden Morgen vor dem Spiegel balsamiert und hochgezwirbelt wurde. An jenem Nachmittag nun, an dem ich erfahren hatte, dass man im dritten Monat sein konnte und dass der Großherzog von Mecklenburg meinem Vater einen Taler für die Errettung aus Badenot gegeben hatte, erschien auch unser Gemeindevorsteher, ein ehemaliger Offizier niederen Ranges, und gratulierte meinem Vater, der dabei verlegen an seinen Schnurrbartenden zupfte.“

 
Hans Werner Richter (12 november 1908 – 23 maart 1993)

 

De Duitse schrijver Michael Ende werd geboren in Garmisch-Partenkirchen op 12 november 1929. Zie ook alle tags voor Michael Ende op dit blog en ook mijn blog van 12 november 2009 en ook mijn blog van 12 november 2010

Uit: Der Spiegel im Spiegel

„Habe ich schon erwähnt, daß das Haus leer ist? Ich meine vollkommen leer. Zum Schlafen rollt Hor sich in einer Ecke zusammen, oder er legt sich nieder, wo er eben ist, auch mitten in einem Saal, wenn dessen Wände zu fern sind. Nahrungssorgen hat Hor nicht. Die Substanz, aus der Wände und Säulen bestehen, ist eßbar — für ihn jedenfalls. Sie besteht aus einer gelblichen, ein wenig transparenten Masse, deren Genuß Hunger und Durst sehr schnell stillt. Außerdem sind Hors Bedürfnisse in dieser Hinsicht gering.
Das Verrinnen der Zeit bedeutet ihm nichts. Er hat keine Möglichkeit, sie zu messen, außer am Schlag seines Herzens. Aber der ist sehr unterschiedlich. Tage und Nächte kennt Hor nicht, ein immer gleiches Dämmerlicht umgibt ihn.
Wenn er nicht schläft, so zieht er umher, doch verfolgt er kein Ziel. Es ist einfach ein Drang, ein Bedürfnis, dessen Befriedigung ihm Vergnügen bereitet. Dabei widerfährt es ihm nur selten, daß er in einen Raum gelangt, den er wiederzuerkennen vermeint, der ihm bekannt scheint, als sei er vor undenklichen Zeiten schon einmal in ihm gewesen. Andererseits lassen ihn oft untrügliche Zeichen darauf schließen, daß er an einer Stelle vorüberkommt, an der er schon einmal war — eine angebissene Mauerecke zum Beispiel oder ein Haufen eingetrockneter Exkremente. Der Raum selbst ist Hor allerdings so fremd wie jeder andere. Vielleicht verändern sich die Räume in Hors Abwesenheit, wachsen, dehnen sich oder schrumpfen. Vielleicht ist es sogar Hors Durchgang, der solche Veränderungen hervorruft, doch liebt er diesen Gedanken nicht. Daß außer Hor noch jemand das Haus bewohnt, halte ich für ausgeschlossen. Freilich, bei der unvorstellbaren Weitläufigkeit des Baues gibt es dafür keine Beweise. Es ist ebensowenig unmöglich wie wahrscheinlich.
Viele Zimmer haben Fenster, doch öffnen sich diese nur jeweils wiederum auf andere, meist größere Räumlichkeiten.
Obwohl die Erfahrung ihn bisher niemals anderes gelehrt hat, bewegt Hor bisweilen die Vorstellung, einmal an eine letzte, äußerste Wand zu gelangen, deren Fenster den Ausblick auf etwas gänzlich anderes gewähren. Hor kann nicht sagen, was das sein sollte, aber er gibt sich manchmal langen Erwägungen darüber hin.“

 
Michael Ende (12 november 1929 – 28 augustus 1995)

 

De Franse schrijver en filosoof Roland Barthes werd geboren op 12 november 1915 in Cherbourg. Zie ook alle tags voor Roland Barthes op dit blog en ook mijn blog van 12 november 2010

Uit:La chambre claire: Note sur la photographie

« Au fond – ou à la limite – pour bien voir une photo, il vaut mieux lever la tête ou fermer les yeux. « La condition préalable à l’image, c’est la vue », disait Janouch à Kafka. Et Kafka souriait et répondait : « On photographie des choses pour se les chasser de l’esprit. Mes histoires sont une façon de fermer les yeux. »La photographie doit être silencieuse (il y a des photos tonitruantes, je ne les aime pas) : ce n’est pas une question de « discrétion », mais de musique. La subjectivité absolue ne s’atteint que dans un état, un effort de silence (fermer les yeux, c’est faire parler l’image dans le silence). La photo me touche si je la retire de son bla-bla ordinaire : (…) ne rien dire, fermer les yeux, laisser le détail remonter seul à la conscience affective.
(…)

On dit souvent que ce sont les peintres qui ont inventé la Photographie (en lui transmettant le cadrage, la perspective albertinienne et l’optique de la camera obscura). Je dis : non, ce sont les chimistes. Car le noème « Ca a été » n’a été possible que du jour où une circonstance scientifique (la découverte de la sensibilité à la lumière des halogénures d’argent) a permis de capter et d’imprimer directement les rayons lumineux émis par un objet directement éclairé. La photo est littéralement une émanation du référent. D’un corps réel, qui était là, sont parties des radiations qui viennent me toucher, moi qui suis ici ; peu importe la durée de la transmission ; la photo de l’être disparu vient me toucher comme les rayons différés d’une étoile. Une sorte de lien ombilical relie le corps de la chose photographiée à mon regard : la lumière, quoique impalpable, est bien ici un milieu charnel, une peau que je partage avec celui ou celle qui a été photographié.”

 
Roland Barthes (12 november 1915 – 25 maart 1980)

 

De Nederlandse dichter Jacobus Bellamy werd geboren in Vlissingen op 12 november 1757. Zie ook alle tags voor Jacobus Bellamy op dit blog en ook mijn blog van 12 november 2010

Roosje (Fragment)
Een vertelling

Daar was, in Zeeland, eens een man,
hij had een aardig kind,
een meisje, dat van iedereen
om ’t zeerste werd bemind.

De man, gelijk men denken kan,
was groots op zulk een schat;
temeer daar hij zijn lieve vrouw
daar bij verloren had.

Wat nam hij Roosje menigmaal
al zuchtende in zijn arm
en kuste met een tranend oog
haar rode kaakjes warm!

Dan zei die tedere, goede man:
‘Gij hebt geen moeder meer!’
‘Ja wel!’ zei dan het zoete kind,
‘bij onze lieve Heer!

Dit hebt gij immers zelf gezegd?
Maar, waarom ging zij heen?
Zij had mij niet zo lief als gij,
want zij liet ons alleen!’

De vader sprak geen enkel woord
maar kuste ’t kleine wicht;
en onder ’t kussen dekte een stroom
van tranen zijn gezicht.

 
Jacobus Bellamy (12 november 1757 – 11 maart 1786)
Cover

 

De Nederlandse dichter en schrijver Abraham Jan Daniël van Oosten werd geboren op 12 november 1898 in Delft. Zie ook alle tags voor A.J.D. van Oosten op dit blog.

September

September zingt, groot koninklijk prinses
in droomend woud Haar zachte weemoed-zangen.
Naar wondre sprookjes-wijs, weerloos gevangen
in bangen ban van Herfst, barsch Haar voogdes

Heel ’t bosch, besierd met late bloem en bes
aan brandend brem, doortrilt ’t ontrust verlangen
met zoete stem, vol levens lichte drangen –
omboeid in hul van booze toovenares.

Die zomer dort, en zon al matter taant.
Al luister dooft, àl loover sleurt te gronde.
Al bloeiend schoon in vale verven bluscht.

O dat Haar Ridder, door de dreven gaand
van ban en boei Haar ééns verlossen konde
en duurzaam tot jaars Edelvrouwe kust’!

 

Drama bij den slootkant

De hoeve-hond bij nacht, betwistte mij de plank,
wie sterk als hij is, hoeft geen mensch te vreezen,
maar giftig spek zou hem te machtig wezen
zoo heb ‘k hem tot mijn overtocht genezen,
bij ’t eerste haangekraai gaf hij den laatsten jank.

 
A.J.D. van Oosten (12 november 1898 – 23 januari 1969)

 

De Duitse dichter en schrijver Carl Hermann Busse werd geboren op 12 november 1872, waarschijnlijk in Lindenstadt bij Birnbaum in Posen. Zie ook alle tags voor Carl Busse op dit blog.

Auf der Reise

Das kann nicht anders werden,
Wir alle wandern ja,
Sind Gäste nur auf Erden
Und für die Reise da.

So laß das Glück denn treiben,
Das ist nun einerlei,
Wir dürfen doch nicht bleiben
Und gehn uns stumm vorbei.

Und wandern müd’ und leise,
Am Schuh zerreißt das Band,
Und suchen auf der Reise
Das große Vaterland.

Ich hört’ ein Lied verwehen,
Das klang und rauschte so,
Ich hab das Glück gesehen,
Weiß aber nicht mehr, wo.

 

Rote Husaren

Rings in rundblühenden Schaaren
Steht roter Wiesenklee,
Es traben rote Husaren
Auf entfernter Chaussee.

Leuchtende Sonnenkronen
Glühn über Land und Luft,
Es reiten die beiden Schwadronen.
In lauter Glanz und Duft.

Die schmetternden Fanfaren
Durchklingen die Sommerruh,
Die roten Königshusaren
Reiten immerzu …

 
Carl Busse (12 november 1872 – 3 december 1918)

 

De Duitse schrijver en satiricus Oskar Panizza werd geboren op 12 november 1853 in Kissingen. Zie ook alle tags voor Oskar Panizza op dit blog en ook mijn blog van 12 november 2010

Uit: Das Liebeskonzil

„Sie haben alle den in tiefer Meditation begriffenen Dichter erblickt, der, im Hintergrunde vorüberwandelnd, eben an ihnen vorbeischreiten will.

Direktor He, Freund, Ihr kommt wohl Grade vom Parnass?
Ich seh’s am Schritt, ich seh’s an Eurer Miene;
Die Stirne ernst gesenkt, die Wimper nass –
Ihr spracht gewiss mit Klio, Euphrosyne –
Und hier der Stil, die Rolle – ohne Spass,
Ihr schreibt ja sonst doch für die deutsche Bühne –
Darf ich erfahren, was in Eurem Busen
Erweckt die wechselvollen, keuschen Musen? –
Dichter trocken
Ich komm’ vom Bräuhaus grad – Ihr Herrn, verzeiht!
Es ist das sonst nicht meine Lieblingsstätte;
Weit lieber weilt’ ich in der Einsamkeit,
Wo sich mein Geist wohl reich befruchtet hätte –
Nur um ‘nen Stoff zu suchen, wie’s gebeut
Die Mode jetzt, trank ich dort um die Wette –
Doch mitten aus der dampferfüllten Stelle
Trieb’s mich im Geiste fort zu Himmel, Hölle…
Was um mich herging, nicht vernahm’s mein Ohr,
Entrückt war ich in weltentfernte Weiten,
Nur dumpf vernahm ich der Berauschten Chor,
Dieweil ich kniete vor Drei-Einigkeiten…“

 
Oskar Panizza (12 november 1853 – 28 september 1921)
Cover

 

De Mexicaanse dichteres en moniaal Juana Inés de la Cruz de Asbaje y Ramírez, ook bekend als Sor Juana, werd geboren in San Miguel Nepantla op 12 november 1648 of 1651. Zie ook alle tags voor Juana Inés de la Cruz op dit blog enook mijn blog van 12 november 2010

Love opened a mortal wound

Love opened a mortal wound.
In agony, I worked the blade
to make it deeper. Please,
I begged, let death come quick.

Wild, distracted, sick,
I counted, counted
all the ways love hurt me.
One life, I thought–a thousand deaths.

Blow after blow, my heart
couldn’t survive this beating.
Then–how can I explain it?

I came to my senses. I said,
Why do I suffer? What lover
ever had so much pleasure?

Vertaald door Joan Larkin en Jaime Manrique

 
Juana Inés de la Cruz (12 november 1648 of 1651 – 17 april 1695)
Standbeeld in Parque de Tlaxco, Tlaxcala, Mexico

 

Zie voor bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 12 november 2008, mijn blog van 12 november 2007 en ook mijn blog van 12 november 2006.