Reginald Gibbons, Franz Kafka, Joanne Harris, Gerard den Brabander, Christopher Kloeble

Dolce far niente

 

 
Eté en Provence door Jean-Marc Janiaczyk, z.j.

 

At Noon

The thick-walled room’s cave-darkness,
cool in summer, soothes
by saying, This is the truth, not the taut
cicada-strummed daylight.
Rest here, out of the flame—the thick air’s
stirred by the fan’s four
slow-moving spoons; under the house the stone
has its feet in deep water.
Outside, even the sun god, dressed in this life
as a lizard, abruptly rises
on stiff legs and descends blasé toward the shadows.

 

 
Reginald Gibbons (Houston, 7 januari 1947)
Houston

 

De Duitstalige schrijver Franz Kafka werd geboren op 3 juli 1883 in Praag, toen een stad gelegen in de dubbelmonarchie Oostenrijk-Hongarije. Zie ook alle tags voor Franz Kafka op dit blog.

Uit: Tagebücher 1910 – 1923

„Wie müde Hunde stehn sie da, weil sie alle ihre Kraft dazu verbrauchen, um in der Erinnerung aufrecht zu bleiben. Wenn man sie aber wirklich dazu brächte, zu hören und zu reden, dann würde es einem von Gegenvorwürfen nur so in den Ohren sausen, denn die Menschen nehmen die Überzeugung von der Ehrwürdigkeit der Toten ins Jenseits mit und vertreten sie von dort aus zehnfach. Und wenn diese Meinung vielleicht nicht richtig wäre und die Toten eine besonders große Ehrfurcht vor den Lebenden hätten, dann werden sie sich erst recht ihrer lebendigen Vergangenheit annehmen, die ihnen doch am nächsten steht, und wieder würden uns die Ohren sausen. Und wenn auch diese Meinung nicht richtig wäre und die Toten gerade sehr unparteiisch wären, so könnten sie es auch dann niemals billigen, daß man mit unbeweisbaren Vorwürfen sie stört. Denn solche Vorwürfe sind schon von Mensch zu Mensch unbeweisbar. Das Dasein von vergangenen Fehlern in der Erziehung ist [nicht] zu beweisen, wie erst die Urheberschaft. Und nun zeige man den Vorwurf, der sich in solcher Lage nicht in einen Seufzer verwandelte.
Das ist der Vorwurf, den ich zu erheben habe. Er hat ein gesundes Innere, die Theorie erhält ihn. Das, was an mir wirklich verdorben worden ist, aber vergesse ich vorerst oder verzeihe es und mache noch keinen Lärm damit. Dagegen kann ich jeden Augenblick beweisen, daß meine Erziehung einen anderen Menschen aus mir machen wollte als den, der ich geworden bin. Den Schaden also, den mir meine Erzieher nach ihrer Absicht hätten zufügen können, den mache ich ihnen zum Vorwurf, verlange aus ihren Händen den Menschen, der ich jetzt bin, und da sie ihn mir nicht geben können, mache ich ihnen aus Vorwurf und Lachen ein Trommelschlagen bis in die jenseitige Welt hinein. Doch dient das alles nur einem andern Zweck.”

 
Franz Kafka (3 juli 1883 – 3 juni 1924)

 

De Britse schrijfster Joanne Harris werd geboren op 3 juli 1964 in Barnsley, Yorkshire. Zie ook alle tags voor Joanne Harris op dit blog.

Uit: The Gospel of Loki

“And so I came to Asgard, where Odin introduced me to my new friends, the twenty-three Aesir and Vanir. All of them burnished, sleek, and well-fed, dressed in furs and silks and brocade, crowned in gold and gemstones, and generally looking rather pleased with themselves.
You’ve probably already heard of Asgard. The Worlds were already full of tales about its size; its magnificence; its twenty-four halls, one for each god; its gardens, cellars, and sports facilities. A citadel built on an outcrop of rock so high above the plain below that it seemed part of the clouds themselves, a place of sunlight and rainbows, accessible only by the Rainbow Bridge that linked it to the Middle Worlds. That’s the story, anyway. And yes, it was impressive. But in those days it was smaller, protected by its location—a cluster of wooden buildings surrounded by a palisade. Later, it grew, but at that time it still looked like a pioneer stronghold under siege—which was exactly what it was.
We met in Odin’s hall, a sizeable, warm, vaulted space with twenty-three seats, a long table set with food and drink, and Odin’s gilded throne at the head. Everyone had a seat but me.
It stank of smoke and ale and sweat. No one offered me a drink. I looked at the cold faces around me and thought: This club isn’t taking new members.
“This is Loki,” the Old Man announced. “He’s going to be one of the family, so let’s all make him welcome, and no picking on him because of his unfortunate parentage.”
“What unfortunate parentage?” said Frey, the leader of the Vanir.
I gave them all a little wave and told them I was from Chaos.
A second later I was flat on my back, with two dozen swords jabbing at the parts of me I’ve always preferred to keep intact.“

 
Joanne Harris (Barnsley, 3 juli 1964)

 

De Nederlandse dichter en vertaler Gerard den Brabander (eig. Jan Gerardus Jofriet) werd geboren in Den Haag op 3 juli 1900. Zie ook alle tags voor Gerard Den Brabander op dit blog.

 

Ik kleine slaaf van poëzie en taal

Ik kleine slaaf van poëzie en taal,
mij was ter borst de eerste melk al schraal.
Zó droef, zó dun klonk ’t moedermonds verhaal,
waar het kanon in doorklonk van Transvaal,
en zó vol tranen was het kleine lied
van bruut verraad en simpels boers verdriet,
dat, wat mij voedde, woord en melk en brood,
dit à doortrokken was van dood en dood.

 

Wanneer ik loop danst in mijn vleesch

Wanneer ik loop danst in mijn vleesch
de doode boom van mijn skelet
Wie schiep naar zijn bizarre wet
mij dezen dood in eigen vlees

Hef ik het hoofd,- zing scherp gewet,
zing wars van den dood en wars van vrees
Het drieste lied van bloed en vleesch
en parelt over dood en wet

en zingt van dezen dooden boom
met blinde keel de kleinen vreugd

van droombeest aan den oeverzoom
van duiker in de waterdeugd

en zingt verblind van drift en jeugd
en droom”

 
Gerard den Brabander (3 juli 1900 – 4 februari 1968)
Portret door Freek van den Berg, 1964

 

De Duitse schrijver Christopher Kloeble werd op 3 juli 1982 geboren in München. Zie ook alle tags voor Christopher Kloeble op dit blog.

Uit: Meistens alles sehr schnell

Ich vergesse nichts. Ich kenne den Anfang und das Ende und alles, was dazwischenliegt. Ich habe erlebt, wie eine Geschichte zu Geschichte wurde, und andersherum.
Aber hier interessiert das niemanden. Meine greisen Zimmernachbarn können sich kaum für ein paar Minuten konzentrieren, ohne danach ein Nickerchen einlegen zu müssen.
Und die viel zu jungen Pfleger haben Besseres zu tun, als den Erzählungen eines Achtzigjährigen zu folgen. Sie glauben, mich bemitleiden zu müssen. Dabei bemitleide ich sie. Wenn sie wüssten, was noch alles vor ihnen liegt! Die Armen denken, dass ihr Leben so verlaufen wird, wie sie sich das vorstellen. Irgendwann werden sie begreifen, man kann den Dingen nicht ihren Lauf nehmen. Das meine ich nicht nur im übertragenen Sinne: Blut muss fließen. Ich versuche, ihnen das zu erklären, ich will sie warnen. Und was machen sie? Tätscheln mir die Hand und sagen, ich soll mal nicht übertreiben.
Meine Erinnerung ist die bessere Gesellschaft. Sie schenkt mir den Geruch eines einzigartigen Brautkleids; sie schenkt mir die Liebe von Frauen, vielen Frauen; sie schenkt mir die Hitze eines verheerenden Feuers; sie schenkt mir die Hoffnung, dass meine Kinder irgendwo dort draußen leben; sie schenkt mir das Glitzern von Gold und die Angst in den Augen toter Soldaten.
Und mit Schmerz ist sie auch nicht sparsam.
Nur manchmal wünschte ich, sie würde mir Ruhe schenken. Selbst wenn ich schlafe, hört sie nicht auf und schickt mir Träume hinterher. Sie ist immer da. Sie lässt mich nichts vergessen.”

 
Christopher Kloeble (München, 3 juli 1982)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 3e juli ook mijn blog van 3 juli 2014 en ook mijn blog van 3 juli 2011 deel 2 en eveneens deel 3.