Patrick Rambaud, Oliver Bottini, Louise Glück

De Franse schrijver Patrick Rambaud werd geboren op 21 april 1946 in Parijs. Zie ook alle tags voor Patrick Rambaud op dit blog.

Uit: Napoleon’s Exile (Vertaald door Shaun Whiteside)

“Octave adjusted his white English-style wig, which was combed back with fake nonchalance. He studied himself in the mirror. Pale grey eyes, pinched nostrils, a lipless mouth. His neutral face lent itself to change, and it made him smile. “I can play any part I like,” he thought with satisfaction.
Just then there was a knock at his door and someone called his name. Octave drew back the bolt and opened the door to reveal Marquis de la Grange, the former commander of the Vendeé, who had been involved in several failed conspiracies and who was now plotting in Paris, beneath the very noses of the imperial police. Tall, lean, rather severe, wearing a blue woolen frock-coat with an astrakhan collar, the Marquis had not visited Octave’s apartment before.
Octave occupied a long and sparsely furnished room on the first floor of the Hôtel de Salerne, in the rue Saint-Sauveur: a candlestick on the pine table, a bed, an enormous wardrobe. The velvet of the armchairs was as faded as that of the canopy of the bed, and Octave had to make do without a valet or chambermaid, with logs piled up beside the fireplace.
The velvet of the armchairs was as faded as that of the canopy of the bed, and Octave had to make do without a valet or chambermaid, with logs piled up beside the fireplace.
“But they are both temporary and discreet.”
“I grant you that, and in any case I’m not here to inspect you but to give you a warning.”
“Has someone spotted me?”
“No, no, don’t worry about that. The bluebottles down at the Préfecture are far too stupid to do anything of the sort. I wanted to tell you that we appear to have managed a complete revolution.”
“A revolution . . .”
“In the astronomical sense: the return of a planet to the initial point of its orbit.”
“Meaning?”
“Meaning that we are about to return to our startingpoint: the monarchy.”
“I still don’t get what you’re on about.”
“I’ll take you there, and then you’ll understand.”
The Marquis lifted Octave’s three-cornered hat from a peg, threw him his coat, thrust his own wide-brimmed black felt hat back on and dragged Octave to the staircase.
Outside the front door, in the rue des Deux-Portes, a rented cabriolet awaited, a large number painted on its door. The coachman asked no questions, since the journey had already been decided: the coach—amid a great din of wheels, tinkling bells, hoofs and curses, all of which discouraged conversation—was taking them to the Louvre.”

 

Patrick Rambaud (Parijs, 21 april 1946)

 

De Duitse schrijver Oliver Bottini werd geboren op 21 april 1965 in Neurenberg. Zie ook alle tags voor Oliver Bottini op dit blog.

Uit: Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens

„Sekundenlang war er unfähig, sich zu bewegen. Hektisch atmend starrte er auf die geborstene Windschutzscheibe, durch deren Risse Sand ins Wageninnere wirbelte, wo er sich mit dem weißen Talkumpuder der Airbags vermischte. Jenseits der Scheibe lag die Sichtweite unter fünf Metern. Mehrere Menschen tauchten auf, rannten in Richtung Standstreifen. Endlich gelang es ihm, den Gurt zu lösen und sich zur Seite zu drehen. Ein rascher Blick nach hinten, die Kinder schienen unversehrt. Claudia war in sich zusammengesunken, hielt sich den Unterarm. Winter zwang sich zur Ruhe, öffnete ihre Gurtschnalle und half ihr, sich zurückzulehnen, vorsichtig, der Unterarm war wohl gebrochen. Sie war leichenblass, brachte kein Wort hervor, nickte nur, alles okay, fast, und er unterdrückte die Angst und die Schmerzen in seiner Brust und nickte ebenfalls, bei mir auch. Er wandte sich den Kindern zu. Emmy saß hochaufgerichtet da, die Hände auf den Ohren, die Augen geschlossen, aus ihrer Nase lief jetzt ein wenig Blut. Vor dem Fenster neben ihr flatterte der Seitenairbag. Plötzlich schüttelte sie wimmernd den Kopf, der Schock kam mit Verzögerung. Leon rieb sich das Bein und weinte leise. »Alles okay?«, stieß Winter hervor. Emmy riss die Augen auf, wirkte vollkommen verwirrt, als wäre sie aus einem tagelangen Schlaf erwacht. Sie begann zu schreien, und er sah, wie ihre Hand nach dem Türgriff tastete. Nur nicht aussteigen, dachte er, und herrschte sie an: »Emmy, sitzenbleiben!« Sie beachtete ihn nicht. Als sie die Tür aufstieß, fuhr ein kräftiger Luftstrom ins Wageninnere, Sand drang in Winters Augen. Er hörte Claudias verstörte Stimme, legte ihr die Hand auf die Schulter, aber er hatte jetzt keine Zeit für sie, Emmys Schreie wurden immer schriller, sie hatte schon ein Bein halb im Freien, während sie mit beiden Händen am Gurtschloss herumfingerte und nach ihm schlug, weil er sie davon abzuhalten versuchte. »Nicht aussteigen, Emmy, bitte! Emmy!« Sie zerrte am Gurt, versuchte durchzuschlüpfen, und Winter öffnete hastig seine Tür. kämpfte sich in den lärmenden Sturm hinaus, wollte um den Wagen herum zu ihr. Sandkörner stachen wie Hunderte feinster Nadeln auf seiner Haut, drangen ihm in Ohren, Nase, Mund, und er dachte fassungslos, dass sie in eine Art Wüstensturm geraten sein mussten, bis er begriff; dass der Sand nicht aus einer Wüste kam, sondern von den umliegenden Äckern, er hatte den Geschmack von Erde im Mund, und er wusste doch, wie Erde schmeckte. Die Augen mit einem Arm abschirmend, ließ er sich von den Böen am Wagen entlangstoßen, vorbei an Leons Tür zum Heck, musste sich für einen Moment an der Dachreling festklammern, um nicht weitergetrieben zu werden. Kaum einen Meter entfernt stand das nachfolgende Auto, die Beifahrertür offen, der Innenraum leer. Plötzlich brach ein riesiger Schatten in sein Blickfeld, grelle Lichter, eine mehrtonige Lkw-Hupe dröhnte.“

 

Oliver Bottini (Neurenberg,  21 april 1965)

 

De Amerikaanse dichteres, essayiste en schrijfster Louise Elisabeth Glück werd geboren op 22 april 1943 in New York. Zie ook alle tags voor Louise Glück op dit blog.

 

De wilde iris

Aan het eind van mijn lijden
was een poort.

Hoort: wat jullie dood noemen
herinner ik mij.

Geluiden, boven me, schurende dennentakken.
Daarna niets. De zwakke zon
fladderde over de droge grond.

Het is vreselijk te overleven
als bewustzijn
begraven in de donkere aarde.

Toen was het voorbij: dat wat jullie vrezen, bezield
te zijn en niet in staat
tot spreken, eindigde abrupt, de stugge aarde
gaf een beetje mee. En wat ik hield
voor vogels schoot lage heesters in.

Jullie die je de overgang
uit de andere wereld niet herinneren
ik zeg jullie ik kon weer spreken: wat er ook
terugkeert uit vergetelheid keert terug
om stem te vinden:

uit het hart van mijn leven spoot
een grote fontein, diepblauwe
schaduwen op een azuren zee.

 

Vertaald door Erik Menkveld

 

Louise Glück (New York, 22 april 1943)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 21e april ook mijn blog van 21 april 2020 en eveneens mijn blog van 21 april 2019 deel 2 en eveneens deel 3.

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