Victor Vroomkoning, Ulrike Ulrich, Heinrich Federer, Ludwig Begley, Maria Dąbrowska, Horst Bingel, Peter Gosse

De Nederlandse dichter Victor Vroomkoning (pseudoniem van Walter van de Laar) werd geboren op 6 oktober 1938 in Boxtel. Zie ook mijn blog van 6 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Victor Vroomkoning op dit blog.

 

Zee

Kon je maar beklijven
in de lauwe baai
waaruit je ooit kwam
maar je blijft
de dagelijkse drenkeling
tot aan de laatste schemering.

Kon je je maar in haar
bergen maar je legert je
aan haar rand dolend
in jezelf achteloos
verkerend tussen lotgenoten

die zoals jij de tint
van het land aannamen,
zilten kameleons, vlezen
korrels: loom droog sepia.

 

Blik

Hoe ziet mijn huis mij arriveren?
Wat hebben de meubels zonder mij
verricht: mijn warmte gekoesterd,
mijn katten vertroeteld?

O, kon ik mijzelf eens vanuit mijn bank
zien naderen, een blik werpen op de man
die vanaf het trottoir naar me zwaait
alsof hij gelukkig huiswaarts keert.

 

 

Witheid

In de witte winter in het witte huis
in de witte kamer in het witte bed
op het witte laken fluister ik
in het witte oor dat naast me ligt

de lichte dingen van de liefde.
Wij sluipen de sneeuw in, schuiven
onze lijven warm, schuilen in het
schuim, worden watten poppen.

Terug uit de witte winter in het
witte huis in de witte kamer
in het witte bed op het witte
laken smelten wij mond op

mond samen tot het witte wezen
dat wij zijn als de nacht begint.

 
Victor Vroomkoning (Boxtel, 6 oktober 1938)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Ulrike Ulrich werd geboren in op 6 oktober 1968 in Düsseldorf. Zie ook mijn blog van 6 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Ulrike Ulrich op dit blog.

 

Durch den Wind

 

“Durch den Wind sei sie, sagt sie. Durch den Wind sei sie überhaupt nicht mehr hinausgekommen, gar nicht mehr, keinen Schritt vor die Tür. Daheim sei sie und brauche nicht mal hinausschauen, wie der Wind die Wolken vor die Sonne und wieder weg schiebt. Das Licht aus und anknipst. Das sehe sie auch so, ohne hinauszuschauen. Und es sei auch so schlimm genug. Sie fürchtet den Wind. Er weht ihr durch die Gedanken, er wirbelt ihr alle Aufzeichnungen durcheinander und alle Erinnerungen. Wenn sie schon alles gelocht hätte und abgelegt. Abgeordnet. Aber es liegt ja alles lose herum. Wenn so ein Windstoß auf einen Papierstoß trifft, dann ist es zu spät.
Durch den Wind sei sie, sagt sie. Durch den Wind sei sie an die Wohnung gebunden. Und er wehe beständig. Wehe, sagt sie. Und dass sie gegen den Wind sei und der Wind gegen sie. Und immer sei diese Stadt voller Wind, jede einzelne Gasse. Ganz egal um welche Ecke sie biege, immer käme er ihr entgegen. Und sie wisse nicht, warum die Stadt so einen Wind mache. Sie aber wolle das hinter sich lassen. Wind und Wetter.
Und dann geht sie doch hinaus und wendet sich dem Wetter zu und stellt sich dem Wind.
Und da steht sie noch und dreht ihm den Rücken zu. Dem Wind. Soll er doch von hinten kommen, sagt sie. Sie sei gefasst. Sie wird sich jetzt treiben lassen. Sie lässt sich jetzt durch die Gassen schieben, an den Rinnsteinen entlang, über die Kreuzungen. Sie lässt sich unter den Autos hindurchpusten und hält an Laternen fest.
Und dann lässt sie sich wieder los und wird durch den Maschendraht gepresst. Sie wird über Plätze, Brücken und Dächer wirbeln und erst liegen bleiben, wenn er nachlässig wird, der Wind. Wenn er einschläft, dann wird sie sich fortschleichen, ihm davonlaufen, wie der Wind wird sie sich aus dem Staub machen. Sagt sie und steht noch immer da draußen, den Wind im Rücken.Und wenn er dreht, dreht sie sich auch und lächelt. Und dreht sich mit dem Wind.”

 

 

Ulrike Ulrich (Düsseldorf, 6 oktober 1968)

 

 


De Zwitserse dichter, schrijver en priester
Heinrich Federer werd geboren op 6 oktober 1866 in Brienz. Zie ook mijn blog van 6 oktober 2009 en ook mijn blog van 6 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Heinrich Federer op dit blog.

 

Wie der Abendstern

 

Ich hatt‘ einen klugen Knaben so gern,

er ist mir so lieb wie der Abendstern

in des Lebens Mühle gewesen.

Ich hielt‘ ihn rein wie das Himmelsbild,

auf seines Herzens sonnigem Schild

mocht ich nur Gutes lesen.

 

Da flog eine bange Wolke daher,

nicht von ihm, nicht von mir, von ungefähr

und brachte bösen Schaden.

Wir wurden getrennt, ich ward‘ vor Gericht,

als wär es eine heilige Pflicht,

schuldlos mit Schulden beladen.

 

Nun seufz‘ ich in großer Schmach und Pein,

verstoßen, gefangen, verriegelt, allein,

wo tausend Verbrecher gesessen.

Dem Knaben wurde ein Hündchen geschenkt,

damit er es streichelt und füttert und lenkt,

um den anderen Hund zu vergessen.

 

 

Heinrich Federer (6 oktober 1866 – 29 april 1928)

Cover biografie 

 

 

 

De Poolse schrijfster Maria Dąbrowska werd geboren op 6 oktober 1889 in Russów bij Kalisz. Zie ook mijn blog van 6 oktober 2009 en eveneens alle tags voor Maria Dąbrowska op dit blog.

 

Uit: Nights and Days

 

“These were the parents of Bogumil Niechcic. Bogumil Adrian was their youngest son; he came into the world after many years of marriage. The older children died, one after another, which was, according to local opinion, God’s punishment for Lady Florentyna’s departure from the road of her holy vocation.

Bogumil grew up healthy, and at the age of fifteen he took part with his father in the rising of 1863.

In point of fact, Michal Niechcic had joined the insurrection not when the gentry finally decided to do so, but at the very beginning, together with the burghers, artisans, and youngsters of all extractions. His participation in the conflict was significant enough to have Jarosty confiscated after the defeat and to send him to Siberia. His wife followed him. The son Bogus was taken care of by some of those relatives who regarded the progeny of Maciej Niechcic as a family of madmen. Their understanding of their educational duties toward the youngster entrusted to their care was such that, shortly afterwards, he fled from them so cleverly that they were unable to find a trace of him. In the meantime, Lady Florentyna, having buried her husband in the remote Siberian forests, came back to Poland and, having cried her eyes out over the lost son, became a housekeeper in a mansion belonging to some acquaintances. She was satisfied with the bread she earned, for she had preserved the serenity of spirit which had never left her whatever her situation. After some time, her health deteriorated from age and the hardships of past life. Then the owners of the estate Krepa where she worked, fixed her a little flat in an outbuilding and settled her there together with her brother Klemens Klicki, also an ex-insurrectionist, who until then, lacking material means and somewhat deranged mentally, had lived in a poorhouse.”

 

 

Maria Dąbrowska (6 oktober 1889 – 19 mei 1965)

 

 

De Amerikaanse schrijver Louis Begley werd geboren als Ludwig Beglejter op 6 oktober 1933 in Stryj (toen Polen, tegenwoordig Oekraïne). Zie ook mijn blog van 6 oktober 2009 en eveneens alle tags voor Louis Begley op dit blog.

Uit: Schmidt Steps Back

 

“Schmidt’s first sight of Alice was at her marriage to Tim Verplanck, a young associate at W& K who had become his favorite. It took place at a church in Washington, Alice’s father being then French ambassador to the U.S. That afternoon he danced with her at the embassy reception. She had white freesia in the coils of her hair, which was the color of dark old gold, and wore a veil of billowing ivory lace that Mary had said must have been her grandmother’s. In the coming months and years there had been dinners — Mary would have remembered how many, it was the sort of thing she kept track of — at the Schmidts’ apartment when, according to W & K custom, they entertained associates who worked for him, with their wives or fiancées; there had been also the annual office dinner dances for all lawyers and wives and, after Tim had been taken into the firm, much smaller dinners for partners and wives. Each time Schmidt had been taken aback, truly bowled over, by her beauty, her chic, and her bearing, so perfectly erect, her head held high, the rich mass of her hair twisted into a chignon or gathered by a clasp over the nape of her neck. She had the imperturbable good manners of a diplomat’s daughter. Her vertiginously long and perfect legs had a prized place in his memory. An opportunity to inspect them had been offered to the entire firm when she came to an office function wearing a fire-engine-red miniskirt and black mesh tights, no other office wife being attired in anything remotely so eyecatching. But Schmidt was able to swear that he had not coveted her then or at any other time while Tim was alive, office liaisons, not least adulterous ones, being taboo for him and, he believed, all other decent men of his class and generation. There was another, unavowable reason: while Mary lived, all the women who had excited him had something louche about them. They were women he had picked up at hotel bars, a law student with whom he had inexcusably smoked pot while on a recruiting trip to the West Coast.”

 

 

Louis Begley (Stryj, 6 oktober 1933)

 

 

 

De Duitse dichter, schrijver, graficus en uitgever Horst Bingel werd geboren in Korbach op 6 oktober 1933. Zie ook mijn blog van 6 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Horst Bingel op dit blog.

 

Deutscher Herbst 1989

 

Sie rauben dir die Seele, jetzt, die Lust, sie rufen,
meilenweit, schöner, die Glocken, im Wind,

das Pflaster, die Straße, die Faust, die Bombe, die Fenster
aufgebrochen, die Menschen tragen Kerzen, nun, die
Menschen, der Wind, der sie treibt, der Ball, die
Mörder, die Kinder, auf einer Bahre, auferstanden,

im Rabenschrei, die Pferde, im Sturz, im Flug noch, geborgen,
die Kirche, unter den Brücken, schwarz, im Strom,
der Schrei, die Sirenen schweigen,

sie brennen dir diese Stadt in die Haut, das Kutschenrad, die
Speichen, deine Knochen, gestreckt, zum Kranz dir
geflochten, das Holz, morsch, du, in der Marter
auferstanden, niemand, der deine Seele raubt, die
Hölle, abgebrannt, meilenweit.

 

 

 

In einer gelben Kirche

 

In Lyonel Feiningers gelber Dorfkirche wird
George W. Bush niemals beten, im Raum der
Kunst stirbt Kriegers Lust, Trauer und
Wut, kein Schrei, die
toten Soldaten, alle
Soldaten, in den
Generälen stehen die
Toten stramm, in
der gelben
Dorfkirche
stirbt
Bush.

 

 

Horst Bingel (6 oktober 1933 – 14 april 2008)

 

 

 

De Duitse dichter, schrijver en essayist Peter Gosse werd geboren in Leipzig op 6 oktober 1938. Zie ook mijn blog van 6 oktober 2010 en eveeneens alle tags voor Peter Gosse op dit blog.

 

PROVINZBERICHT 1979

 

M. ist mal ganz Harmonie, mal hormonisch.
Mal gesengte Sau, mal gesenkten Haupts.
Zu zu vielen Gesichtern geteigt oder atomized,
als daß Gesichte blieben. Alptraum wär Gnade.

 

S. schiebt seine Schicht, und kinderreich,
und gerne im Fernsehn die wackelnden Ärsche der Pferde wackeln
und drüber die Kaffeebohnen der Jockeyärsche
sieht er über schackerschackerreiternden Knien.

 

W. hat die Witzchen,
die alles Muskeljucken durchs Zwerchfell ablassen,
und gewaltige Gespräche unter vorgehaltener Hand
und das Essen satt .

 

H., ah, ist Erde heraus aus dem irischen Elend,
und Äolsharfe bläst er naturburschikos, wo’s doch pfeift
auf technologischen Lücken, und Roheit abhanden
und er ausm Schneider.

 

K. versuchts nun mit älteren Frauen,
von Sehnsucht nach Sehnsucht getrieben
im zählflüssigen Verkehr, geschäftigen Vakuum,
im Sich-Schlagen in die Flucht in die Festwerte.

 

„Woher Geschichte“, knirscht M., „wie putschen im Punsch!
Zustände!“ knirscht er, „wenige kriegen sie
in Brot und Spüle, taubgespeist im Wettwüsten
die Proleten: mit verschleyertem Blicke, trostlos gesund!“

 

J. sagt, ein bißchen zu hektisch um zuhörn zu machen,
ein bißchen zu schrill, ein bißchen zu äquatorial:
„Unser Mißmut“, sagt er, „ist provinziell!“
und hat ja sicherlich, sicherlich hat er recht.

 


Peter Gosse (Leipzig, 6 oktober 1938)