M. Vasalis, Jan Arends, Irene Dische, Friedrich Christian Delius, Urs Faes, Faiz Ahmed Faiz

De Nederlandse dichteres en psychiater M. Vasalis werd geboren in Den Haag op 13 februari 1909. Dat is vandaag dus precies honderd jaar geleden. Zie ook mijn blog van 13 februari 2007 en ook mijn blog van 13 februari 2008. en ook mijn blog van 13 februari 2009 en ook mijn blog van 13 februari 2010.

Uit de nevel over het weiland

Uit de nevel over het weiland
met half-uitgewiste koeien
komt vandaag het werk van Mauve
bleek, allerzachtzinnigst boven,
daarna de gebroeders Maris,
weiden, bruiden, tederheid
in sluiers – die nog altijd waar is
maar uit een zó andre tijd.
De uil het wit en hol gezicht
van Mankes, eitjes van Verster
de geiten-weitjes – alles vaag
uit het vroegere Den Haag
woont nog in mij – stil en ver
in het land van losse haren
en van wit katoenen jurken
die zo lekker gingen ruiken
in een plotselinge regen.
In het land van vaders vrienden
bijna allemaal met snor
socialisten, debatterend over toekomst
en historie –
En van moeders zwerm vriendinnen
die ons aan haar strakverpakte
borsten, verende ballonnen,
drukten en zo pittig roken
naar de buitenlucht en zweet.

 

In de oudste lagen van mijn ziel

In de oudste lagen van mijn ziel,
waar hij van stenen is gemaakt,
bloeit als een gaaf ontkleurd fossiel,
de stenen bloem van uw gelaat.

Ik kan mij niet van U bevrijden,
er bloeit niets in mijn steen dan Gij,
de oude weelden zijn voorbij.
Maar niets kan mij meer van U scheiden.

 

M. Vasalis (13 februari 1909 – 6 oktober 1998)

Boekomslag

 

 

De Nederlandse schrijver en dichter Jan Arends werd geboren op 13 februari 1925 in Den Haag. Zie ook mijn blog van 13 februari 2007 en ook mijn blog van 13 februari 2008. en ook mijn blog van 13 februari 2009 en ook mijn blog van 13 februari 2010.

Ach er komen wel weer bloemen

Ach
er komen
wel weer bloemen.

Heb je ooit
zoveel honger gehad
als nu?

Als er weer bloemen komen
zal het brood zijn.

Dan komen alle dromen
terug.

Boze dromen
van honger
zullen weer terugkomen.

Er komen weer bloemen
van lente
en angst voor de winter.

 

Jan Arends (13 februari 1925 – 21 januari 1974)

 

 

 

De Duits-Amerikaanse schrijfster Irene Dische werd op 13 februari 1952 in New York geboren. Zie ook mijn blog van 13 februari 2009 en ook mijn blog van 13 februari 2010.

 

Uit: Die Decke

 

Einer der Risse war seit letzten Sonntag breiter geworden. Ein halber Zentimeter in drei Tagen, mal nachrechnen, sagte sich Simone. Sie hatte viel Zeit. Dieser Riss bildete die lange Seite von einem unordentlichen Trapez aus lauter Rissen direkt über ihrem Bett. Sie hatte dem Trapez den Namen von Max gegeben, der vor ein paar Jahren verschwunden war. Sein Gesicht hatte eine ähnliche Form gehabt, aber geliebt hatte sie ihn trotzdem. Ein hässliches Gesicht war ihr lieber als ein hässlicher Körper, und Max war drahtig gewesen. Drahtig und amüsant. Wenn sie ihn an der Decke sah, amüsierte sie sich noch immer.

Max war da oben nicht allein. Die Lampe leistete ihm Gesellschaft – der Kleine Raik, wie Simone sie nannte, weil aus dem mit Gips verkleisterten Loch in der Decke mehrere Kabelenden hervortraten und die Lampe unansehnlich herunterbaumelte, eigentlich bloß ein Kabel mit einer nackten Glühbirne, die ein grelles, dummes Licht verstrahlte. Seit Jahren wollte sie sie herunternehmen und etwas Hübscheres anbringen, aber sie war nie dazu gekommen. Die Decke war sehr hoch, und um die Lampe zu erreichen, brauchte sie eine höhere Leiter. Ein halber Zentimeter in drei Tagen bedeutete, dass sich der Stuck pro Tag um fast zwei Millimeter verschob. Vielleicht war in der Wohnung darüber jemand herumgehopst und hatte den Vorgang beschleunigt.

Vielleicht würde er sich jetzt wieder verlangsamen. Raik, ihr Mann, war groß genug. Er konnte die Lampe erreichen, der sie den Spitznamen Kleiner Raik gegeben hatte. Aber er ließ sich nicht dazu bringen, etwas zu reparieren, das sie repariert haben wollte. Er bastelte gern an irgendwelchen Sachen herum, aber nicht wenn sie ihn darum bat, und sie hatte den Fehler gemacht, ihn zu bitten,

und damit nur seinen Unwillen geweckt.”

 

 

Irene Dische (New York,  13 februari 1952)

 

 

 

De Duitse schrijver Friedrich Christian Delius werd geboren in Rome op 13 februari 1943. Zie ook mijn blog van 13 februari 2007 en ook mijn blog van 13 februari 2008.en ook mijn blog van 13 februari 2009 en ook mijn blog van 13 februari 2010.

 

Uit: Selbstporträt mit Schimpansen

 

„Wenige Tage nach dem Ende der Schlacht von Stalingrad nicht weit vom Vatikan in das warme Frühlingslicht von Rom geboren, die Mutter eine milde Mecklenburgerin, der Vater ein westfälischer Pfarrer, zwischen hessischen Wäldern und Fachwerkhäusern, Bücherregalen und Fußballplatz Lesen und Schreiben gelernt und zugleich stotternd und stumm geworden – wo fängt es an, das Ich, das mit gelähmter Zunge zur Sprache drängt und im Alter von zehn Jahren mit der Schreibmaschine des gefürchteten Vaters sich einen “Weltplan” tippt? Und als “Beruf” angibt: Dichter.
Dies Rätsel habe ich auch in der Erzählung “Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde” nicht gelöst, und ich will es nicht lösen, denn es treibt mich voran. Wer schweigt und stottert, mag, im Idealfall, ein besonders glühender Liebhaber der Sprache sein. Widerspruch – erst gegen die Sprache der Väter und Götter, dann gegen die Sprachen der Floskeln, der Macht, der Ideologie. Sich am Schopf der eigenen Lyrik aus dem Sumpf ziehen – mit solchem Sublimationsgewinn läßt sich wuchern. Es zog mich ins Zentrum der deutschen Widersprüche, anderthalb Jahre nach dem Mauerbau. Aber was wäre Berlin gewesen ohne den Weg durch die Mauer, ich brauchte Gesprächspartner in beiden Berlins. Doch bei allem bescheidenen Größenwahn hätten wir uns nie vorgestellt, uns 30 Jahre später in einer Akademie wiederzutreffen.
Der politische Schub von 1965, 1966, 1967, 1968 hat mich nicht gehindert, zehnmal mehr Jean Paul und Fontane zu lesen als Marx. Theorie war meine Sache nie, und der Höhepunkt meiner Studentenbewegung war eine Dissertation über “Der Held und sein Wetter”. Eine Maxime von Friedrich Schlegel begleitet mich seit 1965: “Jeder Satz, jedes Buch, so sich nicht selbst widerspricht, ist unvollständig.”

 


Friedrich Christian Delius (Rome, 13 februari 1943)

 

 

 

De Zwitserse schrijver Urs Faes werd geboren op 13 februari 1947 in Aarau. Zie ook mijn blog van 13 februari 2009 en ook mijn blog van 13 februari 2010.

 

Uit: Paarbildung

 

„Vor sieben Uhr dämmerte das Institut vor sich hin; die ersten Patientengespräche und die ersten Bestrahlungen waren auf halb acht angesetzt. Noch waren keine Schritte, keine Stimmen zu hören; in den langen Fluren lag ein Warten. Meist war er vor den andern da. Er schätzte diese Momente vor der Betriebsamkeit des Spitalalltags, ging langsam durch die Korridore. Sein Blick folgte dem Einfall des Lichts, das über die Wände kroch, in den Bronzereliefs aufleuchtete, in schmalen Bahnen über die

Schwellen zu den Behandlungsräumen lief, dort auf die bereitstehenden Apparate fiel.

In dieser Stille sah er die Patienten und Patientinnen deutlicher vor sich als am Tag, wenn sie wirklich da waren und auf den Bildschirmen ihre von der Krankheit befallenen Körper sichtbar wurden, eine Brust, ein Kehlkopf, ein Lymphknoten, befallenes und bestrahltes Gewebe.

An diesem Montag war er besonders zeitig in die Klinik gefahren, er wollte vor dem Achtuhrrapport die Patientenblätter durchsehen, um vorbereitet zu sein. Wie jeden Tag war er auf dem Weg vom Parkplatz zum Institut durch das Eingangstor geschritten: vorbei an zwei hochaufragenden weißen Säulen. Auf ihnen waren alle Geburten der letzten Wochen verzeichnet. Er hatte es sich angewöhnt, einen Augenblick stehenzubleiben und die Namen der Neugeborenen zu lesen: Myriam, Ralf, Zaid, Liliane, Jan.

Wenn auf seiner Station ein Exitus gemeldet wurde, dachte er an den Namen eines der Neugeborenen und gewann darin wieder so viel Festigkeit, daß es ihm leichter fiel, sich bei den Besprechungen den letalen Verlauf einer Krankheit anzuhören, ohne leer zu schlucken. Seit einiger Zeit fragte er nicht mehr insistierend nach oder fing gar in der Mittagspause nochmals über den Todesfall zu sprechen an.“

 


Urs Faes (Aarau,13 februari 1947)

 

 

 

De Pakistaanse (Urdu) dichter Faiz Ahmed Faiz werd geboren op 13 februari 1911 in Sialkot. Zie ook mijn blog van 13 februari 2009 en ook mijn blog van 13 februari 2010.

 

It Is Spring Again 

 

It is spring, And the ledger is opened again.

From the abyss where they were frozen,

those days suddenly return, those days

that passed away from your lips, that died

with all our kisses, unaccounted.

The roses return: they are your fragrance;

they are the blood of your lovers.

Sorrow returns. I go through my pain

and the agony of friends still lost in the memory

of moon-silver arms, the caresses of vanished women.

I go through page after page. There are no answers,

and spring has come once again asking

the same questions, reopening account after account.

 

 

Stanza 

 

If they snatch my ink and pen,

I should not complain,

For I have dipped my fingers

In the blood of my heart.

I should not complain

Even if they seal my tongue,

For every ring of my chain

Is a tongue ready to speak.

 


Faiz Ahmed Faiz (13 februari 1911 – 20 november 1984)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 13e februari ook mijn vorige blog van vandaag en eveneens mijn eerste blog van vandaag.