Stendhal, Wouter van Heiningen, Christina Viragh, Derek Walcott, João Ubaldo Ribeiro

De Franse schrijver Stendhal werd op 23 januari 1783 in Grenoble geboren als Henri Beyle. Zie ook alle tags voor Stendhal op dit blog.

Uit: The Red and the Black (Vertaald door Burton Raffel)

“The little town of Verrières might be one of the prettiest in all Franche-Comté. Its white houses with their sharp-pointed roofs of red tile stretch down a hillside, every faint ripple in the long slope marked by thick clusters of chestnut trees. A few hundred feet below the ruins of the ancient fortress, built by the Spanish, runs the River Doubs.
To the north, Verrières is sheltered by a great mountain, part of the Jura range. The first frosts of October cover these jagged peaks with snow. A stream that rushes down from the mountains, crossing through Verrières and then pouring itself into the Doubs, powers a good many sawmills—an immensely simple industry that provides a modest living for most of the inhabitants, more peasant than bourgeois. But the sawmills are not what brought prosperity to the little town. It was the production of printed calico cloth, known as “Mulhouse,” which ever since the fall of Napoleon has created widespread comfort and led to the refinishing of virtually every house in Verrières. Just inside the town, there is a stunning roar from a machine of frightful appearance. Twenty ponderous hammers, falling over and over with a crash that makes the ground tremble, are lifted by a wheel that the stream keeps in motion. Every one of these hammers, each and every day, turns out I don’t know how many thousands of nails. And it’s pretty, smooth-cheeked young girls who offer pieces of iron to these enormous hammers, which quickly transform them into nails. This operation, visibly harsh and violent, is one of the things that most astonishes a first-time traveler, poking his way into the mountains separating France and Switzerland. And if the traveler, entering Verrières, asks who owns this noble nail-making factory, deafening everyone who walks along the main street, he’ll be told, in the drawling accent of the region, “Ah—it belongs to His Honor the Mayor.”

Stendhal (23 januari 1783 – 23 maart 1842)

Op een t-shirt

 

De Nederlandse dichter Wouter van Heiningen werd geboren op 23 januari 1963 in Leidschendam. Zie ook mijn blog van 23 januar 2011.

Jong

In Vespablik uitlatenwalm
staan hangen zij aan zij
op het eilandplein van
de leegte, de gel omhangen
streng gecontroleerde
kleding voorgeschreven
XX en XY hormonen


Taalevoluties in werking
brengen zij hun opstand
tot stand, want nee is soms
ja maar meestal niet
of vet

In onbegrepen roedels jacht
maken de voorste de dienst
de dieners vervullen de taak
van verveling geen sprake


In zwak licht van tafellantaarns
wordt de mis opgediend
in verering van anders nieuw
en wordt geschiedenis
geschreven verlaten

 


Wouter van Heiningen (Leidschendam, 23 januari 1963)

 

De Zwitsers-Hongaarse schrijfster en vertaalster Christina Viragh werd geboren op 23 januari 1953 in Boedapest. Zie ook alle tags voor Christina Viragh op dit blog.

 

Uit: Pilatus

“Vielleicht ist es eher so, daß die Vorstellungskraft von einem Foto ausgehend durch ein schattiges Zimmer hindurch in das flache, aber intensive Licht eines Herbstnachmittags hinausgaloppiert und die nächste Straßenecke, an der noch Droschken stehen, so gründlich in Sanddünen und Steinhaufen verwandelt, daß man danach ein Leben lang sicher ist, aus der Wüste zu stammen. Lia hatte das Foto in einer Architekturzeitschrift gesehen, auf die sie abonniert war, weil sie Architektin werden wollte. Das Bild stellte eine Wüstenstadt dar, die im Altertum große kulturelle Bedeutung hatte, was sich zur Zeit von Lias Jugend, als Strukturen und Kunstwerke intakter waren, noch vorstellen ließ. Die Stadt war als gleichschenkliges Dreieck angelegt, wie man auf dem doppelseitigen Foto sah, wenn man die eine, am meisten dem Wind ausgesetzte und deshalb abgebröckelte Spitze der Umfassungsmauer im Geist vervollständigte. Vielleicht hörte Lia das Hufeklappern der Droschkenpferde auf der Straße, als wäre es das Hämmern, mit dem die Metalltür des Heiligtums der alten Stadt zugenagelt wurde, sobald Schatten auf sie fiel. In der Nacht durfte kein Feuer gemacht werden, und immer wieder wurde an die Tür gehämmert, um daran zu erinnern, daß alle Helligkeit in dem Gebäude eingeschlossen war. Sobald der vor Sonnenaufgang entstehende Wind die bereitliegenden Kiesel von der Mauer gewischt hatte, wurde die Tür des Heiligtums aufgerissen. So las es Lia in der Zeitschrift, und es mag sein, daß diese Sätze von der Art waren, die aus der Masse der Eindrücke herausragen und erhalten bleiben.
Masse der Eindrücke, tatsächlich. Auf welche Art damals ihre Mutter, ihre drei Tanten und die Hausangestellte, die mit dem Bannen der Geister des Alltags beschäftigt war, sich fortwährend geistig, emotional und akrobatisch produzierten, will ich jetzt nicht beschreiben, sondern höchstens die von sonnenbeschienenem Zigarettenrauch geschwängerten Vormittage erwähnen, an denen diese Frauen je auf eigene Art bemüht waren, die Dinge ad absurdum zu führen.”

 

Christina Viragh (Boedapest, 23 januari 1953)

 


De Westindische dichter en schrijver
Derek Walcott werd geboren op 23 januari 1930 op St. Lucia, een van de kleine Bovenwindse Eilanden. Zie ook alle tags voor Derek Walcott op dit blog.

Dark August

So much rain, so much life like the swollen sky

of this black August. My sister, the sun,

broods in her yellow room and won’t come out.

Everything goes to hell; the mountains fume

like a kettle, rivers overrun; still,

she will not rise and turn off the rain.

She is in her room, fondling old things,

my poems, turning her album. Even if thunder falls

like a crash of plates from the sky,

she does not come out.

Don’t you know I love you but am hopeless

at fixing the rain ? But I am learning slowly

to love the dark days, the steaming hills,

the air with gossiping mosquitoes,

and to sip the medicine of bitterness,

so that when you emerge, my sister,

parting the beads of the rain,

with your forehead of flowers and eyes of forgiveness,

all with not be as it was, but it will be true

(you see they will not let me love

as I want), because, my sister, then

I would have learnt to love black days like bright ones,

The black rain, the white hills, when once

I loved only my happiness and you.

 

Derek Walcott (St. Lucia, 23 januari 1930)

 

De Braziliaanse schrijver João Ubaldo Osório Pimental Ribeiro werd geboren op 23 januari 1941 in Itaparica, Bahia. Zie ook alle tags voor João Ubaldo Ribeiro op dit blog.

 

Uit: Brasilien wird Weltmeister

“Wie soll ich erklären, mein Gott, warum ich glaube, dass Brasilien Weltmeister wird? Es gibt eine einfache Antwort, die auch jeder Nichtbrasilianer, ausgenommen natürlich die Argentinier, geben kann: Wir haben die besten Spieler, praktisch auf allen Positionen. Wir haben talentierte Spieler im Überfluss, so manche Aufstellung ist deswegen umstritten – wahrscheinlich sogar alle. Dies macht uns, ausser selbstverständlich in Argentinien, zum grossen Favoriten der Wettbüros und in den Prognosen der Experten.
Dies allerdings, meinen viele, gibt wiederum Anlass zu Zweifeln an unserem Ehrgeiz. Favorit zu sein, kann zu übermässiger Selbstsicherheit führen oder gar zu Mitleid mit dem Gegner. Nicht wiedergutzumachende nationale Tragödien schweben als Schreckgespenst über uns, wie die, als wir als klare Favoriten zu Hause nicht mehr als ein Unentschieden gebraucht hätten, zu Beginn des Spiels in Führung gingen und am Ende die Weltmeisterschaft 1950 gegen Uruguay verloren.
Auch muss erwähnt werden, dass einige Brasilianer – nicht viele, aber genug – nicht daran glauben oder nicht einmal möchten, dass Brasilien Weltmeister wird. Ein Ausländer brauchte wohl ein Semester, bis er all die Nuancen begreifen kann, die dieses komplizierte Problem für ein Volk hat, für das Fussball eine der deutlichsten Ausprägungen seines Nationalgefühls ist. Es gibt Leute, die möchten nicht, dass Brasilien gewinnt, um so die Unfähigkeit unseres Präsidenten zu beweisen. Eine Verknüpfung, die für Europäer vielleicht nicht nachvollziehbar ist, doch in Brasilien versteht sie jeder.”

 

João Ubaldo Ribeiro (Itaparica, 23 januari 1941)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 23e januari ook mijn blog van 23 januari 2011 deel 1 en eveneens deel 2.