Hermann Hesse, Wisława Szymborska, Pierre H. Dubois, Axel Brauns, Friedrich Klopstock, Johannes Immerzeel

De Zwitserse (Duitstalige) dichter en schrijver Hermann Hesse werd geboren op 2 juli 1877 in Calw. Zie ook alle tags voor Hermann Hesse op dit blog.

Uit: Demian

„Um meine Geschichte zu erzählen, muß ich weit vorn anfangen. Ich müßte, wäre es mir möglich, noch viel weiter zurückgehen, bis in die allerersten Jahre meiner Kindheit und noch über sie hinaus in die Ferne meiner Herkunft zurück.
Die Dichter, wenn sie Romane schreiben, pflegen so zu tun, als seien sie Gott und könnten irgendeine Menschengeschichte ganz und gar überblicken und begreifen und sie so darstellen, wie wenn Gott sie sich selber erzählte, ohne alle Schleier, überall wesentlich. Das kann ich nicht, so wenig wie die Dichter es können. Meine Geschichte aber ist mir wichtiger als irgendeinem Dichter die seinige; denn sie ist meine eigene, und sie ist die Geschichte eines Menschen – nicht eines erfundenen, eines möglichen, eines idealen oder sonstwie nicht vorhandenen, sondern eines wirklichen, einmaligen, lebenden Menschen. Was das ist, ein wirklich lebender Mensch, das weiß man heute allerdings weniger als jemals, und man schießt denn auch die Menschen, deren jeder ein kostbarer, einmaliger Versuch der Natur ist, zu Mengen tot. Wären wir nicht noch mehr als einmalige Menschen könnte man jeden von uns wirklich mit einer Flintenkugel ganz und gar aus der Welt schaffen, so hätte es keinen Sinn mehr, Geschichten zu erzählen. Jeder Mensch aber ist nicht nur er selber, er ist auch der einmalige, ganz besondere, in jedem Fall wichtige und merkwürdige Punkt, wo die Erscheinungen der Welt sich kreuzen, nur einmal so und nie wieder. Darum ist jedes Menschen Geschichte wichtig, ewig, göttlich, darum ist jeder Mensch, solange er irgend lebt und den Willen der Natur erfüllt, wunderbar und jeder Aufmerksamkeit würdig. In jedem ist der Geist Gestalt geworden, in jedem leidet die Kreatur, in jedem wird ein Erlöser gekreuzigt.
Wenige wissen heute, was der Mensch ist. Viele fühlen es und sterben darum leichter, wie ich leichter sterben werde, wenn ich diese Geschichte fertiggeschrieben habe.“

 
Hermann Hesse (2 juli 1877 – 9 augustus 1962)
Standbeeld in Gaienhofen

Bewaren

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De Poolse dichteres Wisława Szymborska werd geboren in 1923 in Bnin. Zie ook alle tags voor Wislawa Szymborska op dit blog.

Here

I don’t know about other places,
but here on Earth there’s quite a lot of everything.
Here chairs are made and sadness,
scissors, violins, tenderness, transistors,
water dams, jokes, teacups.

Maybe somewhere else there is more of everything,
only for some reason there are no paintings there,
cathode-ray tubes, dumplings, tissues for tears.

There are plenty of places here with surroundings.
Some you can particularly get to like,
name them your own way
and protect them from evil.

Maybe somewhere else there are similar places,
But no one considers them beautiful.

Maybe like nowhere else, or in few other places,
here you have your own body trunk,
and with it the tools needed,
to add your children to those of others.
Besides that your hands, legs, and the amazed head.

Ignorance here is hard at work,
constantly measuring, comparing, counting,
drawing conclusions and finding square roots.

I know, I know what you’re thinking.
Nothing is permanent here,
for since ever forever in the power of the elements.
But notice—the elements get easily tired
and sometimes they have to take a long rest
before the next time.

And I know what else you’re thinking.
Wars, wars, wars.
But even between them there happen to be breaks.
Attention—people are evil.
At ease—people are good.
At attention we produce wastelands.
At ease by the sweat of our brows we build houses
and quickly live in them.

Life on earth turns out quite cheap.
For dreams for instance you don’t pay a penny.
For illusions—only when they’re lost.
For owning a body—only with the body.

And as if this was not enough,
you spin without a ticket in the carousel of the planets,
and along with it, dodging the fare, in the blizzard of galaxies,
through eras so astounding,
that nothing here on Earth can even twitch on time.

For take a good look:
the table stands where it stood,
on the table the paper, exactly as placed,
through the window ajar just a waft of the air,
and in the walls no terrifying cracks,
through which you could be blown out to nowhere.

Vertaald door A. Duszenko

 
Wislawa Szymborska (2 juli 1923 – 1 februari 2012)

 

De Nederlandse dichter, prozaschrijver en criticus Pierre H. (Hubert) Dubois werd geboren in Amsterdam op 2 juli 1917. Zie ook alle tags voor Pierre H. Dubois op dit blog.

Wie kan weten, waar de vrede zwerft?

Wie kan weten, waar de vrede zwerft?
Overal waar wij gebonden, even
als een riet door wind bewogen, beven,
weten wij dat het geluk verscherft.

En wij zoeken, tasten bovenmate
naar wat ieder onzer altijd derft,
want niets dat zoo moeilijk in ons sterft,
als het eenige, dat wij nooit bezaten.

Schilders, door demonenvolk bezeten,
Bosch en Bruegel, priesters en profeten
van de waarheid die diep in ons is,

troosten ons: de vrede drijft eens boven,
als wij – zonder hopen – nóg gelooven,
dat er licht schuilt in de duisternis.

 

Ledig

Diepe filosofie
houdt mij al maanden bezig.
‘k Heb geen tijd voor melancholie.
Maar voel mij toch altijd ledig.

Zou het zijn dat ook de wijsheid
die men al denkend verwerft,
onderdoet voor het weten der grijsheid,
dat men niet krijgt voor men sterft?

 
Pierre H. Dubois (2 juli 1917 – 24 maart 1999)

 

De Duitse schrijver en filmmaker Axel Brauns werd op 2 juli 1963 geboren in Hamburg. Zie ook alle tags voor Axel Braun op dit blog.

Uit: Tag der Jagd

„So stark hatte sie sich an etwas so Schlichtem schon lange nicht mehr erfreut. Vielleicht wäre dieses Mal das letzte Mal. Sie würde gleich mit blonder Perücke und Sonnenbrille die Baumeisterstraße entlanggehen. Hansaplatz war reinstes Blaubündnergebiet. Wer steckte hinter den Anschlägen? Dass Klaus in dem Milieu herumgestochert hatte, verstand sie überhaupt nicht. Trieb sich in Hauseingängen mit einer so schmierigen Gestalt wie Janosch vom Hansaplatz herum. Die Vorstellung schnürte ihre Kehle zusammen.
Aus der Hortfeuertasche nahm sie die SIG-Sauer, dazu Schnüre, Klebeband, die MiniDV ohne die Kamera, zwei Handtücher, Verbandszeug, Perücke, Sonnenbrille, Handschuhe und die „Man weiß nie, wozu man sie gebrauchen kann”, ein Dreivierteljahrhundert durfte dieses Erbstück alt sein. Der Großvater hatte es dem Vater vermacht, und jetzt trug sie es bei sich. Sie verschloss das kleine Zahlenschloss der Hortfeuertasche und packte den Rucksack.
Die gesicherte Pistole nahm sie in die tiefer genähte Manteltasche. Perücke und Sonnenbrille würde sie erst draußen anlegen, fürs Hotel wollte sie „Maria Müller” bleiben, wie es in ihrem Pass hieß. In der „Langen Reihe” betrat Michaela den Supermarkt. Obwohl sie das Gefühl hatte, den Tag nicht zu überleben, wollte sie abends nicht im Hotelzimmer sitzen und alle Läden wären geschlossen.
In den Einkaufswagen legte sie Zahnbürste, Zahnpasta und eine Rosenduschlotion. Bei den Keksen schaute sie nach den Cinnamon Shortbread Rings, doch war für diese Edelkekse St. Georg nicht das richtige Viertel. Ein Schächtelchen Vollmilchschokoladenrosenblättchen, eine Tüte Studentenfutter, eine Banane und eine Orange sowie eine Halbliterflasche Sprudel landeten nach und nach im Gitterkasten.“

 
Axel Brauns (Hamburg, 2 juli 1963)

 

De Duitse schrijver Friedrich Gottlieb Klopstock werd geboren in Quedlinburg op 2 juli 1723. Zie ook alle tags voor Friedrich Klopstock op dit blog.

Der Jüngling

Schweigend sahe der May die bekränzte
Leichtwehende Lock’ im Silberbach;
Rötlich war sein Kranz, wie des Aufgangs,
Er sah sich, und lächelte sanft.

Wütend kam ein Orkan am Gebirg’ her!
Die Esche, die Tann’, und Eiche brach,
Und mit Felsen stürzte der Ahorn
Vom bebenden Haupt des Gebirgs.

Ruhig schlummert’ am Bache der May ein,
Ließ rasen den lauten Donnersturm!
Lauscht’, und schlief, beweht von der Blüte,
Und wachte mit Hesperus auf.

Jetzo fühlst du noch nichts von dem Elend,
Wie Grazien lacht das Leben dir.
Auf, und waffne dich mit der Weisheit!
Denn, Jüngling, die Blume verblüht!

 

An Young

Stirb, prophetischer Greis, stirb! denn dein Palmenzweig
Sprosste lang schon empor; dass sie dir rinne, steht
Schon die freudige Träne
In dem Auge der Himmlischen.

Du verweilst noch? und hast hoch an die Wolken hin
Schon dein Denkmal gebaut! Denn die geheiligten,
Ernsten, festlichen Nächte
Wacht der Freigeist mit dir, und fühlts,

Dass dein tiefer Gesang drohend des Weltgerichts
Prophezeiung ihm singt! fühlts, was die Weisheit will,
Wenn sie von der Posaune
Spricht, der Toten-Erweckerin!

Stirb! du hast mich gelehrt, dass mir der Name Tod,
Wie der Jubel ertönt, den ein Gerechter singt:
Aber bleibe mein Lehrer,
Stirb, und werde mein Genius!

 

Die frühen Gräber

Willkommen, o silberner Mond,
Schöner, stiller Gefährt der Nacht!
Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund!
Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin.

Des Maies Erwachen ist nur
Schöner noch wie die Sommernacht,
Wenn ihm Tau, hell wie Licht, aus der Locke träuft,
Und zu dem Hügel herauf rötlich er kömmt.

Ihr Edleren, ach es bewächst
Eure Male schon ernstes Moos!
O wie war glücklich ich, als ich noch mit euch
Sähe sich röten den Tag, schimmern die Nacht.

 
Friedrich Klopstock (2 juli 1723 — 14 maart 1803)
Geboortehuis van Klopstock in Quedlinburg

 

De Nederlandse dichter en schrijver Johannes Immerzeel werd geboren in Dordrecht op 2 juli 1776. Zie ook alle tags voor Johannes Immerzeel op dit blog.

Winterlied van een landjongeling

Hoe sneeuwt, mijn geliefde! de vlokkige wol,
Zo blank als uw boezem, de dalvelden vol!
Het noorden ombuldert ons hutje op ’t norst,
En hek en geboomte is met rijp overkorst.

’t Is winter! het ijs nam de beek in bezit;
De daken der landlijke stulpen zijn wit,
En grauw en eerwaardig, met zilveren top,
Rijst ginter de staatlijke kerktoren op.

’t Is winter, mijn liefje! stook ’t kamertje warm;
Zet u bij de kachel, en neem me in uw arm!
Want koost men en strookt men, gelijk in de lent’,
Dan tovert de liefde de winter ten end.

En draait gij met vingren, zo zuiver als was,
U zijdenen draden van ’t zilveren vlas,
Dan schud ik, al stoeiend, u ’t kaf van uw schort;
Dan maak ik door sprookjes de nachten u kort.

’t Is winter, mijn liefje! waart gij reeds mijn vrouw!
Of ik u ook kussen en troetelen zou!
‘k Nam dan u, mijn tedergeliefde! in de arm,
En lachte om de winter — want liefde maakt warm.

 
Johannes Immerzeel (2 juli 1776 – 9 juni 1841)


Zie voor nog meer schrijvers van de 2e juli ook
mijn blog van 2 juli 2013 en eveneens mijn blog van 2 juli 2011 deel 2.

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