Verkündigung (Rainer Maria Rilke), Paul Meeuws, Joy Ladin

 

Bij Maria Boodschap – Aankondiging van de Heer

 

De Aankondiging door Guido Reni, 1620

 

Verkündigung

Die Worte des Engels

Du bist nicht näher an Gott als wir;
wir sind ihm alle weit.
Aber wunderbar sind dir
die Hände benedeit.
So reifen sie bei keiner Frau,
so schimmernd aus dem Saum:
ich bin der Tag, ich bin der Tau,
du aber bist der Baum.

Ich bin jetzt matt, mein Weg war weit,
vergieb mir, ich vergaß,
was Er, der groß in Goldgeschmeid
wie in der Sonne saß,
dir künden ließ, du Sinnende,
(verwirrt hat mich der Raum).
Sieh: ich bin das Beginnende,
du aber bist der Baum.

Ich spannte meine Schwingen aus
und wurde seltsam weit;
jetzt überfließt dein kleines Haus
von meinem großen Kleid.
Und dennoch bist du so allein
wie nie und schaust mich kaum;
das macht: ich bin ein Hauch im Hain,
du aber bist der Baum.

Die Engel alle bangen so,
lassen einander los:
noch nie war das Verlangen so, so
ungewiss und groß.
Vielleicht, dass Etwas bald geschieht,
das du im Traum begreifst.
Gegrüßt sei, meine Seele sieht:
du bist bereit und reifst.
Du bist ein großes, hohes Tor,
und aufgehn wirst du bald.
Du, meines Liedes liebstes Ohr,
jetzt fühle ich: mein Wort verlor
sich in dir wie im Wald.

So kam ich und vollendete
dir tausendeinen Traum.
Gott sah mich an; er blendete…

Du aber bist der Baum.

 

Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)
Paastijd in Praag, de geboortestad van Rainer Maria Rilke

 

De Nederlandse dichter en schrijver Paul Meeuws werd geboren op 25 maart 1947 in Roermond. Zie ook alle tags voor Paul Meeuws op dit blog.

Uit: Heino’s handschrift

“Er was in zijn jonge jaren een Duitse zanger die Heino heette. Een geheimzinnige, tengere gestalte met blonde pruik en zwarte zonnebril maar met een bariton, waarmee hij een veilinghal vol huisvrouwen aan zijn voeten kreeg. Hij zong Schlagers.
Hij was toen op een leeftijd waarop, net als bij de jongeren van nu, je muzikale smaak beslissend was voor het soort gezelschap waar je mee omging. Liefhebbers van Schlagers behoorden tot een ander slag. In zíjn kringen circuleerden geruchten als zou Heino een door platenbonzen in elkaar geflanste, arisch aandoende pop zijn, een wandelend afspeelapparaat, dat de stem liet horen van een glansrijk aan de Kölner Musikhochschule afgestudeerde Namibiër.
De kleine Heino zat linksachter in de klas. Zijn naam leek hem het restant van overjarige dweepzucht, wat hem zijn eigen jeugdjaren weer in herinnering bracht, het hooghartige dwepen met moeilijke muziek en moeilijke boeken.
In niets leek de jongen op zijn wat onwezenlijke naamgenoot, althans niet op het eerste gezicht. Deze Heino was zo levend als het maar zijn kon en erg ongezeglijk. Vaak viel, met onderdrukte weerzin en steeds smekender, zijn naam. Er bestaat, zo leerde hij op deze school, een soort ongehoorzaamheid die niet, zoals de pedagoog het wil, de ongehoorzame maar de gehoorzamen te kijk zet.
Bij Heino brak nood telkens wet. Hij sprak niet, maar riep, ja, zóng bijna. Zijn nog heldere sopraan klonk hoog boven het schorre gekwaak van zijn fysiek wat meer gevorderde klasgenoten uit. De sussende gebaren van zijn leraar kregen iets verontschuldigends, alsof de omvang van zijn volume aan de oren lag en niet aan de stem.
Heino was de Benjamin van de klas. Niemand kon boos op hem worden, niet omdat er geen reden voor was, het was onbegonnen werk. Opgeruimd nam de moeilijk op zijn plaats blijvende jongen elk roer dat hij tegenkwam over, zelfs dat van zijn leraar, toen op een keer de zoveelste poging tot een gepland themagesprek uit de hand liep.
‘De juffrouw gaf altijd een werkstuk,’ zei Heino op bemoedigende toon. ‘Dan was het lekker rustig.’
Een werkstuk, leerde hij van de slimme Heino, was een soort opstel met plaatjes. De jongen rende naar de kast en wees hem onder de plank met ongebruikte exemplaren van de methode ‘DE LEVENDE LAMP’ een doos met in stukken geknipte kranten en weekbladen. Daar greep zijn voorgangster dus naar als het lesgeven niet wilde lukken.”

 

Paul Meeuws (Roermond, 25 maart 1947)
Portret door door Peter Thijs, 2022

 

De Amerikaanse dichteres, schrijfster en hoogleraar transgender-wetenschappen Joy Ladin werd geboren in Rochester, New York, op 24 maart 1961. Zie ook alle tags voor Joy Ladin op dit blog.

 

De tijd verstrijkt

Ook de tijd is bang om te verstrijken, is doorzeefd met gaten,
waar de tijd zich doorheen voelt lekken.
De tijd zweet midden in de nacht,
wanneer alle andere dimensies slapen.
De tijd heeft elk beeld van zichzelf als kind verloren.
Nu is de tijd oud, leerachtig en traag.
Kan niemand meer besluipen,
Kan zich niet verstoppen in het gras, kan niet rennen, kan niet vangen.
Kan niet bedenken hoe niet te vertrappen
wat hij wil zegenen.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Joy Ladin (Rochester, 24 maart 1961

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 25e maart ook mijn blog van 25 maart 2021 en ook mijn blog van 25 maart 2020 en eveneens mijn blog van 25 maart 2019 en ook mijn blog van 25 maart 2018 deel 2.

Mariae Verkündigung (Rainer Maria Rilke)

Bij Maria Boodschap

 

 
Annunciatie door El Greco, rond 1576

 

Mariae Verkündigung

Nicht daß ein Engel eintrat (das erkenn),
erschreckte sie. Sowenig andre, wenn
ein Sonnenstrahl oder der Mond bei Nacht
in ihrem Zimmer sich zu schaffen macht,
auffahren -, pflegte sie an der Gestalt,
in der ein Engel ging, sich zu entrüsten;
sie ahnte kaum, daß dieser Aufenthalt
mühsam für Engel ist. (O wenn wir wüßten,
wie rein sie war. Hat eine Hirschkuh nicht,
die, liegend, einmal sie im Wald eräugte,
sich so in sie versehn, daß sich in ihr,
ganz ohne Paarigen, das Einhorn zeugte,
das Tier aus Licht, das reine Tier -.)
Nicht, daß er eintrat, aber daß er dicht,
der Engel, eines Jünglings Angesicht
so zu ihr neigte; daß sein Blick und der,
mit dem sie aufsah, so zusammenschlugen
als wäre draußen plötzlich alles leer
und, was Millionen schauten, trieben, trugen,
hineingedrängt in sie: nur sie und er;
Schaun und Geschautes, Aug und Augenweide
sonst nirgends als an dieser Stelle -: sieh,
dieses erschreckt. Und sie erschraken beide.

Dann sang der Engel seine Melodie.

 

 
Rainer Maria Rilke (4 december 1875 – 29 december 1926)
Glas-in-lood raam van Alfons Mucha, Sint-Vituskathedraal, Praag (detail)
Rilke werd in Praag geboren.

 

Zie voor de schrijvers van de 25e maart ook mijn volgende blog van vandaag.

Am Feste Mariä Verkündigung (Annette von Droste-Hülshoff)

Bij Maria Boodschap

 

 adriaen-van-de-velde
De boodschap aan Maria door Adriaen van de Velde, 1667

 

Am Feste Mariä Verkündigung

Ja, seine Macht hat keine Grenzen,
Bei Gott unmöglich ist kein Ding!
Das soll mir wie mein Nordlicht glänzen,
Da meine Sonne unterging.
Und wie auf blauen Eisesküsten
Steh’ ich zu starrer Winterzeit:
Wie soll ich noch das Leben fristen!
Ach, keine Flamme weit und breit!
Und sieh, er winkt’ dem milden Lenzen,
Daß er die tote Erd’ umfing?
Ja, seine Macht ist ohne Grenzen,
Bei Gott unmöglich ist kein Ding!

O sehet, wie von warmen Zähren
Der Erde hartes Herz zerquillt,
Wie sie, die Blumen sein zu nähren,
Mit Tau die grauen Wimpern füllt!
Auch in die längst erstorbnen Äste
Gießt sich ein Leben wunderbar,
Und alle harren seiner Gäste,
Der Blätter lebensfroher Schar.
Was soll ich denn der Hoffnung wehren,
Daß meiner Zähren Flehn gestillt,
Da ja sogar von warmen Zähren
Der Erde hartes Herz zerquillt?

Kannst du die Millionen Blätter
Aus diesen todten Ästen ziehn
Und aus dem ausgebrannten Wetter
Der Lavafelsen frisches Grün:
Was soll mein Herz zu hart dir scheinen,
Wo doch der gute Wille brennt,
Das sich dir glühend möchte einen,
Wenn es sich starrend von dir trennt?
Und soll nicht, mein allmächt’ger Retter,
Auch mir ein farblos Kraut entblühn,
Da du die Millionen Blätter
Kannst aus den toten Ästen ziehn!

O, möchte nur die Demut keimen!
Vertrocknet ist die Herrlichkeit.
Wohl durft’ ich sonst mir Andres träumen;
Doch wie ein Blitz ist jene Zeit.
Zwar kann ich mich in Reue sehnen,
ich kann verwerfen meine Tat,
Doch nicht erfrischen meine Tränen,
Sie fallen sengend auf die Saat;
Und Frost und Hitze muß sich reimen,
Daß keine Blume mir gedeiht.
O, möchte nur die Demut keimen!
Vertrocknet ist die Herrlichkeit.

So ist doch von den Blumen allen
Marienblümlein milder Art;
Die Blätter erst, die Flocken fallen,
Doch freudig blüht es fort und zart.
Wenn sich des Winters Stürme brechen,
Gleich blickt es freundlich durch den Schnee,
Und naht der Lenz in Regenbächen,
Da steht es in dem kalten See.
O könnt’ ich gläubig niederfallen,
Bis mir das Blümlein offenbart!
Es ist ja von den Blumen allen
Marienblümlein milder Art.

Doch wie das Volk einst vor den Schranken
Um Horebs gottgeweihte Höhn,
So fliehen bebend die Gedanken,
Da sie dies reine Bild erspähn.
Was seh’ ich nur die Feuersäule,
Und nicht die Gnade Gottes drin,
Daß unermeßlich scheint die Steile
Und wie ein Abgrund, wo ich bin?
O Jesus, laß aus diesem Schwanken
Nur nicht das goldne Kalb entstehn,
Wie jenem Volke vor den Schranken
Um Horebs gottgeweihte Höhn!

Und kann ich denn kein Leben bluten,
So blut’ ich Funken wie ein Stein!
Ich weiß es, wo sie stille ruhten,
Ich scheuchte sie in Schlummer ein,
Da ich gesucht, was Leben kündet.
Doch hast du, Herr, mich ausersehn,
Daß ich soll starr, doch festgegründet
Wie deine Felsenmauern stehn:
So brenne mich in Tatengluten
Wie den Asbest des Felsen rein!
Und kann ich dann kein Leben bluten,
So blut’ ich Funken wie ein Stein.

 

 
Annette von Droste-Hülshoff (10 januari 1797 – 24 mei 1848)
Haus Rüschhaus, waar Annette vanaf 1826 woonde, voorjaar