Jurij Brězan, José Antonio Ramos Sucre, Rudolf Borchardt, Akaki Zereteli, John Gillespie Magee jr.

De Sorbische schrijver Jurij Brězan werd geboren in Räckelwitz op 9 juni 1916. Zie ook alle tags voor Jurij Brězan op dit blog.

Uit: Ohne Paß und Zoll. Aus meinem Schreiberleben

„Nach der Gründung der zwei deutschen Staaten wollten -oder sollten – die Schriftsteller  zwischen Elbe und Oder ihren eigenen Verband gründen. Zu diesem Kongreß wurde auch ich, obwohl ich noch keine Zeile in deutscher Sprache veröffentlicht hatte, aus mir unbekanntem  Grund eingeladen. Ich fuhr also hin, fand den richtigen Saal, setzte mich in die leere  viertletzte Reihe, ganz außen und nur auf die halbe Backe, bereit aufzuspringen, sobald  jemand mein durch nichts als die simple Einladung ausgewiesenes Eindringen bemerken und,  sei es auch nur durch einen verweisenden Blick, rügen würde. Das tat niemand, ich setzte  mich ein wenig bequemer hin und versuchte – Zeitungsfotos im Kopf – zu erkennen, wer wohl  wer sei. Ein Präsidium wurde gewählt, sechs oder sieben Leute nahmen auf der Bühne Platz,  ein Ehrenpräsidium wurde beklatscht, obwohl keiner – weder Stalin noch Mao Tse-tung –  erschien, und dann begann Arnold Zweig eine Rede vorzutragen, über Unbewußtes im  Unterbewußten wohl. Hinter mir betrat ein Mann den Saal und blieb am Eingang stehen. Er  schien noch weniger als ich vom Unbewußten zu verstehen, offenbar unsicher sah er sich im  Saal um, wechselte öfter das Standbein, wobei die Dielung knarrte, was ihm sichtlich  unangenehm war. Am selben Tag fand unweit von hier auf der anderen Spreeseite im »Friedrichstadtpalast« ein Kongreß der Landarbeiter statt. Vielleicht hatte der Mann dahin  gewollt, dachte ich, schon sein Äußeres – er trug eine Art blaue Montur – deutete darauf hin.“

 

Jurij Brězan (9 juni 1916 – 12 maart 2006)
In 1967

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