Dolce far niente
De zin van wandelen
je voelde het zweet op je wenkbrauwen
rusten, je keek waar je liep en het leek
alsof de aarde terugkeek, de stenen
de bladeren van vorig jaar wenkten
je eerst en weken dan weer, ze maakten
je dronken, je struikelde maar je bleef
overeind, je leefde gewaarschuwd
en je gedachten zweefden niet langer
maar ze bezonken
tegen een veld violetblauwe bloemen
ze roken naar fresia’s, of nee seringen
ze roken naar vroeger, je jeugd,
je verlangen, je kende de weg niet
noch de bestemming
deze vreugde niet en deze bloemen
De Noorse schrijver Jostein Gaarder werd geboren op 8 augustus 1952 in Oslo. Zie ook alle tags voor Jostein Gaarder op dit blog.
Uit: Ein treuer Freund (Vertaald door Gabriele Haefs)
„Mir
gefällt der Blick auf das Straßenleben anderthalb Stockwerke unter mir.
Die Entfernung ist so gering, dass ich den Vor übergehenden ziemlich
nahe bin. Sogar Gerüche steigen zu mir hoch, denn auch Menschen riechen,
vor allem an windstillen Sommertagen in engen Gassen. Zudem halten
manche brennende Zigaretten in der Hand, und ich spüre den beißenden
Rauch in der Nase. Ich befinde mich gerade so weit über der Straße, dass
die Objekte meiner Aufmerksamkeit in der Regel nicht zu mir
hochschauen, mich also auch nicht bemerken, besonders dann nicht, wenn
ich halb versteckt hinter dem blauen, bei gelegentlichen Windstößen aus
dem Fenster flatternden Vorhang stehe. Ich genieße es zu beobachten,
ohne beobachtet zu werden. Dabei behalte ich auch die Segelboote weit
draußen auf der glitzernden See im Auge; es ist die sanfte Brise von
Westen, die hin und wieder den Vorhang des Nordfensters bewegt.
In
der vergangenen halben Stunde habe ich drei weiße Segel gesehen. Es ist
ein strahlend schöner Tag und, von den gelegentlichen Brisen abgesehen,
nahezu windstill. Also nicht das allerbeste Segelwetter.
Es ist nicht
nur Pfingsten. Es ist auch der 17. Mai, der norwegische
Nationalfeiertag. Der Gedanke daran macht mich fast ein bisschen
wehmütig, denn es ist, als hätte man Geburtstag und befände sich unter
Fremden, die davon nichts wissen. Niemand gratuliert einem oder singt
ein Geburtstagslied. Die norwegische Nationalhymne singt hier natürlich
auch niemand, und ich habe keine einzige norwegische Flagge gesehen.
Obwohl: Die Häkeldecke auf dem Hotelbett leuchtet so weiß wie der
Glittertind, die Polstermöbel sind rot und die Vorhänge an den Fenstern
blau – die norwegischen Farben. Mehr kann man nicht verlangen. Beachte
bitte das Datum! Im Augenblick, da ich dies schreibe, ist seit unserer
Begegnung in Arendal genau ein Monat vergangen. Ein paar Stunden später
hast du auch Pelle kennengelernt. Ihr habt euch gut verstanden, anders
kann man es nicht sagen.
Wir waren uns vorher nur ein einziges Mal
begegnet, etwas mehr als ein Jahr zuvor, zwei Tage vor Heiligabend 2011;
im Folgenden möchte ich versuchen, dir den Hintergrund dieser ersten
Begegnung zu schildern. Ich tue es, weil du mich um eine Erklärung für
mein damaliges Verhalten gebeten hast. Die werde ich nach bestem Wissen
zu geben versuchen. Allerdings halte ich es in diesem Zusammenhang für
angebracht, auch dir eine Frage zu stellen. Ich hatte mich blamiert, und
du hast mich zurückgehalten, als ich aufspringen und davonlaufen
wollte. Warum du das getan hast, ist für mich ein Rätsel, über das ich
mir bis heute den Kopf zerbreche. Und es hat an jenem Nachmittag ja
nicht nur mich überrascht, sondern offensichtlich alle, die mit uns am
Tisch saßen. Ich bin mir sicher, viele von ihnen haben sich dieselben
Fragen gestellt wie ich: Warum tut sie das? Warum lässt sie ihn –
beziehungsweise mich – nicht laufen?“
De Oostenrijkse dichter, schrijver en vertaler Klaus Ebner werd geboren op 8 augustus 1964 in Wenen. Zie ook alle tags voor Klaus Ebner op dit blog.
Uit: Lose/Destinies (Vertaald door Anne Holcomb)
“Maybe he had not yet thought about it. It was not his fault that the entire table looked empty. The surface was smooth and polished, with no trace of dust at the edges. Max sat down, his arms lightly touching the wood, and closed his eyes. His nose was stopped up; small wonder with the constant draft blowing through the room. It was clear that he had not yet thought about the eraser.
The text almost covered the whole page. It was written in pencil, as if Max had foreseen the absurdity of it, the futility that now tormented his thoughts unbearably. Each stroke, each particle of each letter had to disappear, had to be taken back into himself and made totally unavailable to his mother. Max stood up, stepped behind the chair and surveyed the desk. Sometimes he simply overlooked the important things. Perhaps the eraser had fallen onto the floor. Max bent forward, but no, there was nothing to be seen. Disappointed, he sat down again. The whole paragraph had to be undone. He could not cross it out because that would not cancel it, and it could certainly never be unthought. Each sentence, quickly jotted down with a pencil, had to disappear. There was no alternative.
Max opened the uppermost drawer slowly, note quite looking directly at it. Then he closed it to the point where he could just see into it, feeling the shadow from inside the drawer spread across his back. He gazed intently downward, his facial muscles frozen in slack tension. With his free hand, Max touched his chin. He took a deep breath and rose from the chair, pushing it back with his legs. His nostrils twitched, but only a weak urge to sneeze remained. Max reached into the drawer with his whole arm, being careful not to bump against the wood. Then he stuck his head into the drawer. The light from outside cast a faint backdrop of illumination. Max drew his left leg into the drawer, and then his right one. Thus poised, he had the uncomfortable sensation of gravity no longer existing. The sudden cracking of wood quickly convinced him however that it did as the drawer broke loose from its track.
As the mother came into the room, she saw one of the drawers lying on the floor. She attributed the fact that it was moving back and forth to the draft that was once again blowing through the apartment. She stood without hesitation in front of the table, holding in her hands a sheet of paper written with a pencil, and read.”
De Duitse schrijfster Birgit Vanderbeke werd geboren op 8 augustus 1956 in Dahme. Zie ook alle tags voor Birgit Vanderbeke op dit blog.
Uit: Die Frau mit dem Hund
’tschuldigung, sagte das Ding. Es hatte eine klare, junge Stimme. Jule hielt in ihrer Bewegung inne, sah angestrengt ihre Wohnungstür an und dachte nach. Dann drehte sie sich langsam um. Oben schaute jetzt ein ungekämmter Kopf mit schwarzen Haaren aus dem Bündel heraus und sagte, ’tschuldigung, aber ich weiß nicht, wo ich hinsoll. In der bläulichen Treppenhausbeleuchtung sah Jule, dass das Graue einmal ein Mantel gewesen sein musste, ein sehr großer, uralter, doppelreihig geknöpfter Herrenmantel, in dem heute ein weibliches Wesen steckte. Aus dem Inneren des Mantels schnaufte es weiter. Das Wesen selbst schnaufte nicht, also musste da noch jemand im Mantel stecken. Jule schwieg. Das Wesen mit den wirren schwarzen Haaren schlug kurz den Mantel auseinander und sagte, ich und Zsazsa wissen nicht, wo wir hinsollen. Das ist ein Hund, sagte Jule entsetzt beim Anblick des schnaufenden Tiers. Zsazsa war ein Hund. Ja, sagte das Wesen, das ist mein Hund. Jule begriff auf der Stelle, dass dieses weibliche Wesen nicht aus dem siebten Distrikt und auch aus keinem der anderen Distrikte kommen konnte. Auf dem gesamten städtischen Gebiet waren Tiere nicht zugelassen. Hund, Katze, Maus, gesundheitlich ein Graus. Tiere gab es im Tierpark. Jule hatte sich einmal von Clemens dazu überreden lassen, ihre Freizeitsterne für eine Busfahrt in die Erlebnis-Arena zu nutzen. Alle schwärmten von dem magischen Wochenende mit Spiel, Sport und Spaß, und schließlich war sie Clemens zuliebe Autoscooter gefahren, hatte sich auf den Action Tower zerren lassen, in die Achterbahn, auf die gigantische Spiralrutsche, und zuletzt hatte auch ein Besuch im Tierpark auf dem Programm -gestanden, mit der Bäreninsel, den Flamingos, den Zebras, einem Giraffenhaus und dem Seelöwenbecken. Die Abteilung Antarktis war geschlossen gewesen, weil die Pinguine Malaria hatten. Wie auch immer. Tiere gab es im Tierpark. Und die Erlebnis-Arena war nicht Jules Sache. Dieses Wesen jedenfalls, das mitsamt seinem Hund vor Jule Tenbrocks Wohnung im Treppenhaus saß, konnte nicht von hier sein, es musste von draußen kommen. Draußen, dachte Jule. Draußen war Detroit. Sie spürte, wie sich bei diesem Gedanken das kalte Entsetzen in ihrem Inneren ausbreitete, vom Magen nach oben hochkroch, bis in die Brust, in den Hals. Draußen, das waren die ehemaligen Fabrikbezirke um die Stadt herum, die schon vor Jahrzehnten aufgegeben worden waren, stillgelegt, sich selbst überlassen.“
De Antilliasanse dichter Elis Juliana werd op 8 augustus 1927 geboren op Curaçao. Zie ook alle tags voor Elis Juliana op dit blog.
Lady Bekita lifted up her skirt
Lady Bekita lifted up her skirt
And stalked into the ballroom
With a smile, with coquetry
With calculated steps
And complete body control
Bekita, Bekita,
Bekita, Bekita.
The gentlemen said:
This lady is just a pretty flower
filling the room with its perfume
smiling and showing her golden teeth
And swinging her red coral earrings
Bekita, Bekita,
Bekita, Bekita.
But when a gutsy old man
Dared to invite Bekita
To join him in the tumba,
He was flabbergasted
That such a delicate lady
Could sway her hips in total abandon:
Bekita, Bekita,
For whom did you take
Bekita, Bekita
Who did you think she was
Bekita, Bekita
Bekita, Bekita
Bekita, Bekita
Onafhankelijk van geboortedata
De Nederlandse schrijfster Lotte Lentes werd geboren in Trier in 1990. Lentes studeerde Nederlands in Nijmegen. Zie ook alle tags voor Lotte Lentes op dit blog. Zie ook alle tags voor Lotte Lentes op dit blog.
Uit: Walter
‘Voor uw stuitje,’ zei ze vriendelijk, ‘om op te zitten.’
Ze raakte de zijkant van zijn rechterbil aan en herhaalde de boodschap,
overdreven articulerend. Waarom dacht iedereen toch dat hij doof was?
Hij nam de zwemband aan, voelde het klamme plastic, voelde dat het ding
niet helemaal goed opgeblazen was en door de drankroes en het onbegrip
heen, had hij plotseling kraakhelder zijn zoons voor zich gezien. Twee
kinderen, amper zes, zeven jaar, hij wist het niet meer precies. Ze
stonden aan de rand van het zwembad, allebei in een ander jaar, allebei
in een ander zwembad, maar in zijn droezige herinnering zag hij ze naast
elkaar, op dezelfde rand.
Hij zag zijn oudste, opgewonden en
ongeduldig. De forse beentjes die onder zijn zwembroek vandaan staken,
verraadden de atletische bouw die hij in zijn puberteit zou krijgen. De
jongen sprong, bleef enkele seconden onder water en kwam proestend en
lachend boven.
Zijn kleine broertje stond al die tijd als van steen
op de rand. Zijn spillenbenen beefden, van de kou of van angst. Met zijn
handje omklemde hij de rode zwemband om zijn middel. Hij kon niet
geloven dat dit stukje plastic met die paar teugen lucht van papa hem
van een onvermijdelijke verdrinkingsdood zou kunnen redden.
Op de
dag van zijn negenentwintigste verjaardag, haalde de brandweer de
jongste nog net levend uit zijn vuurrode Audi. Verkreukeld, als een
bouwpakket. Walter was daar niet bij geweest, maar dacht zich dat
aanblik de hele tijd te herinneren.”
Zie voor meer schrijvers van de 8e augustus ook mijn blog van 8 augustus 2017 en ook mijn blog van 8 augustus 2015 deel 2.