De Zwitserse dichter, schrijver en filmmaker Matthias Zschokke werd geboren op 29 oktober 1954 in Bern. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Matthias Zschokke op dit blog.
Uit: Der Mann mit den zwei Augen
„Eine rumänische Pflegerin hob den Hörer ab und gab ihn weiter an die Frau im Liegestuhl. Die murmelte: »Io dormo, io dormo.« Der Mann mit den zwei Augen lachte und sagte: »Seit wann können Sie Italienisch? Ich bin’s, hören Sie? Sie schlafen nicht, Sie telefonieren mit mir.« Daraufhin bekam sie einen Hustenanfall, und er verabschiedete sich. Io dormo, io dormo waren ihre letzten Worte gewesen. Am Abend starb sie. Einen Tag vorher war auch ihre einundzwanzigjährige Katze gestorben. Das hatte der Mann ihr eigentlich mitteilen wollen.
Die Katze war ihr als halbwüchsiges, verwildertes Tier zugelaufen und blieb bis zuletzt schmal und scheu. Sie hatte auffallend große, fast durchsichtige Ohren und machte nur selten, völlig unerwartet, zwei, drei Schritte auf Menschen zu, um sich dann ohne übertriebene Eile wieder von ihnen zu entfernen. Den Mann mit den zwei Augen hatte sie grundsätzlich nicht beachtet. Nur ein einziges Mal hatte sie sich ihm vorsichtig genähert, war ihm ums rechte Bein gestrichen und danach mit senkrecht erhobenem Schwanz davongegangen. Wie es dazu gekommen war, lässt sich nicht rekonstruieren. Er freute sich jedenfalls sehr darüber und dachte, nun hätte er sie für sich gewonnen.
Als junges Tier hatte sie eine porzellanzarte, rosarote Nase. Manchmal vergaß sie, die Zungenspitze ins Maul zurückzuziehen. Den Ausdruck ihres Gesichts hätte man dann als leicht besorgt umschreiben können. Sie erweckte ihr ganzes Leben lang den Eindruck, schwere Verantwortung zu tragen zu haben. Was für ein Ernst!
Was für ein zierlicher Körper! Was für kühle, weiche Pfoten! Wer keine Katzen mag, wird verständnislos den Kopf schütteln über diese Zeilen. Der Mann mit den zwei Augen konnte nicht anders, ihm gefielen Tiere. In deren Umgebung war ihm wohl, und die Freude, am Leben zu sein, flammte jeweils kurz in ihm auf. Von Pferden zum Beispiel wusste er, dass sie schlecht schlafen, wenn man sie nachts allein draußen lässt. Pferde bewachen wechselseitig ihren Schlaf. Dies zu wissen beglückte ihn.“
Matthias Zschokke (Bern, 29 oktober 1954)
De Duitse schrijver, dichter en literatuurwetenschapper Harald Hartung werd geboren op 29 oktober 1932 in Heme. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Harald Hartung op dit blog.
Uit: Der Tag vor dem Abend
„Jemand etwas ins Stammbuch schreiben, ist ein verblasster Ausdruck. Die Sitte, dass man sich zum Namen einen Satz oder Denkspruch in ein eigens dafür vorgesehenes Buch schreiben lässt, ist schon lange aus der Mode gekommen.
Im 16. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch der livres d’amis oder libri d’amici über ganz Europa und erlebte im19. Jahrhundert seine Hochblüte. Gunst- oder Freundschaftsbekundung,Rat oder Lebensweisheit – die Freundeschrieben es einander ins Stammbuch, wie auch die Eltern den Kindern und Enkeln oder die Professoren ihren Studenten.
Im Faust richtet der Schüler an Mephisto die Bitte: »Ich kann unmöglich wieder gehn, / Ich muß Euch noch mein Stammbuch überreichen. / Gönn’ Eure Gunst mir dieses Zeichen!«
Widmungsgedichte und Stammbuchverse gehören in die Produktion unserer klassischen und romantischen Dichter.
Auch Achim von Arnim schrieb dergleichen Gelegenheitspoesien. Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehörten die »Ausgestreuten Stammbuchblätter« aus dem Berliner Musenalmanach für 1831. Unser Gedicht ist ein Einzelstück aus Arnims Nachlaß. Es wurde nach Bettines Handschrift unter dem Titel »In das Stammbuch eines jungen Kaufmanns« gedruckt. Das originale Stammbuchblatt trug eine Widmung an Leberecht von Guaita, datiert auf den 19.11.1828. Dieser Leberecht, damals ein junger Mann von 14 Jahren, war der jüngere Sohn von Bettines Schwester Meline. Er war mit seiner Familie von Frankfurt Anfang November 1828 nach Berlin gekommen, wo sein älterer Bruder Karl immatrikuliert wurde.
Man kann nicht sagen, daß Arnims kleines Gedicht besondere Rücksicht auf den jungen Adressaten nimmt. Doch heiter und leicht gefügt ist es schon, und man meint jenen »Luftzug von Ironie« in ihm zu erkennen, den Clemens Brentano in Arnims Gedichten sehen wollte.“
Harald Hartung (Herne, 29 oktober 1932)
De Iraanse dichter en vertaler Mohsen Emadi werd geboren op 29 oktober 1976 in Sari. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Mohsen Emadi op dit blog.
Death is when the heart
Death is when the heart does not beat and the clock beats.
Love is when the heart beats and the clock does not beat.
Perhaps this simple comparison explains
why you glanced at your watch.
You knew that waiting is the dense endurance of eternity
and love, the miracle of mortals,
makes eternity ashamed,
but death does not wait for anybody.
The long summer afternoon
was going down on coffins and clock towers
the ruins knew
and you did not know
that war makes waiting invalid
and saving life
the whole Truth.
Was she dead?
Had she fled without you?
Or you were not in love anymore?
The dead were not answering.
The living were escaping
and love from then on
beat within
the pulsing of a clock.
Vertaald door Lyn Coffin
Mohsen Emadi (Sari, 29 oktober 1976)
De Amerikaanse schrijver, journalist en filmproducent Dominick Dunne werd geboren 29 oktober 1925 in Hartford, Connecticut. Zie ook alle tags voor Dominick Dunne op dit blog.
Uit: Too Much Money
“A few years ago there was a rumor that I had been murdered at my house in Prud’homme, Connecticut, by a cross-country serial killer of rich older men. Of course, it wasn’t true, although it was a rumor that lingered for a while: Gus Bailey was dead. There was indeed a serial killer at the time, who was very much in the news. He had just killed a couturier in Miami who was so famous that Princess Diana and Elton John and his future husband attended the funeral in Milan. I confess now to having been the person who started the rumor. I couldn’t figure out how to finish a novel I was writing at the time, and I wanted desperately to leave the next day for the Cannes Film Festival with Stokes Bishop, my editor at Park Avenue magazine, who assured me in advance that I was to be seated between the French film star Catherine Deneuve and Princess Olga of Greece at the magazine’s party at the Hôtel du Cap in Antibes. I didn’t want to miss that so I just grabbed the headline news of the murder in Miami and added Gus Bailey to the killer’s list, thus ending the novel, and I flew to France. Do I regret having done that? Yes.
My name is Augustus Bailey, but I am called Gus Bailey by everyone who knows me. It happens that I am often recognized by strangers on the street, or in public places, and even those people call me Gus. I only use Augustus Bailey on my passport, my driver’s license, the covers of the books I write, my monthly diaries for Park Avenue magazine, and the weekly introductions on my cable television series, Augustus Bailey Presents, which I host. I thought it best to tell you a bit about myself before I get into the story that I am about to tell. It should be pointed out that it is a regular feature of my life that people whisper things in my ear, very private things, about themselves, or about others. I have always understood the art of listening.
The characters in all my novels are based on real people, or combinations of real people, and they are often recognizable to the readers. Many of the ones who recognized themselves in the books became livid with me. If you could have heard the way Marty Lesky, the Hollywood mogul, who has since died, yelled at me over the telephone. There was a time when I would have been paralyzed with fear at such a call from Marty Lesky, but that time has passed. It made him more furious that I was not writhing with apologies, but the dynamic between us had changed over the years and I no longer feared him, as I used to fear male authority figures, going all the way back to the terror my father inspired in me as a child, but that’s another story. I’ve lost several friends over my books. One I missed. One I didn’t.”
Dominick Dunne (29 oktober 1925 – 26 augustus 2009)
De Duits – Franse schrijfster Claire Goll werd geboren op 29 oktober 1890 in Nürnberg. Zie ook mijn blog van 29 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Claire Goll op dit blog.
Du bist zart
Du bist zart
Wie die Fingerabdrücke
Der Vögel im Schnee.
Du bist traurig
Wie die Pinie am Berg
Mit dem zerzausten Haar.
Du bist süss
Wie die Datteln
Biblischer Palmbäume.
Und ich betrüge dich,
Gerade weil du so sanft bist
Und so vollendet traurig.
Ich hab den Abendstern
Ich hab den Abendstern
Meinen Lieblingsschmuck
In einem Taxi verloren
Ich hab meinen Geliebten
Auf dem Spielplatz der Engel
Zwischen Mars und Frankreich verloren
Eine Regenzeit beginnt in meinen Augen
Die Raben tragen Trauer
Die jungen Vögel hören auf zu wachsen
Mein Liebster und der Abendstern
Waren ein – und derselbe:
Blumen streikt mit mir: hört auf zu lächeln!
Claire Goll (29 oktober 1890 – 30 mei 1977)
In 1939
De Poolse dichter, schrijver en essayist Zbigniew Herbert werd geboren op 29 oktober 1924 in Lemberg. Zie ook alle tags voor Zbigniew Herbert op ditblog en ook mijn blog van 29 oktober 2009 en ook mijn blog van 29 oktober 2010.
Pebble
The pebble
is a perfect creature
equal to itself
mindful of its limits
filled exactly
with a pebbly meaning
with a scent that does not remind one of anything
does not frighten anything away does not arouse desire
its ardour and coldness
are just and full of dignity
I feel a heavy remorse
when I hold it in my hand
and its noble body
is permeated by false warmth
–Pebbles cannot be tamed
to the end they will look at us
with a calm and very clear eye
A Russian Tale
The tsar our little father had grown old, very old. Now he could not even strangle a dove with his own hands. Sitting on his throne he was golden and frigid. Only his beard grew, down to the floor and farther.
Then someone else ruled, it was not known who. Curious folk peeped into the palace windows but Krivonosov screened the windows with gibbets. Thus only the hanged saw anything.
In the end the tsar our little father died for good. The bells rang and rang, yet they did not bring his body out. Our tsar had grown into the throne. The legs of the throne had become all mixed up with the legs of the tsar. His arm and the armrest were one. It was impossible to tear him loose. And to bury the tsar along with the golden throne – what a shame.
Zbigniew Herbert (29 oktober 1924 – 28 juli 1998)
Onafhankelijk van geboortedata
De Nederlandse schrijver Lodewijk van Oord werd geboren in Madrid in 1977. Zie ook alle tags voor Lodewijk van Oord op dit blog.
Uit: Albrecht en wij
“Dit is het jasje dat ik draag als het erop aankomt: in de hectiek van de laatste draaidag, bij de pitch van een nieuw scenario, of nu, op de ochtend voor de grote presentatie. Ik neem plaats voor de spiegel en open de voorpanden van het colbertje. In spiegelbeeld ontwaar ik het motto van mijn dierentuin, dat in zwarte letters over de kop van een cartooneske olifant gedrapeerd is.
Terwijl het koffiezetapparaat begint te pruttelen, trek ik de keukendeur open en stap naar buiten. Het ontwaken van de dag, de uren rondom zonsopkomst, daar draait het allemaal om. Ik heb een vaste route die me in een klein uur over mijn favoriete paden zal leiden. Mijn wereldreis voor dag en dauw, of: mijn veldtocht voor het ontbijt. Niet alleen is het een prachtige wandeling, in alle rust en frisheid die de ochtend met zich meebrengt, maar meer nog is het een vorm van leiderschap, een manier om als directeur het bedrijf op de huid te zitten, om als eerste te weten hoe mijn dierentuin erbij staat, hoe de beesten eraan toe zijn.
Schuin tegenover de directeurswoning woont de kleine panda, altijd doezelend in haar eenzame boom. Elke ochtend als ik langsloop klap ik even in mijn handen, waarna de panda kort haar lichtbruine kopje opricht, maar deze ochtend reageert ze niet. Ik klap opnieuw, ditmaal harder, maar zelfs de bonte bruine staart komt niet in beweging. Leuk beest, dat altijd precies doet waar ze zin in heeft. In een draf wandel ik langs kantoorgebouw De Verwachting naar de mensapen.
Sinds ik directeur ben, heb ik over de chimpansee een aantal populaire studies gelezen. De meeste vrouwtjes zijn de afgelopen dagen vruchtbaar geworden, hun aarzen en genitaliën zijn zo roze als het glazuur op een tompouce, gezwollen als een ballon. In het apenhuis zie ik de jonge mannetjes rondspringen als losgeslagen pubers, hun hormonen achterna.”
Lodewijk van Oord (Madrid, 1977)
Zie voor nog meer schrijvers van de 29e oktober ook mijn twee blogs van 29 oktober 2011.