Thomas Glavinic, Jay Parini, Anneke Claus, Klaus Ender, Konrad Merz, Ed Dorn, Émile Zola

De Oostenrijkse schrijver Thomas Glavinic werd geboren op 2 april 1972 in Graz. Zie ook alle tags voor Thomas Glavinic op dit blog.

Uit:Unterwegs im Namen des Herrn

„Darunter, kleiner gedruckt: Botschaft der Gospa an Mirjana, am 2. August 2010
Liebe Kinder!
Heute lade ich euch ein gemeinsam, mit mir, zu beginnen, das Himmelreich in euren Herzen zu errichten, zu vergessen, was für euch persönlich ist und, durch das Beispiel meines Sohnes geleitet, an das zu denken, was Gottes ist. Was erwartet er von euch? Erlaubt Satan nicht, euch die Wege des irdischen Wohlergehens zu öffnen, die Wege ohne meinen Sohn. Meine Kinder, sie sind trügerisch und von kurzer Dauer. Denn mein Sohn existiert. Ich biete euch ewiges Glück und den Frieden, die Einheit mit meinem Sohn, mit Gott. Ich biete euch das Reich Gottes. Ich danke euch.
Am österreichischen Grenzübergang gibt es keinen längeren Aufenthalt. Als wir kurz hinter einem anderen Bus zu stehen kommen, klebt Rudi ein riesiges Muttergottesbild vorn auf die Windschutzscheibe. Hinter mir sind seltsame Geräusche zu hören, es klingt, als hätte sich jemand verschluckt. Im Niemandsland zwischen Österreich und Slowenien machen wir Toilettenpause. Der Reiseleiter treibt uns bald wieder mit einem schrillen Pfiff zusammen und fragt schon in kleiner Runde an der Tür, wer sich zum Vorbetten meldet. Alle steigen stumm und mit gesenktem Kopf ein. Während wir im Bus auf Nachzügler warten, greift der Reiseleiter zum Mikrophon.
»An dieser Grenze ist es gewesen, da hat eine Pilgerin einmal eine Erweckung gehabt. Genau da drüben war es. Sie war eine Zweifelnde und Suchende. Sie ist neben mir gestanden. Plötzlich packt sie mich am Arm und sagt: ›Du, ich spüre etwas, und ich möchte wissen, spürst du es auch?‹ Na, ich hab nichts gespürt und ihr das auch gesagt. Sie ist fünf Minuten dagestanden, dann ist sie in Tränen ausgebrochen. Einen Monat später war sie Ordensschwester.«
»Jööööh«, sagt die schöne alte Bäuerin verzückt.
»Wow«, ruft Jim der Amerikaner und klatscht.
»Sie hat zu mir gesagt: ›Eigentlich muss ich nicht mehr mitfahren, denn ich weiß alles, was ich wissen wollte. Aber aus Dankbarkeit fahre ich mit.‹ Schwester Antonia heißt sie jetzt. Vergangenes Jahr war sie zum fünfundzwanzigsten Mal unten.«

 

 
Thomas Glavinic (Graz, 2 april 1972)

 

De Amerikaanse schrijver, dichter en essayist Jay Parini werd geboren in Pittston op 2 april 1948. Zie ook alle tags voor Jay Parini op dit blog.

Uit: Empire of Self. A Life of Gore Vidal

“My friendship with Gore Vidal began in the mid-eighties, when I lived with my wife and young children in Atrani, a fishing village on the coast of southern Italy.  We had a small villa on a cliff overlooking the sea, with a view to Salerno to the south, and Capri just out of sight to the north.  The bay below us glistened, the sunlight like diamonds scatted on the water, almost too bright to bear, with fishing vessels departing each morning in search of mullet, mussels, mackerel, tuna, and squid that they would unload in the afternoon and sell in wooden barrels by the dock.  I was writing a novel in the mornings at a café in Amalfi itself, walking into town along a stony footpath where a thousand cats seemed to prowl, where sturdy women carried groceries slowly up hundreds of steps, and children kicked footballs in back alleys.  The smell of laundry soap, cat piss, and wild flowers were ubiquitous.
We had a lovely rooftop terrace, above which rose a lemon grove and high limestone cliffs.  A massive villa – alabaster white, clinging to the rocks like a swallow’s nest – shimmered above us, and we wondered who lived there in such opulence.  Some Italian nobleman?  A local mafia don?  A film star?  When I asked the tobacconist in town about its resident, he said, “Ah, lo scrittore!  Gore Vidal.  Americano.”  He explained that the writer stopped by his shop almost every afternoon for a newspaper.  He retired to the bar next door for a drink, where he would sit and read for an hour or so before taking the bus up the hill to Ravello.
Already I knew the work of Gore Vidal quite well.  Having been an anti-war activist during the Vietnam era, I admired his fierce political commentaries in Esquire and The New York Review of Books.  I never forgot his fiery debates with William F. Buckley during the presidential conventions of 1968, especially during the siege of Chicago.  He had held his ground, driving Buckley mad with his relentless logic and unflappable manner.  I had read half a dozen of his novels, including Myra Breckinridge, Burr, and Lincoln. Needless to say, I wanted to meet him.
I sent a brief note, telling Gore I was an American writer living at 23 via Torricelli in Atrani, and would like to meet him.” 

 

 
Jay Parini (Pittston, 2 april 1948)
Cover

 

De Amerikaanse dichter en letterkundige Ed Dorn werd geboren op 2 april 1929 in Villa Grove, Illinois. Zie ook alle tags voor Ed Dorn op dit blog.

 

DARK CEILING

Broad black scar the valley is
and sunday is
where
        in the wide arce
   the small lights of homes come on
in that trough.

   Burnish my heart
   with this mark

Furnish my soul with the hope
Far away and by a river
In the darkness of a walnut stand.

There
         is
no home, no back.

All is this wrong key, the lark
sings
       but his voice trails off
in the snow. He has not
brought his meadow.
The starling’s
   insolent whistle
is the truth here—dark smoke

drifts in from the morning fertilizer factory
and men there return lamely
to work, their disputes not settled.

 

 
Ed Dorn (2 april 1929 – 10 december 1999)

 

De Nederlandse dichteres en schrijfster Anneke Claus werd geboren op 2 april 1979 in Doetinchem. Zie ook alle tags voor Anneke Claus op dit blog.

 

Schijnbaar willekeurige uiteenzetting

Jazeker, en ook het idee van parallelle universa
omarm ik als idee

omdat een duizelingwekkend aantal mogelijkheden
me geruststelt en jeukt tegelijk – hosanna, hosanna

Robert Crumb, die de slang eerst
met zijn grijpgrage vingers aan de tepel van Eva tekende
terwijl hij zei: Jullie zullen helemaal niet sterven

had hem ook zijn staart tussen haar benen
kunnen laten vleien, maar dat deed hij niet

in de uiteindelijke versie – hosanna, hosanna
staat hij zelfs op veilige afstand van haar tiet
Jullie zullen helemaal niet sterven, wat hovaardig te gebaren

eeuwig zonde, maar vooruit

dit is precies wat ik bedoel, dit raakt de kern
met omtrekkende bewegingen – hosanna, hosanna

Ik ben een camera, herstel, ik heb een camera
die alles ziet, herstel, alles ziet waar het licht
op wil schijnen, herstel, waar ik zijn licht op laat schijnen

herstel, alles waar ik zijn licht op laat schijnen
ziet en niets weet, wat een goede film is dit

dadelijk speel ik hem achterstevoren af
en met neventiteling zoals in China – hosanna, hosanna

De schepping als laatste, en wee de liefdeloze domoor
die daar de schoonheid niet van ziet.

Naar het idee terug, het allereerste. Eerst boom, dan vrucht, fijntjes vastgelegd voor het eeuwig lekkend geheugenvat.
Opnieuw begonnen, van achteren af aan. Wat naast elkaar gezet vergaat.

 

 
Anneke Claus (Doetinchem, 2 april 1979)

 

De Duitse dichter, schrijver en fotograaf Klaus Ender werd geboren op 2 april 1939 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Klaus Ender op dit blog.

 

Schaumgeboren

Schaumgeboren glänzen Steine,
wilder Sturm zeigt seine Macht,
Tageslicht mischt sich im Scheine
einer mondscheinklaren Nacht.

Neptuns Reich ist keine Wonne,
wenn von Gischt die Luft erfüllt,
wenn statt milder Abendsonne
nur der Sturm das Meer anbrüllt.

Letzte Sonnenstrahlen tasten
sich durch Wolken übers Meer,
hohe Wellenberge hasten
hin zum Strand, der menschenleer.

Jede Kraft – sie kennt auch Grenzen,
jeder Sturm hört einmal auf,
nach den größten Wellen-Tänzen
bremst die Welle ihren Lauf.

Und als wäre nichts geschehen,
glänzt das Meer – fast seidenweich,
alle Welt hat eingesehen,
auch das Meer ist nur ein Teich.

 

Der Spross

Ein junger Spross mit Tatendrang,
erblickt das Licht der Erde,
er zeigt: “Es geht auch anders lang”
mit stolzester Gebärde.

Er weiß nicht, dass der Apfelbaum,
aus dem er treibt die Blüte,
einst hatte diesen gleichen Traum,
in dem er sich bemühte.

Jetzt ist er alt und voller Moos,
treibt trotzdem schöne Blüten,
er hält es für das schönste Los,
die Sprossen zu behüten.

 

 
Klaus Ender (Berlijn, 2 april 1939)

 

De Duits-Nederlandse schrijver Konrad Merz werd geboren op 2 april 1908 in Berlijn als Kurt Lehmann. Zie ook alle tags voor Konrad Merz op dit blog.

Uit: Ein Mensch fällt aus Deutschland

“6.1.34
Brief entcodet. Ilse,
Ich schreibe Dir aus schwerer Besorgnis. Jede Stunde kommt mir her wie ein Gewitter. Und, Ilse, es wird einschlagen, es wird! Ich muß dastehen mit gefesselten Fäusten und darf mir auf die Lippen beißen. Wir werden uns in den kommenden Tagen nicht sehen, denn Heini kann nicht mehr zu Dir mitkommen, und ich kann ihn nicht verlassen, jetzt weniger als je. Damit Du mich verstehst, muß ich Dir genauer schreiben, was geschehen ist. Heini führte mich gestern nacht durch den hinkenden Regen in einen Klempnerkeller. Rechts neben der hinteren Tür schob sich ein Reißbrett zur Seite, und wir krochen in ein Verlies wie in ein Geheimnis. Eine schüchterne rote Lampe stand auf dem Fußboden und flimmerte ein Loch in die Finsternis. Gegen das Licht blickten 6 Gesichter, kaum halb davon beleuchtet. Die Körper dazu lagen auf der Erde. Gruppengenossen von Heini. Der zeigte auf mich: »Mein Freund.« Kopfnicken, und wir lagen zwischen den anderen. Jemand stand auf, stellte zwei Kaffeetassen vor uns und goß sie voll. Ehe ich mich umdrehen konnte, begann einer von ihnen zu reden. Das war Pock. Durch den ja Heini in seine Überzeugung gekommen ist, und der auch mich kannte. Gesicht wie aus einem Baum geschnitzt, knorrig, slawische Backenknochen und eine extrabreite Nase. Seine Stimme kam heiser und dick, sie schob jeden Atem beiseite. Ich weiß seine Worte nicht mehr, aber sie tropften mir schwer auf den Grund, und nur auf vielen Gedankenkrücken konnte ich mich von ihnen lösen. Aber das mußte ich! Denn es ging um einen Mord. Ein einziger Mensch müsse weg, damit Millionen leben können. Diese Tat sei nicht Mord, nicht Töten, sie sei Gebären, Lebenschaffen. Endlich sei es an uns, zu vollbringen, an der Jugend. Das Gesetz, darum ginge es, und das Gesetz seien wir. Die Gesichter waren erst gesunken, und man konnte nichts sehen als diesen Einen, aus dem die Flamme schlug. Dann aber, als er mit erhobener Hand um Entscheidung fragte, hoben sich 6 Fäuste ihm zu.“

 

 
Konrad Merz (2 april 1908 – 3 december 1999)
Cover

 

De Franse schrijver Émile Zola werd geboren op 2 april 1840 te Parijs. Zie ook alle tags voor Émile Zola op dit blog.

Uit: La Bête humaine

« Mais ce n’était point commode, la machine dévorante roulait, roulait toujours ; et Barentin fut dépassé, et le train s’engouffra dans le tunnel de Malaunay, qu’ils se tenaient encore étroitement, vautrés dans le charbon, tapant de la tête contre les parois du récipient d’eau, évitant la porte rougie du foyer, où se grillaient leurs jambes, chaque fois qu’ils les allongeaient.
Un instant, Jacques songea que, s’il pouvait se relever, il fermerait le régulateur, appellerait au secours, pour qu’on le débarrassât de ce fou furieux, enragé d’ivresse et de jalousie. Il s’affaiblissait, plus petit, désespérait de trouver maintenant la force de le précipiter, vaincu déjà, sentant passer dans ses cheveux la terreur de la chute. Comme il faisait un suprême effort, la main tâtonnante, l’autre comprit, se raidit sur les reins, le souleva ainsi qu’un enfant.
— Ah ! tu veux arrêter… Ah ! tu m’as pris ma femme… Va, faut que tu y passes !
La machine roulait, roulait, le train venait de sortir du tunnel à grand fracas, et il continuait sa course, au travers de la campagne vide et sombre. La station de Malaunay fut franchie, dans un tel coup de vent, que le sous-chef, debout sur le quai, ne vit même pas ces deux hommes, en train de se dévorer, pendant que la foudre les emportait.
Mais Pecqueux, d’un dernier élan, précipita Jacques ; et celui-ci, sentant le vide, éperdu, se cramponna à son cou, si étroitement, qu’il l’entraîna. Il y eut deux cris terribles, qui se confondirent, qui se perdirent. Les deux hommes, tombés ensemble, entraînés sous les roues par la réaction de la vitesse, furent coupés, hachés, dans leur étreinte, dans cette effroyable embrassade, eux qui avaient si longtemps vécu en frères. On les retrouva sans tête, sans pieds, deux troncs sanglants qui se serraient encore, comme pour s’étouffer.
Et la machine, libre de toute direction, roulait, roulait toujours. Enfin, la rétive, la fantasque, pouvait céder à la fougue de sa jeunesse, ainsi qu’une cavale indomptée encore, échappée des mains du gardien, galopant par la campagne rase. La chaudière était pourvue d’eau, le charbon dont le foyer venait d’être rempli, s’embrasait ; et, pendant la première demi-heure, la pression monta follement, la vitesse devint effrayante. Sans doute, le conducteur chef, cédant à la fatigue, s’était endormi.”

 

 
Émile Zola (2 april 1840 – 29 september 1902)
Affiche voor de gelijknamige film uit 1938 met Jean Gabin en Simone Simon

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 2e april ook mijn twee vorige blogs van vandaag.

Zie voor bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 2 april 2007 en ook mijn blog van 2 april 2008 en eveneens mijn blog van 2 april 2009.