De soldaat die Jezus kruisigde (Martinus Nijhoff)

Bij Goede Vrijdag

 

 
Christus aan het kruis door Rembrandt Harmensz. van Rijn, 1631 

 

De soldaat die Jezus kruisigde

Wij sloegen hem aan ’t kruis. Zijn vingers grepen
Wild om den spijker toen ‘k den hamer hief –
Maar hij zei zacht mijn naam en: ‘Heb mij lief -‘
En ’t groot geheim had ik voorgoed begrepen.

Ik wrong een lach weg dat mijn tanden knarsten,
En werd een gek die bloed van liefde vroeg:
Ik had hem lief – en sloeg en sloeg en sloeg
Den spijker door zijn hand in ’t hout dat barstte.

Nu, als een dwaas, een spijker door mijn hand,
Trek ik een visch – zijn naam, zijn monogram –
In ied’ren muur, in ied’ren balk of stam,
Of in mijn borst of, hurkend, in het zand,

En antwoord als de menschen mij wat vragen:
‘Hij heeft een spijker door mijn hand geslagen.’

 

 
Martinus Nijhoff (20 april 1894 – 26 januari 1953)
Den Haag, Vredespaleis (Nijhoff werd geboren in Den Haag)

 

Zie voor de schrijvers van de 18e april ook mijn vorige blog van vandaag.

Golgatha (Christian Schubart)

Bij Goede Vrijdag

 

dietrich

Die Kreuzigung Christi door Christian Wilhelm Ernst Dietrich, 1754

 

Golgatha

Seele hast du keine Flügel?
So fliege doch nach Golgatha
Wo auf einem Todeshügel
Den Sohn der Vater leiden sah.

Die Erde zittert,
Schaut und erschüttert

Den Tod, den großen Tod!
Der dem Mittler Gottes droht.

Geister stehen auf den Höhen,
Wie Todte bleich, wie Gräber stumm!
Und die wen’gen Edlen stehen
Ohnmächtig um den Pfahl herum;

Sie sehn und schauen
Den Tod voll Grauen;

Den Tod, den großen Tod!
Der dem besten Freunde droht.

Nacht und Dunkel hängt herunter,
Moria, wo ist deine Pracht?
Wo ist deines Tempels Wunder?
Deckt alles Tod und Mitternacht?

Die Berge zittern,
Die Felsen splittern;

O Tod, O großer Tod!
Der dem Sündentilger droht.

Aus der fürchterlichsten Wolke
Erhebt die Todesstimme sich
Vor dem zitterenden Volke:
»Mein Gott! warum verläßst du mich?«

Vom Höllengrimme
Zeugt diese Stimme;

O Tod! – o welch ein Tod!
Der dem größten Menschen droht.

Blutigrothe Strahlen zücken
Von eines Todesengels Schwert,
Geister hören, staunen, blicken!
Als sie das letzte Wort gehört:

»Nun ich empfehle
Dir meine Seele!

O Gott, es ist vollbracht!«
Und sein Haupt sinkt in die Nacht.

Tief an deinem Kreuze unten,
Gottmensch! Erlöser! lieg’ ich hier.
Ich blick’ hinauf nach deinen Wunden,
Sie strömen Seligkeit auch mir.
Will Tod mich tödten,
So soll es reden

Dein Blut,Gottmensch, dein Blut!
Und ich trotze seiner Wuth.

O wie freudig kann ich sterben!
Ich fürchte nicht der Hölle Gluth;
Meine Kleider will ich färben
In des erwürgten Lammes Blut.

Auch ich empfehle
Dir meine Seele,

O Gott! wenn einst der Tod
Mir, wie meinem Mittler droht.

Christian Schubart (24 maart 1839 – 10 oktober 1791)

Obersontheim, geboorteplaats van Schubart, raadhuis

 

Zie voor de schrijvers van de 29e maart ook mijn vorige blog van vandaag.

Am Karfreitage (Annette von Droste-Hülshoff)

Bij Goede Vrijdag

 

castagno

Andrea del Castagno, Jezus aan het kruis, rond 1450,

National Gallery, Londen)

 

Am Karfreitage

Weinet, weinet, meine Augen,
Rinnt nur lieber gar zu Tränen,
Ach, der Tag will euch nicht taugen,
Und die Sonne will euch höhnen!
Seine Augen sind geschlossen,
Seiner Augen süßes Scheinen.
Weinet, weinet unverdrossen,
Könnt doch nie genugsam weinen!

Als die Sonne das vernommen,
Hat sie eine Trauerhülle
Um ihr klares Aug’ genommen,
Ihre Tränen fallen stille.
Und ich will noch Freude saugen
Aus der Welt, der hellen, schönen?
Weinet, weinet meine Augen,
Rinnt nur lieber gar zu Tränen!

Still, Gesang und alle Klänge,
Die das Herze fröhlich machen!
“Kreuz’ge, kreuz’ge!” brüllt die Menge,
Und die Pharisäer lachen.
Jesu mein, in deinen Schmerzen
Kränkt dich ihre Schuld vor allen;
Ach, wie ging es dir zu Herzen,
Dass so viele mussten fallen!

Und die Vöglein arm, die kleinen,
Sind so ganz und gar erschrocken,
Dass sie lieber möchten weinen,
Wären nicht die Äuglein trocken;
Sitzen traurig in den Zweigen,
Und kein Laut will rings erklingen.
Herz, die armen Vöglein schweigen,
Und du musst den Schmerz erzwingen!

Weg mit goldenen Pokalen,
Süßem Wein vom edlen Stamme!
Ach, ihn sengt in seinen Qualen
Noch des Durstes heiße Flamme!
Dass er laut vor Schmerz muß klagen,
Erd und Himmel muß erbleichen,
Da die Henkersknecht’ es wagen,
Gall’ und Essig ihm zu reichen!

Weiche Polster, seidne Kissen,
Kann mir noch nach euch verlangen,
Da mein Herr, so gar zerrissen.
Muß am harten Kreuze hangen?
O wie habt ihr ihn getroffen,
Dorn und Nagel, Rut’ und Spieße!
Doch das Schuldbuch liegt ja offen,
Dass sein heilig Blut es schließe.

In der Erde alle Toten
Fahren auf wie mit Entsetzen,
Da sie mit dem heil’gen, roten
Blute sich beginnt zu netzen.
Können nicht mehr ruhn die Toten,
Wo sein köstlich Blut geflossen;
Viel zu heilig ist der Boden,
Der so teuren Trank genossen.

Er, der Herr in allen Dingen,
Muss die eigne Macht besiegen,
Dass er mit dem Tod kann ringen,
Und dem Tode unterliegen.
Gänzlich muß den Kelch er trinken,
Menschenkind, kannst du’s ertragen?
Seine süßen Augen sinken,
Und sein Herz hört auf zu schlagen.

Als nun Jesu Herz tut brechen:
Bricht die Erd’ in ihren Gründen,
Bricht das Meer in seinen Flächen,
Bricht die Höll’ in ihren Schlünden,
Und der Felsen harte Herzen
Brechen all mit lautem Knalle.
Ob in Wonne, ob in Schmerzen?
Bricht’s der Rettung, bricht’s dem Falle?

Und für wen ist denn gerungen
In den qualenvollen Stunden,
Und der heil’ge Leib durchdrungen
Mit den gnadenvollen Wunden?
Herz, mein Herz, kannst du nicht springen
Mit den Felsen und der Erde,
Nur, daß ich mit blut’gen Ringen
Neu an ihn gefesselt werde?

Hast du denn so viel gegeben,
Herr, für meine arme Seele?
Ist ihr ewig, ewig Leben
Dir so wert trotz Schuld und Fehle?
Ach, so laß sie nicht gefunden
Sein, um tiefer zu vergehen!
Lass sie deine heil’gen Wunden
Nicht dereinst mit Schrecken sehen!

 


Annette von Droste-Hülshoff (10 januari 1797 – 24 mei 1848)

Sterfkamer van Annette von Droste-Hülshoff

 

Zie voor de schrijvers van de 6e april ook mijn vorige blog van vandaag.

A. Marja, Vladimir Nabokov, Jan de Hartog, Jos de Haes, Chetan Bhagat, Peter Weber

Bij Goede Vrijdag

 

 

 cranach

Kruisiging, Lucas Cranach de Oude (1472-1553)

 

Neo-golgotiek

Dat kruis kun je elke dag
van me kado krijgen
maar de vent die eraan hing
hángt –

kijk al die vette
magere papen
die protestanten
joviaal uitgestreken
die dichters schilders
estetisch ontroerd
daarvan kakelend
in de doodsslaap die
ze leven noemen –

een nieuwe beeldenstorm
hoe zindelijk ook
is niet per se nodig
we kunnen er gelukkig
om lachen –

zwaai met een strop
een stengun
een gaskamerhandle
alles gaat nu eenmaal
vlugger tegenwoordig –

zie die vent hangen
zie met pascal
die mens in doodsstrijd
tot het einde der dagen –

we kunnen niet maffen
we kunnen niet kakelen
we kunnen er niet diepzinnig
over doen –

we moeten gewoon
opstaan
wat dood is dood laten
doen wat we kunnen –

god weet is het niet
voor eeuwig te laat.

 

  

A. Marja (8 maart 1917 – 10 janüari 1964)

Lees verder “A. Marja, Vladimir Nabokov, Jan de Hartog, Jos de Haes, Chetan Bhagat, Peter Weber”