De Duitse dichter, schrijver en filmmaker Michael Roes werd geboren op 7 augustus 1960 in Rhede. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2007 en ook mijn blog van 7 augustus 2008 en ook mijn blog van 7 augustus 2009.
Uit: Rub` al-Khali – leeres Viertel : Invention über das Spiel
„Diese Herren erscheinen nicht anders als zu Pferde auf der Strasse. Einer ihrer insolenten Bedienten geht mit einem dicken Knüppel voran und sagt zu dem auf einem Esel entgegenreitenden Juden oder
Christen: Ensil! Steige ab! Und wenn er diesem Befehl nicht gleich gehorcht, so lässt der Bediente ihm [!] bisweilen schon seinen Unwillen fühlen, ehe er ihn zum zweyten Male erinnert, seinem Herrn die gebührende Ehre zu erweisen. / Erst vor wenigen Tagen ward de la Motte bey einer solchen Gelegenheit fast zum Krüppel geschlagen.
(…)
Unsere Ankunft in Dschidda wird von einigen ungünstigen Umständen begleitet. Daher begebe ich mich gleich in das Haus des Kaufmanns, auf welchen mir Düwall einen Wechsel gegeben hat. Alleyn, ich werde von diesem Mann sehr kalt aufgenommen. Den Wechsel hält er für ungültig, und über dies durch den Streit auf dem Schiffe recht zerlumptes Aussehen würde wohl auch einen weniger misstrauischen Mann vorsichtig machen.
(…)
Emir Hussein hat einen nicht nicht dreyjährigen Sohn, Abdul Rachman geheissen und gegenwärthig Dauphin von Marib, welcher, vom Vater ungehindert, unsere Ranzen und Taschen recogniscirt.
Er nimmt auch an unseren Mahlzeiten Theil. Dabey giebt ihm sein Vater das Wasser zu trinken, in welchem sämtliche Tischgenossen vor und nach der Mahlzeit die rechte Hand gereinigt.
Ich halte es für eine angemessene Strafe für die Importunität des Balgs, alleyn, der Emir entgegnet auf meinen beyfälligen Blick, der Genuss dieses Waschwassers fördere in dem heran wachsenden Knaben die Beredsamkeit.“
Michael Roes (Rhede, 7 augustus 1960)
Foto: Oliver Killig
De Australische schrijver John Birmingham werd geboren op 7 augustus 1964 in Liverpool, Engeland. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2009.
Uit: Weapons of Choice
„EAST TIMOR, ZONE TIME: 0942 HOURS, 15 JANUARY 2021
The Caliphate spy, a Javanese carpenter known simply as Adil, resettled himself against a comfortable groove in the sandalwood tree. The small, shaded clearing in the hills overlooking Dili had been his home for three days. He shared it with an aged feral cat, which remained hidden throughout the day, and an irritable monkey, which occasionally tried to shit on his head. He had considered shooting the filthy animal, but his orders were explicit. He was to remain unnoticed as long as the crusaders were anchored off East Timor, observing their fleet and sending reports via microburst laser link, but only in the event of a “significant development.”
He had seen nothing “significant” in seventy-two hours. The infidel ships were lying so far offshore they were often lost in haze and distance. Only when night fell did he have any real chance of seeing them, and even then they remained little more than a blurred constellation of twinkling, faraway lights. Such was their arrogance they didn’t bother to cloak themselves in darkness.
Jets roared to and from the flight deck of their carrier twenty-four hours a day. In deepest night the fire of the launches appeared to Adil as though God Himself had lit a torch on the rim of the world.
Occasionally a helicopter would appear from the direction of the flotilla, beginning as a small, indistinct dot in the hot gray sky, taking on recognizable form only as the muffled drone of its engines clarified into a thudding, growling roar. From his hiding spot Adil could almost make out the faces of the infidels in the cabins of the fat metal birds. American, British, French, they all looked alike, cruel and overfed, a thought that reminded him of his own hunger.“
John Birmingham (Liverpool, 7 augustus 1964)
De Russische schrijver Vladimir Sorokin werd geboren op 7 augustus 1955 in Bykovo bij Moskou. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2007 en ook mijn blog van 7 augustus 2008 en ook mijn blog van 7 augustus 2009.
Uit: Der Tag der Optitscvhniks (Vertaald door Andreas Tretner)
„Immer derselbe Traum: Ich gehe über ein Feld, so endlos groß, wie es sie nur in Russland gibt, sehe weiter vorn ein weißes Pferd, gehe darauf zu und ahne schon, dass es ein besonderes ist, ein Traum von einem Pferd, rassig, schnellfüßig, ein Zauberpferd; ich gehe schneller und kann es doch nicht einholen, lege noch einen Schritt zu, fange an zu rufen, zu schreien, denn auf einmal weiß ich, dieses Pferd ist mein Leben, mein Schicksal, mein Wohl und Wehe, ich brauche es wie die Luft zum Atmen
– und ich renne, renne, renne hinter ihm her, während das Pferd ganz gemütlich wegläuft, ohne auf mich oder sonst wen achtzugeben, sich entfernt auf Nimmerwiedersehen, unwiderruflich, da läuft es und läuft und läuft …
Mein Faustkeil weckt mich:
Erst ein Peitschenhieb, dann ein Schrei.
Noch ein Hieb. Ein Stöhnen.
Nach dem dritten Hieb ein Röcheln.
Den Klingelton hat Pojarok in der Geheimen Kanzlei mitgeschnitten, als sie einen Wojewoden aus Fernost folterten. Musik, die einen Toten aufweckt.
»Komjaga «, schnaufe ich, den kalten Faustkeil ans schlafwarme Ohr gelegt.
»Heil Euch, Andrej Dani lowitsch. Korostylew am Apparat «, ertönt die Stimme des alten Sekretärs der Auswärtigen Kanzlei, und im nächsten Moment schwebt neben dem Gerät auch sein besorgtes Schnurrbartgesicht in der Luft.
»Was willst du?«
»Ich darf Euch daran erinnern, dass heute Abend der Antrittsbesuch des albanischen Gesandten
ansteht. Eine Zwölferkorona ist aufzubieten.“
Vladimir Sorokin (Bykovo, 7 augustus 1955)
De Nederlandse dichter en prozaïst Cees Buddingh’ werd op 7 augustus 1918 geboren in Dordrecht. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2006 en ook mijn blog van 7 augustus 2007 en ook mijn blog van 7 augustus 2008 en ook mijn blog van 7 augustus 2009.
You gets no bread with one meat ball
uit een gestulpte kuip
uit een miesbos vol donkere wakken
sliep hij de ochtend in
een blote klaarwaterzwerver
een muitende buitelaar
het was zo mooi als een brand om hem heen
o zo lelijk als witte muizen
hij snurkte een gat in de nacht
en liet er een katje door komen
met eiwijze handschoenen aan
en ja daar begon de muziek
de westkust met al zijn chirurgen
kerfde hem open en dicht
langs de maan dreef zijn loden ballon
nu liet hij zich nooit meer alleen
nu was hij een klein stukje aarde
waar een eigenwijs wormpje door kroop
dat wist waar de appelen groeien.
Kooitje
mooi is een kooitje
met een kanarie erin
heel mooi ook een kooitje
met een parkiet erin
met een merel erin, met een kolibri erin,
een slavink erin, een bos wortelen erin
blokjes marmer erin, een glas water erin
maar het mooiste is eigenlijk
een kooitje met niets erin
Cees Budding’ (7 augustus 1918 – 24 november 1985)
De Amerikaanse schrijver en radiomaker Garrison Keillor werd geboren op 7 augustus 1942 in Anoka, Minnesota. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2007 en ook mijn blog van 7 augustus 2008 en ook mijn blog van 7 augustus 2009.
Uit: Wobegon Boy
„I am a cheerful man, even in the dark, and it’s all thanks to a good Lutheran mother. When I was a boy, if I came around looking glum and mopey, she said, “What’s the matter? Did the dog pee on your cinnamon toast?” and the thought of our old black mutt raising his hind leg in the pas de dog and peeing on toast made me giggle. I was a beanpole boy, and my hair was the color of wet straw. I loved to read adventure books and ride my bike and shoot baskets in the driveway and tell jokes. My dad, Byron, was a little edgy, expecting the worst, saving glass jars and paper clips, turning off lights and cranking down the thermostat to keep our family out of the poorhouse, but Mother was well composed, a true Lutheran, and taught me to Cheer up, Make yourself useful, Mind your manners, and, above all, Don’t feel sorry for yourself. In Minnesota, you learn to avoid self-pity as if it were poison ivy in the woods. Winter is not a personal experience; everyone else is as cold as you are; so don’t complain about it too much. Even if your cinnamon toast gets peed on. It could be worse.
Being Lutheran, Mother believed that self-pity is a deadly sin and so is nostalgia, and she had no time for either. She had sat at the bedside of her beloved sister, Dotty, dying of scarlet fever in the summer of 1934; she held Dotty’s hand as the sky turned dark from their father’s fields blowing away in the drought, she cleaned Dotty, wiped her, told her stories, changed the sheets, and out of that nightmare summer she emerged stronger, confident that life would be wondrous, or at least bearable.“
Garrison Keillor (Anoka, 7 augustus 1942)
De Duitse dichter, schrijver, cabaretier en schilder Joachim Ringelnatz (eig. Hans Bötticher) werd geboren op 7 augustus 1883 in Wurzen bij Leipzig. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2007 en ook mijn blog van 7 augustus 2008 en ook mijn blog van 7 augustus 2009.
Uit: Verstreut Gedrucktes
“Kuttel Daddeldu erzählt seinen Kindern das Märchen
vom Rotkäppchen und zeichnet ihnen sogar was dazu”
“Also Kinners, wenn ihr mal fünf Minuten lang das Maul halten könnt, dann will ich euch die Geschichte vom Rotkäppchen erzählen, wenn ich mir das noch zusammenreimen kann. Der alte Kapitän Muckelmann hat mir das vorerzählt, als ich noch so klein und so dumm war, wie ihr jetzt seid. Und Kapitän Muckelmann hat nie gelogen.
Also lissen tu mi. Da war mal ein kleines Mädchen. Das wurde Rotkäppchen angetitelt – genannt heißt das. Weil es Tag und Nacht eine rote Kappe auf dem Kopfe hatte. Das war ein schönes Mädchen, so rot wie Blut und so weiß wie Schnee und so schwarz wie Ebenholz. Mit Rotkäppchen, so große runde Augen und hinten so ganz dicke Beine und vorn – na, kurz eine verflucht schöne, wunderbare, saubere Dirn.
Und eines Tages schickte die Mutter sie durch den Wald zur Großmutter; die war natürlich krank. Und die Mutter gab Rotkäppchen einen Korb mit drei Flaschen spanischem Wein und zwei Flaschen schottischem Whisky und einer Flasche Rostocker Korn und einer Flasche Schwedenpunsch und einer Buttel mit Koem und noch ein paar Flaschen Bier und Kuchen und solchem Kram mit, damit sich Großmutter mal erst stärken sollte.
“Rotkäppchen”, sagte die Mutter noch extra, “geh nicht vom Wege ab, denn im Walde gibt’s wilde Wölfe!” (Das ganze muss sich bei Nikolajew oder sonst wo in Sibirien abgespielt haben.) Rotkäppchen versprach alles und ging los. Und im Walde begegnete ihr der Wolf. Der fragte: “Rotkäppchen, wo gehst du denn hin?” Und da erzählte sie ihm alles, was ihr schon wisst. Und er fragte: “Wo wohnt denn deine Großmutter?”
Joachim Ringelnatz (7 augustus 1883 – 17 november 1934)
De Oostenrijkse schrijver en dichter Heinz Rudolf Unger werd geboren op 7 augustus 1938 in Wenen. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2007 en ook mijn blog van 7 augustus 2008 en ook mijn blog van 7 augustus 2009.
Uit: Löwenslauf
“Als er erkennen musste, dass es mit ihm zu Ende ging, beherrschte Lapinski ein einziger Gedanke:
Es wird ein falscher Name auf meinem Grabstein stehen!
Die Batterie war fast leer, dünne Nährflüssigkeiten aus dünnen Schläuchen hielten eine Art Notbetrieb aufrecht. Durch Kanülen mit anonymen Geräten verbunden, deren Funktionen er nicht kannte, so schoss er dem Ende auf einer unentrinnbaren, abschüssigen Spur haltlos entgegen, wie auf einer endzeitigen Achterbahn, obwohl ihm bewusst war, dass er zugleich unbeweglich
und wie verpuppt unter einem weißen Laken lag.
Seine Welt war nun ganz innen. Er konstatierte das kalt und emotionslos. Sein Universum war auf die Größe seines Schädels geschrumpft. Der Kopf, der Himmel des Menschen. In diesem Firmament sausten Gedanken wie Kometen umher, hingen Asteroidengürtel von Erinnerungen, schwer wie erloschene Sonnen, und ikonenartige Bilder zogen wie weit entfernte Planeten immer wiederkehrende Bahnen, umtanzten das Zentrum seiner schwindenden Sinne.
Ihm war, als blinkten zwischen den Synapsen der Nervenenden seines Gehirns bunte Lichter.
Er hatte bunte Lichter immer gemocht. Die Lichtergirlanden einer mediterranen Taverne in einer warmen Sommernacht, rote, grüne, weiße Glühlampen, die in einer sanften Brise schwanken, nachtblauer Himmel darüber, das Rauschen der Brandung im Hintergrund, das war Leben, das war Glück. Diese blitzenden Lichter aber, die jetzt seinen Kopf, durchzuckten, waren nicht das leuchtende Leben, sie signalisierten vielmehr das Gegenteil – das Erlöschen.
Sie glichen elektrischen Impulsen einer durch einen Flipper rasenden Kugel, ein gespenstisches
Wetterleuchten, ähnlich dem nervösen Blinken von Einsatzfahrzeugen…”
Heinz Rudolf Unger (Wenen, 7 augustus 1932)
De Duitse dichter, schrijver, essayist en vertaler Dieter Schlesak werd geboren in Sighişoara, Roemenië, op 7 augustus 1934. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2007 en ook mijn blog van 7 augustus 2008 en ook mijn blog van 7 augustus 2009.
Uit: Zwischen Himmel und Erde. Gibt es ein Leben nach dem Tod.
„Die ernsteste Frage der Welt. Und warum stellen wir sie heute anders als noch vor zwei Jahren
Warum sind diese Fragen, zwar nie veraltet, aber besonders heute wieder ganz aktuell geworden. Und die Frage: Warum soll ich solch ein Buch wie dieses heute lesen? lässt sich leichter beantworten als noch vor einem Jahr.
Mein Sohn fragte mich: Vater, wie sollen wir jetzt weiterleben, alle Utopien, auch die des Geldes sind ja gefallen! Ich hab keine Orientierung mehr, woran kann man sich noch halten? Sogar meine Gegner und Feinde haben verloren!
Ich weiß es seit lange, antwortete ich, doch ich habe es immer wieder vergessen. Es klingt kompliziert, doch es ist ganz einfach: Das, was alle meinen, gering schätzen oder vergessen zu können, ist das Wichtigste. Es drückt sich in der Kunst und in der Religion aus Vom All-Einen, dem SEIN, wir gehören dazu: wir SIND DA, und das ist ein Wunder! Das ist gar nicht selbstverständlich und davon nämlich müssen wir ausgehen: Denn es ist das Rätsel, das uns leben lässt, alles bestimmt. Das in Anderer Sprache als in der des Alltags sich äußert; die Alltagssprache ist Seiendes, Daseinsdummheit; die Kunst, die Musik, die Poesie und die LIEBE allein berühren den Grund jenes „Seins“, das uns sein lässt, uns denkt, uns möglich macht. Und wehe, du mischt dich falsch und nur mit dem Verstand, gar der „Wissenschaft“ und der Technik und mit ihren Analysen da ein, lässt es und deine innere Stimme nicht zu, und mischt dich ein mit Begriffen in einen Bereich, wo Begriffe nichts zu suchen haben! Du störst und zerstörst, genau wie im Fluss eines Gedichtes, das sich auch selbst schreibt, wenn die Sprache es will und es auch tut, wir sind nur das klingende Instrument. Das Desaster dieser Welt war und ist die Folge solcher andauernden Einmischung! Alles, was IST, wird von dieser obersten Macht des “Seins“ bewegt und gestaltet. Die Menschheit aber hält sich für gescheiter, lebt und arbeitet gegen dieses Gesetz an, Tag für Tag, jeder Einzelne und alle zusammen!
Dieter Schlesak (Sighişoara, 7 augustus 1934)
De Duitse schrijfster en schilderes Hermione von Preuschen werd geboren op 7 augustus 1854 in Darmstadt. Vanaf 1869 studeerde zij schilderkunst in Karlsruhe, waarna zij door half Europa reisde. Toen haar tweede man in 1897 stierf trok zij zich in haar villa “Tempio Hermione” in Berlin-Lichtenrade terug en begon zij te schrijven. Tussen 1905 en 1907 maakte zij nog wel een uitgebreide reis naar India, Sri Lanka en Burma.
Uit: Yoshiwara. Vom Freudenhaus des Lebens
“Anhalter Bahnhof in Berlin! Das Zeichen zur Abfahrt des Nachtschnellzugs Berlin–Frankfurt war gegeben. Ein eleganter Herr ging wie suchend an den Coupés entlang. Am Damencoupé dritter Klasse blieb er unwillkürlich stehen, und ein Glimmern ging durch seine schönen, grauen Augen, daß sie wie grüner Phosphor aufblitzten. Dann schritt er nach seinem behaglichen Abteil erster Klasse, in dem er ganz allein fuhr und sich bequem ausstreckte.
Die Ursache dieses Phosphorblicks, Indra Versen, drückte sich derweil in der Mitte des überfüllten Wagens. Sie winkte noch einmal hinaus, nach der behäbigen, blonden Dame, die, laut weinend, wie von Schluchzen geschüttelt, vor der Tür stand. — »Ich seh’ dich nicht wieder, Indra, ich fühle es, du bist mir verloren.« — »Aber Mutter,« lächelt Indra etwas verlegen, denn sie liebt keine Gefühlsausbrüche in der Öffentlichkeit, »bedenke doch, es ist ja ein Glück, daß deine Freundin mich haben will, und ich werde Tunis sehen — Tunis!« Auch durch ihre Augen zuckt ein Blitz wie ein großes Freudenfeuer. — »Ich seh’ dich nicht wieder!« schluchzt die Mutter. — Der Zug setzt sich in Bewegung, die Mutter winkt, und Indra winkt noch in die Nacht, mit dem weißen Taschentuch, das vor den Augen der Mutter und der Tochter kleiner und kleiner wird — wie ein Schmetterling, der sich hinaus in Nacht und Dunkel verflogen. — Indra schließt die Augen und versucht zu schlafen. Aber wie ist dies möglich vor dem wasserfallartigen Rauschen des eintönigen Plauderbachs der »Damen«. Ganze Familien-, Krankheitsgeschichten, Hochzeit, Tod — alles erörtert sich zwischen ein paar Stationen! Hinter Brandenburg wird’s etwas leerer, Indra will sich gerade ein wenig ausstrecken, da kommen drei neue Damen mit zahllosem Handgepäck. — Aber wenigstens hat das junge Mädchen einen Eckplatz erobert und fühlt sich schon dadurch vom Geschick bevorzugt. — »Alles Glück des Lebens ist wirklich nur relativ,« denkt sie. »Aus der eingekeilten Mitte, sardellenartig gepreßt von glotzenden Damen, scheint mir hier auf dem Fensterplatz mein Los schon ein günstigeres. Käme ich aus einem leeren Coupé erster Klasse, erschiene mir dieser Platz unerträglich.« — Wieder versucht sie, die Augen schließend, einzuschlummern, aber neue Lebensgeschichten plätschern an ihr vorüber. — »Welch furchtbare Stimmen all diese Weiber haben, seelenlos wie Blech,« denkt sie. »Welche Stimme wohl der Fremde hat, der mich vorhin so lange angesehen?
Hermione von Preuschen (7 augustus 1854 – 12 december 1918)
De Amerikaanse dichter Joseph Rodman Drake werd geboren op 7 augustus 1795 in New York. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2009.
Sonnet
Is thy heart weary of unfeeling men,
And chilled with the world’s ice? Then come with me,
And I will bring thee to a pleasant glen
Lovely and lonely. There we’ll sit, unviewed
By scoffing eye; and let our hearts beat free
With their own mutual throb. For wild and rude
The access is, and none will there intrude,
To poison our free thoughts, and mar our solitude!
Such scenes move not their feelings–for they hold
No fellowship with nature’s loneliness;
The frozen wave reflects not back the gold
And crimson flushes of the sunset hour;
The rock lies cold in sunshine–not the power
Of heaven’s bright orb can clothe its barrenness.
Joseph Rodman Drake (7 augustus 1795 – 21 september 1820)
De Deense schrijver Johan Carl Christian Brosbøll werd geboren op 7 augustus 1816 in Fredericia. Zie ook mijn blog van 7 augustus 2007.
Uit: Ein Mann in Banden
„Sigwart Grubbe hieß ein dänischer Edelmann, der war in seinem Leben viel gereist und hatte viel gesehen. Er verließ die Universität Kopenhagen als junger Student und studirte darauf einige Jahre in Wittenberg, war reich, von vornehmer Geburt und persönlich von König Christian IV. geliebt, der ihn zum obersten Kanzleibeamten erhob, als er von seinen Reisen zurückkehrte. Was jedoch Sigwart Grubbe’s Namen bis auf unsere Zeiten gebracht hat, ist weder seine Geburt noch seine Stellung, sondern ein Tagebuch, in welchem er mit scharfer Beobachtungsgabe klar und ausführlich eine Menge werthvoller Aufschlüsse gibt, nicht nur über Begebenheiten und die dabei mitwirkenden Kräfte, welche in der Geschichte unseres Vaterlandes Bedeutung erhalten haben, sondern zugleich über Verhältnisse, Sitten, Gebräuche und Ansichten aus der Zeit, in der er lebte. Der vornehmste und eigenthümlichste Gegenstand seiner Schilderungen ist der junge König, an dessen Hofe er eine gern gesehene Persönlichkeit war. Unter den Jungfrauen der Königin hatte er sich die Braut erwählt und den König auf seinen Reisen im Lande wie bei seinen Wanderungen und Abenteuern mehr privater und lichtscheuer Natur begleitet. Einer dieser Ausflüge und das, was das Tagebuch darüber berichtet, hat den Stoff zu folgender Erzählung gegeben.
»Am vierten Mai 1598,« erzählt Sigwart Grubbe, »war der König bei dem Rentmeister Enevold Kruse und wir tranken tüchtig bis tief in die Nacht hinein. Auf dem Rückwege nach dem Schlosse fragte der König bei der Hohen Brücke nach meiner Wohnung, und da sie in der Nähe war, sagte er, hätte ich Lust, Besuch anzunehmen, so wollte er sich einmal meine Einrichtung und meine Wirthin ansehen und sich überzeugen, ob ich einige hübsche Mägde hätte.“
Carl Brosbøll (7 augustus 1816 – 9 mei 1900)