Delphine Lecompte, Wilhelm Genazino, Rainer Stolz, Ingrid Puganigg, Krzysztof Kamil Baczyński, Rainer Brambach, Lord Byron, August Strindberg, Gotthold Ephraim Lessing

De Vlaamse dichteres en schrijfster Delphine Lecompte werd geboren op 22 januari 1978 in Gent. Zie ook alle tags voor Delphine Lecompte op dit blog.

 

Ik wil paardrijden en in God geloven

In de schommelstoel van mijn overleden grootvader
Lees ik de boekenruggen
Mijn ogen keren telkens weer terug
Naar de rug van de Etruskische beschaving
Ik weet dat de Etrusken een dood volk naar mijn hart zijn.
Vóór Jezus in mijn leven kwam
Was ik al ongelukkig
Kon ik al de klok lezen
De kloklezing en mijn lijden waren verbonden
Ik benijdde de Etruriërs
Die zichzelf op tijd hadden uitgewist.
In de schommelstoel lijd ik opnieuw
Met dezelfde intensiteit
Van het kloklezende kind
Dat te bleek was voor het strandleven
Te panisch voor de paardensport.
Ik hijs mijzelf
Uit de anachronistische stoel
Uit mijn zwaarmoedige staat
En neem de Etruskische beschaving uit de kast
Mijn grootvader heeft in potlood
Het woord sarcofaag onderstreept op pagina 358.
Hijzelf heeft slechts een urne gekregen
In een nis in Adinkerke
Is hij as zonder gebruiksvoorwerpen
Zonder straten om straks en later
Mijn grootmoeder en mij te bereiken.

 

Daar gaat mijn vriend

Daar gaat mijn vriend
hij is weer eens vrolijk
hij struikelt over de verpakking van een tuinschaar
hij valt op zijn goedige tronie
zijn neus bloedt en hij lacht
want alles is hilarisch en niets is tragisch
behalve de teloorgang van de Vlaamse vechtzucht en de hoge autotaks.

Daar gaat mijn vriend
hij gaat met diabetische voeten en ectropische ogen
ik heb ook moeten opzoeken wat het betekent
en wat het betekent is: nog een beetje potsierlijker zijn in
al je ostentatieve sterfelijkheid.

Daar gaat mijn vriend
hij zingt een wijsje over een redelijk venijnig meisje
gelukkig wordt ze gestraft
het is belangrijk dat meisjes worden gestraft wanneer ze
in het gezicht van mannelijke overmoed lachen
dus wordt ze omver gereden door een vrachtwagen die
opblaasbare reptielen vervoert en
haar naam is soms Candy, dan weer Delphine.

 

 
Delphine Lecompte (Gent, 22 januari 1978)

 

De Duitse schrijver Wilhelm Genazino werd geboren op 22 januari 1943 in Mannheim. Wilhelm Genazino overleed op 12 december van het afgelopen jaar.Zie ook alle tags voor Wilhelm Genazino op dit blog.

Uit: Die Liebesblödigkeit

„Ich betrachte eine junge Mutter, die sich eine Daumenspitze anfeuchtet und ihrem kleinen Kind einen braunen Fleck auf der rechten Wange wegreibt. Das Kind schließt die Augen und hält der Mutter ruhig das Gesicht hin. Danach folge ich einer offenbar verwirrten Frau, die kurz nacheinander drei halbvolle Mülltonnen umwirft und dabei halblaut schimpft, dann aber umkehrt und die Mülltonnen wieder aufstellt. Zwei Halbwüchsige springen mehrmals auf die untere Plattform einer Rolltreppe, um sie zum Stillstand zu bringen. Aber die Rolltreppe leistet Widerstand und bleibt nicht stehen. Die beiden Jungen verhöhnen dafür die Rolltreppe und ziehen dann weiter. Wieder tritt die Frage an mich heran, ob ich mich für das, was um mich herum geschieht, interessieren soll oder nicht. Über die Breite einer ganzen Schaufensterscheibe steht mit großen weißen Buchstaben: Zwei Pizzen zum Preis von einer. Ich überlege, ob ich mit Sandra oder Judith dieses Lokal besuchen soll. Aber Sandra mag keine Pizzen und Judith keine Steh-Lokale. Gegen meinen Willen denke ich im Weitergehen über das Pizza-Angebot nach. Es kann nur funktionieren, wenn man gerade jemanden bei sich hat, der zufällig ebenfalls Hunger und außerdem ein bißchen Zeit und nichts gegen diese Pizzeria, das heißt vor allem nichts gegen die fürchterliche Musik einzuwenden hat, die aus der offenen Tür auf die Straße herausdröhnt. Diese Voraussetzungen treten vermutlich niemals gleichzeitig ein. Ein Scheinangebot! denke ich still triumphierend und vergesse die Pizzeria. Ich schaue einem Sightseeing-Bus nach und belustige mich ein bißchen über ihn. Unsere Stadt glaubt, sie sei sehenswert, und läßt in den Sommermonaten zwei oder drei richtige Doppeldecker-Busse durch die Straßen fahren. Erstaunlich ist, daß es pro Fahrt immer wieder vier oder fünf Personen gibt, die sich tatsächlich auf den Oberdecks der Busse verteilen und das Spiel mitmachen. Offenbar fällt niemandem auf, daß es pro Rundfahrt zwischen sechzig und siebzig frei bleibende Bus-Plätze gibt, die den Anspruch der Sehenswürdigkeit genauso still verhöhnen, wie ich ihn bemerke. Ein kurzsichtiger Mann geht dicht an mir vorüber und zählt das Kleingeld in seiner Hand. Ein anderer Mann, der an einem Brötchen kaut, hat plötzlich keine Lust mehr am Essen und legt das halb aufgezehrte Brötchen auf einem Fenstersims ab. Mich fesselt eine verwahrloste Frau, die neben dem Eingang eines Kaufhauses steht und junge Katzen verkauft.“

 

 
Wilhelm Genazino (22 januari 1943 – 12 december 2018)
Cover

 

De Duitse dichter en schrijver Rainer Stolz werd geboren in Hamburg op 22 januari 1966. Hij woont nu in Berlijn. Zie ook alle tags voor Rainer Stolz op dit blog.

 

Musikanalyse

Das muss an der Mucke liegen, das muss
jetzt endlich mal gesagt werden: Das Zeug
war schlimmer als all die Drogen, die wir
nicht mal probiert haben, damals – “No
Future!” war vorbei und bot der Jugend
keine Perspektive mehr. Es hieß wieder
sich zu spiegeln und sich rückzukoppeln
an das plane Ich, den Taschenjesus
und das Stylingeinmaleins, das jede
Knutscherei in Gefahr brachte. Es galt
alle Scheinwerfer aufzudrehen: Schon
war nicht mehr zu sehen, dass niemand
da war, da man sein eigener Star war
und nicht mehr in die Sterne sah, bevor
man reiherte. So grau war alles, davon
sang man dann zu hoch oder
zu tief in die Charts hinein.

 

Haiku-Vogelporträts

Schluchzt um die Wette
mit bremsenden LKWs –
und gewinnt immer.

*

Nach dem Sattnaschen
vom Strauch des Johannes rasch
zurück ins Kloster!

 

 
Rainer Stolz (Hamburg, 22 januari 1966)

 

De Oostenrijkse dichteres en schrijfster Ingrid Puganigg werd op 22 januari 1947 geboren in Gassen bij Afritz am See, Kärnten. Zie ook alle tags voor Ingrid Puganigg op dit blog.

Uit: Zwei Frauen warten auf eine Gelegenheit.(Samen met Monika Helfer)

„4    M, Wien, Am Graben. – Sag ich ja die ganze Zeit, dass wir aufbrechen müssen. Du hast immer noch keine Strümpfe an. Wieso rasierst Du Dir jetzt die Beine? Das kannst Du machen, wenn Du weißt, dass wichtige Menschen darauf schauen wollen, aber bitte nicht heute. Wir haben gerade noch eine halbe Stunde. Da, zieh meine Strumpfhose an, sie ist frisch gewaschen. Weinrot passt gut zu Dir. Und die grünen Schuhe, warum nicht, Du willst doch eine Clownfrau sein. Findest Du meinen Mantel wirklich albern? Weißt Du, wie lange ich an ihm herumgenäht habe, damit er nach mir aussieht? Ich will keine Sachen haben wie die andern. So viele Materialien habe ich drauf genäht, Pelzteilchen von Katzen und Füchsen, und jetzt willst Du ihn mir miesmachen. Sei nicht gemein. Dein Mantel sieht dagegen aus wie ein Mantel, den man im Kaufhaus kauft. Was ist besser? Hast Du Geld? Hast Du überhaupt kein Geld? Ich habe einen Hunderter, der wird uns reichen, und Du musst ihn mir zurückgeben, wenn ich nichts mehr habe. Musst dann halt Deinen Arsch bewegen. Komm jetzt. Wir können im Zug frühstücken.

5    I, Hannover, Ernst-August-Platz. – Herausgeputzt bist Du! Mit aufgenähten Pelzchen und Federchen willst Du mit mir in den Zug steigen oder mich um die Häuser jagen. Pass auf, dass uns nicht die Kammerjäger holen. Rote Strumpfhose hin oder her! Mürrische, alte Weiber werden ausgespäht. Du mit Deinen Pelzchen und Federchen! Dass ich nicht lache.”

 

 
Ingrid Puganigg (Gassen, 22 januari 1947)
Hier met Monika Helfer (rechts)

 

De Poolse dichter Krzysztof Kamil Baczyński werd op 22 januari 1921 in Warschau geboren. Zie ook alle tags voor Krzysztof Kamil Baczyński op dit blog.

 

Ars Poetica

The poem is in me, evil, alien, evil
and hateful; with scorching fire it burns my nights,
it passes through me crowdlike, hoarse with shouting
like a torchlit procession in the streets.

The poem is evil, hateful, trying to burst
its form (how hard to shackle one who’s free),
and though I drag it from my fiery innards,
its master I will never wholly be.

It twists, shouting and troubled, till it cries out;
becomes then alien, a friend who never was,
stands on the frozen, flaming threshold, crated,
and joins the others in the evening frosts.

 

Concert

1
In the concert hall rows of expiring chairs burn their last. There’d be
a welter of gowns and tuxedos from a few days before.
Now only the stars through the window explain themselves hazily,
sprinkling a dry light in droplets of copperplate gore.
More curiously now the chairs fix the broad stares of their backs
on the stage of changes-without-changes, like eyes that are open
after death: in the center, reflecting the night’s varnished mask,
on feet dead from fear the piano stands still for a moment.
Weary legs of chairs, tucked like animals’ legs, are alert,
and the echo a lullaby, plaintive as a carol; they’ve faith
in the ranks of violinists and flautists that now are dispersed,
and the conductor’s imagined baton at the music-stand raised.

 

Vertaald door Bill Johnston

 

 
Krzysztof Kamil Baczyński (22 januari 1921 – 4 augustus 1944)
Op een herdenkingsmunt n.a.v. de  65e verjaardag van de opstand in Warschau

 

De Zwitserse dichter en schrijver Rainer Brambach werd geboren op 22 januari 1917 in Basel. Zie ook alle tags voor Rainer Brambach op dit blog.

Besuch bei Franz 

Manchmal lösen sich Blätter aus dem Ahorngeäst; sie segeln auf den Kiesweg herab oder werden vom Wind über die Gräber getrieben. An der Buchshecke bleiben sie hängen. Ich lese die Namen und Zahlen auf den Steinen und Kreuzen; ein langes Leben, ein kurzes Leben; eines war vor sieben Jahren zu Ende, ein anderes vor fünf Jahren und ein drittes in diesem Frühjahr. Genau gesagt im April. Ich spucke im Bogen über den Kiesweg. Für Franz. Und weil es für ihn geschieht, gelingt es mir prächtig. Dort, wo die herrlich blauen Astern in der Blechbüchse stehen, liegt Franz. Er spuckte oft in seine mörtelgrauen Hände. Das war seine Art. Und einmal spuckte er dem zitronengesichtigen Parlier vom Gerüst herunter präzise auf den Kopf. Was für ein Krawall! Der Parlier zappelte unten zwischen den Sandhaufen und Bretterstapeln herum: “Cretino!” schrie er herauf. “Kartoffelfresser!” schrie er. “Tabaksaft, noch immer das beste Mittel gegen Läuse!” rief Franz nach unten. Ich hielt mich an einer Planke fest; die Welt verschwamm vor meinen Augen, nein, ich habe selten so gelacht. Wenige Tage später fiel Franz vom Gerüst. Unbegreiflich. Franz fiel fünf Stockwerke tief. Übrigens hat der Parlier dem Franz verziehen; er kam feierlich schwarz zur Bestattung und hat als einziger geweint. Verstehe einer die Südländer!

 

 
Rainer Brambach (22 januari 1917 – 14 augustus 1983)

 

De Engelse dichter en schrijver George Gordon Byron (beter bekend als Lord Byron) werd geboren op 22 januari 1788 in Londen. Zie ook alle tags voor Lord Byron op dit blog.

 

Uit: Don Juan (Headpiece)

I would to heaven that I were so much clay,
As I am blood, bone, marrow, passion, feeling –
Because at least the past were passed away –
And for the future – (but I write this reeling,
Having got drunk exceedingly today,
So that I seem to stand upon the ceiling)
I say – the future is a serious matter –
And so – for God’s sake – hock and soda water!

 

Uit: Canto 1

In Seville was he born, a pleasant city,
Famous for oranges and women—he
Who has not seen it will be much to pity,
So says the proverb—and I quite agree;
Of all the Spanish towns is none more pretty,
Cadiz perhaps—but that you soon may see;
Don Juan’s parents lived beside the river,
A noble stream, and call’d the Guadalquivir.

His father’s name was Jose—Don, of course,—
A true Hidalgo, free from every stain
Of Moor or Hebrew blood, he traced his source
Through the most Gothic gentlemen of Spain;
A better cavalier ne’er mounted horse,
Or, being mounted, e’er got down again,
Than Jose, who begot our hero, who
Begot—but that ’s to come—Well, to renew:

His mother was a learned lady, famed
For every branch of every science known
In every Christian language ever named,
With virtues equall’d by her wit alone,
She made the cleverest people quite ashamed,
And even the good with inward envy groan,
Finding themselves so very much exceeded
In their own way by all the things that she did.

 

 
Lord Byron (22 januari 1788 – 19 april 1824)
Lord George Gordon Byron à Missolonghi door Giacomo Trécourt, 1850

 

De Zweedse schrijver Johan August Strindberg werd op 22 januari 1849 in Stockholm geboren. Zie ook alle tags voor August Strinberg op dit blog.

Uit: Die Gespenstersonate (Vertaald door Mathilde Mann)

“DER STUDENT. Kann ich die Schöpfkelle bekommen?
DAS MÄDCHEN zieht die Schöpfkelle zu sich heran .
DER STUDENT. Bist du nicht bald fertig?
DAS MÄDCHEN sieht ihn voller Grauen an.
DER GREIS vor sich hin . Mit wem spricht er eigentlich? – Ich sehe niemand! – Ist er verrückt? Betrachtet die beiden fortdauernd mit größtem Erstaunen.
DER STUDENT. Wonach siehst du? Sehe ich so sonderbar aus? – Ja, ich hab über Nacht nicht geschlafen, und du glaubst natürlich, ich bin auf dem Bummel gewesen …
DAS MÄDCHEN wie oben.
DER STUDENT. Hab Punsch getrunken, was? – Rieche ich nach Punsch?
DAS MÄDCHEN wie oben.
DER STUDENT Ich bin unrasiert, das weiß ich … Gib mir einen Trunk Wasser, Mädchen, denn ich verdiene es! Pause. Nun! da muß ich wohl erzählen, daß ich diese ganze Nacht Verwundete verbunden und bei Kranken gewacht habe; ich war nämlich bei dem Hauseinsturz gestern abend … Jetzt weißt du es!
DAS MÄDCHEN spült die Schöpfkelle und reicht ihm einen Trunk.
DER STUDENT. Danke!
DAS MÄDCHEN regungslos.
DER STUDENT langsam. Willst du mir einen großen Gefallen tun? Pause. Die Sache ist die, daß meine Augen entzündet sind, wie du siehst, aber meine Hände haben Verwundete und Leichen berührt; ich kann daher nicht ohne Gefahr an meine Augen kommen … Willst du nun mein reines Taschentuch nehmen, es in frischem Wasser anfeuchten und meine armen Augen baden? – Willst du das? – Willst du die barmherzige Samariterin sein?
DAS MÄDCHEN zögert, tut aber, wie er begehrt.
DER STUDENT. Danke, mein Kind! Zieht sein Portemonnaie heraus.
DAS MÄDCHEN macht eine abweisende Bewegung.
DER STUDENT. Verzeih mir meine Gedankenlosigkeit, aber ich bin nur halbwach …
DER GREIS zu dem Studenten. Entschuldigen Sie, daß ich Sie anrede, aber ich hörte, daß Sie bei dem Unglücksfall gestern abend zugegen waren … Ich sitze hier gerade und lese in der Zeitung davon…”

 

 
August Strindberg (22 januari 1849 – 14 mei 1912)
Portret door Richard Bergh, 1905

 

De Duitse dichter en schrijver Gotthold Ephraim Lessing werd geboren op 22 januari 1729 in Braunschweig. Zie ook alle tags voor Gotthold Ephraim Lessing op dit blog.

Uit: Minna von Barnhelm

„WIRT. Guten Morgen, Herr Just, guten Morgen! Ei, schon so früh auf? Oder soll ich sagen: noch so spät auf?
JUST. Sage Er, was Er will.
WIRT.. Ich sage nichts als »Guten Morgen«; und das verdient doch wohl, daß Herr Just »Großen Dank« darauf sagt?
JUST. Großen Dank!
WIRT .Man ist verdrießlich, wenn man seine gehörige Ruhe nicht haben kann. Was gilt’s, der Herr Major ist nicht nach Hause gekommen, und Er hat hier auf ihn gelauert?
JUST. Was der Mann nicht alles erraten kann!
WIRT. Ich vermute, ich vermute.
JUST (kehrt sich um und will gehen). Sein Diener!
WIRT (hält ihn). Nicht doch, Herr Just!
JUST. Nun gut; nicht Sein Diener!
WIRT. Ei, Herr Just! ich will doch nicht hoffen, Herr Just, Daß Er noch von gestern her böse ist? Wer wird seinen Zorn über Nacht behalten?
JUST. Ich; und über alle folgende Nächte.
WIRT. Ist das christlich?
JUST. Ebenso christlich, als einen ehrlichen Mann, der nicht gleich bezahlen kann, aus dem Hause stoßen, auf die Straße werfen.
WIRT. Pfui, wer könnte so gottlos sein?
JUST. Ein christlicher Gastwirt. – Meinen Herrn! so einen Mann! so einen Offizier!
WIRT Den hätte ich aus dem Hause gestoßen? auf die Straße geworfen? Dazu habe ich viel zu viel Achtung für einen Offizier und viel zu viel Mitleid mit einem abgedankten! Ich habe ihm aus Not ein ander Zimmer einräumen müssen. – Denke Er nicht mehr daran, Herr Just. (Er ruft in die Szene.) Holla! – Ich will’s auf andere Weise wiedergutmachen. (Ein Junge kömmt.) Bring ein Gläschen; Herr Just will ein Gläschen haben; und was Gutes!
JUST.. Mache Er sich keine Mühe, Herr Wirt. Der Tropfen soll zu Gift werden, den – Doch ich will nicht schwören; ich bin noch nüchtern!“

 

 
Gotthold Ephraim Lessing (22 januari 1729 – 15 februari 1781)
Scene uit een opvoering in Mannheim, 2017

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 22e januari ook mijn blog van 22 januari 2017 deel 1, deel 2 en deel 3.

Delphine Lecompte, Wilhelm Genazino, Rainer Stolz, Ingrid Puganigg, Krzysztof Kamil Baczyński, Rainer Brambach, Lord Byron, August Strindberg, Gotthold Ephraim Lessing

De Vlaamse dichteres en schrijfster Delphine Lecompte werd geboren op 22 januari 1978 in Gent. Zie ook alle tags voor Delphine Lecompte op dit blog.

 

Karbonade in Poperinge

We rijden door het dorpje waar jij een gekweld kind bent geweest
vertederd spreek je over alle kikkers die je opblies
alle konijnen die je stroopte
nadat je vader de achterlijke konijnenkopjes had verbrijzeld
met dezelfde spade waarmee je moeder werd getemd.

We eten kalfskarbonade in het dorpje waar jij je onschuld verloor
twee keer onder en ontelbare keren op een ongedoopte bakkersdochter
ze rook nooit naar versgebakken brood
maar altijd naar bleekwater en naar oudere jongens.

We rijden terug naar de stad waar we voorwaardelijke geliefden zijn
in de auto word ik ziek
de teleurstellende karbonade spat op de voorruit
waar het de vorm aanneemt van een zieltogend kalf.

 

Bijten in het Frans

Ik was eens op taalkamp
Ik hoorde het werkwoord bijten in het Frans
En ik dacht dat het sterven betekende
Ik mocht mijn hand in de muil van een kalf steken
En ik voorvoelde dat seks minder intiem zou zijn; minder gezellig ook.

Ik werd verliefd op iemand van hetzelfde geslacht
Ze mocht vroeger naar huis omdat haar vader een poolreiziger was
Een kortharige monitrice zei: ‘Tu as une voix forte!’
Ze haatte mij, het was een klein beetje wederzijds
Elke dag dacht ik aan de kerk van mijn geboortedorp.

Ik werd betrapt toen ik shampoo trachtte te stelen
Van het minst blozende en meest blonde kamplid
Ik kreeg een postkaart van mijn moeder
Het was een paardenrace van Degas
Ze schreef: ‘Parijs is mooi. Wilfried heeft een Afrikaans masker voor mij gekocht.’

Ik was eens op taalkamp
Ik leerde dat bijten en sterven niet dezelfde woorden waren
Na de verijdelde shampoodiefstal werd ik geminacht
Elke ochtend sprak ik met God
Ik vond hem even getalenteerd als Degas, en mooier nog dan paardenbenen.

Zo prettig was het taalkamp niet
Het kalf en de postkaart waren de hoogtepunten
Terug thuis mocht ik mijn mening geven over het Afrikaanse masker; ik had er geen.

 

 
Delphine Lecompte (Gent, 22 januari 1978)

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Delphine Lecompte, Wilhelm Genazino, Rainer Stolz, Lord Byron, Krzysztof Kamil Baczyński, Gotthold Ephraim Lessing, Herwig Hensen

De Vlaamse dichteres en schrijfster Delphine Lecompte werd geboren op 22 januari 1978 in Gent. Zie ook alle tags voor Delphine Lecompte op dit blog.

 

Cultuur noch spijkerschrift onder de ijskast

Ik wacht nog altijd
Hij haat mijn verwachtingen
Op zijn keukenvloer bijt een tamme muis
Op een poppenhuisschommelstoel
Ik kan het niet laten
Ik jaag de muis weg en zit op de stoel
Tot hij breekt
Nu is de muis opnieuw schuw.

Ze komen onze papieren ophalen
Ik haat zijn praatjes met de werkmannen
Over excentrieke vijgenverkopers en losbandige schilderessen
Over verlieslatende honingbedrijven en kreunende stapelbedden
De maaltijd is een eenzaam gevecht
Hij verschuift
zijn bonen van west naar oost
Om 14 uur is mijn bord leeg
Mijn longen opgelucht, obstakelvrij.

De muis is teruggekeerd
Om wraak te nemen kan het niet zijn
Zo kleingeestig is een knaagdier nooit geweest
Hij zoekt een leiding om door te knagen
Een achtergebleven poppetje om droog te schurken.

Ik wacht op zijn verwensingen
Nadat hij de bokaal heeft laten vallen
De spijkers rollen onder de ijskast vooral
Zijn verwensingen viseren de muis en de gladde bokaal
We versleuren de ijskast
Tussen de codeloze spijkerchaos vinden we
Irrelevante dreigementen en blauwige culturen
We worden er niet moedeloos van.

 
Delphine Lecompte (Gent, 22 januari 1978)

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Lord Byron, Wilhelm Genazino, Rainer Stolz, Krzysztof Kamil Baczyński, Gotthold Ephraim Lessing, Herwig Hensen, August Strindberg, Helen Hoyt

De Engelse dichter en schrijver George Gordon Byron (beter bekend als Lord Byron) werd geboren op 22 januari 1788 in Londen. Zie ook alle tags voor Lord Byron op dit blog.

 

My Soul Is Dark

My soul is dark – Oh! quickly string
The harp I yet can brook to hear;
And let thy gentle fingers fling
Its melting murmurs o’er mine ear.
If in this heart a hope be dear,
That sound shall charm it forth again:
If in these eyes there lurk a tear,
‘Twill flow, and cease to burn my brain.

But bid the strain be wild and deep,
Nor let thy notes of joy be first:
I tell thee, minstrel, I must weep,
Or else this heavy heart will burst;
For it hath been by sorrow nursed,
And ached in sleepless silence, long;
And now ’tis doomed to know the worst,
And break at once – or yield to song.

 

I speak not, I trace not, I breathe not thy name

I speak not, I trace not, I breathe not thy name;
There is grief in the sound, there is guilt in the fame;
But the tear that now burns on my cheek may impart
The deep thoughts that dwell in that silence of heart.
Too brief for our passion, too long for our peace,
Were those hours – can their joy or their bitterness cease?
We repent, we abjure, we will break from our chain, –
We will part, we will fly to – unite it again!
Oh! thine be the gladness, and mine be the guilt!
Forgive me, adored one! – forsake if thou wilt;
But the heart which is thine shall expire undebased,
And man shall not break it – whatever thou may’st.
And stern to the haughty, but humble to thee,
This soul in its bitterest blackness shall be;
And our days seem as swift, and our moments more sweet,
With thee at my side, than with worlds at our feet.
One sigh of thy sorrow, one look of thy love,
Shall turn me or fix, shall reward or reprove.
And the heartless may wonder at all I resign –
Thy lips shall reply, not to them, but to mine.

 

 
Lord Byron (22 januari 1788 – 19 april 1824)
Jonny Lee Miller (rechts) als Byron in de tv-film van de BBC, 2003

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De Engelse dichter en schrijver George Gordon Byron (beter bekend als Lord Byron) werd geboren op 22 januari 1788 in Londen. Zie ook alle tags voor Lord Byron op dit blog.

 

It Is the Hour

It is the hour when from the boughs
The nightingale’s high note is heard;
It is the hour — when lover’s vows
Seem sweet in every whisper’d word;
And gentle winds and waters near,
Make music to the lonely ear.
Each flower the dews have lightly wet,
And in the sky the stars are met,
And on the wave is deeper blue,
And on the leaf a browner hue,
And in the Heaven that clear obscure
So softly dark, and darkly pure,
That follows the decline of day
As twilight melts beneath the moon away.

 

Bright Be The Place Of Thy Soul!

Bright be the place of thy soul!
No lovelier spirit than thine
E’er burst from its mortal control
In the orbs of the blessed to shine.

On earth thou wert all but divine,
As thy soul shall immortally be;
And our sorrow may cease to repine,
When we know that thy God is with thee.

Light be the turf of thy tomb!
May its verdure like emeralds be:
There should not be the shadow of gloom
In aught that reminds us of thee.

Young flowers and an evergreen tree
May spring from the spot of thy rest:
But nor cypress nor yew let us see;
For why should we mourn for the blest?

 

 
Lord Byron (22 januari 1788 – 19 april 1824)
Jonny Lee Miller als Byron in de tv-film van de BBC, 2003

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Uit: Das Glück in glücksfernen Zeiten

„Er bläst nur ein paar Takte, dann geht er von Tisch zu Tisch und hält den Café-Gästen einen Pappbecher hin. Es erstaunt mich, daß die Leute dem Trompeter trotz seines dürftigen Auftritts reichlich Geld spenden. Ich erliege immer wieder meinem dann doch stumm bleibenden Drang, die Menschen über die allgemeine Ödnis des Wirklichen aufklären zu wollen. Dann merke ich rasch, die anderen wissen längst, wie kläglich alles Geschehende ist. Danach beschäftigt mich das Problem, ob die anderen ihre intimen Kenntnisse absichtlich geheimhalten oder aus anderen Gründen nicht über sie sprechen wollen. Ganz zum Schluß taucht die Frage auf, wie es möglich ist, daß wir alle mit der öffentlichen Armseligkeit so gut zurechtkommen. Sogar ich, der ich den Trompeter voll innerer Ablehnung beobachte, werfe dem Mann ein 50-Cent-Stück in den Becher. Er bedankt sich und verbeugt sich kurz vor mir. Wenig später drängt mir die Eigenart des Lebens eine innere Stummheit auf. Ich höre jetzt nur noch das Wehklagen meiner ratlosen Seele. Sie möchte gern etwas erleben, was ihrer Zartheit entspricht, und nicht immerzu dem Zwangsabonnement der Wirklichkeit ausgeliefert sein. Ich beschwichtige meine Seele und schaue mich nach geeigneten Ersatzerlebnissen um. Aber die Wirklichkeit ist knauserig und weist das Begehren meiner Seele ab. Der Trompeter wendet sich seiner Plastiktüte zu, verstaut seine Trompete und geht zu einem kleinen Kiosk in der Nähe. Dort kippt er den Inhalt des Pappbechers in seine linke Hand und kauft sich eine kleine Flasche Cognac. Über dieses Ergebnis des Bettelns bäumt sich meine Seele mächtig, aber ergebnislos auf. Eine Minute lang ist sie völlig überfordert. Durch Zufall blicke ich auf den Betonboden hinunter und sehe dort ein paar Ameisen mit Flügeln umhergehen. Trotz der Flügel können die Ameisen nicht abheben. Vermutlich sind die Flügel zu lang und zu schwer für die winzigen Körper der Ameisen. Mit diesem Anblick gelingt mir die Tröstung meiner Seele. Schau dir diese kleinen Wesen an, sage ich zu ihr, sie spielen nicht Trompete, sie betteln nicht, sie trinken nicht einmal Cognac am Kiosk. Sie schleppen ihre unnützen Flügel durch die Gegend und klagen nicht!“

 

 
Wilhelm Genazino (Mannheim, 22 januari 1943)
Hier voorlezend uit eigen werk

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Wilhelm Genazino, Rainer Stolz, Lord Byron, Krzysztof Kamil Baczyński

De Duitse schrijver Wilhelm Genazino werd geboren op 22 januari 1943 in Mannheim. Wilhelm Genazino overleed op 12 december van het afgelopen jaar.Zie ook alle tags voor Wilhelm Genazino op dit blog.

Uit: Das Glück in glücksfernen Zeiten

“An einem Tisch rechts von mir höre ich jemanden einen Satz sagen, den ich selbst gerne gesagt hätte: Ich bin mal wieder der einzige, der auf mich Rücksicht nimmt. Eine junge Bedienung stellt einen Cappuccino vor mir ab und wendet mir dann ihren Textrücken zu. Gegen meinen Willen beschleicht mich das vertrauteste Unbehagen: Daß mein Leben nicht so bleiben kann, wie es ist. Groteskerweise bin ich im großen und ganzen mit unseren Verhältnissen zufrieden, das heißt mit unsererWohnung, mit meinem Einkommen, mit meinen quasi ehelichen Verhältnissen, das heißt mit meiner Lebensgefährtin Traudel. Dennoch habe ich den Eindruck, daß die ganze Zeit eine unhaltbare Sache abläuft: mein Leben. In den letzten beiden Monaten ist der innere Drang, mein Leben in neue Bahnen zu lenken, deutlich stärker geworden. Von dem Wunsch nach Veränderung geht ein Druck aus, dem ich fast wehrlos ausgesetzt bin, weil ich nicht die geringste Ahnung habe, wie und womit ich irgendwelche Veränderungen herbeiführen könnte. Das ist nicht die ganze Wahrheit. Dann und wann zeigt sich ein winziger Hoffnungsschimmer, der eine Art Glanz in mir zurückläßt. Traudel polemisiert stark gegen meine Veränderungswünsche. Sie sagt mir immer wieder, daß ich allen Grund habe, mit der Welt und mir zufrieden zu sein. Es ist ein Frevel, sagt sie, daß ein gutsituierter Mensch wie du mit solchen Gespenstereien im Kopf herumläuft.

In der Regel pflichte ich ihr bei und halte für eine Weile den Mund. Ein Trompeter kommt, hängt seine Plastiktüte an einen Pfosten, tritt vor die Leute hin und spielt. Mich frappiert, wie schnell der Trompeter eingesteht, daß er erstens die Trompete kaum beherrscht und zweitens gar nicht Trompete spielen will, sondern lieber betteln möchte.”

 

Wilhelm Genazino (Mannheim, 22 januari 1943)

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Wilhelm Genazino, Rainer Stolz, Lord Byron, Krzysztof Kamil Baczyński

De Duitse schrijver Wilhelm Genazino werd geboren op 22 januari 1943 in Mannheim. Wilhelm Genazino overleed op 12 december van het afgelopen jaar.Zie ook alle tags voor Wilhelm Genazino op dit blog.

Uit: Wenn wir Tiere wären

“Am tag der beerdigung von Michael Autz kam es zu einer kurzen, bösartigen Auseinandersetzung mit Maria.
Sie sagte, ich solle meine Schuhe putzen, ehe ich losgehe. Ich antwortete, eine Beerdigung ist eine Beerdigung und keine Konfirmation und auch keine Verlobung. Maria verstand die Bemerkung nicht, was sie auch zugab. Es ist ein Gebot der Höflichkeit, sagte Maria, bei der Beerdigung eines Freundes mit geputzten Schuhen zu erscheinen. Autz war nicht mein Freund, antwortete ich. Trotzdem, sagte
Maria. Ich wollte ihr nicht erklären, dass es ein angenehmer metaphysischer Zustand ist, Schuhe bei ihrer fortlaufenden Selbsteinschmutzung zu beobachten. In Wahrheit waren meine Schuhe nicht einmal schmutzig, sondern nur staubig. Maria unterschied zwischen diesen beiden Möglichkeiten
nicht. Ich versuchte, ihr die Differenz zu erklären.
Staubig wird etwas von selbst, sagte ich, durch Teilhabe an dem großen Staub, in dem wir alle leben müssen. Schmutz hingegen ist ein selbständiges Eintauchen in ein Konzentrat von Ausscheidungen, das durch die ständige Umwandlung der Natur entsteht. Schmutzig werde ich, wenn ich eine Baustelle durchquere oder einen Kohlenkeller aufräume. Die letzten Sätze sprach ich schon zu mir selber hin. Es war aussichtslos, Maria mit diesen Inhalten zu konfrontieren. Ärgerlich wurde ich kurz vor Verlassen der Wohnung. Maria nahm ein Papiertaschentuch, ging vor mir in die Knie und wischte mit dem Taschentuch über meine beiden staubigen Schuhe. Ich schaute gegen die Wand und schwieg. Wenn du schon in deinem alten Anzug erscheinst, müssen wenigstens die Schuhe glänzen, sagte Maria. Auch darauf sagte ich nichts.”

 

Wilhelm Genazino (Mannheim, 22 januari 1943)

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Wilhelm Genazino, Lord Byron, Krzysztof Kamil Baczyński, Herwig Hensen, Rainer Brambach, Henry Bauchau, Francis Picabia, Mary Hayley Bell, Antonio Gramsci

De Duitse schrijver Wilhelm Genazino werd geboren op 22 januari 1943 in Mannheim. Zie ook mijn blog van 22 januari 2007 en ook mijn blog van 22 januari 2008 en ook mijn blog van 22 januari 2009 en ook mijn blog van 22 januari 2010.

 

Uit: Abschaffel

 

“Weil seine Lage unabänderlich war, mußte Abschaffel arbeiten. Er war schon mehrere Jahre in der gleichen Firma beschäftigt; er war Angestellter, und er arbeitete in einem Großraumbüro, das die Firma vor zwei Jahren eingerichtet hatte.

In dem Großraumbüro saßen sich alle Angestellten in Zweiergruppen gegenüber. Zwischen den einzelnen Schreibtischkomplexen standen Gummibäume und andere Topfpflanzen, über die Abschaffel gelegentlich lachen mußte. Überhaupt war es ihm möglich, in diesem Büro sein Leben vorübergehend zu vergessen. Er mußte oft lachen, nicht nur über die Pflanzen zwischen den Schreibtischen. Er lachte über den mannigfachen Betrug, der hier mit den Angestellten getrieben

wurde und der die Angestellten dazu ermunterte, sich auch selbst zu betrügen. Ein erster Höhepunkt des Betrugs waren die Berufsbezeichnungen der Angestellten; sie galten als Kaufleute, und in ihren Papieren und Zeugnissen wurden sie sogar Exportkaufmann, Importkaufmann oder Speditionskaufmann genannt. Sie telefonierten ein wenig, bis der Morgen vorüber war, oder sie füllten Formulare aus oder diktierten Briefe.

Auch Abschaffel füllte Papiere aus, errechnete Frachtmargen oder bediente einen IBM Schreibautomaten. Ruhig standen und saßen diese etwa hundert Angestellten in ihren weißen Hemden und grauen Anzugjacken da und zogen über den Knien ihre Hosen hoch, wenn sie sich setzten. Gelegentlich verschwand eine junge Angestellte in der Toilette und kam bald wieder heraus mit frisch geschminkten Lippen. Auch darüber wollte Abschaffel eigentlich lachen, aber er behielt es für sich, weil er nicht mochte, daß in diesem Büro über ihn nachgedacht wurde. Der etwa fünfzigjährige Mann, der ihm in grünlich schimmerndem Anzug gegenübersaß, war einer der Lächerlichsten im ganzen Büro.”

 

 

Wilhelm Genazino (Mannheim,  22  januari 1943)

 

 

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Wilhelm Genazino, Lord Byron, Krzysztof Kamil Baczyński, Herwig Hensen, Rainer Brambach, Ingrid Puganigg, Francis Picabia, Henry Bauchau, Mary Hayley Bell, Howard Moss, Antonio Gramsci

De Duitse schrijver Wilhelm Genazino werd geboren op 22 januari 1943 in Mannheim. Zie ook mijn blog van 22 januari 2007 en ook mijn blog van 22 januari 2008 en ook mijn blog van 22 januari 2009.

 

Uit: Das Glück in glücksfernen Zeiten

 

„Das einzige Straßencafé, das es in der Nähe unserer Wohnung gibt, ist wie üblich überfüllt. Nur mit Mühe finde ich einen freien Tisch. Die Sonne scheint schwach, es ist Spätnachmittag. Ich habe neun Stunden Arbeit hinter mir und empfinde das Café als die erste Wohltat des Tages. Auch die meisten Menschen um mich herum sind erkennbar erschöpft.

Ausgepumpte, fast reglos in ihren Stühlen liegende Menschen empfinde ich als besonders schön. Sie wirken, mild von der Sonne beschienen, wie die endlich zur Betrachtung freigegebenen feierabendlichen Goldränder unserer Leistungsgesellschaft. Nur ein ganz junges Paar links von mir ist hellwach; die beiden saugen mit Trinkröhrchen ein dunkelgrünes Getränk aus hohen Gläsern. Ich bin eher stumm und suche in meinem Inneren nach Worten. Trotz ihrer Müdigkeit reden die Menschen miteinander. Es quält mich mein unangebrachtes Mitleid. Zum Beispiel bedaure ich die jungen Bedienungen. Auf dem Rücken ihrer uniformartigen Kluft ist zu lesen, was man bei ihnen bestellen kann: Latte macchiato, Café con leche, Tonic, Bitter Lemon, Espresso lungo und so weiter. Ich bestelle einen Cappuccino.

Eine Weile betrachte ich zwei Enten, die langsam über den Platz watscheln. Zwischen den Betonplatten finden sie kurze helle Gräser, die sie mit großer Geschwindigkeit wegschnäbeln. Ein halbes Dutzend Rußlanddeutsche zieht an einem Automaten Snickers und Smarties heraus. Jedesmal, wenn ein Päckchen in das Entnahmefach fällt, lachen die Rußlanddeutschen laut auf und sprechen ihr russisch-deutsches Gemisch.

Ich empfinde Scham über die Konsum-Parolen auf meinen beiden Plastiktüten. Das junge Paar links von mir saugt jetzt so heftig an seinen Trinkröhrchen, daß ich überlege, zu den beiden zu sagen: Ich gebe Ihnen fünf Euro, wenn Sie mit Ihrem Geröchel sofort aufhören. Das Unangenehmste an meiner Ermüdung ist die Überempfindlichkeit. Ich bin noch nicht verrückt genug, dem jungen Paar das Angebot tatsächlich zu unterbreiten. Im Gegenteil, die Empfindung der öffentlichen Peinlichkeit macht mich noch schamhafter.

Ich schiebe meine beiden Plastiktüten so unter den Café-Tisch, daß niemand mehr ihre Aufdrucke lesen kann. Leider bin ich voller Mißtrauen in unsere Zustände. Dem jungen Paar möchte ich meine Erschöpfung zeigen, damit die beiden jetzt schon ein Gefühl davon haben, wie auch ihre Zukunft ausschauen wird. Wenn dieses Gefühl ein allgemeines werden könnte, würden wir in einer angenehmeren Welt leben.“

 

Gerazino

Wilhelm Genazino (Mannheim,  22  januari 1943)

 

De Engelse dichter en schrijver George Gordon Byron (beter bekend als Lord Byron) werd geboren op 22 januari 1788 in Londen. Zie ook mijn blog van 22 januari 2007 en mijn blog van 19 april 2006 en ook mijn blog van 22 januari 2008 en ook mijn blog van 22 januari 2009.

 

Darkness

 

I had a dream, which was not all a dream.

The bright sun was extinguish’d, and the stars

Did wander darkling in the eternal space,

Rayless, and pathless, and the icy earth

Swung blind and blackening in the moonless air;

Morn came and went–and came, and brought no day,

And men forgot their passions in the dread

Of this their desolation; and all hearts

Were chill’d into a selfish prayer for light:

And they did live by watchfires–and the thrones,

The palaces of crowned kings–the huts,

The habitations of all things which dwell,

Were burnt for beacons; cities were consum’d,

And men were gather’d round their blazing homes

To look once more into each other’s face;

Happy were those who dwelt within the eye

Of the volcanos, and their mountain-torch:

A fearful hope was all the world contain’d;

Forests were set on fire–but hour by hour

They fell and faded–and the crackling trunks

Extinguish’d with a crash–and all was black.

The brows of men by the despairing light

Wore an unearthly aspect, as by fits

The flashes fell upon them; some lay down

And hid their eyes and wept; and some did rest

Their chins upon their clenched hands, and smil’d;

And others hurried to and fro, and fed

Their funeral piles with fuel, and look’d up

With mad disquietude on the dull sky,

The pall of a past world; and then again

With curses cast them down upon the dust,

And gnash’d their teeth and howl’d: the wild birds shriek’d

And, terrified, did flutter on the ground,

And flap their useless wings; the wildest brutes

Came tame and tremulous; and vipers crawl’d

And twin’d themselves among the multitude,

Hissing, but stingless–they were slain for food.

And War, which for a moment was no more,

Did glut himself again: a meal was bought

With blood, and each sate sullenly apart

Gorging himself in gloom: no love was left;

All earth was but one thought–and that was death

Immediate and inglorious; and the pang

Of famine fed upon all entrails–men

Died, and their bones were tombless as their flesh;

The meagre by the meagre were devour’d,

Even dogs assail’d their masters, all save one,

And he was faithful to a corse, and kept

The birds and beasts and famish’d men at bay,

Till hunger clung them, or the dropping dead

Lur’d their lank jaws; himself sought out no food,

But with a piteous and perpetual moan,

And a quick desolate cry, licking the hand

Which answer’d not with a caress–he died.

The crowd was famish’d by degrees; but two

Of an enormous city did survive,

And they were enemies: they met beside

The dying embers of an altar-place

Where had been heap’d a mass of holy things

For an unholy usage; they rak’d up,

And shivering scrap’d with their cold skeleton hands

The feeble ashes, and their feeble breath

Blew for a little life, and made a flame

Which was a mockery; then they lifted up

Their eyes as it grew lighter, and beheld

Each other’s aspects–saw, and shriek’d, and died–

Even of their mutual hideousness they died,

Unknowing who he was upon whose brow

Famine had written Fiend. The world was void,

The populous and the powerful was a lump,

Seasonless, herbless, treeless, manless, lifeless–

A lump of death–a chaos of hard clay.

The rivers, lakes and ocean all stood still,

And nothing stirr’d within their silent depths;

Ships sailorless lay rotting on the sea,

And their masts fell down piecemeal: as they dropp’d

They slept on the abyss without a surge–

The waves were dead; the tides were in their grave,

The moon, their mistress, had expir’d before;

The winds were wither’d in the stagnant air,

And the clouds perish’d; Darkness had no need

Of aid from them–She was the Universe.

 

byronphillips

Lord Byron (22 januari 1788 – 19 april 1824)
Byron in Albanese kleding, portret door Thomas Phillips, ca.1835.

 

De Poolse dichter Krzysztof Kamil Baczyński werd op 22 januari 1921 in Warschau geboren. Zie ook mijn blog van 22 januari 2007  en ook mijn blog van 22 januari 2008 en ook mijn blog van 22 januari 2009.

 

Tropical dream

 

In this dream mosquitos bit through a tropical helmet
and wave on wave into the skull pours the night.
Raise up, raise up the palm’s black leaves,
he sky blood-red from heat – a copper-yellow roof!
Crocodiles – elongated slabs of lead,
like lead thump the hoofs of anxious antelopes.
Where flows the river like a word unbounded,
on to seacoasts, antilles, sudans?
Waters burble, stagnate, below there is no room for breath.
Negroes dry out, propped on idols, ill with sleep,
heaving their slabs of air, washed by water like death.
Along white shores trundle the pale grains of leprosy.
Then weary hands will fast upend the drawer –
from it a waft of fever blows
and seething bubbles flow on hands.
Ever lower sinks the smoke of stifling marshes
and one hears: off lifeless Negroes fall white ashes.

 

Krzysztof_Kamil_Baczy

Krzysztof Kamil Baczyński (22 januari 1921 – 4 augustus 1944)

 

De Belgische dichter en schrijver Herwig Hensen werd geboren op 22 januari 1917 in Antwerpen. Zie ook mijn blog van 22 januari 2007 en ook mijn blog van 22 januari 2008 en ook mijn blog van 22 januari 2009.

Naar het einde toe versmalt de weg….II

God. Niet als antwoord uit de schrift
met starre teksten toegesloten.
(Roes en verbeelding van zeloten
die zich tot regels grift);

maar God als drang die mij doorwoelt,
als vonk die vlam slaat uit mijn asse,
mei-regen die mijn ziel komt wassen,
lof die mij overspoelt.

En als gewicht dat ik verdráág,
en als geduld achter mijn raden.
God, in mijn leegte, als genade.
En zelfs dán nog als vraag.

 

Herwig-Hensen

Herwig Hensen (22 januari 1917 – 24 mei 1989)
Tekening door Anne van Herreweghen, 1989

 

 

De Zwitserse dichter en schrijver Rainer Brambach werd geboren op 22 januari 1917 in Basel. Zie ook mijn blog van 22 januari 2007 en ook mijn blog van 22 januari 2008 en ook mijn blog van 22 januari 2009.

 

Heiterkeit im Garten


Alltag
Gehen, wohin ich muss
Einen jungen Baum pflanzen
Den Garten loben, auch wenn es lange regnet
Das Rad ölen
und die Bremse prüfen
Die Zeitung lesen, ohne den Wunsch auszuwandern
Freunde empfangen
Vergessen können
Rosen oder Hühner?
Gedichte schreiben
und nicht auf die Musik der Bassgeigen
am Himmel hören
der blau oder bewölkt ist.

 

Brambach

Rainer Brambach (22 januari 1917 – 14 augustus 1983)

 

 

De Belgische dichter, romanschrijver en psychoanalyticus Henry Bauchau werd geboren op 22 januari 1913 in Mechelen. Zie ook mijn blog van 22 januari 2009.

 

Uit: Diotime et les lions

 

„Dans mon plus lointain souvenir, je vois toujours mon grand-père Cambyse arriver chez nous au galop, son faucon sur le poing, suivi de serviteurs armés. Il salue ma mère avec beaucoup de respect, inspecte tout comme s’il était chez lui et s’en va, tourbillon de poussière, dans un grand tumulte de chevaux. Mon père que j’admirais tant, qui avait commandé une flotte et gagné des batailles sur l’océan des Indes, semblait parfois interdit et presque effrayé en sa présence. Tous redoutaient Cambyse, tandis que moi, sans doute parce que je ressemble à sa mère, je n’ai jamais eu peur de lui.

J’étais seule un matin avec une jeune servante. Cambyse est survenu. Etincelant, sur son cheval couvert d’écume dont il n’avait pas daigné descendre, il nous observait d’un œil sévère. J’étais toute petite, j’ai été éblouie, j’ai couru vers lui en demandant : « À cheval, à cheval avec toi ! » Ma confiance a fait rire cet homme sauvage, elle l’a peut-être touché. Il m’a saisie par le cou et juchée devant lui sur sa selle. Nous sommes partis au galop, entourés par ses gardes et ce qui n’était pour lui qu’une chasse après tant d’autres a été pour moi l’ivresse, l’invention de la vie. J’ai découvert alors la joie de la vitesse dans l’air brûlant et l’odeur des chevaux. Je n’ai retrouvé pareil plaisir qu’en haute mer, par grand vent, quand Arsès gouvernait le navire.

Cambyse m’a gardée avec lui tout le jour, et c’est endormie dans ses bras qu’il m’a ramenée chez mes parents. En me tendant à lui il a dit à Kyros : « Ta fille sera bonne cavalière, je lui apprendrai à monter et à chasser moi-même. » Il a tenu parole, il est venu souvent, puis presque chaque jour, pour m’emmener avec lui. Il m’a donné très vite un joli poulain et a commencé à m’initier à l’art de la fauconnerie qui était, de ses nombreuses passions, la plus vive.“

 

BAUCHAU

Henry Bauchau (Mechelen, 22 januari 1913)

 

De Amerikaanse dichter, schrijver en criticus Howard Moss werd geboren op 22 januari 1922 in New York. Zie ook mijn blog van 22 januari 2009.

 

“Shall I Compare Thee to a Summer’s Day”

 

Who says you’re like one of the dog days?
You’re nicer. And better.
Even in May, the weather can be gray,
And a summer sub-let doesn’t last forever.
Sometimes the sun’s too hot;
Sometimes it is not.
Who can stay young forever?
People break their necks or just drop dead!
But you? Never!
If there’s just one condensed reader left
Who can figure out the abridged alphabet,
After you’re dead and gone,

         In this poem you’ll live on!

 

Moss

Howard Moss (22 januari 1922 – 16 september 1987)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 22 januari 2009.

De Oostenrijkse dichteres en schrijfster  Ingrid Puganigg werd op 22 januari 1947 geboren in Gassen bij Afritz am See, Kärnten. Zie ook mijn blog van 22 januari 2007.

De Britse schrijfster en actrice Mary Hayley Bell werd geboren op 22 januari 1911 in Shanghai.

De Franse kunstschilder, dichter en schrijver Francis Picabia werd geboren in Parijs op 22 januari 1879.

De Italiaanse schrijver en politicus Antonio Gramsci werd geboren op 22 januari 1891 in Ales op Sardinië. Zie ook mijn blog van 23 januari 2007.

Zie voor nog meer schrijvers van de 22e januari ook mijn vorige blog van vandaag.