Siegfried Lenz, Thomas Melle, Hans Wollschläger, Hafid Aggoune, Rense Sinkgraven, William Gibson, Patrick Hamilton, Karl Gutzkow

De Duitse schrijver Siegfried Lenz werd op 17 maart 1926 in Lyck, in de landstreek Masuren in Oostpruisen geboren. Zie ook alle tags voor Siegfried Lenz op dit blog.

Uit: Deutschstunde

„Aber hinter der für tat sich, je länger wir dorthin blickten, doch etwas, der Glutklumpen einer Zigarette wurde da hinter der schmalen Milchglasscheibe sichtbar, ein Räuspern war zu hören, und während Per Arne Scheßel sich zu einer kargen, aber immer noch einladenden Geste bereitfand, trat endlich Asmus Asmussen ein, Autor des Buches »Meeresleuchten« und Ehrenvorsitzender des Glüseruper Heimatvereins. Obwohl er in Marineuniform, als Stabsobergefreiter eintrat, wurde er sofort erkannt, mit Rufen und Beifall begrüßt, worauf er leger, doch militärisch zurückgrüßte und die Zigarette ausdrückte. Der Schöpfer von Timm und Tine, der bei uns ziemlich populären Figuren aus dem »Meeresleuchten« – beide hatten sich, wenn ich mich nicht täusche, durch eine Flaschenpost kennengelernt, fanden diesen Austausch so ergiebig, dass sie auch als Verlobte und Verheiratete Flaschenpost wechselten, trieben das Spiel unermüdlich weiter, hielten die Flaschenpost auch noch in hohem Alter für die schönste, jedenfalls sparsamste Art der Mitteilung und gaben somit ihrem Autor die Möglichkeit, lange nach ihrem Tode immer noch an entlegenen Stränden verkorkte Post zu entdecken, mit der zeilenschindend bekenntnishafte Neuigkeiten von Timm und Tine nachgeliefert wurden.
Also dieser Asmus Asmussen, der auf einem Vorpostenboot in der Nordsee Dienst tat, war auf einen Kurzurlaub von Bremerhaven heraufgekommen. Fr war ein säbelbeiniger Mann mit starkem, gewissermaßen lohendem Haarwuchs, seine Halsmuskeln waren erschreckend ausgebildet wie bei einem Gewichtheber, der Blick beherrschte alle Spielarten zwischen kühn und gütig, und man hätte sich ihn nicht ohne weiteres als Schöpfer von Timm und Tine vorstellen können, wenn da nicht sein aufschlussreicher Mund gewesen wäre, ein empfindsamer, rundlicher Pfennigmund, will ich mal sagen. Der Mund verriet ihn. Geschickt zog er sich die Matrosenmütze mit den langen Bändern vom Kopf, hielt sie vorschriftsmäßig. Kokarde und Adler nach vorn, unterm Arm und ließ sich von meinem Großvater willkommen heißen. Er nickte fast zu jedem Satz des Willkommens. Er schien einverstanden damit, dass Per Arne Scheßel ihn zunächst einen intimen Kenner der Heimat nannte, dann einen wehrhaften Vorposten der Heimat, auch erhob er keine Einwände, als man in ihm den Gestalter von einheimischem Schicksal und schließlich sogar das Gewissen von Glüserup begrüßte. Asmus Asmussen nickte nur, und er lächelte zustimmend, als mein Großvater das Thema des Abends bekanntgab, zu dem ein Berufener sich äußern werde; das Thema hieß: »Meer und Heimat«; der Berufene: Asmus Asmussen. Darauf setzte sich mein Großvater.”

 

 
Siegfried Lenz (17 maart 1926 – 7 oktober 2014)

 

De Duitse schrijver Thomas Melle werd geboren op 17 maart 1975 in Bonn. Zie ook alle tags voor Thomas Melle op dit blog.

Uit: Sickster

„Der Startschuss ist wörtlich zu nehmen : ein ohrenbetäubender Knall. Ihm folgt, feiner als haarfein, ein Riss.
Es war der Sommer 1994, und der Abikorso der Canisius-Schule zog durch die stille, der Bedeutungslosigkeit entgegendämmernde Stadt Bonn. Aufgekratzt und zugleich etwas dumpf vom Feiern, das sich über Tage hingezogen hatte, dumpf auch von der langen Prüfungsphase und der plötzlichen Erleichterung, der kein rechter Sinn zugeordnet werden konnte, wollten die Abiturienten nur noch jubeln. Sie schwenkten die Bierflaschen, krächzten Triumphschreie in den Fahrtwind, hielten ihre Gesichter in die Sonne und holten aus den fingerbemalten Wagen so viel Lärm her aus, wie nur möglich war, durch Motorjaulen, Reifenquietschen, Dauerhupen : eine Schneise des Lärms, die sich gleich hinter ihnen wieder schloss.
Der Jubel der Abiturienten hatte dabei etwas Ausgestelltes, Gespieltes. Er war mehr Wollen als Jubeln. Diesen Tag hatten sie sich schon so oft vorgestellt und herbeigesehnt, dass er das Versprechen, das von ihm ausgegangen war, kaum einlösen konnte. Mit unbeholfenen, groben Gesten und vollmundigen Rufen versuchten die Abgänger, sich als die Könige des Tages zu fühlen, und fielen dabei seltsamerweise in Stereotype ihrer jetzt begrabenen Achtziger-Jahre-Kindheit zurück. Lara imitierte ohne Grund den ostfriesischen Komiker Otto Waalkes und presste immer wieder ein tiefes « Jaa ! Jaaa ! » aus ihren Stimmbändern hervor. Eva warf mit ihren Korkenzieherlocken um sich und genoss den Wind, ganz so, als sei sie in einem Werbeclip für Haarspray gelandet. Jakob trug Basecap und Sonnenbrille und schrie unverständliche Parolen durch eine Flüstertüte, welche noch aus Golfkriegszeiten stammte. Achim und Anja tanzten eine seltsame Mischung aus Lambada und Breakdance und spitzten ihre Lippen immer wieder zu Kussmündern, wenn sie sich in die Augen blickten. Alle johlten, klatschten, stampften.“

 

 
Thomas Melle (Bonn, 17 maart 1975)

 

De Duitse schrijver, essayist, vertaler, uitgever, historicus, organist en muziekwetenschapper Hans Wollschläger werd geboren op 17 maart 1935 in Minden. Zie ook alle tags voor Hans Wolfschläger op dit blog.

Uit: Karl May und das Reich des Silbernen Löwen

Der jenseits liegende Teil des Berges war nicht steil gerichtet: er bildete vielmehr eine moosig grüne Böschung, auf welcher einzelne uralte Eichen und andere Laubhölzer standen. Das lockte hinüber aber leider konnten wir nicht, weil der Felsenspalt uns von ihm trennte … (XXVIII, 244 ff.)
So weit die Schilderung, die mitten in eine der Mayschen Modell-Landschaften führt. Gleichwohl unterscheidet sich, was hier im »Reiche des Silbernen Löwen« der Reisefabel kulissenmäßig vor den Weg geschoben wird, grundsätzlich von allen früheren Duplikaten. Auch der unvorbereitete Leser, der dem reitenden Effendi aus dem Land der Deutschen bislang schon über ungezählte Wüsten-Warrs und Trümmerstätten in ungezählte exotische Täler gefolgt ist, wird einigermaßen stutzen bei dem dumpfen Hall, der aus diesem Tal des Sackes durch den gewohnten Lese-Ton heraufdringt, und irgendwie doch spüren dürfte er, daß es von da an – mit wachsend hohlem Hufschlag – über sehr doppelte Böden hinweggeht. Tatsächlich betreten wir in dieser »Sackgasse« – das ist in der oberschichtigen Allegorie der Chiffren-Wert dieser Landschaft – einen der immer merkwürdigen Schauplätze der Literatur: ein ganz abseitiges Schriftsteller-Leben geht darin zu Ende – und ein neues, nicht minder abseitiges beginnt. Die offizielle Literatur-Würdigung hat das bis heute in ungewöhnlich gewöhnlicher Trägheit nicht recht wahrhaben wollen und überdrüssigen Ohrs darüber weggehört, schien doch auch unter diesen angegrauten Soffitten des Show-Masters May nichts weiter zu schallen als das altbekannte Geräusch jenes Pferdefußes der Literatur, der schön und züchtig »Volksschrifttum« heißt. Dabei ging dort etwas sehr Anderes vor sich, und das – ein wunderlichstes Schauspiel der Bekehrung – mag durchaus staunend betrachtet werden: wie da ein Autor, 60 Jahre alt, der bis dahin ein ganzes Schreiber-Leben lang das getan hatte, was man ebenso allgemein wie milde »Fabulieren« nennen könnte, plötzlich vor dem Ende seines »Lateins« steht und alsbald in einer Bildersprache sich mitzuteilen fortfährt, die seinen Leser-Millionen ausgesprochen – nun, sagen wir »persisch« vorkommen mußte. Planer gesagt: es handelt sich hier um jenen Orts- und Zeit-Punkt in der Geographie von »Karl Mays Gesammelten Reiseerzählungen«, wo der Autor die überaus erfolgreich visitierten Gefilde der Parterre-Literatur hinter sich ließ und einen ersten Schritt über die Grenze der Großen Dichtung tat.“

 

 
Hans Wollschläger (17 maart 1935 – 19 mei 2007)

 

De Nederlandse dichter Rense Sinkgraven werd op 17 maart 1965 geboren in het Friese Sint Jacobiparochie. Zie ook alle tags voor Rense Sinkgraven op dit blog.

 

Piramide met sleutelgat
Groninger Forum

Dit hemel op aarde noemen,
greep naar de sterren, knipoog naar God.
Icoon, slanke verleider, wangedrocht.

Ze zullen je haten, van je houden.
Laat je omarmen door het warme plein.
Je hart verlicht de blinde nacht.

Een sleutel opent de nieuwe stad.
Een dromer leegt zijn laatste glas.
Een meisje danst wat zonlicht in de dag.

In een café mompelen oude mannen
over wat geweest is.

 

Ondenkbaar

Als het ondenkbare iets zou zijn,
zou het dan lijken op wat wij al kennen?
Iets vertrouwds?
Zoals een huis een huis blijft ook
al ben je er niet.
Iemand antwoordt maar
niemand die roept.
Thuiskomen en weer gaan.

 

 
Rense Sinkgraven (Sint Jacobiparochie, 17 maart 1965)

 

De Franse schrijver Hafid Aggoune werd geboren op 17 maart 1973 in Saint-Etienne. Zie ook alle tags voor Hafid Aggoune op dit blog.

Uit: Anne F.

“Chère Anne,
C’est le coeur lourd que je t’écris.
J’ai longtemps fixé la fenêtre ouverte, décidé à en finir avant le lever du jour.
Tandis que mes doigts effleuraient sans but les tranches de mes livres, ouvrant et fermant au hasard ces petits univers clos et infinis qui m’ont tant nourri, ton nom est apparu et j’ai oublié ma résolution.
J’ai relu ton Journal, à mon âge, quarante ans passés, chose que je n’aurais pas imaginée. Peu d’adultes te relisent – ils devraient pourtant.
En te redécouvrant au fil des pages, l’envie de t’écrire a été plus forte que tout.
Tes mots ont repoussé la honte et la culpabilité qui m’ont envahi ces derniers jours, deux poisons s’insinuant en moi, jusqu’au dégoût de vivre.
Avant que le soleil ne se lève, c’est vers toi qu’iront mes pensées.
La première fois que je t’ai lue j’avais quinze ans, mais le souvenir est vif, celui de ton unique oeuvre, bouleversante et universelle, petit bout de vie déposé sur du papier traversant les époques et les frontières.
Quinze ans, cet âge que tu auras pour l’éternité.
Je ne t’ai pas trouvée changée, toujours alerte, l’esprit agile, poignante, perspicace, joyeuse, touchante, étonnante, précoce dans ton regard, ta compréhension des êtres et ton analyse des choses de la vie, le peu que tu en auras connu.
Ton époque et la mienne sont deux soeurs de larmes.
Est-ce qu’il pleut des gouttes d’espoir sur les ténèbres ?“

 

 
Hafid Aggoune (Saint-Etienne, 17 maart 1973)

 

De Amerikaanse schrijver William Ford Gibson werd geboren in Conway (South Carolina) op 17 maart 1948. Zie ook alle tags voor William Ford Gibson op dit blog.

Uit: Idoru

““No,” Laney said. “Thanks.”
Rydell stood, automatically straightening the creases in his khaki uniform trousers. He wore a black nylon web-belt hung with various holstered devices, all of them black, a short-sleeved white shirt, and a peculiarly immobile black tie. “I’ll leave the number in your box,” he said.
Laney watched the security man cross the terra cotta and the various rugs, to vanish past the darkly polished panels of the registration desk. He’d had something going on cable once, Laney had gathered. Nice guy. Loser.
Laney sat there until dawn came edging in through the tall, arched windows, and Taiwanese stainless could be heard to rattle, but gently, from the darkened cave of the breakfast room. Immigrant voices, in some High Steppe dialect the Great Khans might well have understood. Echoes woke from the tiled floor, from the high beams surviving from an age that must once have seen the advent of Laney’s kind or predecessors, their ecology of celebrity and the terrible and inviolable order of that food chain.
Rydell left a folded sheet of Chateau notepaper in Laney’s box. A Tokyo number. Laney found it there the next afternoon, along with an updated estimate of his final bill from the lawyers.
He took them both up to the room he could no longer even pretend to afford.
A week later he was in Tokyo, his face reflected in an elevator’s gold-veined mirror for this three-floor ascent of the aggressively nondescript O My Golly Building. To be admitted to Death Cube K, apparently a Franz Kafka theme bar.

 

 
William Gibson (Conway, 17 maart 1948)

 

De Engelse schrijver Patrick Hamilton werd geboren op 17 maart 1904 in Hassocks, Sussex. Zie ook alle tags voor Patrick Hamilton op dit blog.

Uit: Hangover Square

“Click!
Hullo, hullo – here we are! – here we are again!
He was on Hunstanton station and it had happened again. Click, snap, pop – whatever you like – and it all came flooding back!
The sound-track had been resumed with a sudden switch; the grim, dreary, mysterious silent film had vanished utterly away, and all things were bright, clear, vivacious, sane, colourful and logical around him, as he carried his bag, at three o’clock on Boxing Day, along the platform of the little seaside terminus.
It had happened at the barrier, as he offered his ticket to be clipped by the man. You might have thought that the click of the man’s implement as he punctured the ticket had been the click inside his head, but actually it had happened a fraction of a second later – a fraction of a fraction of a second, for the man still held his ticket, and he was still looking into the man’s grey eyes, when he heard the shutter go up in his head, and everything came flooding back.
It was like bursting up into fresh air after swimming gravely for a long time in silent, green depths: the first thing of which he was aware was the terrific sustained hissing noise coming from the engine which was to take him back to London. While he yet looked into the man’s eyes he was aware of this noise. He knew, too, perfectly well, that this noise had been going on ever since he had entered the station, while he was buying his ticket, while he was dragging his bag to the barrier. But it was only now, now that his brain had clicked back again, that he heard it.”

 

 
Patrick Hamilton (17 maart 1904 – 23 september 1962)
Affiche voor de film uit 1945

 

De Duitse dichter, schrijver en journalist Karl Gutzkow werd geboren op 17 maart 1811 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Karl Gutzkow op dit blog.

 

Die Überzeugung ist des Mannes Ehre

Die Überzeugung ist des Mannes Ehre,
Ein Vließ, das keines Fürsten Hand
Und kein Capitel um die Brust ihm hängt.
Die Überzeugung ist des Kriegers Fahne,
Mit der er, fallend, nie unrühmlich fällt.
Der Ärmste selbst, verloren in der Masse,
Erwirbt durch Überzeugung sich den Adel,
Ein Wappen, das er selbst zerbricht und schändet,
Wenn er zum Lügner seiner Meinung wird.

 

 
Karl Gutzkow (17 maart 1811 – 16 december 1878)
Litografie door Valentin Schertle, 1840

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 17e maart ook mijn blog van 17 maart 2015 en ook mijn twee blogs van 17 maart 2013.