De Oostenrijkse schrijver Norbert Gstrein werd geboren op 3 juni 1961 in Mils bei Imst, Tirol. Zie ook alle tags voor Norbert Gstrein op dit blog.
Uit: Die Winter im Süden
„Obwohl sie zu Hause längst schon getrennt schliefen, nahmen sie sich für diese paar Tage ein gemeinsames Zimmer, und am Ende lohnte sie ihm seine Anstrengungen, ihr zu zeigen, wie sehr er sie immer noch begehrte, beugte sich über ihn, erweckte mit ein paar Handgriffen den verschlafenen Wurm zum Leben, dem sie früher einmal wie eine Schlangenbeschwörerin die zärtlichsten Namen gegeben hatte, und hörte erst auf, sich an ihm abzumühen, als er sich mit ein paar schlaffen Zuckungen blind in ihren Mund ergoß. Damit hatte sie es hinter sich, denn er entschuldigte sich umständlich dafür, wie er es immer getan hatte, wenn es ihm nicht gelungen war, sich ihr rechtzeitig zu entziehen, und wußte am nächsten Morgen nicht mehr, wie er sie anschauen sollte, warf ihr verstohlen die verzweifelten Blicke des Internatsschülers zu, der er einmal gewesen war, und alberte mit den jungen Engländerinnen herum, mit denen sie sich in ihrem Hotel den Frühstücksraum teilten, während sie still neben ihm saß und dachte, was war seine Sehnsucht schon gegen ihre, sie hätte den überkandidelten Damen folgen können, wenn sie sich später mit großen, ganz und gar unzeitgemäßen Hüten aufmachten, die Insel zu erkunden, und einen Tag lang wieder ein Mädchen sein.
Zurück in Wien, ließ sie ein paar Monate verstreichen und erkundigte sich schließlich mehr, um ihm zu schmeicheln, als daß sie es wirklich hätte wissen wollen, warum er abends so viel außer Haus sei. Es wäre für sie keine Katastrophe gewesen, die Wahrheit zu erfahren, und sie sah ihm zu, wie er sich wand, bis er soweit war, sich alles von ihr anzuhören. Dann fragte sie ihn, ob er etwas dagegen hätte, wenn sie eine Weile nach Zagreb ginge, und ärgerte sich darüber, daß sie es in derselben Sekunde auch schon abschwächte.
»Es wäre nur für den Sommer.«
Norbert Gstrein (Mils, 3 juni 1961)
De Duitse schrijver en essayist Gerhard Zwerenz werd geboren op 3 juni 1925 in Crimmitschau in Saksen. Zie ook alle tags voor Gerhard Zwerenz op dit blog.
Uit: Nicht alles gefallen lassen …
“Wir wohnten im dritten Stock mitten in der Stadt und haben uns nie etwas zuschulden kommen lassen, auch mit Dörfelts von gegenüber verband uns eine jahrelange Freundschaft, bis die Frau sich kurz vor dem Fest unsre Bratpfanne auslieh und nicht zurückbrachte. Als meine Mutter dreimal vergeblich gemahnt hatte, riß ihr eines Tages die Geduld und sie sagte auf der Treppe zu Frau Muschg, die im vierten Stock wohnt, Frau Dörfelt sei eine Schlampe. Irgendwer muß das den Dörfelts hinterbracht haben, denn am nächsten Tag überfielen Klaus und Achim unsern Jüngsten, den Hans, und prügelten ihn windelweich. Ich stand grad im Hausflur, als Hans ankam und heulte. In diesem Moment trat Frau Dörfelt drüben aus der Haustür, ich lief über die Straße, packte ihre Einkaufstasche und stülpte sie ihr über den Kopf. Sie schrie aufgeregt um Hilfe, als sei sonst was los, dabei drückten sie nur die Glasscherben etwas auf den Kopf, weil sie ein paar Milchflaschen in der Tasche gehabt hatte. Vielleicht wäre die Sache noch gut ausgegangen, aber es war just um die Mittagszeit, und da kam Herr Dörfelt mit dem Wagen angefahren. Ich zog mich sofort zurück, doch Elli, meine Schwester, die mittags zum Essen heimkommt, fiel Herrn Dörfelt in die Hände. Er schlug ihr ins Gesicht und zerriß dabei ihren Rock. Das Geschrei lockte unsere Mutter ans Fenster, und als sie sah, wie Herr Dörfelt mit Elli umging, warf unsre Mutter mit Blumentöpfen nach ihm. Von Stund an herrschte erbitterte Feindschaft zwischen den Familien. Weil wir nun den Dörfelts nicht über den Weg trauten, installierte Herbert, mein ältester Bruder, der bei einem Optiker in die Lehre geht, ein Scherenfernrohr am Küchenfenster. Da konnte unsre Mutter, waren wir andern alle unterwegs, die Dörfelts beobachten.”
De Amerikaanse schrijfster Kathleen E. Woodiwiss werd geboren op 3 juni 1939 in Alexandria, Louisiana. Zie ook alle tags voor Kathleen E. Woodiwiss op dit blog.
Uit: A Rose In Winter
“Marriage!”
Erienne Fleming drew back from the hearth and slammed the poker into the stand, venting a growing vexation with the still young day. Outside, the cavorting wind gleefully whipped large, splashing raindrops and stinging shards of sleet against the leaded windowpanes to mock with its carefree abandon the bondage she felt in her spirit. The rolling chaos of dark clouds churning close above the tiled roof of the mayor’s cottage mirrored the mood of this trim, dark-haired young woman whose eyes flashed with a violet fire of their own as she glared down into the flames.
“Marriage!”
The word flared afresh in her brain. Once the symbol of a girlhood dream, of late it had become more a synonym for foolery. It was not that she opposed the institution. Oh, no! Under the careful guidance of her mother, she had prepared herself to be a fitting spouse for any man. It was only that her father, that self-same mayor of Mawbry, was bent on matching her to any wealthy purse, regardless of what foppish, obese, or bone-thin caricature of a man bore it to her door. All other desirable traits, including manners, seemed unimportant to him. Indeed, not even to be considered. If the man be rich and willing to wed, then he was a likely candidate for her hand. A sorry lot they had proven to be, and yet — Erienne’s finely arched brows drew together in sudden doubt — perhaps they were the best her father could do without the enticement of even a reasonable dowry.“
De Italiaanse dichter, filosoof en schilder Carlo Michelstaedter werd geboren op 3 juni 1887 in Gorizia. Zie ook alle tags voor Carlo Michaelstaedter op dit blog.
Welle auf Welle
Welle auf Welle schlägt an die Klippe
– vorüber ziehen am Horizont die weissen Segel
ohne Rast steigt steigt an
mal süß, mal stürmisch die bewegte Flut.
Doch Welle und Sonne, Wind, Segel und Klippen,
diese ist die Erde, jenes der Horizont
des fernen Meeres, das Meer ohne Grenzen.
Nicht ist es das freie Meer ohne Ufer,
das Meer, wohin die Welle nicht gelangt,
das Meer, das aus sich die Winde zeugt,
Licht aussendet und wieder in den Schoße nimmt,
das Meer, das aus seinem Leben tausende Leben
loslöst und in nur einem Leben wächst.
Ah, es ist kein Meer nah oder fern, welches
nicht belasteten die vielen Ufer, die vielen Winde
nicht aus seinem einsamen Frieden rissen,
Meer ist nicht das nur eins unter Meeren ist.
Auch das Meer ist eine Wüste ohne Leben,
trocken traurig starr ermüdet.
Und der Tage und der Monde Lauf,
der Winde und der Küsten Wechsel,
dies Spiel es doch drückt und fesselt
– das Meer das nicht Meer ist auch wenns Meer ist.
Wieder trifft der Wind auf die müde Welle,
und mein Kiel durchfurcht das alte Kielwasser.
Und wenn meine Hand zwischen Wind und Meer
das Ruder führt und das Segel lenkt
ist meine Hand nichts als die Hand
jenes Windes und jener Welle die nicht ruht…
Wie ruhelos schlägt doch die Welle,
und wie ruhelos der Stürme Wolken wehen,
derart sie, die einsame Seele plagt
durch neue Wellen zu schreiten und endlos
neue Grenzen unter neuen Sternen
das Auge täuschen, das geheftet am Horizont
wo die Sonne sich um wieder aufzugehen erhebt.
An meine Sonne, an mein Meer, auf diesen Strassen
der Erde oder des Meers, wende ich mich vergebens,
vergeblich alles Leid und vergeblich die Hoffnung,
ist das ganze Leben nicht trocken und verlassen,
bis in einem Punkt sichs sammelt im Hafen,
aus sich selbst in einem Punkte aufflammt.
Vertaald door Adrian Giacomelli
De Vlaamse dichter, toneelschrijver en arts Eugène Van Oye werd geboren in Torhout op 3 juni 1840. Zie ook alle tags voor Eugène Van Oye op dit blog.
Wees man
Wees man en houd u recht: buig nooit en buig voor niemand –
dan voor de Waarheid, bruid der eeuwen, geest van God,
Zie! rond uw voeten krielt een kruipend slavenrot…
Ontstijg dien modderpoel! Daar zijt ge uzelf, zijt Iemand.