Frans Budé, Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Erik Vlaminck, Pierre H. Dubois, Axel Brauns, Friedrich Klopstock

 

Bij de start van de Tour de France

 


Miguel Indurain

 

Nabij de Apostelhoeve

Hoe hier beneden in 1992 de Tour de France passeerde.
De straffe wind van het peloton deed de druiven even
wankelen, blozen, duizelen, daarna dansen aan hun stokken.

Auxerrois, Riesling en Thurgau namen het op tegen
het geweld van Indurain, Delion en Lino. Zag je zonder
één amientje Breukink demarreren? De wijnhoeve
en de roes van zomerlicht, alles paste volmaakt ineen:

het voorbijtrekken van de jakkerende renners, bezweet
maar in droomversnelling, de steeds hoger klimmende
wolken boven zachtgele muren van mergel, het springerige
riviertje dat zich ongekend snel voortspoedde, de alles

overspoelende vreugde wat later bij de eindstreep.
Ontkurk alvast een Cuvé XII Brut en les je nieuwsgierigheid.

 

 
Frans Budé (Maastricht, 28 december 1945)
De Apostelhoeve nabij Maastricht.

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Dolce far niente, Hermann Hesse, Remco Campert, Malcolm Lowry, Gerard Manley Hopkins, Stephan Sanders

 

Dolce far niente

 

 
Het Damrak te Amsterdam door George Hendrik Breitner, ca. 1903

 

Regen

Lauer Regen, Sommerregen
Rauscht von Büschen, rauscht von Bäumen.
O wie gut und voller Segen,
Einmal wieder satt zu träumen!

War so lang im Hellen draussen,
Ungewohnt ist mir dies Wogen:
In der eignen Seele hausen,
Nirgends fremdwärts hingezogen.

Nichts begehr ich, nichts verlang ich,
Summe leise Kindertöne,
Und verwundert heim gelang ich
In der Träume warme Schöne.

Herz, wie bist du wund gerissen
Und wie selig, blind zu wühlen,
Nichts zu denken, nichts zu wissen,
Nur zu atmen und zu fühlen!

 

 
Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)
Nikolausbrücke in Calw. Hermann Hesse werd in Calw geboren.

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Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Erik Vlaminck, Pierre H. Dubois, Axel Brauns, Friedrich Klopstock

De Zwitserse (Duitstalige) dichter en schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook alle tags voor Hermann Hesse op dit blog.

Uit: Narziß und Goldmund

„Und immer war unter der Schar der Mönche und Schüler, der frommen und der lauen, der fastenden und der feisten, immer war zwischen den vielen, welche da kamen, lebten und starben, dieser und jener Einzelne und Besondere gewesen, einer, den alle liebten oder alle fürchteten, einer, der auserwählt schien, einer, von dem noch lange gesprochen wurde, wenn seine Zeitgenossen vergessen waren.
Auch jetzt gab es im Kloster Mariabronn zwei Einzelne und Besondere, einen Alten und einen Jungen. Zwischen den vielen Brüdern, deren Schwarm die Dormente, Kirchen und Schulsäle erfüllte, gab es zwei, von denen jeder wußte, auf die jeder achtete. Es gab den Abt Daniel, den Alten, und den Zögling Narziß, den Jungen, der erst seit kurzem das Noviziat angetreten hatte, aber seiner besonderen Gaben wegen gegen alles Herkommen schon als Lehrer verwendet wurde, besonders im Griechischen. Diese beiden, der Abt und der Novize, hatten Geltung im Hause, waren beobachtet und weckten Neugierde, wur-den bewundert und beneidet und auch heimlich gelästert.
Den Abt liebten die meisten, er hatte keine Feinde, er war voll Güte, voll Einfalt, voll Demut. Nur die Gelehrten des Klosters mischten in ihre Liebe etwas von Herablassung; denn Abt Daniel mochte ein Heiliger sein, ein Gelehrter jedoch war er nicht. Ihm war jene Einfalt eigen, welche Weisheit ist; aber sein Latein war bescheiden, und Griechisch konnte er überhaupt nicht.
Jene wenigen, welche gelegentlich die Einfalt des Abtes etwas belächelten, waren desto mehr von Narziß bezaubert, dem Wunderknaben, dem schönen Jüngling mit dem eleganten Griechisch, mit dem ritterlich tadellosen Benehmen, mit dem stillen, eindringlichen Denkerblick und den schmalen, schön und streng gezeichneten Lippen. Daß er wunderbar Griechisch konnte, liebten die Gelehrten an ihm. Daß er so edel und fein war, liebten beinahe alle an ihm, viele waren in ihn verliebt. Daß er so sehr still und beherrscht war und so höfische Manieren hatte, nahmen manche ihm übel.
Abt und Novize, jeder trug auf seine Art das Schicksal des Auserwählten, herrschte auf seine Art, litt auf seine Art. Jeder der beiden fühlte sich dem andern mehr verwandt und mehr zu ihm hingezogen als zum ganzen übrigen Klostervolk; dennoch fanden sie nicht zueinander, dennoch konnte keiner beim andern warm werden.“

 

 
Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)
Hermann-Hesse-Museum in Calw

Bewaren

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Emanuel Geibel, Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Pierre H. Dubois

 

Dolce far niente

 

 
The Coming Storm door George Inness, 1878

 

Hochsommer

Von des Sonnengotts Geschossen
Liegen Wald und Flur versengt,
Drüber, wie aus Stahl gegossen,
Wolkenlose Bläue hängt.

In der glutgeborstnen Erde
Stirbt das Saatkorn, durstig ächzt
Am versiegten Bach die Herde,
Und der Hirsch im Forste lechzt.

Kein Gesang mehr in den Zweigen!
Keine Lilie mehr am Rain! –
O wann wirst du niedersteigen,
Donnerer, wir harren dein.

Komm, o komm in Wetterschlägen!
Deine Braut vergeht vor Weh –
Komm herab im goldnen Regen
Zur verschmachtenden Danae!

 

 
Emanuel Geibel (17 oktober 1815 – 6 april 1884)
Lübeck, waar Emanuel Geibel werd geboren.

Bewaren

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Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Pierre H. Dubois, Axel Brauns, Friedrich Klopstock, Johannes Immerzeel

De Zwitserse (Duitstalige) dichter en schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook alle tags voor Hermann Hesse op dit blog.

Uit: Demian

„Um meine Geschichte zu erzählen, muß ich weit vorn anfangen. Ich müßte, wäre es mir möglich, noch viel weiter zurückgehen, bis in die allerersten Jahre meiner Kindheit und noch über sie hinaus in die Ferne meiner Herkunft zurück.
Die Dichter, wenn sie Romane schreiben, pflegen so zu tun, als seien sie Gott und könnten irgendeine Menschengeschichte ganz und gar überblicken und begreifen und sie so darstellen, wie wenn Gott sie sich selber erzählte, ohne alle Schleier, überall wesentlich. Das kann ich nicht, so wenig wie die Dichter es können. Meine Geschichte aber ist mir wichtiger als irgendeinem Dichter die seinige; denn sie ist meine eigene, und sie ist die Geschichte eines Menschen – nicht eines erfundenen, eines möglichen, eines idealen oder sonstwie nicht vorhandenen, sondern eines wirklichen, einmaligen, lebenden Menschen. Was das ist, ein wirklich lebender Mensch, das weiß man heute allerdings weniger als jemals, und man schießt denn auch die Menschen, deren jeder ein kostbarer, einmaliger Versuch der Natur ist, zu Mengen tot. Wären wir nicht noch mehr als einmalige Menschen könnte man jeden von uns wirklich mit einer Flintenkugel ganz und gar aus der Welt schaffen, so hätte es keinen Sinn mehr, Geschichten zu erzählen. Jeder Mensch aber ist nicht nur er selber, er ist auch der einmalige, ganz besondere, in jedem Fall wichtige und merkwürdige Punkt, wo die Erscheinungen der Welt sich kreuzen, nur einmal so und nie wieder. Darum ist jedes Menschen Geschichte wichtig, ewig, göttlich, darum ist jeder Mensch, solange er irgend lebt und den Willen der Natur erfüllt, wunderbar und jeder Aufmerksamkeit würdig. In jedem ist der Geist Gestalt geworden, in jedem leidet die Kreatur, in jedem wird ein Erlöser gekreuzigt.
Wenige wissen heute, was der Mensch ist. Viele fühlen es und sterben darum leichter, wie ich leichter sterben werde, wenn ich diese Geschichte fertiggeschrieben habe.“

 

 
Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)
Standbeeld in Gaienhofen

Beware

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Dolce far niente (Spätsommer, Hermann Hesse)

Dolce far niente

 

 

George Innes, Summer Days, Cattle Drinking Late Summer, 1857

 

 

Spätsommer

Noch schenkt der späte Sommer
Tag um Tag voll süßer Wärme.
Über Blumendolden schwebt da und dort
mit müden Flügelschlag ein Schmetterling
und funkelt sammetgolden.

Die Abende und Morgen atmen feucht
von dünnen Nebeln, deren Naß noch lau.
Vom Maulbeerbaum mit plötzlichem Geleucht
weht gelb und groß ein Blatt ins sanfte Blau.

Eidechse rastet auf besonntem Stein,
Blätterschatten Trauben sich verstecken.
Bezaubert scheint die Welt, gebannt zu sein,
in Schlaf, in Traum, und warnt dich, sie zu wecken.

So wiegt sich manchmal viele Takte lang
Musik, zu goldener Ewigkeit erstarrt.
Bis sie erwachend sich dem Bann entrang
zurück zu Werdemut und Gegenwart.

Wir Alten stehen erntend am Spalier
und wärmen uns die sommerbraunen Hände.
Noch lacht der Tag, noch ist er nicht zu Ende.
Noch hält und schmeichelt uns das heut und Hier.

 

 

Hermann Hesse(2 juli 1877 – 9 augustus 1962)

 

 

 

Zie voor de schrijvers van de 14 augustus ook mijn blog van 14 augustus 2011 deel 1 en eveneens deel 2.

Bewaren

Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Pierre H. Dubois, Axel Brauns, Alekos Panagoulis, Friedrich Klopstock

De Zwitserse (Duitstalige) dichter en schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook alle tags voor Hermann Hesse op dit blog.

 

 

Der Schmetterling

Mir war ein Weh geschehen,
Und da ich durch die Felder ging,
Da sah ich einen Schmetterling,
Der war so weiß und dunkelrot,
Im blauen Winde wehen.

Oh du! In Kinderzeiten,
Da noch die Welt so morgenklar
Und noch so nah der Himmel war,
Da sah ich dich zum letztenmal
Die schönen Flügel breiten.

Du farbig weiches Wehen,
Das mir vom Paradiese kam,
Wie fremd muß ich und voller Scham
Vor deinem tiefen Gottesglanz
Mit spröden Augen stehen!

Feldeinwärts ward getrieben
Der weiß’ und rote Schmetterling,
Und da ich träumend weiterging,
War mir vom Paradiese her
Ein stiller Glanz geblieben.

 

 

Einem Freunde

Wie kommt es, daß du mich verstehst,
Wenn ich die Sprache meiner Heimat rede,
Die doch so weit jenseits der Meere liegt?
Und wenn ich still zu meinen Göttern bete,
Daß du unsichtbar bei mir stehst
Und deine Freundeshand in meiner liegt?
Auch fühl ich oft mit weichem Strich
Beim Geigen deine Hand mich rühren,
Und wenn ich krank bin, ängstet´s mich,
Du möchtest meine Leiden spüren.

Bekenntnis

Holder Schein, an deine Spiele
Sieh mich willig hingegeben;
Andre haben Zwecke, Ziele,
Mir genügt es schon, zu leben.

Gleichnis will mir alles scheinen,
Was mir je die Sinne rührte,
Des Unendlichen und Einen,
Das ich stets lebendig spürte.

Solche Bilderschrift zu lesen,
Wird mir stets das Leben lohnen,
Denn das Ewige, das Wesen,
Weiß ich in mir selber wohnen.

 

 

Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)

In 1929

Bewaren

Bewaren

Bewaren

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Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Pierre H. Dubois, Axel Brauns, Alekos Panagoulis, Friedrich Klopstock

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Spruch

So mußt du allen Dingen
Bruder und Schwester sein,
Daß sie dich ganz durchdringen,
Daß du nicht scheidest Dein und Mein.

Kein Stern, kein Laub soll fallen –
Du mußt mit ihm vergehn!
So wirst du auch mit allen
Allstündlich auferstehn.

 

Abendgespräch

Was blickst du träumend ins verwölkte Land?
Ich gab mein Herz in deine schöne Hand.
Es ist so voll von ungesagtem Glück,
So heiß – hast du es nicht gefühlt?

Mit fremdem Lächeln gibst du mir’s zurück.
Ein sanfter Schmerz… Es schweigt. Es ist gekühlt.

 

Traum

Aus einem argen Traum aufgewacht
Sitz ich im Bett und starre in die Nacht

Mir graut vor meiner eigenen Seele tief,
Die solche Bilder aus dem Dunklen rief.

Die Sünden, die ich da im Traum getan,
Sind sie mein eigen Werk? Sind sie nur Wahn?

Ach, was der schlimme Traum mir offenbart,
Ist bitter wahr, ist meine eigene Art.

Aus eines unbestochenen Richters Mund
Ward mir ein Flecken meines Wesens kund.

Zum Fenster atmet kühl die Nacht herein
Und schimmert nebelhaft in grauem Schein.

O süßer, Lichter Tag, komm du heran
Und heile, was die Nacht mir angetan!

Durchleuchte mich mit deiner Sonne, Tag,
Daß wieder ich vor dir bestehen mag!

Und mach mich, ob’s auch in Schmerzen sei,
Vom Grauen dieser bösen Stunde frei!

 

Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)

Bewa

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Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Pierre H. Dubois, Axel Brauns, Friedrich Klopstock

De Zwitserse (Duitstalige) schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook mijn blog van 2 juli 2010 en eveneens alle tags voor Hermann Hesse op dit blog.

 

Uit: Das Glasperlenspiel

„Es ist unsere Absicht, in diesem Buch das Wenige festzuhalten, was wir an biographischem Material über Josef Knecht aufzufinden vermochten, den Ludi Magister Josefphus III., wie er in den Archiven des Glasperlenspiels genannt wird. Wir sind nicht blind gegen die Tatsache, daß dieser Versuch einigermaßen im Widerspruch zu den herrschenden Gesetzen und Bräuchen des geistigen Lebens steht oder doch zu stehen scheint. Ist doch gerade das Auslöschen des Individuellen, das möglichst vollkommene Einordnen der Einzelperson in die Hierarchie der Erziehungsbehörde und der Wissenschaften eines der obersten Prinzipien unsres geistigen Lebens. Und dieses Prinzip ist denn auch in langer Tradition so weit verwirklicht worden, daß es heute ungemein schwierig, ja in vielen Fällen vollkommen unmöglich ist, über einzelne Personen, welche dieser Hierarchie in hervorragender Weise gedient haben, biographische und psychologische Einzelheiten aufzufinden; in sehr vielen Fällen lassen sich nicht einmal mehr die Personennamen feststellen. Es gehört nun einmal zu den Merkmalen des Geisteslebens unsrer Provinz, daß seine hierarchische Organisation das Ideal der Anonymität hat und der Verwirklichung dieses Ideals sehr nahe kommt.

Wenn wir trotzdem auf unsrem Versuche bestanden haben, einiges über das Leben des Ludi Magister Josefphus III. festzustellen und uns das Bild seiner Persönlichkeit andeutend zu skizzieren, so taten wir es nicht aus Personenkult und aus Ungehorsam gegen die Sitten, wie wir glauben, sondern im Gegenteil nur im Sinne eines Dienstes an der Wahrheit und Wissenschaft. Es ist ein alter Gedanke: je schärfer und unerbittlicher wir eine These formulieren, desto unwiderstehlicher ruft sie nach der Antithese.“

 

Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)

Portret door Ernst Würtenberger, 1905

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Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Pierre H. Dubois, Axel Brauns, Friedrich Klopstock

De Zwitserse (Duitstalige) schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook mijn blog van 2 juli 2006 en ook mijn blog van 2 juli 2007.en ook mijn blog van 2 juli 2008 en ook mijn blog van 2 juli 2009.

Uit: Der Steppenwolf

 

„Dieses Buch enthält die uns gebliebenen Aufzeichnungen jenes Mannes, welchen wir mit einem Ausdruck, den er selbst mehrmals gebrauchte, den »Steppenwolf« nannten. Ob sein Manuskript eines

einführenden Vorwortes bedürfe, sei dahingestellt; mir jedenfalls ist es ein Bedürfnis, den Blättern des Steppenwolfes einige beizufügen, auf denen ich versuche, meine Erinnerung an ihn aufzuzeichnen.

Es ist nur wenig, was ich über ihn weiß, und namentlich ist seine ganze Vergangenheit und Herkunft mir unbekannt geblieben. Doch habe ich von seiner Persönlichkeit einen starken und, wie ich trotz allem sagen muß, sympathischen Eindruck behalten.

Der Steppenwolf war ein Mann von annähernd fünfzig Jahren, der vor einigen Jahren eines Tages im Hause meiner Tante vorsprach und nach einem möblierten Zimmer suchte. Er mietete die Mansarde

oben im Dachstock und die kleine Schlafkammer daneben, kam nach einigen Tagen mit zwei Koffern und einer großen Bücherkiste wieder und hat neun oder zehn Monate bei uns gewohnt. Er lebte sehr still und für sich, und wenn nicht die nachbarliche Lage unsrer Schlafräume manche zufällige Begegnung auf Treppe und Korridor herbeigeführt hätte, wären wir wohl überhaupt nicht miteinander bekannt geworden, denn gesellig war dieser Mann nicht, er war in einem hohen, von mir bisher bei niemandem beobachteten Grade ungesellig, er war wirklich, wie er sich zuweilen nannte, ein Steppenwolf, ein fremdes, wildes und auch scheues, sogar sehr scheues Wesen aus einer anderen

Welt als der meinigen. In wie tiefe Vereinsamung er sich auf Grund seiner Anlage und seines Schicksals hineingelebt hatte und wie bewußt er diese Vereinsamung als sein Schicksal erkannte, dies erfuhr ich allerdings erst aus den von ihm hier zurückgelassenen Aufzeichnungen; doch habe ich

ihn immerhin schon vorher durch manche kleine Begegnungen und Gespräche einigermaßen kennengelernt und fand das Bild, das ich aus seinen Aufzeichnungen von ihm gewann, im Grunde

übereinstimmend mit dem freilich blasseren und lückenhafteren, wie es sich mir aus unsrer persönlichen Bekanntschaft ergeben hatte.“

 

 

Hesse_Warhol

Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)
Andy Warhol, Hermann Hesse naar een foto van Martin Hesse.

 

De Poolse dichteres Wisława Szymborska werd geboren in 1923 in Bnin. Zie ook mijn blog van 2 juli 2007 en ook mijn blog van 2 juli 2008 en ook mijn blog van 2 juli 2009.

 

 

Niets tweemaal

Niets gebeurt tweemaal en niets
zal tweemaal gebeuren. Geboren
zonder kundigheden, sterven we
dus als onervaren senioren.

 

Ook al zijn we nog zo hardleers
op de grote school van ’t leven,
geen winter, geen zomer wordt ons
nog een keertje opgegeven.

 

Niet één dag keert ooit terug,
twee nachten zijn nooit identiek,
geen kus is als een andere,
elke oogopslag is weer uniek.

 

Gisteren noemde iemand plots
in mijn bijzijn luid jouw naam
– het leek alsof een rode roos
naar binnen woei door het raam.

 

Nu we samen zijn vandaag,
haal ik mijn blik van je gezicht.
Een roos? Hoe ziet een roos eruit?
Is dat een bloem? Een steen wellicht?

 

Onzalig uur, onnodige vrees,
waarom bemoei jij je ermee?
Je bent – je moet voorbijgaan.
Je gaat voorbij – en alles is oké.

 

Lachend en elkaar omhelzend
verzoenen we ons met elkaar,
ook al zijn we zo verschillend
als twee druppels zuiver water.

 

 

Vertaald door  Gerard Rasch

 

 

Het moment

 

Ik loop over een lentegroene glooiing.
Gras, bloemetjes in het gras
als op een plaatje voor kinderen.
De lucht, nog nevelig, begint al te blauwen.
In de stilte klinkt het uitzicht op de andere heuvels.

 

Alsof hier geen Cambrium en geen Siluur geweest zijn,
geen tegen elkaar grommende rotsen,
hoog opgestapelde afgronden,
geen nachten in vlammen,
dagen in donkere kluwens.

 

Alsof hier geen laagten voorbij zijn getrokken
in een koortsachtig ijlen,
in ijzige huiveringen.

 

Alsof zeeën alleen ergens anders tekeergingen
en hier geen oevers van horizonten scheurden.

 

Het is negen uur dertig lokale tijd.
Alles is op zijn plaats, in voorbeeldige harmonie.
In het dal een kleine beek, die een kleine beek is.
Een paadje in de vorm van een paadje van altijd naar immer.
Een bos met de schijn van een bos tot in eeuwigheid amen,
boven mij vliegen vogels, in de rol van vliegende vogels.

 

Zover het oog reikt heerst hier het moment.
Een van die aardse momenten
die men vraagt: ga niet voorbij.

 

 

szymborska

Wislawa Szymborska (Bnin, 2 juli 1923)

 

De Nederlandse dichter, prozaschrijver en criticus Pierre H. (Hubert) Dubois werd geboren in Amsterdam op 2 juli 1917.

 

Uit: J. Greshoff

 

Ofschoon Greshoff zijn maatschappelijke loopbaan als journalist begon, was ‘de volmaakte overgave aan de schone letteren’, die hij zichzelf als levensdoel stelde, van het begin af aan de drang die hem dreef. Men kan in het midden laten welke motieven een biografische, grafologische, psycho- of andere analytische beschouwing daarvoor als verklaring zou aanwijzen, het feit op zich kan bezwaarlijk worden ontkend; niet alleen op grond van mededelingen van Greshoff zelf, o.m. in Het spel der spelen, maar vooral ook van de verschillende uitingen, waarin zijn persoonlijkheid zich achtereenvolgens manifesteerde. Men komt daarbij allicht ook enkele van de misverstanden op het spoor, welke er omtrent deze schrijver tot zijn ongeveinsde verbazing bestaan en die hij als een opmerkelijk fenomeen, waarvoor hij de verantwoordelijkheid van de hand wijst, met een allerminst ongevoelige maar sceptische en wijze onverschilligheid en in volstrekte gemoedsrust laat voortduren. De schoonheid heeft van jongsaf het bestaan van Greshoff oppermachtig beheerst. Zij was voor hem de werkelijkheid die alleen aan dit bestaan zin en rechtvaardiging kon schenken.

Door zijn aanleg en individualistische aard en onder invloed ook van de tijd waarin hij begon te schrijven – de eerste gepubliceerde gedichten dateren uit 1907 – was de jonge Greshoff in zijn levenshouding estheet, wat het besef verscherpte van het onderscheid tussen dichter en burger. Ondanks alle nuanceringen waartoe zijn individualisme hem verplichtte en in staat stelde, is hij aan die positie in wezen zijn leven lang trouw gebleven.

Maar vooral in de eerste jaren van zijn schrijverschap heeft een esthetische opvatting daarvan Greshoffs activiteit bepaald. Dat kwam niet slechts tot uiting in zijn vaak dandy-achtige kleding of in de romantische allure van zijn interieur, maar voornamelijk op een creatief plan in de vorm van zijn poëzie – verfijnd, gevoelig en zangerig, maar nog weinig persoonlijk -, in zijn grafische belangstelling, waarvan zowel zijn fraai, van arabesken voorzien handschrift getuigt, als ook de sierlijke en kundige etsen welke hij in die tijd maakte, en tenslotte in zijn geestdrift voor de typografie en in ruimer verband de bibliofilie.

Greshoff heeft in die jaren en incidenteel, maar bij herhaling, ook later nog, een duidelijk stimulerende invloed uitgeoefend op de verzorging van het boek in Nederland door middel van bibliofiele series, zoals ‘Zilverdistel’ en ‘Palladium’, met zijn vrienden P.N. van Eyck, J.C. Bloem en Albert Besnard, door het maandblad voor boekenvrienden ‘De Witte Mier’, en door zijn medewerking aan bijzondere uitgaven, waarvan o.m. de door J. van Krimpen verzorgde editie van de Gedichten van Jan van Nijlen een goed voorbeeld is.

Maar de esthetische aandacht voor het boek en voor de letteren vertegenwoordigt slechts één kant van Greshoffs verschijning en ook op andere wijze heeft hij zijn naam in de Nederlandse litteratuur gevestigd.“

pierre-h-dubois

Pierre H. Dubois (2 juli 1917 – 24 maart 1999)
Portret door Siegfried Woldhek 1985

 

De Duitse schrijver en filmmaker Axel Brauns werd op 2 juli 1963 geboren in Hamburg.

 

Uit: Kraniche und Klopfer

 

»Die Schultüten bleiben geschlossen«, sagte Carla streng.

»Erst gehen wir zur Schule.«

Als Bolko doch hineingriff, versetzte sie ihm einen scharfen Klaps auf die Finger. Er gehorchte. Beide folgten ihrer Mutter mit den Schultüten im Arm, die Nasen an die zugeschnürten Krepppapieröffnungen gepresst, als Carla in die Helligkeit des Augustmorgens hinaustrat.

»Komm, Adina. Zeig deinem Bruder den Schulweg.«

Eingehüllt vom zarten Schokoladenduft, wanderte Adina los. Ihre Mutter hatte den Weg mehrere Male mit ihr geübt. Sie bemerkte, wie aufgeregt sich Bolko umschaute. Er kannte die Notkestraße nur dort, wo sie am Adelunggrundstück vorbeiführte. Klopferlandausflüge waren eine Kostbarkeit. Für einen

Augenblick vergaß er sogar die schokoladengefüllte Schultüte in seinen Armen.

»Hier am Vorbeckweg muss man links und rechts kucken, ob kein Auto kommt«, sagte Carla. »Erst dann darf man über die Straße gehen.«

Klopfer waren derart böse, dass sie am liebsten kleine Kinder über den Haufen fuhren. Der einzige Schutz war Wachsamkeit.

»Es kommt kein Auto«, sagte Adina.

»Dann los, mein Schatz.«

Hinter dem Vorbeckweg fiel die Notkestraße sanft zu einer großen Kreuzung ab, und der Sandweg am Straßenrand glitt hinüber in eine prachtvolle Abfolge von bimssteinguten Gehwegplatten, in die Adina vernarrt war.

»An der Ampel musst du warten, bis das grüne Männchen auftaucht«, sagte Carla mit einem Blick auf Bolko. »Erst dann darfst du die Straße überqueren. Vorher kuckst du auch hier, ob alle Autos anhalten.«

Im Klopferland gab es kirschgute Ampeln, vor denen auch die Klopfer in ihren Autos Angst hatten. Adina wartete auf das grüne Männchen und überquerte die mit wolkenweißen Streifen herausgeputzte Notkestraße. Auf der anderen Seite gab es wieder bimssteingute Gehwegplatten und eine weitere kirsch- gute Ampel, die den Autoklopfern auf der Osdorfer Landstraße Angst einjagte. Glücklich schaute sie sich um und überblickte die riesige Klopferlandkreuzung.

»Jetzt gehen wir rechts bis zur Seestraße«, sagte Carla. »Lass dich auf dem Schulweg nicht von Klopfern ansprechen. Du darfst niemals einem Klopfer etwas über unser Zuhause erzählen.

Hast du das verstanden?«

»Ja, Carla.«

»Wenn du nicht weißt, was du sagen sollst, schweig. Das ist der beste Schutz. Du musst wissen, die Klopfer sind furchtbar mächtig.«

 

Brauns

Axel Brauns (Hamburg, 2 juli 1963)

 

 

De Duitse schrijver Friedrich Gottlieb Klopstock werd geboren in Quedlinburg op 2 juli 1723.

 

Das Wiedersehn

Der Weltraum fernt mich weit von dir,
So fernt mich nicht die Zeit.
Wer überlebt das siebzigste
Schon hat, ist nah bei dir.

Lang sah ich, Meta, schon dein Grab,
Und seine Linde wehn;
Die Linde wehet einst auch mir,
Streut ihr Blum’ auch mir,

Nicht mir! Das ist mein Schatten nur,
Worauf die Blüte sinkt;
So wie es nur dein Schatten war,
Worauf sie oft schon sank.

Dann kenn’ ich auch die höhre Welt,
In der du lange warst;
Dann sehn wir froh die Linde wehn,
Die unsre Gräber kühlt.

Dann … Aber ach ich weiß ja nicht,
Was du schon lange weißt;
Nur daß es, hell von Ahndungen,
Mir um die Seele schwebt!

Mit wonnevollen Hoffnungen
Die Abendröte kommt:
Mit frohem, tiefen Vorgefühl,
Die Sonnen auferstehn!

 

Die Waage

“Du zählst die Stimmen: wäge sie, willst du nicht
Des Ruhms dich töricht freuen, der dir erschallt.”
Sehr mühsam ist die Wägung! “Nun so
Zähle zugleich denn die Widerhalle.”

Der Blick ermüdet, der auf die Waage schaut.
Wie säumts! wie viel der lastenden Zeit entschleicht,
Bevor im Gleichgewicht die Schalen
Schweben, und endlich der Weiser ausruht!

Und tönt der Nachhall etwa Unliebliches,
Wenn er in ferner Grotte Musik beginnt,
Und seine Melodie sich immer
Sanfter dem Ohre verlieret? “Zähle!”

Friedrich_Gottlieb_Klopstock

Friedrich Gottlieb Klopstock (2 juli 1723 — 14 maart 1803)
Portret door Jens Juel

 

 

Zie voor de drie bovenstaande schrijvers ook mijn blog van 2 juli 2007 en ook mijn blog van 2 juli 2008 en ook mijn blog van 2 juli 2009.

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 2e juli ook mijn vorige blog van vandaag.