Marc Degens, Ted Hughes

De Duitse schrijver Marc Degens werd geboren op 18 augustus 1971 in Essen. Zie ook alle tags voor Marc Degens op dit blog.

Uit: Selfie ohne Selbst

„Um neunzehn Uhr sind Herr Rutschky und ich in der »Bar Centrale« in der Yorckstraße in Berlin verabredet. Ich bin schon ein paar Minuten früher am verabredeten Ort, vor der Bierkneipe nebenan sitzt mein früherer Agenturkollege Kristof Magnusson an einem Tisch vor einem Haufen Notizen und schreibt. Wir unterhalten uns kurz, dann sehe ich auch schon Herrn Rutschky um die Ecke kommen und verabschiede mich von Kristof. Ich begrüße Herrn Rutschky, und wir beide setzen uns in das vornehme italienische Restaurant, in dem wir uns schon Ende der neunziger Jahre, noch bevor ich nach Berlin gezogen war, regelmäßig getroffen hatten. Das Treffen ist sehr schön. Er trinkt Weißwein, ich Bier. Wir unterhalten uns über Toronto und das Leben in Kanada, dann endlich kommen wir auch auf seine Krebserkrankung zu sprechen. Herr Rutschky hat keine Haare mehr auf dem Kopf und bereits sechs Chemotherapien hinter sich. Seine prognostizierte Lebenserwartung betrage noch vier Jahre. Dann sei er fast achtzig, erzählt er mir, das reiche, irgendwann müsse auch mal Schluss sein. Ich nicke stumm. Anschließend sprechen wir über unsere Arbeit. Ich erzähle ihm von meinem neuen Romanprojekt, er wiederum berichtet von seinem nächsten Tagebuchband, der die Wendejahre bis 1992 darstellt. Ich frage ihn, ob er es jemals bereut habe, dass er keine Kinder hat. Herr Rutschky schüttelt den Kopf und sagt, er habe ja mich und die anderen jungen Menschen, zu denen er immer den Kontakt gesucht habe. Ich freue mich über diese Antwort. Zum Schluss lädt er mich ein, wie früher so oft, und sagt, wie charmant er den Abend fand. Wir sehen uns wieder, erklärt er zum Abschied zweimal. Ich hoffe, dass das stimmt, und freue mich bereits auf das Wiedersehen. Drei Tage später fliege ich zurück nach Kanada.
Im September bestelle ich mir sein gerade erschienenes zweites Tagebuch In die neue Zeit und lasse es mir nach Toronto schicken. Ein halbes Jahr später, als ich gerade dabei bin, eine E-Mail an Kathrin Passig zu schreiben, erhalte ich die Nachricht, dass Herr Rutschky in der Nacht gestorben sei. Ich fange an zu weinen. Dann ziehe ich seine Bücher aus dem Regal, breite sie auf dem Boden aus,
fotografiere sie und veröffentliche das Foto auf Instagram, Twitter und Facebook.
Den Post verknüpfe ich mit einem Link zu einem Text von mir, den ich vor ein paar Jahren für ein Radiofeature geschrieben hatte: »Einen Meister habe ich nicht gehabt, aber einen Mentor: Michael Rutschky. Ich kenne einige Autoren, die durch die sogenannte ›Rutschky-Schule‹ gegangen sind – ich glaube, dieses Wort ist tatsächlich angebracht. Ich habe Michael Rutschkys Bücher bewundert, so traurig, so dankbar #MichaelRutschky ihn angeschrieben, damals war ich noch Student. Michael
Rutschky wohnte in Berlin, ich im Ruhrgebiet, auf dem Germanistentag 1997 in Bonn haben wir uns das erste Mal getroffen.“

 

Marc Degens (Essen,  18 augustus 1971)

 

De Engelse dichter en schrijver Ted Hughes werd geboren op 17 augustus 1930 in Mytholmroyd, Yorkshire. Zie ook alle tags voor Ted Hughes op dit blog.

 

Kraai en de zee

Hij probeerde de zee te negeren
Maar die was groter dan de dood, zoals ze groter was dan het leven.

Hij probeerde met de zee te praten
Maar zijn brein sluiterde en zijn ogen vertrokken ervan als van open vuur.

Hij probeerde de zee te mogen
Maar die schudde hem af – zoals een dood ding je afschudt.

Hij probeerde de zee te haten
Maar voelde zich meteen een gore droge konijnenkeutel op de winderige klif.

Hij probeerde gewoon met de zee in de wereld te zijn
Maar zijn longen waren niet diep genoeg

En zijn opgewekte bloed sloeg eraf
Als een waterdruppel van een heet fornuis.

Uiteindelijk

Draaide hij zich om en stapte hij weg van de zee

Zoals een gekruisigd man zich niet kan bewegen.

 

Vertaald door Daan Doesborgh

 

Ted Hughes (17 augustus 1930 – 28 oktober 1998)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 18e augustus ook mijn blog van 18 augustus 2018 en ook mijn blog van 18 augustus 2017 en ook mijn blog van 18 augustus 2016 en ook mijn blog van 18 augustus 2013 deel 1 en ook deel 2.

Marc Degens, Ted Hughes

De Duitse schrijver Marc Degens werd geboren op 18 augustus 1971 in Essen. Zie ook alle tags voor Marc Degens op dit blog.

Uit: Abweichen (Der Büchermörder)

„Auf dem Weg in die Masuren lernt ein Tramper aus der DDR im Sommer 1978 in Warschau eine Rucksacktouristin kennen, die, wie sie sagt, aus Frankfurt am Main kommt. Die zwei reden über die verschiedenen Staatssysteme, doch das Gespräch ist unaufrichtig und wird von den eigenen Rollenerwartungen beherrscht. Am Ende lädt sie ihn in ihr Zelt ein, Alkohol fließt, er vergewaltigt sie. Am anderen Morgen erwacht der Tramper elend: »Felizitas schlief noch, friedlich: zufrieden. Leise suchte ich meine Sachen zusammen. Angst dabei, sie würde mich auf der Flucht erschießen. Geradezu selbstgefällig, wie sie da lag, flüchtig mit einem Schlafsack bedeckt. Dummer Bunditourist! Tourist wie fast alle! : Politiker werfen noch fliehend Bomben: ich brauchte Westgeld. Ich brauchte es nicht, doch so einfach weggehen, das kann kein Sieger! Ihre Umhängetasche. Ihre Briefmappe. Ihr …: blauer Personalausweis! Blau wie meiner, ausgestellt in Potsdam. Felizitas Kannegießer, Juri-Gagarin-Allee.«
Die vierzehnseitige Geschichte »Fliehend Bomben« von Detlef Opitz ist eine der verstörendsten Erzählungen über die Befindlichkeiten zwischen Ost- und Westdeutschen vor dem Mauerfall. Der Autor wurde 1956 in Steinheidel im Erzgebirge geboren, lebte als Schriftsteller ohne Werk in der DDR, und verdiente seinen Lebensunterhalt als Bibliothekstechniker, Buchhändler, Kellner, Puppenspieler, Verkäufer und Briefträger. Die Geschichte »Fliehend Bomben« wurde bereits Anfang der achtziger Jahre geschrieben, erschien aber erst 1990 mit weiteren Erzählungen und Kurztexten in Detlef Opitz’ Prosadebüt »Idyll« im Mitteldeutschen Verlag. Über die vergeblichen Mühen, seine Texte zuvor in der DDR erscheinen zu lassen, gibt nicht nur das Nachwort, sondern auch der im Buch abgedruckte, aberwitzige, knapp vierzigseitige Auszug aus dem mehrjährigen Briefkrieg zwischen Opitz und verschiedenen Behörden der DDR Auskunft. Es ist ein unfaßbares und unfreiwillig komisches Dokument aus einer Kunst und Künstler zerstörenden Zeit, die Opitz sogar eine Verurteilung wegen »gesellschaftlichen Mißverhaltens« einbrachte.
1996, rechtzeitig zum 450. Todestag des Reformators, erschien im Göttinger Steidl Verlag Opitz’ Romanerstling, die Martin-Luther-Phantasie »Klio, ein Wirbel um L.«. Es ist ein knapp 200 Seiten langer, wild zusammengeflunkerter Biographie-Entwurf voll derbem Spott und wüsten Zoten und einem ebenso umfangreichen, gelehrig-dreisten Anmerkungsapparat mit vielen Anspielungen auf Schriftstellerkollegen und Seitenhieben auf die Nachwende-Gegen-wart.“

 

Marc Degens (Essen,  18 augustus 1971)

 

De Engelse dichter en schrijver Ted Hughes werd geboren op 17 augustus 1930 in Mytholmroyd, Yorkshire. Zie ook alle tags voor Ted Hughes op dit blog.

 

Heptonstall

Zwart dorp van grafzerken.
Schedel van een idioot
Wiens dromen sterven daar
Waar hij geboren werd.

Schedel van een schaap
Wier vlees wegsmelt
Onder haar eigen spanten.
Alleen vliegen verlaten haar.

Schedel van een vogel,
De grote plattegronden
Leeggezogen tot hechtnaden
Op gebarsten vensterbanken.

Leven probeert.

Dood probeert.

Het steen probeert.

Alleen regen geeft nooit op.

 

Vertaald door Peter Nijmeijer

 

Ted Hughes (17 augustus 1930 – 28 oktober 1998)
Standbeeld van Ted Hughes door Jane Robbins in Mexborough. Het beeld toont een jeugdige Hughes als leerling aan de Mexborough Grammar School.

 

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Marc Degens, Ted Hughes

De Duitse schrijver Marc Degens werd geboren op 18 augustus 1971 in Essen. Zie ook alle tags voor Marc Degens op dit blog.

Uit: Eriwan. Aufzeichnungen aus Armenien

Weihnachten und Silvester verbrachten wir in Berlin. Ich hatte mir für Armenien eine superwarme, eierschalenfarbene Daunenjacke mit Pelzkragen gekauft, in der ich wie ein Hiphop-Sänger aussah, außerdem Spikes, die man sich unter die Schuhe schnallen konnte. Zudem genossen wir im Spreewald ein Wellness-Wochenende mit Candle-Light-Dinner in Deutschlands größer Streusiedlung – das Solebad war nur wenige Hausnummern von unserem Hotel entfernt, dennoch dauerte der Fußmarsch durch Regen und Kälte über eine halbe Stunde. Als wir Mitte Januar nach Armenien zurückkehrten, herrschten minus neunzehn Grad. Bianca, die ein paar Tage vor uns nach Eriwan zurückgekehrt war, hatte am Flughafen knapp drei Stunden auf ihre Koffer warten müssen, weil am Flugzeug die Ladeklappen des Gepäckraums zugefroren waren, bei uns ging zum Glück aber alles glatt. Rasch konnten wir unsere Koffer in Empfang nehmen und auch in unserer Wohnung war alles in bester Ordnung.
Trotz Temperaturen bis minus fünfundzwanzig Grad war der Winter bislang erträglich gewesen und weniger schlimm als befürchtet. Mit dem Gasofen im Wohnzimmer und den drei Stromradiatoren in Küche, Bad und Schlafzimmer ließ sich die Wohnung gut heizen, auch die mit Glasfaserfolie umwickelten überirdischen Wasserrohre vor der Tür trotzten der Kälte. Allerdings mussten wir dafür auch mit äußerst schlechtem Gewissen Tag und Nacht den Wasserhahn im Bad ein wenig laufen lassen.
Als zusätzlichen Kälteschutz hingen wir in der Diele einen schweren Vorhang auf, verschoben dabei die Garderobe und entdeckten im Fußboden ein faustgroßes Loch, das wir notdürftig mit einem unserer dicksten Sockenpaare stopften. Am nächsten Morgen fanden wir in der Küche ein ausgehöhltes Brot. Anscheinend hatten wir in der Wohnung eine Maus oder eine Ratte. Schon öfters hatten wir nachts in unserer Wohnung Geräusche gehört, die wie Drahtspannen klangen und erst jetzt kam uns in den Sinn, dass es sich dabei auch um Tier handeln konnte, das bei uns hauste. Gayane erzählte, dass unsere Vormieterin vor einem Jahr mit Mäusen zu kämpfen hatte und diese mit Fallen erfolgreich besiegt hatte. Der Brotraub blieb leider kein Einzelfall. Wenige Nächte später wurden die Erdnussbälle, die wir völlig überteuert auf dem Markt gekauft hatte, angeknabbert, und Tage später verschwanden die Koriander-Vorräte aus unserer Küche. Die Mäuse hier schienen echt alles zu fressen. Oder die Ratten.“

 

Marc Degens (Essen,  18 augustus 1971)

 

De Engelse dichter en schrijver Ted Hughes werd geboren op 17 augustus 1930 in Mytholmroyd, Yorkshire. Zie ook alle tags voor Ted Hughes op dit blog.

 

Fulbright-studenten

Waar was het, op de Strand? Een uitstalling
Van nieuwsberichten, op foto’s.
Om de een of andere reden viel hij me op.
Een foto van de intake van dat jaar
Van Fulbright-studenten. Net aankomend –
Of aangekomen. Of sommigen van hen.
Zat jij er tussen? Ik heb het bestudeerd.
Niet te minutieus, benieuwd
Wie van hen ik zou ontmoeten.
Ik herinner me die gedachte. Niet
Je gezicht. Ongetwijfeld heb ik vooral
De meisjes afgezocht. Misschien heb ik je opgemerkt.
Misschien heb ik je getaxeerd, me belachelijk gevoeld.
Registreerde je lange haar, losse golven –
Je Veronica Lake-pony. Niet wat die verborg.
Het zal wel blond zijn geweest. En je grijns.
Je overdreven Amerikaanse
Grijns voor de camera’s, de rechters, de vreemden, de bangmakers.
Toen vergat ik het. Toch herinner ik me
De foto: de Fulbright-studenten.
Met hun bagage? Het lijkt onwaarschijnlijk.
Zouden ze als team zijn gekomen? ik liep
Met zere voeten, onder de hete zon, over hete trottoirs.
Heb ik toen een perzik gekocht? Dat is zoals ik ‘t me herinner.
Van een kraam bij Charing Cross Station.
Het was de eerste verse perzik die ik ooit had geproefd.
Ik kon bijna niet geloven hoe lekker.
Op mijn vijfentwintigste was ik opnieuw met stomheid geslagen
Door mijn onbekendheid met de simpelste dingen.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Ted Hughes (17 augustus 1930 – 28 oktober 1998)
Hier met dochtertje Frieda en zoontje Nicholasin 1966

 

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Marc Degens, Ted Hughes

De Duitse schrijver Marc Degens werd geboren op 18 augustus 1971 in Essen. Zie ook alle tags voor Marc Degens op dit blog.

Uit: Toronto

„Samstag, 2. August, Bonn/Toronto (Ontario)
Um 5 Uhr Wecker, um 6 Uhr zum Flughafen. Flug nach Amsterdam, dann hektischer Wechsel zum Flugzeug nach Toronto. Angenehmer, knapp siebeneinhalbstündiger Flug. Ich kann sogar ein bisschen schreiben und die SUKULTUR-Lagerliste aktualisieren. Mit dem Taxi in unsere Zwischenmietwohnung in der Stewart Street. Der Vermieter ist nett und die Wohnung okay. Zwei Riesenfernsehapparate, viele schöne, teure Möbel, insgesamt ist sie allerdings etwas unpraktisch eingerichtet, mit viel Schnickschnack und kaum Ablageflächen. Wegen der Basement-Lage ist die Wohnung zudem recht dunkel, etwas feucht und leicht muffig. Übermüdetes Auspacken, dabei verstreue ich eine halbe Packung Kaffee im Koffer. Anschließend kehren Alexandra und ich in ein japanisches Restaurant in der Spadina Avenue ein und ich bestelle eine viel zu scharfe Ramensuppe. Hinterher zurück in die Wohnung. Ein bisschen zappen und um kurz nach 21 Uhr Schlaf.

Sonntag, 3. August
Bis 6 Uhr geschlafen. Duschen, danach gemütliche Schreibtischarbeiten. Alexandra und ich suchen im Internet nach Wohnungsanzeigen und können für den Nachmittag gleich einen Besichtigungstermin ausmachen. Sehr gutes Essen in einem vegetarischen Diner, danach in den Supermarkt und zum Wohnungsbesichtigungstermin. Die Nachbarschaft und die angebotene Wohnung gefallen uns super. Auch das indische Vermieterpaar ist sympathisch und der Mann, Sohn eines Diplomaten, hat wie zuletzt wir eine Zeit lang in Bonn gelebt und spricht sogar ein bisschen Deutsch. Wir sind ganz euphorisiert, schlendern nach der Besichtigung durch die Nachbarschaft und besuchen einen Laden von No Frills, eine Art kanadischer Aldi mit breiten Gängen, hohen Regalen und palettenweise Waren.

Montag, 4. August
Um halb 7 aufgestanden. Frühstück und Entschluss, die gestern besichtigte Wohnung in der Keele Street in der Nähe vom High Park anzumieten. E-Mail an die Vermieter, dann Schreibtisch. Nachmittags in das Royal Ontario Museum. Um 18 Uhr wieder in der Stewart Street. Sid, der Vermieter, hat uns bereits geantwortet und den Mietvertrag geschickt. Jetzt haben wir nur noch das Problem, bis Mittwoch zur Vertragsunterzeichnung drei Monatsmieten in bar oder in Scheckform zu besorgen, obwohl wir noch kein kanadisches Konto besitzen. Ich laufe zum Geldautomaten und ziehe insgesamt 2.500 Dollar. Alles in 20-Dollar-Scheinen, insgesamt 125 Stück. Das Maximum, das wir mit unseren beiden Kreditkarten abheben können. Mein Portemonnaie ist so prall gefüllt, dass ich es nicht biegen kann.“

 

Marc Degens (Essen,  18 augustus 1971)

 

De Engelse dichter en schrijver Ted Hughes werd geboren op 17 augustus 1930 in Mytholmroyd, Yorkshire. Zie ook alle tags voor Ted Hughes op dit blog.

 

Fulbright Scholars

Where was it, in the Strand? A display
Of news items, in photographs.
For some reason I noticed it.
A picture of that year’s intake
Of Fulbright Scholars. Just arriving –
Or arrived. Or some of them.
Were you among them? I studied it,
Not too minutely, wondering
Which of them I might meet.
I remember that thought. Not
Your face. No doubt I scanned particularly
The girls. Maybe I noticed you.
Maybe I weighed you up, feeling unlikely.
Noted your long hair, loose waves –
Your Veronica Lake bang. Not what it hid.
It would appear blond. And your grin.
Your exaggerated American
Grin for the cameras, the judges, the strangers, the frighteners.
Then I forgot. Yet I remember
The picture: the Fulbright Scholars.
With their luggage? It seems unlikely.
Could they have come as a team? I was walking
Sore-footed, under hot sun, hot pavements.
Was it then I bought a peach? That’s as I remember.
From a stall near Charing Cross Station.
It was the first fresh peach I had ever tasted.
I could hardly believe how delicious.
At twenty-five I was dumbfounded afresh
By my ignorance of the simplest things.

 

Ted Hughes (17 augustus 1930 – 28 oktober 1998) Met echtgenote Sylvia Plathin in 1956

 

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Dolce far niente, Mano Bouzamour, Marc Degens, Ulrich Woelk, Caroline Emcke, Nicole Krauss, Luciano de Crescenzo, Samar Yazbek, Idea Vilariño

Dolce far niente

 

amsteldijk
De Amsteldijk, 1918 door Martin Monnickendam
Vanuit het raam van zijn atelier aan de Lutmastraat schilderde Monnickendam de achtergevels van de huizen aan de Amsteldijk en de Tolstraat.

 

Uit: Bestsellerboy

“Opgroeien in zo’n buurt betekende dat je rond je twaalfde een bachelor in boeverij had. Je zag alles, hoorde de verhalen, leerde alles bij elkaar te liegen en vooral niemand te vertrouwen. Als je mij zou vragen of ik ooit iets heb geflikt, zou ik de politicistrategie aanhouden: glashard ontkennen en over een ander onderwerp beginnen.
Maar meestal voetbalden wij tot de avond viel, de straatlantaarns gelijktijdig aangingen en onze moeders ons naar binnen schreeuwden. De grote jongens bewogen niet. Ze kaartten tot die in de nacht onder het bankje met het gele afdakje, waarin alle bijnamen van de jongens uit de buurt met vlindermessen waren gekerfd terwijl ze red Label met cola uit witte plastic bekers dronken en hun hoofden op de beat van der zwartste gangsterrappers bounceten. Op het afdakje werden vredelievende leuzen gekalkt als VERBODEN VOOR JODEN en JODEN-DOM, CHRISTEN-DOM, MO-SLIM.

De drie gebroeders zagen het allemaal gebeuren. Een hoge wind blies van boven naar beneden op alle bladerpracht, waarna de bomen welwillend over het plein bogen, het ruisende geluid golfde over de Lutmastraat zo mijn oren in. Ik stelde mij de sterke wortels van de gebroeders voor, die als reuzenhanden met wijdverspreide vingers diep in de natte grond staken. Net zo diep als mijn gevoelens voor hen, dit plein en alles wat er gebeurd was op dit stukje speelplaats – de tijd had verdomd veel haast. De prachtige populieren waren de trouwe bewakers van mijn fijne jeugdherinneringen – die door alle jaren heen vast alleen maar onverschillige blikken vingen. Dat stak mij iedere dag. Dus iedere keer als ik ze zag, begroette ik ze met een eerbiedige hoofdbuiging, als goden die ik liefhad.”

Mano Bouzamour (Amsterdam, 19 maart 1991)
De Lutmastraat in Amsterdam

 

De Duitse schrijver Marc Degens werd geboren op 18 augustus 1971 in Essen. Zie ook alle tags voor Marc Degens op dit blog.

Uit: Fuckin Sushi

„ZURG: Hast du keine Probleme damit?
NINO: Die Jungs haben eher ein Problem mit mir.
ZURG: Wer komponiert eure Songs?
R@: Wir alle zusammen.
ZURG: Und wer schreibt eure Texte?
R@: Ich.
ZURG: Allein?
R@: Ja klar.
ZURG: Ich kannte bislang von euch nur Promi Shopping Queen, und das kennen ja auch die meisten. Ich finde den Text super, diese kranke Innensicht von diesem Mädchen. Wie bist du auf die Idee gekommen? Liest du viel?
R@: Klar. Ich gucke aber auch fern oder bin im Internet.
ZURG: Und was guckst du so?
R@: Alles Mögliche. Serien, Dokus, Topmodel.
ZURG: Warum singst du eigentlich auf Deutsch und nicht auf Englisch? Immerhin ist euer Bandname ja englisch. Ist das ein Statement?
R@: Ja, dafür, dass ich nicht so gut Englisch kann. Nein, Quatsch, kein Statement. Ich kann mich einfach auf Deutsch viel besser ausdrücken.
ZURG: Und damit habt ihr auch Riesenerfolg. Euer Video von Promi Shopping Queen wurde schon über 450.000-mal auf Youtube angeklickt.“

Marc Degens (Essen,  18 augustus 1971)

 

De Duitse schrijver Ulrich Woelk werd geboren op 18 augustus 1960 in Beuel bij Bonn. Zie ook alle tags voor Ulrich Woelk op dit blog.

Uit: Nacht ohne Engel

“Eigentlich würde Vincent bei einer Fahrt vom südlichen Stadtrand in die Innenstadt mehr verdienen, aber er mag das alte Tegeler Terminal mit seiner Siebzigerjahre-Architektur und den Schleiern aus verwaschenem Grau auf dem Beton. Das Aufheulen der Triebwerke einer startenden Maschine dringt gedämpft ins Wageninnere, als er an den nummerierten Eingängen zu den Gates vorbeifährt. Ursprünglich sollte der Flugbetrieb hier schon eingestellt sein, aber die Fertigstellung des neuen Berliner Flughafens in Schönefeld zieht sich aufgrund von Problemen, von denen es immer wieder heißt, man habe sie im Griff, seit Jahren hin. Offenbar ist es doch nicht so leicht, das Alte so mir nichts, dir nichts durch etwas Neues zu ersetzen. Zugegebenermaßen, auch wenn ihn das manchmal nachdenklich stimmt, weil er befürchtet, es könnte mit seinem eigenen Alter zusammenhängen – er wird in ein paar Monaten fünfzig –, freut ihn das in diesem Fall.
Vincent lässt den Wagen am Taxistand an den Bordstein rollen und schaltet den Motor ab. Es ist acht Uhr morgens, seine übliche Zeit. Die Zahl der Reisenden, die aus dem Hauptgebäude kommen, schwankt im Rhythmus der landenden Maschinen. Als er einen Blick auf den nächstgelegenen Ausgang wirft, verlässt dort eine Frau das Gebäude. Ihre Augen brauchen ein paar Momente, um sich an die Helligkeit im Freien zu gewöhnen. In der kühlen und klaren Märzluft sind alle Farben sehr satt. Die Frau muss sich kurz orientieren, dann überquert sie die Straße und geht auf den Stand mit den wartenden Taxis zu. Dort verteilen sich die Ankommenden auf die Wagen, oder sie gehen weiter zu den privaten Parkplätzen im Zentrum des Terminals.
Mit den Jahren entwickelt man ein Gespür dafür, ob jemand ein Fahrgast ist oder nicht, und schließlich weiß Vincent, dass die Frau, die auf seinen Wagen zukommt, bei ihm einsteigen wird, da die Reihe nun an ihm ist. Er öffnet die Tür und steigt aus, um den Kofferraum zu öffnen. Die Sonne schwebt knapp über dem Beton des Hauptgebäudes. Ihre Strahlen hinterlassen auf der Haut, der Stirn und den Händen den Eindruck einer ersten leichten Wärme, eine Spur von Frühling.
Die Frau ist schlank und trägt eine sandfarbene, sehr gut geschnittene Wolljacke mit großem Kragen und großen marmorierten Knöpfen. Sie ist beruflich in Berlin, das weiß Vincent sofort. Sie zieht einen kleinen Trolley hinter sich her, und neben ihrer Handtasche hängt eine schmale schwarze Tasche im Format eines Netbooks von ihrer Schulter. Alssie ein paar Meter entfernt ist, nickt sie ihm zu.“

Ulrich Woelk (Beuel, 18 augustus 1960)


De Duitse schrijfster en journaliste Caroline Emcke werd geboren op 18 augustus 1967 in Mülheim an der Ruhr. Zie ook alle tags voor Caroline Emcke op dit blog.

Uit: Wie wir begehren

„Für eine Raucherecke, wie es sie später geben sollte, waren wir zu jung oder zu wenig verwegen. Vielleicht hatten wir auch einfach zu wenig Phantasie, wie sich die Lust an der Grenzüberschreitung ausdrücken sollte.
Wir wollten nicht, weder Daniel noch ich. Etwas verstohlen schauten wir uns an. Wir kannten uns ja gar nicht. Von welcher Grundschule Daniel auf dieses Gymnasium gewechselt war, wusste ich nicht. Aber ich wusste, dass ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Er hatte blonde Haare und weit auseinanderstehende grüne Augen. Er war ein bisschen größer als ich, aber nicht viel. Seine Schultern waren eckig. Die Arme etwas zu lang. Aber auch das ist mir damals bestimmt nicht aufgefallen. Schließlich war bei jedem von uns irgendetwas zu lang oder zu kurz, war jeder von uns irgendwie leicht daneben, und sei es nur, weil wir dachten, die anderen könnten das von uns denken. Daniel hatte eine angenehme Erscheinung. Es gab keinen Grund, warum er ausgewählt wurde in diesem Moment am ersten Schultag. Es war wahllos. Es traf einfach uns.
Ich wusste nicht richtig, was das sollte, warum wir uns denn schlagen sollten. Daniel hatte mir nichts getan. Es gab kein Motiv. Ich hatte mich schon oft gerauft. Schon an meinem ersten Tag im Kindergarten. An meinem ersten Tag in der Grundschule auch. Grundsätzlich sprach also nichts gegen eine Prügelei am ersten Tag auf dem Gymnasium. Ich habe einen älteren Bruder. Raufen gehörte zum gewöhnlichen Repertoire des Überlebens. Aber ich musste wütend sein über etwas, das der andere getan hatte, was ich gemein fand.“

Caroline Emcke (Mülheim an der Ruhr, 18 augustus 1967)

 

De Amerikaanse schrijfster Nicole Krauss werd geboren in New York op 18 augustus 1974. Zie ook alle tags voor Nicole Krauss op dit blog.

Uit: The History of Love

“After Mrs. Freid on the fourth floor died, and it took three days before anyone found her, Bruno and I got into the habit of checking on each other. We’d make little excuses—I ran out of toilet paper, I’d say when Bruno opened the door. A day would pass. There would be a knock on my door. I lost my TV Guide, he’d explain, and I’d go and find him mine, even though I knew his was right there where it always was on his couch. Once he came down on a Sunday afternoon. I need a cup of flour, he said. It was clumsy, but I couldn’t help myself. You don’t know how to cook. There was a moment of silence. Bruno looked me in the eye. What do you know, he said, I’m baking a cake.
When I came to America I knew hardly anyone, only a second cousin who was a locksmith, so I worked for him. If he had been a shoemaker I would have become a shoemaker; if he had shoveled s*** I, too, would have shoveled. But. He was a locksmith. He taught me the trade, and that’s what I became. We had a little business together, and then one year he got TB, they had to cut his liver out and he got a 106 temperature and died, so I took it over. I sent his wife half the profits, even after she got married to a doctor and moved to Bay Side. I stayed in the business for over fifty years. It’s not what I would have imagined for myself. And yet. The truth is I came to like it. I helped those in who were locked out, others I helped keep out what couldn’t be let in, so that they could sleep without nightmares.
Then one day I was looking out the window. Maybe I was contemplating the sky. Put even a fool in front of the window and you’ll get a Spinoza. The afternoon passed, darkness sifted down. I reached for the chain on the bulb and suddenly it was as if an elephant had stepped on my heart. I fell to my knees. I thought: I didn’t live forever. A minute passed. Another minute. Another. I clawed at the floor, pulling myself along toward the phone.
Twenty-five percent of my heart muscle died. It took time to recover and I never went back to work. A year went by. I was aware of time passing for the sake of itself. I stared out the window. I watched fall turn into winter. Winter into spring. Some days Bruno came downstairs to sit with me. We’ve known each other since we were boys; we went to school together. He was one of my closest friends, with thick glasses, reddish hair that he hated, and a voice that cracked when he was emotional. I didn’t know he was still alive and then one day I was walking down East Broadway and I heard his voice. I turned around. His back was to me, he was standing in front of the grocer’s asking for the price of some fruit.”

Nicole Krauss (New York, 18 augustus 1974)


De Italiaanse schrijver Luciano de Crescenzo werd geboren in Napels op 18 augustus 1928. Zie ook alle tags voor Luciano de Crescendo op dit blog.

Uit: Geschichte der griechischen Philosophie (Vertaald door Linde Birk)

»Von Lysias, dem Sohn des Kephalos, lieber Sokrates! Und ich mache mich auf zu einem Spaziergang außerhalb der Mauer; denn ich habe geraume Zeit dort verweilt – vom frühen Morgen an saß ich da. Ich folge dem Rat deines und meines Freundes Akumenos, wenn ich meine Spaziergänge an die frische Luft verlege; denn sie seien weniger ermüdend, sagt er, als in den Hallen der Gymnasien.«
So nämlich beginnt einer der schönsten Dialoge Platons: der Phaidros. Tatsache ist, dass diese Athener nichts Produktives machten: Sie gingen spazieren, schwatzten über Gott und die Welt, aber dass sie einmal einen Finger gerührt und etwas Praktisches zum Verkaufen oder Gebrauchen hergestellt hätten, keine Rede davon! Aber vergessen wir nicht, dass Athen damals 20000 Bürger hatte, auf die die stolze Zahl von 200000 Individuen zweiter Klasse, nämlich Sklaven und Metöken2, kamen. Genug Leute also, die die Arbeit machten und das Ganze in Gang hielten. Andererseits waren die Athener ja auch noch unberührt vom Konsumzwang, sie lebten genügsam und widmeten sich ganz den Freuden des Geistes und des Gespräches.
Aber zurück zur Philosophie und meinen Absichten.
Die Philosophie ist eine lebenswichtige Praxis, auch im Alltag sehr nützlich, leider aber wurde ihr Studium nie zwangsweise eingeführt wie etwa die allgemeine Wehrpflicht. Wenn es nach mir ginge, würde ich sie in den Lehrplan jeder Schule aufnehmen; doch fürchte ich, man sieht sie heute als eine überholte Materie an und will sie durch die modernen ›Human- und Sozialwissenschaften‹ ersetzen – {12}was ungefähr auf das Gleiche herauskommt, wie wenn man das Studium der Arithmetik abschaffte, nachdem die Grünkramhändler ja jetzt mit dem Computer rechnen.
Aber was ist das überhaupt, die Philosophie? Wenn das so schnell und einfach zu definieren wäre! Der Mensch hat die höchsten Gipfel der Kultur vor allem auf dem Weg über zwei Disziplinen erreicht: die Wissenschaft und die Religion. Während die Wissenschaft Naturerscheinungen mit Hilfe des Verstandes untersucht, forscht die Religion, um ein inneres Bedürfnis des Menschen zu befriedigen, nach etwas Absolutem, etwas, das über die rein sinnesmäßige und intellektuelle Erkenntnisfähigkeit hinausgeht.“

Luciano de Crescenzo (Napels, 18 augustus 1928)


De Syrische schrijfster en journaliste Samar Yazbek werd geboren in Jableh op 18 augustus 1970. Zie ook alle tags voor Samar Yazbek op dit blog.

Uit: Schrei nach Freiheit. Bericht aus dem Inneren der syrischen Revolution (Vertaald door Larissa Bender)

„Bis zu jenem Augenblick glaubte ich noch, sie würden mich für lange Zeit ins Gefängnis stecken. Ich hatte begriffen, dass ihre Wut auf mich grenzenlos war. Ich vernahm das Geräusch seiner Schritte, spürte, wie er seine Hand ausstreckte und mich hochzog. Ich weiß nicht genau, wie er mich auf den Stuhl setzte, aber als ich aufrecht saß und meinen Kopf gerade halten konnte, hörte das Schaukeln in meinem Kopf auf. «Was für eine großartige Heldin!», lachte er. «Ein Schlag, und schon bist du hinüber!»
Ich öffnete die Augen. Ich weinte nicht. Ich wollte weinen, weil der Schlag demütigend gewesen war, aber ich würde ihn meine Tränen nicht sehen lassen. Ich starrte ihn an. Nachdem er mit den Fingern über meine Wange gestrichen hatte, sagte er: «Ist das nicht eine Schande, wenn so ein Engelsgesichtchen geschlagen wird?»
Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl, dann hob er zu einem langen Vortrag über die Bande des Blutes und der Verwandtschaft an, über Familie, Verrat, Schande und die ganze Litanei, die ich seit Jahren zu hören bekomme. Als er fertig war, starrte ich immer noch auf seine Hand und seine Finger, die vermutlich ihre Spuren auf meiner Wange hinterlassen hatten, rote Spuren, die in den nächsten zwei Tagen blau anlaufen würden.
«Hat die Katze deine Zunge gefressen?», fragte er. «Deine lange Zunge, die man dir rausreißen muss?» Er schlug mich ein zweites Mal, diesmal weniger heftig. Ich erhob mich, zückte mein Messer und hielt es ihm vors Gesicht. Wenn er nicht aufhöre, mich zu schlagen, würde ich mir dieses Messer ins Herz stoßen, sagte ich zu ihm. Ich würde weder ihm noch jemand anderem erlauben, meine Würde zu verletzen. Wie vom Donner gerührt sprang er auf und glotzte auf das schwarze Messer. Er wich einige Schritte zurück, ich hatte den Knopf des Messers schon gedrückt, die Klinge war ausgeklappt, und ich zielte damit direkt auf mein Herz, dessen Schläge ich nun hören konnte.
Bleiernes Schweigen. Er war verblüfft, kam wieder auf mich zu, und ich trat einen Schritt zurück: «Nicht näher kommen!» Er blieb stehen, blickte mich erstaunt an, während ich ihm, ohne mit der Wimper zu zucken, in die Augen starrte. Ich schrie: «Was wollt ihr?» – «Wir haben Angst um dich. Du lässt dich von Salafisten verführen und du glaubst ihren Märchen.» – «Ich glaube niemandem. Ich bin immer wieder auf die Straßen gegangen und habe keine Salafisten gesehen. Aber ich habe gesehen, wie ihr die Leute schlagt und verhaftet und tötet.» – «Weil sie Salafisten sind.» – «Das stimmt nicht, ich weiß das, und ihr wisst das genauso.» –

Samar Yazbek (Jableh, 18 augustus 1970)

 

De Uruguayaanse dichteres Idea Vilariño werd geboren op 18 augustus 1920 in Montevideo. Zie ook alle tags voor Idea Vilariño op dit blog.

 

Saying no….

Saying no
Saying no
tying me to the mast
but
wishing for the wind to knock it down
for the siren to rise up and with her teeth
cut the cords and drag me to the bottom
saying no no no
yet following her.

 

Love/El amor

A bird is singing to me
and I sing back to him
He twitters upon hearing me
And I twitter back
He injures me and I bleed on him
He smashes me
I break him
He tears me apart
I crush him
He helps me
I pick him up
All filled up with peace
with war
with hate and love
and once untied
his voice whines and I whine back
He laughs and I laugh back
He looks at me and I look at him
He talks to me and I talk to him
He loves me and I love him
– It’s got nothing to do with love
we produce life –
and he asks me and I ask him
and he defeats me and I defeat him
and he completes me and I complete him.

Idea Vilariño (18 augustus 1920 – 28 april 2009)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 18e augustus ook mijn blog van 18 augustus 2017 en ook mijn blog van 18 augustus 2016 en ook mijn blog van 18 augustus 2013 deel 1 en ook deel 2.

Dolce far niente, Hans Andreus, Ulrich Woelk, Marc Degens, Luciano de Crescenzo, Alain Robbe-Grillet, Idea Vilariño

Dolce far niente

 

 
Fiets in Amsterdam door Leonid Afremov, 2013

 

Dinsdagmorgengracht

De mussen pikken kleine witte edelstenen brood
een rok fietst op een fiets die vrouw is enkel rok
een mannelijke jas en een vrouwelijke jas
gaan kouwelijk de fiets die ook al rok is achterna
de dikke pijl met vleugels van een meeuw gaat bovenal
maar daar weer boven gaat de hemel uitgestreken blauw.

lk hoor opeens het orgel waar de man aan draait
hij draait een driekwartsmaat hij is ook zelf driekwart
toch draait hij zich te boven langzaam met het wiel
draait hij zichzelf te boven driekwartshemel van
het uitgestreken blauw maar wees vooral gerust
hij weet het niet hij is er lang al aan gewend.

Maar dan rukken de vuilnisbakkenmannen op en op
hoor de muziek der vuilnismannen hoor het orgel zwijgt
triomfmars en het blauw der mannen is ook al triomf
meer dan de hemel dan het uitgestreken blauw
want meer zoals de meeuw zoals de gracht die zwijgt en lacht
zoals de mussen en hun kleine witte edelstenen brood.

 

 
Hans Andreus (21 februari 1926 – 9 juni 1977) 
Amsterdam, Palmgracht. Hans Andreus werd in Amsterdam geboren.

 

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Marc Degens, Ulrich Woelk, Jami, Luciano de Crescenzo, Alain Robbe-Grillet, Brian Aldiss, Hugo Bettauer

De Duitse schrijver Marc Degens werd geboren op 18 augustus 1971 in Essen. Zie ook alle tags voor Marc Degens op dit blog.

Uit: Das kaputte Knie Gottes

„Mal ist es eine Anspielung auf einen alten Lehrer oder eine nicht mehr existierende Bäckerei – sogar die Frese taucht in den Briefen regelmäßig auf.
Dennis’ Schreiblust war das Gegenteil von meiner – ich habe ihm höchstens eine Handvoll Briefe geschickt. Ich besitze keine Kopien von ihnen, doch ich bin sicher, dass sie sich im Vergleich so spannend lesen wie Einkaufszettel. Statt Briefe zu schreiben wollte ich lieber telefonieren. Um ein Gespräch in eine Richtung lenken und Fragen stellen zu können – auf viele Dinge ging Dennis in seinen Briefen gar nicht ein. Ich wollte wissen, wie er lebt. Und wovon. Ob er Freunde gefunden hat.
Drei Jahre lang habe ich mehr mit seinem Anrufbeantworter als mit ihm gesprochen. Wenn er anrief, dann fast immer zu unmöglichen Zeiten, nach Mitternacht oder Sonntagfrüh. Dennis lebte in den Tag hinein und schien manchmal nicht zu wissen, in welcher Stadt er übermorgen aufwachen wird. Er kam mir vor wie ein Spielball von höheren Mächten, der sich nicht dafür interessiert, in welche Richtung er geworfen wird.
Ich war zu stolz, um ihm hinterherzurennen. Sein wortloser Abschied aus Wattenscheid hatte mich verletzt. An dem Tag seines Umzugs hatte ich mit seinen Eltern gesprochen, auch sie standen vor einem Rätsel. Sie wussten nicht, woher Dennis das Geld für den Umzug genommen und wieso er seine Wohnung Hals über Kopf verlassen hatte. Er hatte seinen Eltern nur gesagt, dass er nach Berlin ziehen würde und sie sich keine Sorgen machen sollten. Eine Adresse oder Telefonnummer hatte er nicht hinterlassen, dafür aber Dog.
Ich wartete auf eine Erklärung von Dennis – und ich musste lange warten. Noch nicht einmal Weihnachten hielt er es für nötig, sich zu melden. Von Tag zu Tag wuchs meine Enttäuschung. Auch Lily hatte noch kein Lebenszeichen von ihm erhalten. Erst nach mehreren Monaten bekam ich den ersten ellenlangen Brief von ihm, der mehr Fragen aufwarf als Antworten lieferte.“

 
Marc Degens (Essen,  18 augustus 1971)

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Marc Degens, Ulrich Woelk, Jami, Luciano de Crescenzo, Alain Robbe-Grillet, Brian Aldiss

De Duitse schrijver Marc Degens werd geboren op 18 augustus 1971 in Essen. Zie ook alle tags voor Marc Degens op dit blog.

Uit: Fuckin Sushi

„ZURG: Stellt euch bitte mal vor.
R@: Also ich bin R@. Ich bin achtzehn Jahre alt und Sänger und Gitarrist von Fuckin Sushi. Und das neben mir ist Nino, sie spielt bei uns Keyboards.
NINO: Prost.
ZURG: Und Wie alt bist du?
NINO: Sechzehn.
R@: Und das ist Niels am Bass. Er Wird nächstes Jahr achtzehn. Und das ist Lloyd, unser Schlagzeuger. Wie alt bist du eigentlich?
LLOYD: Zweiundzwanzig.
R@: Was? Das ist ja uralt!
ZURG: Geht ihr noch zur Schule?
LLOYD: Ich schon lange nicht mehr, die anderen schon.
ZURG: Und was machst du beruflich?
LLOYD: Ich bin in der Internetbranche.
R@ (lacht): So kann man das auch nennen.
ZURG: Ich habe grad euer Konzert gesehen und fand es hammer. Wie lang gibt es Fuckin Sushi schon?
R@: Seit über einem Jahr. Angefangen haben Wir als Straßenmusiker. Das heißt Niels und ich. Wir waren ein Duo und nannten uns R@‘n’Niels. Unseren ersten Auftritt hatten wir in einem kleinen Kaffvor dem Oma-Café von Heino. Es war auch unser einziger Auftritt und eine Art musikalisches Bombing.
ZURG: Vor dem Heino-Café? Lebt der eigentlich noch?
R@: Keine Ahnung.
NIELS: Na klar!
R@: Meinetwegen. Als Nachstes kam Lloyd dazu und zum Schluss Nino. Unseren ersten Auftritt zu viert hatten Wir dann dieses Jahr im Marz.
ZURG: Es gibt nicht viele Madchen, die in einer Jungsband spielen. Wie ist das denn so?
NINO: Gut.“

 
Marc Degens (Essen,  18 augustus 1971)

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Ulrich Woelk, Marc Degens, Jami, Luciano de Crescenzo, Alain Robbe-Grillet, Brian Aldiss

De Duitse schrijver Ulrich Woelk werd geboren op 18 augustus 1960 in Beuel bij Bonn. Zie ook alle tags voor Ulrich Woelk op dit blog.

Uit: Freigang

“Ich habe meinen Vater umgebracht. Die Idee kam im Suff. (Ich schwöre es.)
Schreiben als Funktion des Gedächtnisses: Ich schreibe, um Nina noch einmal zu erleben.
Seit meiner Einlieferung werde ich nicht müde zu gestehen. Ich gestehe den Ärzten, insbesondere Doktor Früger, den Pflegerinnen und Pflegern, insbesondere Schwester Leonie.
Seit der Nacht: Neonlicht, die Glastür, die Friedenstaube, die Treppen, Nina in der Dunkelheit.
Seit der Nacht gestehe ich, hartnäckig, verlange ein ordentliches Verfahren.
Was schreckt die Gerichte ab, sich für meinen Fall zu interessieren? Warum überlassen sie mich bereitwillig Doktor Früger?
Allein die Umstände meines Geständnisses: Nina, die vor mir zurückweicht, unbekleidet; allein die Umstände müßten für eine Strafverfolgung ausreichen.
Mein Geständnis: Alle zeigen sich interessiert, doch die Art, mit der sie darüber hinweggehen, befremdet mich, macht mich von Zeit zu Zeit mutlos.
Früger mit seinem weißen Kittel. Die Hornbrille, mit der er nicht spielt, während er redet: er nimmt sie nicht ab, zeigt nicht mit ihr auf imaginäre Punkte, betrachtet sie nicht nachdenklich oder putzt sie gar, um einer belanglosen Rede Bedeutung zu verleihen. Hat er mich begrüßt, versenkt er die Hände meist in den Taschen des weißen Kittels, nimmt sie nur heraus, sich gelegentlich zu kratzen.
Was erwartet man von mir? Was kann man mehr von mir verlangen, als daß ich geständig bin?
Nina trifft keine Schuld.
Einmal zu Früger: Die Justiz ist hochmütig geworden. Sie fühlt sich durch ein Geständnis beleidigt, empfindet es als Zweifel an ihrer Fähigkeit, einen Fall auch ohne die bereitwillige Mithilfe des Angeklagten zu klären. Nur in einem Indizienprozeß können Staatsanwalt und Verteidiger glänzen. Und die Richter? Sie fühlen sich durch ein Geständnis zur Nutzlosigkeit verdammt: ein Richter, der nichts zu richten hat.“

 
Ulrich Woelk (Beuel, 18 augustus 1960)

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Marc Degens, Ulrich Woelk, Jami, Susanne Fischer, Luciano de Crescenzo

De Duitse schrijver Marc Degens werd geboren op 18 augustus 1971 in Essen. Zie ook alle tags voor Marc Degens op dit blog.

 

Uit: Sternenflüchtig

 

“Mein Abitur war das viertbeste, das jemals auf Salem abgelegt wurde. Zwei der Besserbenoteten wurden Politiker, einer davon Ministerpräsident, der dritte starb an einer Überdosis. Mir standen alle Türen offen. Ich hatte ein Stipendium der Studienstiftung in der Tasche, Lynn ebenfalls.
Lynns Mutter hatte uns einen Erholungsurlaub in Neuseeland spendiert, anschließend wollten wir vierzehn Tage mit dem Auto durch Kalifornien reisen. Anfang September sollte unser Studium an der UCLA beginnen, wir hatten Plätze an der Anderson School of Management bekommen, es hat meinen Vater zwei Anrufe gekostet, die zusammen keine zehn Minuten dauerten. Zehn Minuten waren für ihn allerdings eine Ewigkeit.
Lynn war in Paris und kleidete sich neu ein, drei Tage bevor unser Flug nach Christchurch via Dubai gehen sollte. Meine Mutter war mit ihrem neuen Liebhaber auf einer Koksinsel in der Karibik. Ich schickte ihr eine Abschiedsmail, die mit Zitaten aus „Siddharta“ gespickt war, andere Teile hatte ich aus der Kriegsdienstverweigerung eines Mitschülers, dessen Powerbook wir zerlegt hatten, kopiert.
Ich schrieb meiner Mutter, dass ich zunächst den Strand auf Kreta, an dem sich Zeus in einen Adler verwandelte, aufsuchen und anschließend nach Poona ziehen wolle. Ich wusste, dass sie das stolz machen würde, sie glaubte auch fest daran, dass ich der Sohn eines Rolling Stone sei.
Meinen tatsächlichen Aufenthaltsort kannte niemand, nicht einmal mein bester Freund Adrian. Es bereitete mir einen Mordsspaß, mir vorzustellen, wie mein Vater seinen Vertrauten durch alle Hippie-Höhlen dieser Erde scheuchen würde, diesen gottverdammten Leichenwäscher Berger. Dabei hielt ich mich die ganze Zeit nur knapp hundert Kilometer von Berlin auf. Zunächst auf dem Brezelfest in Ringenwalde, dann auf der Boitzenburger Woche in Wichmannsdorf, anschließend auf dem Schützenmarkt in Pinnow und der Warnitzer City-Kirmes.”

 

 

 

Marc Degens (Essen,  18 augustus 1971)

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