Wilhelm Genazino, Lord Byron, Krzysztof Kamil Baczyński, Ingrid Puganigg, Herwig Hensen, Rainer Brambach, Gotthold Ephraim Lessing

De Duitse schrijver Wilhelm Genazino werd geboren op 22 januari 1943 in Mannheim. Na zijn eindexamen studeerde hij germanistiek, filosofie en sociologie in Frankfurt am Main. Daarna werkte hij als freelance journalist en redacteur. Tot 1971 was hij o.a. redacteur bij het satirische tijdschrift Pardon en van 1980 tot 1986 medeuitgever van het tijdschrift Lesezeichen. Sinds het begin van de jaren zeventig verdient hij zijn inkomen als zelfstandig schrijver. Genazino ontving talrijke prijzen, waaronder in 2003 de Kunstpreis Berlin en in 2004 de belangrijkste Duitse literatuurprijs, de met 40.000 Euro verbonden Georg-Büchner-Preis van de Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. In het wintersemester 2005/2006 hield hij aan de Frankfurtse universiteit poetica lezingen onder de titel „Die Belebung der toten Winkel“.

 

Werk o.a: Abschaffel (1977), Die Vernichtung der Sorgen (1978), Fremde Kämpfe (1984), Leise singende Frauen (1992), Der gedehnte Blick (1999), Ein Regenschirm für diesen Tag (2001), Mittelmäßiges Heimweh (2007)

 

Uit: Die Liebesblödigkeit (2005)

 

„In meiner Wohnung ziehe ich mich aus und dusche. Die Hose lege ich auf den Kühlschrank, das Hemd werfe ich über den Fernsehapparat. Es gehört zu meiner Freiheit, daß jetzt keine Frau erscheint und Hose und Hemd ordentlich aufräumt. Nach dem Duschen sehe ich, daß die Hose vom Kühlschrank heruntergerutscht ist und ausdrucksvoll wie eine kleine dunkle Stoffhalde gegen die Tür des Kühlschranks lehnt. Auch jetzt erscheint keine Frau und hebt die Hose auf oder fragt, warum ich es nicht selber tue. Ich könnte die Frage nicht beantworten. Oder vielleicht doch. Die Hose beginnt in diesen Augenblicken, mir meine eigenartig zusammengewürfelte/zusammengehauene/zusammengeklumpte Lebensgeschichte zu erzählen. Eine Weile höre ich zu, dann mag ich nicht mehr. Mein Leben fasziniert mich, aber nachdem es mich eine Weile fasziniert hat, langweilt es mich plötzlich. So ist es immer wieder! Manchmal komme ich mit dem Umschlag von der Faszination in die Langeweile zurecht, manchmal nicht. Mit Judith könnte ich über die Erzählung der am Boden liegenden Hose sprechen, mit Sandra eher nicht. Sandra würde erschrecken und hätte über den Schreck hinaus keinen Einfall. Judith ist der Kunst, dem Denken und der Reflexion hingegeben. Sie setzt sich immer mal wieder irgendwohin und sinnt einer ästhetischen Erfahrung nach, die sie vor drei Tagen oder vor drei Jahren gemacht hat. Zu meiner unseligen Widersprüchlichkeit gehört, daß ich mir jetzt vorstelle, wie schön es wäre, wenn ein wohlgesonnener Mensch (Sandra! Judith!) mich in meiner Wohnung empfangen hätte. Ich erinnere mich an die Zeit, als ich vor elf Jahren in diese Wohnung einzog. Sandra besuchte mich schon am ersten Abend und forderte mich ohne Zögern zu einem Sofortbeischlaf auf. Später erzählte sie mir, daß sie damals weder Begierde noch Lust empfand, sie wollte nur ein Zeichen der Inbesitznahme der Wohnung setzen. Danach war die Wohnung, glaubte sie, ihr Territorium. Diese Annahme rührt mich und nimmt mich noch heute für Sandra ein. Ich kann die dauerhafte Liebe zu zwei Frauen nur empfehlen. Sie wirkt wie eine wunderbare Doppelverankerung in der Welt. Man wird mit Liebe gemästet, und das ist genau das, was ich brauche.“

 

Genazino

Wilhelm Genazino (Mannheim 22,  januari 1943)

 

George Gordon Byron (beter bekend als Lord Byron) werd geboren op 22 januari 1788 in Londen. Hij was de zoon van kapitein John Byron en diens tweede echtgenote, Catherine Gordon, een afstammelinge van de Schotse koning Jacobus I. Byron werd geboren met een afwijking aan zijn voet. Hij woonde de eerste 10 jaar in Aberdeen en toen hij in 1798 van zijn achteroom de titel erfde, verhuisde hij naar Cambridge. Daar bouwde hij veel schulden op en trok de aandacht door zijn biseksuele verhoudingen. In 1802 verbleef hij in Newstead bij zijn halfzuster, met wie hij een incestueuze verhouding zou hebben gehad. In 1807, tijdens zijn studies aan het Trinity College (Cambridge), gaf hij zijn eerste dichtbundel uit onder de titel Hours of Idleness (oorspronkelijk Juvenalia genoemd). In The Edinburgh Review verscheen een vernietigende kritiek op deze bundel, hetgeen Byron inspireerde tot zijn eerste echt belangrijke werk, English Bards and Scotch Reviewers. Daarin valt hij op satirische wijze zijn critici en veel andere dichters uit zijn tijd (waaronder William Wordsworth, Samuel Taylor Coleridge, Walter Scott en Robert Southey) aan.

Zie ook mijn blog van 19 april 2006

 

Love and Death

 

I watched thee when the foe was at our side,

     Ready to strike at him—or thee and me,

  Were safety hopeless—rather than divide

     Aught with one loved save love and liberty.

 

  I watched thee on the breakers, when the rock,

     Received our prow, and all was storm and fear,

  And bade thee cling to me through every shock;

     This arm would be thy bark, or breast thy bier.

 

  I watched thee when the fever glazed thine eyes,

     Yielding my couch and stretched me on the ground

  When overworn with watching, ne’er to rise

     From thence if thou an early grave hadst found.

 

  The earthquake came, and rocked the quivering wall,

     And men and nature reeled as if with wine.

  Whom did I seek around the tottering hall?

     For thee. Whose safety first provide for? Thine.

 

  And when convulsive throes denied my breath

     The faintest utterance to my fading thought,

  To thee—to thee—e’en in the gasp of death

     My spirit turned, oh! oftener than it ought.

 

 Thus much and more, and yet thou lov’st me not,

     And never wilt! Love dwells not in our will.

  Nor can I blame thee, though it be my lot

     To strongly, wrongly, vainly love thee still.

 

 

BYRON

Lord Byron (22 januari 1788 – 19 april 1824)

 

Een hele keur aan dichters vandaag. Omdat ik niemand tekort wilde doen hou ik de biografische informatie verder beperkt. Via de links kan men meer lezen.

 

De Poolse dichter Krzysztof Kamil Baczyński werd op 22 januari 1921 in Warschau geboren. Hij werd op 4 augustus 1944 dodelijk getroffen, vermoedelijk door een Duitse scherpschutter. Sindsdien wordt hij herinnerd en gevierd als held van het verzet in Warschau.

 

Source

 

Lève ta tête comme une source
en elle, se créera la couleur
et le nom de tout
et le flot des saisons.

 

Tu vois tout réaliser,
le temps jusqu’au bord rempli
et le ciel rassasié de braises
comme les fontaines dorées.

 

Tu peux accomplir tout
de n
ouveau et former
des tableaux dans les nuages
aspergeant les yeux.

 

Et tu te souviendras de tout,
il viendra un temps sourd
sur lequel comme sur le corps
tu tournoieras ton âme.

 

Car aimer c’est créer,
commencer dans le ton d’orage
la sculpture d’étoile et d’oiseau
dans le marbre rouge d’arc-en-ciel.

 

 

Vertaald door Mary Telus

 

 

BACZYNSKI

Krzysztof Kamil Baczyński (22 januari 1921 – 4 augustus 1944)

 

De Oostenrijkse dichteres Ingrid Puganigg werd op 22 januari 1947 geboren in Gassen bij Afritz am See, Kärnten.

 

Warm brach ich auf
mit meiner Sprache berührte ich dich
und zerfiel in Angst
dich gab es nicht
aus der Erde rann das Sterben
chiffriert
das ich weitergab
während du zurückweichtest
an deiner Grenze werde ich mich erreichen

PUGANIGG

Ingrid Puganigg (Gassen, 22 januari 1947)

 

De Belgische dichter en schrijver Herwig Hensen werd geboren op 22 januari 1917 in Antwerpen.

Wat is er van de nacht ?

Deze aarde, wij hebben ze opgebruikt:
grond, wateren, beemden, bomen,
de vrucht die smaakt, de bloem die ruikt,
en ’t land waarvan wij dromen.

Wat geven wij onze kinderen mee
behalve spreuken en kogels?:
niet eens het zuivre zout van de zee
en ’t zingen van de vogels.

 

Maar wél het gif en het haastige kruit,
en haat die alom kan passen

 

Sindsdien doven de lentes uit
en dorren vroeg de grassen.

 

Belofte slaat voer in ongeduld
voor wie geen hoop meer bewaren.

 

Wat zijn wij onder zoveel schuld?:
bedriegers of barbaren?

 

Uit : Papieren vogel op de hand (1971)

 

Hensen

Herwig Hensen (22 januari 1917 –  24 mei 1989)

 

De Zwitserse dichter en schrijver Rainer Brambach werd geboren op 22 januari 1917 in Basel.

 

In jener Zeit

In jener Zeit, von der ich dir erzähle,
war ich ein Erdarbeiter, aß mein Brot am Zaun,
trug gobes Hemd, Manchesterhose, Garibaldihut
und schneuzte meine Nase mit der bloßen Hand.

 

Es regnete im März, verdrossen
hob ich die Erde aus und stand
im Graben im August, Gesicht nach unten,
lautlose Staubgewitter über mir.

 

Wohl acht Etagen tiefer als der Maulwurf
schlug ich mit Wucht die Hacke in den Kies.
Im Stein glomm kaltes Feuer, Funken fuhren
gegen die Holzverschalung hin.

 

Der Schnee lag auf dem Erdwall dann beim Kabelziehen
Dezember und ein Himmel aus Zement.
Da half nur noch die selbstgedrehte Zigarette,
der Burrus bleu, der ledern roch
.

 

brambach

Rainer Brambach (22 januari 1917 – 14 augustus 1983)

 

Gotthold Ephraim Lessing, de grote Duitse schrijver uit de Verlichting, werd geboren op 22 januari 1729 in Braunschweig.

 

Der Tod

Gestern, Brüder, könnt ihrs glauben?
Gestern bei dem Saft der Trauben,
(Bildet euch mein Schrecken ein!)
Kam der Tod zu mir herein.

Drohend schwang er seine Hippe,
Drohend sprach das Furchtgerippe:
Fort, du teurer Bacchusknecht!
Fort, du hast genug gezecht!

Lieber Tod, sprach ich mit Tränen,
Solltest du nach mir dich sehnen?
Sieh, da stehet Wein für dich!
Lieber Tod verschone mich!

Lächelnd greift er nach dem Glase;
Lächelnd macht ers auf der Base,
Auf der Pest, Gesundheit leer;
Lächelnd setzt ers wieder her.

Fröhlich glaub ich mich befreiet,
Als er schnell sein Drohn erneuet.
Narre, für dein Gläschen Wein
Denkst du, spricht er, los zu sein?

Tod, bat ich, ich möcht auf Erden
Gern ein Mediziner werden.
Laß mich: ich verspreche dir
Meine Kranken halb dafür.

Gut, wenn das ist, magst du leben:
Ruft er. Nur sei mir ergeben.
Lebe, bis du satt geküßt,
Und des Trinkens müde bist.

Oh! wie schön klingt dies den Ohren!
Tod, du hast mich neu geboren.
Dieses Glas voll Rebensaft,
Tod, auf gute Brüderschaft!

Ewig muß ich also leben,
Ewig! denn beim Gott der Reben!
Ewig soll mich Lieb und Wein,
Ewig Wein und Lieb erfreun!

lessing

Gotthold Ephraim Lessing (22 januari 1729 – 15 februari 1781)